Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

besetzt. Um 9 Uhr 45 Minuten abends kehrten die Kompagnien ohne den geringsten Verlust ins Biwak zurück.

Am Morgen des 21. März wurde die Beschießung fortgesetzt. Die außer= 21. März 1864. ordentliche Ueberlegenheit unserer gezogenen Geschüße gegen die glatten Kanonen der Dänen war augenscheinlich. Während die dänischen Granaten unsere Vorposten nicht erreichten, ssaß Schuß für Schuß aus unserer gezogenen 4 pfdgen Batterie IV. Die Granaten der glatten 12 Pfünder aus Batterie V plaßten dagegen schon 500 bis 600 Schritt vor den Schanzen, so daß der Batteriechef zum Schießen mit Bollkugeln übergehen mußte. Eine große Anzahl Neugieriger beobachtete dieses Schauspiel von Batterie IV aus. Als die Dänen aber zur allgemeinen Ueberraschung einige gezogene Geschüße schwersten Kalibers vom verschanzten Lager aus in Thätigkeit brachten, und deren Granaten in der Nähe der Batterie einschlugen, kühlte sich plötzlich das Interesse wie die Zahl der Schaulustigen merklich ab.

Nachdem am 21. März mittags das Regiment Elisabeth durch das Regiment Augusta von Vorposten abgelöst und in die Alarmquartiere und Biwaks bei gestow und Traelle gerückt war, traf am Nachmittag der Befehl zum Abmarsch nach Veile ein.

10. Marsch nach Veile.

Um das von etwa acht feindlichen Infanterie-Regimentern besetzte Fredericia mit ausreichenden Kräften einzuschließen, beauftragte das Oberkommando das II. Korps mit der Einschließung und übertrug dem schwächeren III. Korps die Sicherung gegen Norden, sowie die Streif- und Beitreibungszüge in Jütland.

Das Hauptquartier des III. Korps ging nach Veile, wo auch die kombinirte Garde-Infanterie-Brigade untergebracht wurde, während die kombinirte Garde-Grenadier-Brigade weiter südöstlich zwischen Pjedsted und Vinding blieb.

Am 22. März 6 Uhr früh traf das Regiment Elisabeth auf dem Sammelplatz der Brigade bei Jgeskow ein und marschirte über Egum, Bredstrup nach Lille-Velling, von wo das I. Bataillon nach Andkjaer und Gegend, das II. Bataillon nach Gauerslunde und Gegend und das FüsilierBataillon nach Vinding, Skjaerup (Regimentsstab) und Gegend ins Quartier tamen.

--

Während des Marsches wurden die Leute an die Bedeutung des Tages Geburtstag Seiner Majestät des Königs erinnert. Ein begeistertes, tausendfaches Hurrah gab den Gefühlen der Truppen Ausdruck. Auf den telegraphischen Glückwunsch der Division lief alsbald aus Berlin folgende Antwort ein: Ihnen und der Garde Division sage ich den herzlichsten Dank für Ihre Wünsche und spreche meine volle Anerkennung für deren tapfere Leistungen aus."

=

marsch nach 22. März 1864.

Deile am

[merged small][ocr errors]

Weiterer Dor.

marsch nach Jüt.

Für den 23. März gab das III. Korps zum weiteren Vormarsch in

land am 23. März Jütland folgende Truppeneintheilung aus:

1864.

Marsch von Veile

nach Düppel vom

1864.

Avantgarde: Oberst Fließ.

Die vier Füsilier-Bataillone,
Garde-Husaren-Regiment,

Brandenburgisches Kürassier-Regiment Nr. 6,

Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 8 (ohne 3. und 5. Eskadron),

4 pfdge Garde-Batterie,

5. reitende Batterie der westfälischen Artillerie-Brigade,
Detachement des leichten Feldlazareths.

Garde-Infanterie-Brigade: Generalmajor Graf v. der Golz.
3. Garde-Regiment zu Fuß

[blocks in formation]

} ohne Füsilier-Bataillone,

3. Eskadron Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8,

3. 6pfdge Garde-Batterie,

1. 6pfdge Batterie der brandenburgischen Artillerie-Brigade. Garde-Grenadier-Brigade: Oberst v. Bentheim. Regiment Elisabeth

[blocks in formation]

} ohne Füsilier-Bataillone,

5. Eskadron Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8,

4. 12pfdge Batterie der brandenburgischen Artillerie-Brigade.

Das III. Korps erreichte am 23. März mit der Avantgarde: Horsens und Gegend, mit der Garde-Infanterie-Brigade: Hedenstedt und Gegend, mit der Garde-Grenadier-Brigade: Veile und Gegend.

Demzufolge kamen vom Regiment Elisabeth: das zur Avantgarde befohlene Füsilier-Bataillon nach einem starken Marsche von 40 km nach Hansted nördlich Horsens und das I. und II. Bataillon nach Veile und Gegend.

[ocr errors]

Der 24. und 25. März waren Ruhetage.

11. Marsch nach Düppel.*)

Seine Königliche Hoheit der Kronprinz hatte in dem Wunsche, die 26. bis 29. März Garde-Division (III. Korps) dort zu verwenden, wo Gelegenheit zu Kampf und Auszeichnung sei, einen Allerhöchsten Befehl erwirkt, demzufolge die Garden sofort in Eilmärschen nach Düppel zu rücken und unter Befehl des dort stehenden I. Korps (Prinz Friedrich Karl) zu treten hatten. Die Deckung nach Norden sollte einem Infanterie-Regiment, der Kavallerie und Artillerie der bisherigen Avantgarde, ohne die gezogene vierpfündige Garde-Batterie, übertragen werden. Lettere Batterie rückte

*) Uebersichtskarte 1 und Plan 4.

daher mit dem Gros des III. Korps und dem Füsilier-Bataillon Augusta nach Düppel, während der Rest der Avantgarde als entsendete Abtheilung in Jütland verblieb.

Diesem dem General Grafen Münster unterstellten Streifkorps war auch unser Füsilier-Bataillon zugetheilt. Es bildete mit den Füsilier-Bataillonen des 3. und 4. Garde-Regiments zu Fuß ein zusammengeseßtes Regiment und fand erst am 18. Mai wieder den Anschluß an das Regiment.

Die Truppen des III. Korps hatten, um das Marschziel Apenrade und Gegend in zwei Tagen zu erreichen, täglich im Durchschnitt 40 bis 50 km zurückzulegen. Am 26. März marschirten: die Garde-Grenadier-Brigade von Veile bis Christiansfeld, die Garde-Infanterie-Brigade von Hedensted bis Kolding. Am 27. März schloß die Division bei Apenrade auf, hielt am 28. Ruhetag und langte am 29. im Sundewitt an. Während dieser bedeutenden Märsche wurde unterwegs abgekocht, drei bis fünf Stunden geruht, am ersten Tage meistentheils und am zweiten Tage überall das Gepäck gefahren. In die Quartiere kamen die Truppen gewöhnlich erst zwischen 10 und 12 Uhr nachts. Kranke blieben nur in geringer Zahl zurück und erreichten nur beim Füsilier-Bataillon Augusta, das, von Horsens fommend, 123 km zu marschiren hatte, die Zahl von 40 Mann.

Vom Regiment trat am 26. März, 5 Uhr früh, das I. Bataillon mit 26. März 1864. der 1., 3. und 4. Kompagnie den Marsch an. Die Fouriere waren bereits um 3 Uhr früh vorausgegangen, um bei Bramdrup, nördlich Kolding, Holz beizutreiben, Vorbereitungen zum Abkochen zu treffen und dann zum Quartiermachen nach Christiansfeld weiter zu marschiren. Das I. Bataillon kochte bei Bramdrup ab und hielt dort 31⁄2 Stunden. Zwischen Veile und Bramdrup und zwischen letzterem Ort und Christiansfeld waren je zehn Minuten Halt gemacht worden. Nach einem Marsch von 40 km trafen die Kompagnien um 6 Uhr abends in vortrefflicher Haltung in Christiansfeld ein. Die in Veile erst spät von Wache abgelöste 2. Kompagnie langte erst am 27. März 3 Uhr früh in Christiansfeld an. Das II. Bataillon brach am 26. März um 5 Uhr früh auf, durchschritt um 6 Uhr früh Veile und kochte bei Alminde, nördlich Kolding, ab, wo Alles durch die Fouriere vorbereitet war. Um 3 Uhr nachmittags wurde der Marsch fortgesezt und um 81⁄2 Uhr abends Tapsuhr und Höckelbjerg erreicht.

Die 1., 3. und 4. Kompagnie traten am 27. März den Weitermarsch von 27. März 1864. Christiansfeld an. Bei Beginn des Marsches wurden 20 Wagen zum Fahren des Gepäckes beigetrieben. Nach einem halbstündigen Halt südlich Hadersleben erreichten sie um 14 Uhr mittags Norby, wo das Mittagessen durch die Fouriere in den Häusern bereits vorbereitet war. Um 312 Uhr nachmittags wurde weitermarschirt und südlich Apenrade ein letter Halt von 10 Minuten gemacht. Zwischen 8 und 9 Uhr abends trafen die 1. und 4. Kompagnie in Tombyll, die 3. in Trasbyll ein, während die 2. erst am 28. März nachmittags letzteren Ort erreichte. Während dieses 63 km betragenden Marsches war nur ein Mann der 3. Kompagnie bei Norby umgefallen und mußte gefahren werden; sonst wurden nur 3 Unteroffiziere und 22 der schwächlichsten Leute zu den

Dor Düppel vom

29. März bis

Wagen kommandirt. Die 2. Kompagnie allein hatte zwei Krankenwagen genommen und zum Dank dafür mehrere Marode, die, vor Müdigkeit halsstarrig, schwer wieder von den Wagen herunterzubringen waren. Im Uebrigen hatte man den Schwachen und Schwankenden höchstens Gepäck und Gewehr abgenommen, ihnen aber grundsätzlich weder während des Marsches noch nach demselben Schonung gewährt. Das II. Bataillon brach am 27. März um 41⁄2 Uhr früh auf, kochte um 122 Uhr mittags im Dorfe Gjenner ab, trat um 41⁄2 Uhr abends wieder an und traf zwischen 11 und 12 Uhr nachts in Baurup und Warniß ein. Obwohl das II. Bataillon an beiden Tagen stärkere Märsche wie das I. gehabt hatte, waren nur wenige Fußkranke zu den Tornisterwagen kommandirt worden, die dafür nach Erreichung des Marschzieles sofort auf Wache zogen. So erreichten die Bataillone ohne Nachzügler den Sundewitt und konnten sich am 28. März, einem Ruhetage, von den durchgemachten Anstrengungen erholen.

12. Vor den Düppeler Schanzen. *)

Prinz Friedrich Karl und sein Stabschef, Oberst v. Blumenthal, 18. Upril 1864. beabsichtigten im Einverständniß mit dem General v. Moltke, zunächst die starke Front der Schanzen selbst nur zu beschäftigen, um möglichst viele Truppen des Feindes hierhin abzuziehen, die Entscheidung aber durch einen Uebergang über die Alsener Föhrde etwa bei Ballegaard zu erzwingen. Das letztere kühne Unternehmen wurde mehrfach durch stürmisches Wetter vereitelt und erst am 3. April 1864 vorläufig aufgegeben. Bis zu diesem Zeitpunkte waren daher die oft mit unzureichenden Mitteln unternommenen Maßregeln gegen Düppel lediglich einleitende Schritte. Erst nach dem Aufgeben des Ueberganges nach Alsen begann vom 3. April ab der ernsthafte Angriff gegen die Düppeler Schanzen mit allen verfügbaren Kräften.

29. März 1864.

Während des Monats Februar 1864 waren die Dänen durch das I. Korps mehr und mehr gegen die Düppeler Schanzen zurückgedrängt worden und hatten im Gefecht von Rackebüll-Düppel am 17. März weiterhin den größten Theil des Vorgeländes der Schanzen eingebüßt, so daß sie ihre Vorposten bei Tage nur 300 bis 400 m und bei Nacht nur etwa 800 m vor die Schanzen vorzuschieben wagten.

Als am 29. März die Garde-Division die Truppen des I. Korps ablöfte, bezog die Garde-Grenadier-Brigade mit den beiden GrenadierBataillonen Regiments Elisabeth die Vorposten und hielt den Rest der Brigade dicht dahinter, etwa in der Linie Steenbeck-Büffelkoppel-Stenderup zusammen. Die Garde-Infanterie-Brigade wurde auf der Halbinsel Broacker untergebracht. Die Stellung der Truppen des I. Korps und der demselben unterstellten Garde-Division ist aus nebenstehender Skizze ersichtlich.

*) Dazu Plan 4.

[blocks in formation]

Am 29. März hatte sich Oberst v. Winterfeld zu den Vorposten begeben, 29. märz 1864. um die vom Regiment einzunehmende Vorpostenstellung kennen zu lernen.

Ueberall sah man eigenartige Bilder. In den Straßengräben lagen blutgetränkte, aufgeschnittene Hosen, Uniformsärmel, Taschentücher u. s. w., die auf ernsthafte Arbeit hindeuteten. Eine Spottfigur, von unseren Soldaten in dänische Uniform gesteckt, stand vor der Büffelkoppel und erkundete von hier mit einer Weinflasche als Fernglas die weithin sichtbare Schanze IV. Die den Schanzen

« ZurückWeiter »