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Der Regimentsstab war am 8. August nach Herschindgave, den 11. August nach Skanderborg, den 14. September nach Steensballegaard, den 28. September nach Horsens, den 9. Oktober nach Aarhuus verlegt worden.

Der Marsch gegen Fünen war die lezte kriegerische Unternehmung gewesen. Eine Folge der sich mehr und mehr friedlich gestaltenden Verhältnisse war die Beurlaubung des 4. und 5. Jahrganges, so daß die Bataillone auf 602 Köpfe vermindert wurden. Das Reservekommando des Regiments, in der Stärke von 710 Mann, zu dem 10 Offiziere traten, war am 27. August, zu drei Kompagnien formirt, unter Kommando des Hauptmanns v. Fabeck abgerückt.

In der schlesischen Heimath, und vor Allem in Breslau wurde den Heimkehrenden ein festlicher Empfang zu Theil; in ihnen begrüßten ja die Bürger die Vertreter der siegreichen Armee und mit um so größerer Theilnahme, als diese Reservisten ihre Landsleute waren. Den Offizieren des Regiments wurden mehrere Festessen gegeben, und mit großer Freude und mit Dank vernahmen die noch in Jütland verweilenden Bataillone die Berichte über den schönen Empfang der Kameraden in Breslau.

Bedeutende Schwierigkeiten verursachte die plögliche Entlassung sämmtlicher Trainsoldaten, da dieselben durchgehends zu den Reservisten zählten. Es mußten, als vorläufiger Ersay, Mannschaften aus Reih und Glied genommen und im Reiten, Fahren sowie in der Pferdepflege unterrichtet werden. Als nach sechs Wochen die entsprechenden Mannschaften des Garde-Train-Bataillons eintrafen, waren die vorgedachten Mannschaften für den Traindienst eigentlich schon hinreichend ausgebildet. Verloren war indessen diese Mühe nicht, da im Jahre 1866 das Regiment fast gar keine Trainsoldaten erhielt, und jene Leute wesentlich von Nuzen waren.

Den Mannschaften des 4. und 5. Jahrganges folgte später am 13. September noch ein Kommando von Leuten des 3. Jahrganges.

Für das Regiment trat während des vorliegenden Zeitabschnittes eine andere wichtige Veränderung ein, da durch A. K. O. vom 13. August der Oberst v. Winterfeld, unter Stellung à la suite des Regiments, zum Kommandeur der 6. Infanterie-Brigade, der Oberst v. Prizelwig vom Kriegsministerium zum Kommandeur des Regiments ernannt wurde.

Die dienstliche Thätigkeit beim Regiment richtete sich auf Ausbildung der Mannschaften in den verschiedenen Dienstzweigen. Neue Anregungen hierzu bot das Eintreffen der Rekruten vom Ersatz-Bataillon am 1., 4. und 10. September.

Außer den gewöhnlichen Ererzir- und Schießübungen fielen in diese Zeit namentlich Marsch- und Felddienstübungen mit gemischten Waffen; lettere unter Leitung des Brigadekommandeurs.

Von besonderen Feierlichkeiten militärischer Art möge hervorgehoben werden die Vertheilung der von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Tapferkeitsmedaillen am 10. und 13. August, sowie ferner am 18. Oktober die Aushändigung der Düppelsturm-Kreuze an die Offiziere und Unteroffiziere bei großer Parade der Garnison Aarhuus.

Auch von außerordentlichen Festlichkeiten verdienen mehrere, der Erinnerung erhalten zu bleiben, so namentlich die Rennen bei Horsens und bei Aarhuus, sowie ein Schauspiel, bei dem unter Leitung des Lieutenants v. Michaelis von den Garde-Husaren, Leute dieses Regiments mit Leuten des Regiments Elisabeth das hübsch zusammengestellte Stück: „Eine Rekognoszirung in Jütland“ aufführten. Der Kapellmeister des Regiments, Löwenthal, hatte die Musik dazu geliefert.

20. Der Rückmarsch in die Heimath.

Heimath.

Endlich waren die Zwecke der bisherigen Besetzung Jütlands erreicht, und Rückmarsch in die der Rückmarsch der Truppen wurde angetreten. Zu der ersten Marschkolonne gehörte das Füfilier-Bataillon, in der zweiten folgten die beiden Grenadier-Bataillone des Regiments Elisabeth.

Mit dem 16. November begannen die folgenden Märsche des FüsilierBataillons:

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Aufschub der Rückfahrt der

2. Dezember

Bahn von Rendsburg nach Carlshütte

bei Rendsburg,

bis 1. Dezember Ruhe,

Fahrt nach Altona.

Von dem Rückmarsch kann im Allgemeinen nur bemerkt werden, daß die Truppen infolge Mannschaften die Märsche von durchschnittlich 23 km am Tage trop der meist sehr eintretender ungünstigen Witterung und des aufgeweichten Bodens mit Leichtigkeit zurücklegten. Am 27. November war die Abfahrt des Füsilier-Bataillons nach im November Berlin und der Grenadier-Bataillone von Rendsburg nach Altona durch und Dezember Gegenbefehl vorläufig untersagt worden.

politischer

Schwierigkeiten

1864.

Rückfahrt am 11. Dezember 1864.

Siegeseinzug

in Berlin am

1864.

Das ganze Regiment blieb in Altona bis zum 11. Dezember, denn auch die für den 7. befohlene Abfahrt fand auf Grund eines weiteren Befehls nicht statt. Am 11. Dezember mittags und abends ging endlich die Abfahrt nach Spandau vor sich. Im Laufe des 12. rückten die Bataillone in Charlottenburg ein und blieben daselbst bis zum 17. früh. Dieser Aufenthalt war für das Regiment von besonderer Bedeutung, da dasselbe dadurch die Ehre hatte, in der Residenz seines erhabenen Chefs zu sein und sich vielfacher Gnadenbeweise Ihrer Majestät zu erfreuen.

Der Siegeseinzug in Berlin gestaltete sich zu einer großartigen patriotischen 17. Dezember Kundgebung. Auf dem Königsplatz standen die aus dem Feldzuge zurückgekehrten Truppen am 17. Dezember 1864 in Parade vereinigt und harrten ihres Königs. Weit vor der Front hielt der Prinz Friedrich Karl und gab beim Herannahen Seiner Majestät dem Generallieutenant v. Plonski das verabredete Zeichen. Auf das Kommando des Generals präsentirten sämmtliche Truppen im Ganzen. Die Musikkorps spielten die Nationalhymne, die Trommeln rasselten, und ein dreifaches brausendes Hurrah begrüßte den Allerhöchsten Kriegsherrn.

Nachdem der König die Front abgeritten war, ließ er die während des Feldzuges durch Adelserhebung, Orden, Ehrenzeichen und Allerhöchste Belobigung ausgezeichneten Offiziere und Mannschaften regimenterweise vor das erste Treffen der Infanterie treten und wandte sich an viele derselben persönlich.

Dann begann der Einzug. Nächst dem König ritten Seine Königliche Hoheit der Kronprinz, der General-Feldmarschall Graf v. Wrangel, Prinz Friedrich Karl und die Generale v. der Mülbe und v. Plonski; dann folgten die Truppen.

Als die Spize des Regiments durch das Brandenburger Thor die Linden. betrat, präsentirten die auf dem Pariser Play versammelten vier alten*) GardeRegimenter. Ihre Fahnen senkten sich vor der jungen Garde, die siegreich aus dem Felde zurückkehrte, und schmetternd erklang der Präsentirmarsch der vier Musikkorps. Auf der ganzen Länge der Linden standen Abordnungen von Truppen u. s. w. Bereits entlassene Reservisten, die den Feldzug mitgemacht hatten und durch die weiße Armbinde das Erkennungszeichen der Verbündeten im Dänenkrieg kenntlich waren, begrüßten hier jubelnd und in großer Zahl ihre Kampfgenossen. Ungeheure Menschenmassen nahmen die Nordseite der Linden ein und geleiteten die Truppen mit unaufhörlichem Hurrah.

Mit rührender Fürsorge hatte Seine Majestät der König den Verwundeten, die sich noch in den Berliner Lazarethen befanden und dem Einzug beizuwohnen wünschten, die Rampe Seines Palais zugewiesen.

Am Blücher-Denkmal stehend, nahm der Monarch den Vorbeimarsch der Truppen ab. Diese jungen Regimenter waren ja seine Schöpfung. Die Heeresreorganisation hatte sich in ernster Probe glänzend bewährt. Das mußte Jedem flar werden, der jenem Siegeseinzug beiwohnen durfte. Gelegentlich der Einzugsfeier verlieh Seine Majestät den Fahnen des Regiments das Band der Feldzugsmedaille mit Schwertern, **) den Fahnen des I. und II. Bataillons außerdem noch das Band des Düppelsturm-Kreuzes.

Nach zwei Tagen der Ruhe in Berlin traf das Regiment am 21. Dezember 1864 wieder im Standort Breslau ein.

Mit der Demobilmachung des Regiments erfolgte auch die Auflösung des Ersatz-Bataillons, dessen Bildung bereits erwähnt wurde, dessen Erlebnisse aber noch nachzutragen sind, um das Bild des mobilen Regiments zu vervollständigen.

21. Das Ersatz-Bataillon ***) des Regiments während des Feldzuges 1864.

Im Dezember 1863 hatte das Regiment in Breslau eine Abtheilung zur Instandhaltung und Bewachung der Kammern zurückgelassen, welche hauptsächlich aus Unausgebildeten, Schwachen und Kranken zusammengesetzt war. Infolge der Mobilmachung wurde aus dieser Abtheilung das Ersaz-Bataillon gebildet, das, durch Einstellung von Reserven ergänzt, am 30. Januar 1864 die Gesammtstärke von 8 Offizieren, 36 Unteroffizieren, 4 Spielleuten und 126 Gemeinen erreichte

*) 1. und 2. Garde-Regt. z. F., Alexander- und Franz-Regt.

**) Die Schwerter wurden erst später, am 18. April 1865, übergeben, und erschien damals auch erst die bezügliche A. K. D. Vergl. Seite 95 den Wortlaut.

***) Vergl. „Rangliste des Ersaß-Bataillons“ in Anlage 3 B und die „OffizierStammliste" des Regiments, Seite 211.

Zuwendungen aus der Heimath

Feldzuges 1864.

und zu zwei Kompagnien formirt war; unterstellt waren dem Bataillon die Handwerker-Abtheilung und die Festungs-Reserveabtheilung.

Das Bataillon hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, welche durch den Umstand besonders vermehrt wurden, daß die mobilen Bataillone des Regiments ihren Ersaß an Kriegsbekleidung u. s. w. durch Vermittelung des Bataillons aus Breslau heranziehen mußten. Dabei waren alle Organe: Schreiber, Feldwebel, Kammerunteroffiziere neu und ungewandt.

Während die ersten Monate durch Garnisondienst und Ausbildung der Kompagnien ausgefüllt waren, begann mit dem am 24. April erfolgten Eintreffen der Rekruten die eigentliche Hauptthätigkeit des Ersag-Bataillons: die Ausbildung, und zwar die schnelle und kriegsmäßige Ausbildung der für das Regiment nöthigen Ersatzmannschaften. Der erste Nachschub im Juni bestand jedoch noch aus 4 Unteroffizieren und 100 Mann älterer Leute, welche durch Lieutenant Freiherrn v. Fircs nach Jütland geführt wurden.

Das Bataillon wurde nach Einstellung der Rekruten zu vier Kompagnien formirt und erhielt an Ausbildungspersonal eine Unterstützung durch 4 Offiziere und 23 Unteroffiziere aus Berlin, welche im Juni wieder zu ihren Regimentern zurückkehrten, während Landwehroffiziere an Stelle der Ersteren traten.

Das Ersatz-Bataillon hatte im Monat August bereits an den gemischten Uebungen des Standorts Breslau theilzunehmen begonnen, als diese Thätigkeit durch einen Befehl unterbrochen wurde, infolge dessen 405 Mann in drei Transporten am 22., 23. und 26. August zum Regiment abgingen.

Die bisherige Formation wurde dahin geändert, daß das Ersatz-Bataillon nur eine Stamm-Kompagnie zu 100 Mann formirte, welcher der Rest, ungefähr 130 Mann, unterstellt wurde, um später bei Entlassung des dritten Jahrganges in die mobilen Bataillone eingereiht zu werden.

Während des Feldzuges wurde Allerhöchsten Ortes der Grundsatz genehmigt, daß ein Austausch zwischen Offizieren des Ersatz-Bataillons und solchen des mobilen Regiments eintreten solle, um nach Möglichkeit allen Offizieren Gelegenheit zu geben, vor den Feind zu kommen. Der Gang der Ereignisse nach dem Waffenstillstand verhinderte, daß diese Absicht erreicht wurde.

Am 1. April hatte das Ersatz-Bataillon die Vertretung des Regiments bei Erfüllung einer traurigen Pflicht ausgeübt, indem dasselbe den Obersten Freiherrn v. Keyserling zur letzten Ruhe geleitete. Der Verstorbene hatte dem Regiment seit der Formation angehört; schwere Erkrankung nöthigte ihn, den Dienst zu verlassen, und es war ihm so nicht vergönnt, sein Füsilier-Bataillon gegen den Feind zu führen.

22. Zuwendungen aus der Heimath während des Feldzuges 1864.

Eine Pflicht der Dankbarkeit verlangt, der Theilnahme zu gedenken, die dem Regiment, seinen Verwundeten und Kranken in so reichem Maße gewidmet wurde. Der erhabene Chef des Regiments hatte bereits in die Unterkunftsorte Alt-Landsberg u. s. w. eine bedeutende Sendung wollener Bekleidungsstücke be

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