Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

17. April 1864.

Lage nach dem
Düppelsturme.

Um

Am 17. April nahm das Füsilier-Bataillon an einer größeren Unternehmung theil. Bei Packhuus westlich Rosenwold waren große für Fredericia bestimmte Lebensmittelvorräthe angehäuft, die weggenommen werden sollten. 4 Uhr früh trat die Abtheilung Füsilier-Bataillon Elisabeth, 2 Eskadrons Husaren-Regiments Nr. 8 mit 100 Vorrathswagen unter der Führung des Majors v. Ranzau von den Husaren den Vormarsch an. An der Spize ritten 12 Eskadrons, die Nachspitze bildete 1/2 Eskadron. Ein Zug Füsiliere folgte der Kavallerie als Vortrupp, und der Rest des Bataillons fuhr während des Hinweges. In Daugaard verließ das Bataillon die Wagen. Die 12. Kompagnie und 2 Züge Husaren besetzten den östlich des Ortes gelegenen Engweg über die Roden-Aa. Die übrige Abtheilung marschirte mit der Kavallerie an der Spiße über Derum, Graun (woselbst die 11. Kompagnie verblieb) und StoubyKirche nach dem am Strande gelegenen dänischen Magazin. Um 81⁄2 Uhr früh traf daselbst das noch übrig gebliebene Halbbataillon (9. und 10. Kompagnie) ein. Die Räumung des Magazins gelang vollkommen. Um 10 Uhr früh ging der erste Transport von 30 Wagen ab, gedeckt durch den Zug des Lieutenants v. Luck, und um 1 Uhr mittags folgte eine gleichstarke Kolonne unter Lieutenant v. Ziemietky. Um 3 Uhr nachmittags traf die Nachricht ein, daß Veile alarmirt sei und die Abtheilung sofort zurückzukehren habe. Mit noch 40 beladenen Wagen trat die Abtheilung den Rückmarsch an, den die Kavallerie deckte. Die 11. und 12. Kompagnie schlossen sich unterwegs an. Am Abend waren alle wohlbehalten in Beile. Die Alarmirung hatte infolge eines kleinen Patrouillengefechts stattgefunden, was in jener Zeit häufig vorkam.

Am 18. April wurde die Siegesbotschaft von Düppel beim Mittagsappell bekannt gemacht und von den Truppen mit Hurrah beantwortet.

Die Eroberung der Düppeler Schanzen hatte die gesammte Kriegslage verVormarsch der schoben. Man konnte nun auch in Jütland angriffsweise verfahren. Die Division verstärkten Münster wurde auf 9 Bataillone, 12 Eskadrons, 16 Geschütze verstärkt.*) Sie

Division Münster

nach Nord. Jütland.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

sollte nunmehr, gewissermaßen als Avantgarde des nach Norden marschirenden III. Korps, von Veile nach Nord-Jütland vorrücken, um dort selbständig zu operiren. (Vergl. Seite 73, oberster Absatz.)

Das Füsilier-Bataillon Elisabeth verblieb auch jetzt noch bei der Division Münster.

Da man annehmen mußte, daß die Dänen die vielen Brücken über die zahlreichen Gräben und Bäche beim Rückmarsch zerstören würden, beauftragte der General Graf Münster den Lieutenant v. Wolff vom Regiment Elisabeth, einen Brückentrain zusammenzustellen und zu führen. Zu demselben stellte jedes der drei Garde-Bataillone je 1 Unteroffizier, 10 Mann. Der Brückentrain wurde dem Füsilier Bataillon Elisabeth unterstellt und entfaltete bald eine rege Thätigkeit.

[ocr errors]

Das Füsilier-Bataillon war schon am 20. April von Veile auf der 20. April 1864, Chaussee halbwegs bis Horsens vorgerückt und in Hedensted, Constantia - Kro und Remmerslund bis zum 21. April untergebracht worden. Bereits am 19. April waren die ersten Truppen der 21. Jnfanterie-Brigade in Veile eingetroffen, - alte Bekannte aus dem Schlesierlande.

Die Division erreichte am 22. April mit der Avantgarde um 12 Uhr mittags Horsens und bezog Alarmquartiere. In der Avantgarde waren: das kombinirte Garde - Infanterie - Regiment, 8. Husaren-Regiment und 5. reitende Batterie.

Da der Feind nach Norden auswich, folgte die Division am 23. April 25. April 1864. bis Skanderborg und mit der Avantgarde weiter nördlich. Die 11. und 12. Kompagnie Elisabeth bezogen eine Feldwachtstellung von der Sqvet-Mölle über Remmer-Huse, Mallinggaard bis zur Jllerup-Aa.

In weiterer Verfolgung des auf Aarhuus und Silkeborg abgezogenen 24. April 1864. Gegners erreichte die Division am 24. April Linäa und schob die Vorposten an die Guden-Aa vor. Das kombinirte Garde-Infanterie-Regiment mit dem Kürassier-Regiment Nr. 6 und der gezogenen Batterie wurden unter dem Kommando des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg nach Silkeborg entsendet, das man erst 72 Uhr abends erreichte und eng belegte.

Am 25. April kam die Division nach Vinderslev und Höirup und 25. April 1864. biwakirte daselbst. Die 11. Kompagnie Elisabeth betheiligte sich an diesem Tage an der Zerstörung der Eisenbahn- und Telegraphenverbindung zwischen Aarhuus und Viborg.

Nachdem am 26. April 5 Uhr früh aufgebrochen war, erreichte das 26. April 1864. Füsilier-Bataillon Elisabeth um 11 Uhr mittags Viborg, das Marschziel der Division, dort mußte das Bataillon bis 51⁄2 Uhr abends auf dem Marktplatz auf die Quartierbillets warten. Auf Anordnung des Bataillonskommandeurs wurden Lebensmittel durch Offiziere eingekauft. Oberstlieutenant v. Zychlinski belobte hier das Bataillon wegen der Marschleistung des Tages und der bewiesenen. guten Mannszucht. Am 27. und 28. April ruhte das Füsilier-Bataillon in Viborg. Nur 12 Züge der 9. Kompagnie Elisabeth wurden auf Wagen

29. April 1864.

gesetzt und machten am 28. April eine Erkundung gegen Skive mit. Die Infanterie beseßte Fiskbek und Theilsgaard, die Kürassier-Eskadron ging bis Skive, von wo aus eine dänische Feldwache eiligst auf Dommerby auswich. Mit dem 29. April trat das kombinirte Garde- Infanterie-Regiment wieder zur Avantgarde (Oberst Fließ). Die Division besezte Viborg mit einer gemischten Abtheilung und marschirte mit dem Gros nach Hobro. Unterwegs wurde durch einen vierstündigen Halt bei Hvornum behufs Ausgabe von Lebensmitteln der Marsch sehr verzögert. Das Füsilier-Bataillon Elisabeth übernahm bis zum 30. April nördlich Hobro mit der 10. und 11. Kompagnie in erster und der 9. und 12. Kompagnie in zweiter Linie die Vorposten. In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai trafen die Nachricht von der Fredericia in der freiwilligen Räumung von Fredericia und der Befehl des Oberkommandos ein, daß sich die Division Münster bei Randers und Viborg versammeln 1. Mai 1864. solle, um mit dem III. Korps (v. d. Mülbe) etwaigen dänischen Landungsversuchen nunmehr gemeinschaftlich entgegenzutreten. Man befürchtete Unternehmungen der jezt verfügbar gewordenen Besazung von Fredericia.

Freiwillige Räumung von

Nacht vom

30. April zum

Das III. Korps wird mit der

unter dem Befehl

des Generals

Der gemeinsame Oberbefehl über das III. Korps und die Division Division Münster Münster war dem General Vogel von Falckenstein übertragen worden. Am 2. Mai wurde der größte Theil der Division Münster um Randers und Viborg versammelt, während eine Abtheilung, bestehend aus Füsilier-Bataillon 3. Garde-Regiments, Füsilier-Bataillon 3. Garde-Grena2. Mai 1864. dier-Regiments Königin Elisabeth und 1. Eskadron Garde-Husaren-Regiments in Hobro zurückblieben.

Dogel von faldenstein

vereinigt.

3. u. 4. Mai 1864.

6. bis 8. mai 1864.

General v. Falckenstein beabsichtigte, Jütland wieder bis zum LiimFjord zu besetzen, und verstärkte daher die in Hobro befindliche Abtheilung um Füsilier-Bataillon 4. Garde-Regiments, 2. Eskadron Garde Husaren - Regiments, 3. und 4. Eskadron Husaren-Regiments Nr. 8 und 3. 6pfdge Batterie ArtillerieBrigade Nr. 6.

=

Diese Verstärkungen trafen am 3. Mai in Hobro ein. Die vereinigte Abtheilung (341) trat am 4. Mai unter dem Kommando des Obersten Fließ den Vormarsch auf Aalborg an. Ohne sich mit dem Feinde zu berühren, erreichte die Abtheilung an diesem Tage nach einem Marsch von 30 km die Biwaks bei Stövring und rückte am 5. Mai in Aalborg ein. Auf die am anderen. Ufer des Liim-Fjord sichtbaren Schanzen wurden einige Granatschüsse abgegeben und eine im Abmarsch begriffene feindliche Infanteriekolonne beschossen.

Das Füsilier - Bataillon Elisabeth nahm im östlichen Theil von Aalborg Ortsunterkunft und sicherte nach Osten gegen Sönder- und NörreTranders. Die 10. und 12. Kompagnie übernahmen die Vorposten in Sohngaardsholm und Tornsted und wurden am 7. Mai durch die 9. und 11. Kompagnie abgelöst. Am 8. Mai trat das Füsilier-Bataillon 4. Garde-Regiments z. F. 11. bis 15. Mai an deren Stelle. Am 11. Mai wurde das ganze Füsilier-Bataillon Elisabeth in der inneren Stadt untergebracht, und verblieb dort bis zum 15. Mai. Die fast vollkommene Stille wurde nur durch eine kleine Erkundung nach Stebek, an der auch die halbe 10. Kompagnie Elisabeth betheiligt war, unterbrochen.

1864.

Waffenstillstand.

Mit dem 12. Mai, 8 Uhr früh, begann ein einmonatlicher Waffenstillstand. 12. Mai 1864 Die drei Füsilier-Bataillone des kombinirten Garde-InfanterieRegiments kehrten nun zu ihren Truppentheilen zurück. Gleichzeitig wurde der Brückentrain vorläufig aufgelöst. Lieutenant v. Wolff hatte mit seinen Leuten durch Herstellung oder Neubau einer bedeutenden Anzahl von Brücken, ferner bei Zerstörung der Eisenbahn, Anlage von Kolonnenwegen und bei anderen Gelegenheiten so wesentliche Dienste geleistet, daß ihm der Divisionskommandeur, General Graf Münster, seine volle Anerkennung aussprach und ihm den Rothen AdlerOrden 4. Klasse mit Schwertern auswirkte.

Am 16. Mai begann das Füsilier-Bataillon den Rückmarsch in den 16. Mai 1864. Unterkunftsbezirk des Regiments und erreichte an diesem Tage Lindenborg und Gegend. Am 17. Mai überschritt es mit zwei Kompagnien den Mariager-Fjord 12. Mai 1864. und verblieb mit zwei Kompagnien nördlich desselben in Visborg. Am 18. Mai 18. mai 1864. erreichten die Füsiliere nach achtwöchentlicher Trennung wieder den Anschluß an das Regiment und bezogen weite Quartiere in Overgaard, Demstrup, Raaby und 14 anderen Orten zwischen Randers- und Mariager Fjord.

16. Ortsunterkunft während des Waffenstillstandes
vom 19. Mai bis 25. Juni 1864.

Vom 19. Mai bis 25. Juni war das Regiment in einer großen Anzahl Ortsunterkunft von Ortschaften bequem untergebracht.

Unterkunftsnachweisung des Regiments für die Zeit des Waffenstillstandes vom 19. Mai bis 25. Juni 1864.

während des Waffen. stillstandes vom 19. Mai bis 25. Juni 1864.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

Der Gesundheitszustand der Truppen hatte infolge der Anstrengungen der letzten Wochen gelitten. Gastrische und typhöse Fieber, Lungen- und Brustkatarrhe, Rippenmuskel-Rheumatismen und Rippenfell-Entzündungen kamen häufig vor. Besonders zu schaffen machten die infolge des Staubes auftretenden Augenentzündungen, die bei der 1. Kompagnie des Regiments einen bösartigen Charakter annahmen.

Unter diesen Umständen war der Aufenthalt in der gesunden und freundlichen Gegend mit ihrem üppigen Baum- und Wiesenbestand von wohlthätigstem Einfluß. Das über eine große Fläche vertheilte Regiment war in den Bauernquartieren sehr gut aufgehoben. Der jütische Bauer ist bequem und verlangt eine sehr gediegene Ernährung. Seine vier Mahlzeiten, das erste und zweite Frühstück, das Mittag- und Abendessen sind reich ausgestattet. Nach Ansicht ihrer Quartier

« ZurückWeiter »