Deutsches Koenigthum und Kaiserthum: zur Entgegnung auf die Abhandlung Heinrichs von Sybel: Die Deutsche Nation und das KaiserreichVerlag der Wagner'schen Universitäts-Buchhandlung, 1862 - 125 Seiten |
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Beliebte Passagen
Seite 60 - Wie oft ist gesagt worden, daß uns das Kaiserthum und sein thörichtes Ringen um Italien zu Gr.unde gerichtet hat. Vielmehr das Bedürfniß, die dominirende Stellung in Europa zu behaupten, in der das rings feindlich umgrenzte deutsche Land seine einzige Sicherung hatte, das war das Band, welches die Nation zusammenhielt. Weder in ihrer Natur noch in dem Gebiete, das sie inne hatte, lag die Möglichkeit, von Einem Kern aus zu wachsen und zu werden; aber einmal geeint, um sich nach Außen hin zu...
Seite 61 - Außen hin zu behaupten, konnte sie in der Mannigfaltigkeit ihrer Art und Richtung sich fest und fester schließen und, wenn ich so sagen darf, nach Innen hinein verwachsen. Das deutsche Königthum mußte mit der Kaiserkrone die völkerrechtliche Sanction der Stellung behaupten, ohne die es sich in sich selbst in eine Reihe localer Ohnmächtigkeiten auflöste. Nur die Kaiserkrone rechtfertigte das deutsche Königthum; und nur mit der festen Kraft des Königthums war die Kaiserkrone zu halten.
Seite 21 - Mit einem Worte, man mag fremde Lande erobern, wenn man stark und klug genug ist, daß im Laufe der Zeiten die bezwungenen Fremden zu wahren Volksgenossen werden. Es ist nicht nöthig...
Seite 16 - Mitte liegend [...], ich meine die geistige Ergreifung und Verarbeitung des Stoffes nach politischen und sittlichen Prinzipien und Gruppierung und Verbindung der Tatsachen nach organischen, durchgreifenden, einheitlichen Gesichtspunkten.
Seite 103 - Er war nur noch dem Namen nach ein deutscher König, in Wahrheit aber nichts weiter, als der Führer einer möglichst starken Fürstenpartei.
Seite 7 - Vereinigung der Nation selbst nur dann ohne Gefahr und mit Aussicht auf Erfolg unternommen werden...
Seite 31 - Aber ebenso möchte ich es freilich nun auch für frühere Jahrhunderte gehalten wissen. Man lege immerhin an das Thun unserer Kaiser den sittlichen Massstab, mache aber von dem Ergebnisse nicht die Beantwortung der Frage nach dem Werthe ihres Werkes, des deutschen Kaiserreiches, abhängig...