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>> Fondamenti della Filosofia del Diritto e singularmente del diritto di punire.< (Sieben Ausgaben von 1842 bis 1880.) Annuaire de l'Institut de droit international, Bd. IV, S. 53; Revue de droit international, Bd. XVII, S. 297.

6) Brief, angeführt bei Pierantoni, S. 144.

7) Ueber Casanova und Brusa: Rolin-Jaequemyns, Revue, Bd. IX, S. 142-145. Ueber Brusa's Antrittsrede zu Modena, »Idea fondamentale del diritto e del diritto internazionale in ispecie«, siehe ebendaselbst, Bd V, S. 298. Annuaire, Bd. IV, S. 13.

8) Ueber diese bereits in einem unter dem Titel »Delle aggregazioni legittime secondo il diritto internazionale« separat erschienenen Kapitel enthaltene Definition, s. Brusa, Revue, Bd. XI, S. 100—105; über den ganzen Band I der 2. Ausgabe, ebendenselben, Revue, Bd XII, S. 667–673. Ueber Fiore: Annuaire, Bd. IV, S. 24.

9) Pierantoni (a. a. D.), S. 239. Rolin-Jaequemy ns, Revue, Bd. VII, S. 325. Arn, daselbst, Bd XIV, S. 630. Eine 2. Auflage des ganzen Werkes unter dem Titel: »Trattato sul diritto internazionale pubblico di pace« ist ebens falls Mailand 1875 erschienen. Annuaire, Bd. VI, S. 324.

10) Ueber Gola: Pierantoni, S. 237–239.

11) Ueber Del Bon: Pierantoni, S. 268.

12) Ueber Morello: Rolin-Jaequemyns, Revue, Bb. VI, S. 151.

13) Ueber Celli: Rolin-Jaequemyns, Revue, Bd. VI, S. 150.

14) Ueber Farnese: Rolin-Jaeqnemyns, Revue, Bd. VI, S. 149.

15) Ueber Pertile: Norsa, Annuaire de l'Institut de droit international, Bd. III, S. 141; Catellani, Revue, Bd. XVI, S. 288.

16) Ueber Pierantoni: Annuaire, Bd. IV, S. 67.

17) »Mi son proposto«, sagt Contuzzi in der Vorrede, »di rannodare tutta questa materia intorno ad un centro unico, che sia come la monade prima di tutto il sistema: la efficacia del Principio di Nazionalita in tutte le manifestazioni della vita dei Popoli all'estero.« Den Schluß des Bandes bildet folgende Verheißung: Abrogata la Legge delle guarentigie, . . . rimarrà sempre più rafforzato il verbo novello dell' età moderna: La ricostituzione degli Stati Nazionali nell' incivilimento mondiale dell' UMANITA.« Brusa, Revue de droit international, Bd. XV, S. 102.

18) Anzeige von Catellani, Revue, Bd. XVI, S. 526.

Die >> Propedeutica al Diritto internazionale« von Raffaele Schiattarella in Siena, jest in Palermo, ist lediglich eine Sammlung von acht Vorträgen über die Geschichte der Verträge. Von Schiattarella ist noch »Organismo e storia del Diritto internazionale<«<. Ueber Schiattarella: Brusa, Revue, Bd. XI,

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S. 100.

§ 119.

Spanier und Spanisch-Amerikaner, Portugiesen,
Brasilianer.

Es ist bereits gesagt, daß noch in diesem Jahrhundert Spanische Uebersehungen von Burlamaqui und Vattel veranstaltet worden sind; gleichfalls sind die Uebersetzungen von Wheaton, Heffter, Bluntschli, Fiore erwähnt worden. Der Portugiese Pinheiro-Ferreira wurde § 104 und 106 genannt. Hier foll von einigen anderen die Rede sein, unter denen Einzelne, wie naments lich Pando, sich der philosophischen Richtung sehr nähern, die meisten aber und namentlich der vorzüglichste von Allen, Carlos Calvo, durchaus als Positivisten im neueren Sinne zu bezeichnen sind.

Die Wissenschaft des Völkerrechts wird in Spanisch-Amerika in löblichster Weise gepflegt. Wheaton's und Bluntschli's Ueberseher sind Mexikaner; der Merikaner Ignacio Vallarta hat in zahlreichen und wichtigen Schriften manche internationale Frage beleuchtet; der Merikanische Minister - Resident Nunez Ortega, ist als gelehrter und fleißiger Sammler geachtet. Die Argentinische Republik, deren Gesetzbuch Velez Sarsfield ausgearbeitet hat, darf auf Calvo stolz sein; die Universität Buenos Aires besizt tüchtige Lehrer des Völkerrechts, und es wird dort unter der Leitung der beiden Quesada eine politischjuristische Zeitschrift herausgegeben, die »Nueva Revista de Buenos Aires«, welche den guten Zeitschriften Europa's ebenbürtig ist. Peru hat sich durch die Stiftung der staatswissenschaftlichen Facultät an der San Marcos-Universität1) und durch Pradier-Fodéré's Berufung (1874) ein bleibendes Verdienst erworben. Leider hat der jüngste Krieg zwischen Peru und Chili gezeigt, daß in den politischen und Kriegssitten Süd-Amerikas das wirklich geltende und praktisch angewendete Völkerrecht noch auf niedriger Stufe steht. 2)

Andres Bello, geb. in Caracas (Venezuela) 1780, gest. 15. October 29. 19 1865, war Gesandtschaftssecretär in London, Secretär des Chilenischen Amts der Auswärtigen Angelegenheiten, Professor in Santiago, und ist als Hauptredactor des Chilenischen Civilgesetzbuches, auch als Staatsmann und Dichter hochgeachtet. Seine » Principios de derecho de gentes «, hervorgegangen theils aus einer ausgedehnten Praris der Staatsgeschäfte, theils aus Vorlefungen, genießen in den Ländern Spanischer Zunge einer bedeutenden Autorität, und sind seit 1832 oft neu aufgelegt worden, zuleht Madrid 1883 als >> Principios de derecho internacional« mit Noten und Zusäßen von Carlos Martinez Silva, Profeffor der Staatswissenschaften in Bogota. Es ist ein im Ganzen wohlgerathenes Compendium der landesüblichen Begriffe und Annahmen, und der Verfasser zeigt eine tüchtige Benutzung seiner Vorgänger, namentlich aber Vattel's, Martens', Chitty's und Kent's."3)

Die Madrider Ausgabe von 1883 hat zwei Duodezbändchen von XXXIII und Handbuch des Völkerrechts I.

33

und 357 bezw. 392 Seiten. Das erste ist dem Friedensrechte, das andere dem Kriegsrechte und dem Gesandtschaftsrechte gewidmet.

Die den Handel betreffenden Abschnitte sind besonders sorgfältig ausgearbeitet, wobei Mohl bemerkt, daß sich Bello in den den Seehandel der Neutralen betreffenden Fragen der Englischen Auffassung anschließt.

Pando's nachgelassenes Werk: »Elementos del Derecho internacional<< (Madrid 1843, 1852), läßt sich von Bello's Principios umsoweniger trennen, als gegen den Verfasser von Bello selbst der Vorwurf des Plagiats erhoben worden ist.) Nach dem, was eben von Bello gesagt worden, welcher selber stets Vattel, Martens, Chitty benut, und wenn man bedenkt, daß Pando sein Buch nicht selbst herausgegeben hat, da er bereits 1840 gestorben war, und außerdem, daß Pando's Buch ausführlicher ist als das seines Vorgängers, leuchtet es ein, daß dieser Vorwurf von vornherein nur mit großer Vorsicht aufzunehmen ist. — Mohl lobt des Verfassers,,ausgebreitete Belesenheit (na= mentlich auch in der Deutschen Literatur), scharfes, geistreiches Urtheil im Einzelnen und ehrenhafte Gesinnung.“ Doch „fehlt es durchaus an dem richtigen Begriffe des positiven Völkerrechts; in jedem Augenblicke stellt sich der Verfasser .... auf den Standpunkt der allersubjectivsten Philosophie.... Na= mentlich wird im ungerechten Mißverstehen von Martens selbst Pinheiro-Ferreira überboten."5)

Jose Maria de Pando, geb. zu Lima 1787, gest. 1840, war zuerst Spanischer Diplomat im Haag, in Lissabon und Paris; dann Peruanischer Minister, und nahm als solcher am Congresse von Panama Theil.

In Spanien sind zu nennen:

Esteban de Ferrater, der unter dem Titel »Codigo de derecho internacional (Barcelona 1846-1847) eine zweibändige methodische Sammlung von Spanischen Staatsverträgen mit einer kurzen Uebersicht über das Völkerrecht veröffentlicht hat, mit Inbegriff des internationalen Privatrechts. Der richtige Begriff des positiven Völkerrechts ist festgehalten."6)

Antonio Riquelme (1851 Unterstaatssecretär): »Elementos de derecho politico internacional, con explicaciones de todas las reglas que ... constituyen el derecho internacional español.« (Madrid 1849.) Das Internationale Privatrecht ist inbegriffen und am besten behandelt. Die be= sonderen Spanischen Verhältnisse sind stets berücksichtigt. 7)

Doña Concepcion Arenal: »Ensayo sobra el Derecho de gentes.<< (Madrid 1879.) Mit einer Einleitung von G. de Azcarate.

Kaum hierher scheint zu gehören das Werk des Professor zu Salamanca Pedro Lopez Sanchez, »Elementos de derecho internacional publico«. (Madrid 1866-1877.)8)

Der hervorragendste sämmtlicher Schriftsteller dieses Sprachgebietes ist aber, wie bereits angedeutet, ein Spanisch-Amerikanischer Diplomat, der jetzige Argentinische Gesandte in Berlin, Carlos Calvo, geb. in Buenos Aires 1824, 1852 Vice-Conful in Montevideo, von 1853-1858 General-Conful und

Minister; 1859 Abgeordneter; seit 1860 in verschiedenen officiellen und diplomatischen Angelegenheiten in Europa thätig. Bereits 1862 übersetzte er das geschichtliche Werk Wheaton's; 1862-1869 gab er die,,Sammlung der Verträge der Amerikanischen Staaten zwischen dem Meerbusen von Mexico und Cap Horn" heraus; 1864-1867 die,,Annalen der Amerikanischen Revolution"; 1868 in zwei Bänden in Paris das »Derecho internacional teorico y práctico de Europa y America«. Die zweite Ausgabe ist Französisch erschienen, 1870-1872, als »Le droit international théorique et pratique, précédé d'un exposé historique des progrès de la science du droit des gens.« Die dritte Ausgabe, bedeutend vermehrt, in vier starken Bänden, groß 8. Paris 1880-1881. Calvo leitet seine Regeln vorzugsweise aus der anerkannten Rechtspraxis ab. Sein Werk ist reichhaltig an positivem Material. Die Verträge, Präcedenzien und Uesancen sind in einem Maaße berücksichtigt, welches das umfangreiche Buch zu einem höchst nüßlichen und werthvollen macht. Minder zu loben ist das System, sowie die juristische Schärfe der Deduction.

Ein kleines Lehrbuch »Manuel de droit international« ist Paris 1881 und 1883 erschienen.

Neue und wesentliche Verdienste hat sich in diesem Jahre 1885 Calvo erworben durch zwei große Publikationen: das »Dictionnaire du Droit international public et privé« in zwei Bänden groß 8 von 517 bezw. 374 S., und das hauptsächlich zum Gebrauche der Diplomaten zum größeren Theile daraus excerpirte »Dictionnaire manuel de la Diplomatie et du Droit international public et privé, 475 S. Beide Berlin und Paris. In diesen inhaltreichen und schönen Werken sind u. A. besonders die ausführlichen geschichtlichen Angaben über die Staatsverträge zu loben. Die Biographie und Bibliographie des Völkerrechts ist berücksichtigt; zahlreiche Notizen sind namentlich den Spanisch-Amerikanischen Schriften, Schriftstellern und Verhältnissen gewidmet. 9)

Noch sind in Spanisch-Amerika zu nennen:

Madiedo, »Tratado de derecho de gentes«.

Gregorio Perez Gomar, Professor in Montevideo: »Curso de derecho de gentes; precedido de una introduccion sobra el derecho natural«<. Montevideo 1864-1866.

Federico Pinedo, Professor in Buenos-Aires: »Derecho de gentes, Cuadros sinopticos«<.

Onesimo Leguizamon, geb. 1839, Profeffor in Buenos Aires, Argentinischer Justiz-, Cultus- und Unterrichtsminister 1874-1877, Präsident des obersten Argentinischen Gerichtshofes: »Derecho internacional, Apuntos sobre el programa official.« Buenos-Aires 1874.10)

Amancio Alcorta, Leguizamon's Nachfolger als Profeffor des Völkerrechts in Buenos Aires: »Tratado de Derecho Internacional.<< BuenosAires 1878. Der erste Band allein ist erschienen. 11)

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Jose H. Ramirez hat unter dem Titel »Codigo de los extranjeros, Diccionario de derecho internacional publico y privado de la Republica Mejicana (1870), zwei Bände herausgegeben, die bis zum Buchstaben C gehen; der erste Band soll eine kurze Darstellung des gesammten Völkerrechts enthalten.

Rafael F. Seijas, aus Caracas, hat zu Caracas 1884 ein vierbändiges Werk veröffentlicht: »El derecho internacional hispano-americano, publico y privado«, worin er eine Einigung der Süd-Amerikanischen Republiken auf dem Gebiete der Gesetzgebung und des Völkerrechts befürwortet.

Von Portugiesen und Brasilianern nenne ich:

Ferrer Neto Paiva, »Elementos do direito das gentes «, 1843. 4. Ausgabe 1857. Coimbra 1864.

Matta Albuquerque, »Elementos de direito das gentes.<<

1) Ueber San Marcos, s. besonders Annuaire de l'Institut de droit international, Bd. IV, S. 337-347.

2) Auffag von Pradier-Fodéré, Revue de droit international, Bd. XVI, S. 510–521; Annuaire, Bd. VII, S. 211.

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3) Mohl, Geschichte und Literatur, Bd. I, S. 403. Bello hat in Miguel Luis Amunategui einen würdigen Biographen gefunden. »Vida de Don Andrès Bello«, Santiago de Chile 1882.

4) Einleitung zu den Principios, Ausgabe von 1883, S. XIX - XXIII.

5) Mohl, S 402.

6) Mohl, S 402.

Fremdenrecht 1848 unter dem Titel »>Manuel de la le

gislacion Española sobre extranjeros.<<

7) Mohl, S. 402.

8) Ueber Pedro Lopez Sanchez: Rolin-Jaequemyns in der Revue de Droit international, Bd. IX, S. 427.

9) Recension von Neumann, Revue de droit international, Bd. XVII, S. 405. Recensionen früherer Werke Calvo's in der Revue: Arnt, Bd. XIII, S. 653; Rolin-Jaequemyns, Bd. I, S. 294; III, S. 684; V, S. 295. Bd. IV, S. 16.

Annuaire,

10) Leguizamon's Antrittsvorlesung 1872 ist besprochen von Rolin-Jaequemyns, Revue de Droit international, Bd. V, S. 297. - Annuaire, Bd. IV, S. 40 11) Revue de Droit international, Bd. XI, S. 458.

§ 120. Franzosen.

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Die Franzosen haben während dieses Jahrhunderts werthvolle allgemeine und besondere Sammelwerke, sowie Monographien, auch über ganze Zweige des Völkerrechts, gegeben. Das Seerecht insbesondere ist von Hautefeuille, Cauchy, Ortolan, Pistoye, Duverdy u. A. in reichster Weise gefördert worden; ebenso das internationale Privatrecht von Foelix, Demangeat, Massé. Eigentliche wissenschaftliche Gesammtdarstellungen des Völkerrechts fehlen jedoch fast durchaus. Gérard de Rayneval und einige andere, die eine

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