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17. bis 22. Oftbr. 1870.

Am 17. Oktober erfolgte in Stains und Garges die Ablösung durch das Ruhequartiere Regiment Alexander. Das I. Bataillon blieb bis zum Abend in Stains und in Arnouville- marshirte dann nach Arnouville, wohin die Füsiliere schon am Vormittag Gonesse. rückten. Das II. Bataillon kam nach Gonesse.

Beschreibung von
Arnouville und

Arnouville, wo auch der Regimentsstab untergebracht wurde, war eines Gonesse. der besseren Dörfer dieser Gegend (373 Einwohner). Dasselbe lag etwa 2 km. nördlich Garges und 6 km nordwestlich Bourget. Das hervorragendste Gebäude des Orts war das große, von weiten Parkanlagen umgebene Schloß des Herzogs v. Choiseul. Dasselbe bot für den Stab eines Bataillons und für zwei Kompagnien ausreichende Unterkunft.*)

Gonesse, wohin das II. Bataillon rückte Hauptquartier des Generalkommandos und Mittelpunkt für den Einschließungsabschnitt des Gardekorps -, war eine kleine Stadt von 2684 Einwohnern, welche größtentheils, wie anderweitig, entflohen waren. Der Ort, der 2000 Schritt östlich Arnouville und starke 6 km nördlich Bourget lag, machte im Allgemeinen einen dürftigen Eindruck, wenn es auch nicht an stattlichen Gebäuden fehlte, die hauptsächlich um den Marktplag

v. Zaluskowski ließ alsbald Alarm blasen in Thätigkeit brachte. Hauptm. v. Altrock forderte ferner die im Abmarsch aus Stains begriffenen Theile des II. Bataillons, auf die er persönlich stieß, zum Eingreifen auf. Leztere sammelten sich vorläufig bei der herrschenden Finsterniß nicht ohne Mühe hinter dem Dorfe. Inzwischen ertönte von Garges her zweimal das Signal „Avanciren“, woraus beim II. Bat. geschlossen wurde von dem telegraphischen Alarmsignal war hier nichts bekannt daß der Angriff einen größeren Umfang annehmen müsse. Indeß unterbrach nicht ein Schuß die Stille der Nacht, vielmehr kam nach längerem Warten an der Chaussee der Befehl, das II. Bataillon solle nach Garges zurückrücken und dem allgemeinen Vertheidigungsbefehl gemäß, Schüßengräben und Dorfrand besezen. Nachdem dies geschehen wobei die große Schwierigkeit einer nächtlichen Besezung der mitten in den Weinbergen befindlichen Schüßengräben hervortrat wurden die Truppen, da der Feind vollständig ruhig blieb, in die Quartiere entlassen.

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*) Die Mannschaften waren zum Theil in einem großen Saale untergebracht, dem schönsten Raum des Schloffes, der für die Feste des Herzogs auf einige Zeit unbrauchbar geworden sein dürfte. Die übrigen Gegenstände, Gemälde, Ahnenbilder u. s. w. blieben während der Besehung gut erhalten. Dagegen verfiel eine Orangerie von werthvollen alten Bäumen bei Eintritt des Frostes dem Untergang. Das Glashaus, in welchem dieselben gestanden hatten, wurde zu militärischen Zwecken (Pionierarbeiten) gebraucht. Ein weiter englischer Rasenplay, der das Schloß vom Dorfe trennte und seinerseits gegen letteres durch ein kunstvoll gearbeitetes Gitter mit Wappen u. s. w. abgeschlossen war, wurde zum Reitplay für die Offiziere der Brigade verwerthet. Der Umstand nämlich, daß nach den Verlusten vom 18. August eine Anzahl Offiziere in berittene Stellen eingerückt waren, die sich im Gebrauche des Pferdes wenig geübt erwiesen so kam es bei einer Besichtigung durch Oberst v. Zaluskowski vor, daß ein Kompagnieführer, unfreiwillig rückwärts richtend, in die abgelegten Tornister seiner vorzustellenden Kompagnie gelangte hatte zu dem Vorschlag eines Reitkursus Anregung gegeben. Der Ordonnanzoffizier der Brigade, Lieutenant v. Hessenthal vom 2. Garde-Ulanen-Regiment, zeigte sich bereit, täglich eine Reitstunde auf dem erwähnten Rasenplag zu ertheilen.

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Auch sonst wurde der Reitsport gepflegt. Der Brigadeadjutant, Premierlieutenant v. Berg, veranstaltete Schnizeljagden, die in der Gegend von Arnouville, Dugny u. s. w. stattfanden.

herumlagen. Auf leßterem befanden sich die Kirche und dieser gegenüber die Mairie.*) Die größeren Gebäude waren vielfach von den Lazarethen, Munitions- und Proviantkolonnen, Feldpost, Sanitäts-Detachements, Intendantur, Johannitern u. dergl. in Anspruch genommen. Die innere Einrichtung der Wohnungen war zu dieser Zeit im Allgemeinen noch erhalten.

Die Stadt zerfiel in zwei Theile, eine tiefgelegene, vom Croud-Bach durchflossene südliche Hälfte und einen hochgelegenen Theil nördlich des Marktes.**) Das hier ansteigende Gelände gipfelte in einer Höhe nordöstlich der Stadt, auf welcher der Kirchhof lag.

Die Zeit vom 17. bis 22. Oktober verging ohne bedeutende Ereignisse. Die Mannschaften waren theils mit Wachtdienst, theils mit Schanz- und Straucharbeiten***) (Faschinen, Schanzkörben u. s. w.) beschäftigt.

Wenn das in diesen Tagen ungünstige Wetter seit dem 16. Oktober war Regen eingetreten es erlaubte, spielte die Musik abends auf dem freien Plate vor dem Regimentsstabsquartier in Arnouville,) wozu sich Zuhörer aus der Besatzung -es lagen noch drei Kompagnien Garde- Schüßen und Artillerie im Dorfe sowie Kameraden des II. Bataillons aus dem nahen Gonesse einfanden. Am 18. Oktober übernahm der von seiner Verwundung geheilt zurückgekehrte Oberst Graf v. Kanig vom 2. Garde-Regiment zn Fuß als ältester Regimentskommandeur des Korps an Stelle des Oberst v. Linsingen, der zum 3. GardeRegiment zu Fuß zurücktrat, die Führung der 3. Garde-Infanterie-Brigade.

*) In der Mairie war die Kommandantur von Gonesse. Kommandant war von Mitte Oktober bis zum Schluß der Einschließung Rittmeister v. Rüchel-Kleist vom 2. GardeUlanen-Regiment. Demselben stand Lieutenant Graf Ranzau vom 3. Garde Ulanen-Regiment als Plazmajor zur Seite.

**) Gonesse war der einzige Ort des Einschließungsgebietes, der eine Restauration hatte, und deshalb von Offizieren aus allen umliegenden Ortschaften gern besucht. Es war dem Kommandanten, Rittmeister v. Kleist, gelungen, einen Franzosen mit Familie dazu zu bewegen, das Lokal im Gang zu halten. Man war so in der Lage, hier am gedeckten Tische in üblicher Weise Mittag zu essen — nach dem von den Burschen zubereiteten täglichen Hammel eine angenehme Abwechselung. Die Verpflegung war gut, Rothwein und Sekt im „blauen Affen“ ftets reichlich vorhanden. Leztere Bezeichnung wurde allgemein üblich, wahrscheinlich deshalb, weil der Wirth, ein Mann von wenig schönem Aeußern, in blauer Blouse zu erscheinen pflegte. Als gegen Ende der Einschließung einige Gäste das Recht körperlicher Züchtigung gegen den „singe bleu“. wie der Wirth nach seinem Lokal genannt wurde in Anspruch nahmen, verschwand derselbe eines Tages spurlos; — vielleicht auch deshalb, weil er bei Herannahen der Kapitulation die Rache seiner Landsleute fürchtete.

***) Die in Angriff genommene Anfertigung von Schanzkörben u. s. w. wurde am 24. Oktober durch Korpsbefehl bis auf Weiteres eingestellt.

†) Bei einem dieser Konzerte richtete der Führer der Brigade an den Kapellmeister Ruscheweyh die Frage, ob das Regiment einen Schellenbaum befäße. Auf die verneinende Antwort hatte Oberst Graf Kanih die Güte, Ihrer Majestät der Königin Elisabeth bezügliche Anzeige zu machen. (Ueber das demnächst erfolgende Geschenk eines Schellenbaums siehe sechsten Abschnitt, Theil II, Nr. 5.)

v. Altroc, Geschichte des Königin Elisabeth Garde-Gren. Regts. Nr. 3.

17

23. bis 28. Oftbr. 1870.

Auch beim Regiment traten Personalveränderungen ein. Durch Korpsbefehl vom 17. Oktober wurde Premierlieutenant Freiherr v. Fund als Kompagnieführer zur Unteroffizierschule in Potsdam kommandirt und demobil gemacht. Premierlieutenant Freiherr v. Buddenbrock übernahm die Führung der 3. Kompagnie. Zur 11. Kompagnie trat der am 4. Oktober von seiner Wunde geheilt zurückgekehrte Lieutenant v. Sperling, während Lieutenant v. Knobelsdorff von der 11. zur 2. Kompagnie kommandirt wurde. Es wurden endlich mittelst Kabinets-Ordre vom 12. Oktober die Vizefeldwebel v. Bernhardi, Grospietsch, Drischel und Osterrath zu Lieutenants der Reserve des Regiments befördert.

Am 23. Oktober früh 9 Uhr bezw. abends 7 Uhr fand die Ablösung des Regiment in Alexander-Regiments durch das I. und II. Bataillon in Garges, durch die Füsiliere Garges und auf in Stains statt.

Vorposten in

Stains.

Der Dienst begann in diesen Tagen infolge des schlechten Wetters anstrengender zu werden wie bisher. Ein Korpsbefehl vom 28. Oktober lautete: ,,Die Divisionen haben alle von den Truppen benußten Wege in ihrem Bereiche so ausbessern zu lassen, daß sie für längere Zeit auch bei schlechtem Wetter gangbar bleiben." Infolgedessen wurden von Garges aus täglich vor- und nachmittags Arbeiter zum Wegebessern gestellt.

es

Die nächsten Tage bis zum 28. Oktober vergingen vollständig ruhig, deutete bei den Vorposten nichts auf eine bevorstehende Unternehmung des Feindes. Als z. B. am 24. Oktober, wie schon früher erwähnt, das kleine Haus an der Chaussee vorwärts Stains von der 2. Pionier-Kompagnie unter weithin hörbarem Knall in die Luft gesprengt wurde, fiel nicht ein Schuß aus den nahen Forts.*) Erst am 26. Oktober machte sich eine gewisse Thätigkeit beim Feinde geltend. Am Abend vorher waren die Füsiliere vom II. Bataillon in Stains abgelöst worden. In der Nacht zum 27. Oktober eröffneten die Forts plötzlich eine Beschießung gegen Stains und Umgegend, die während eines Theiles der Nacht anhielt. Mehrfach schlugen Granaten jenseits Stains bis nach Garges ein. Dugny und Pierrefitte schienen in ähnlicher Weise bedacht zu werden. Dieses lebhafte Feuer mochte vielleicht die Einleitung zu einem Unternehmen des Feindes bilden, welches in der nächsten Nacht vor sich ging und die 2. Garde-InfanterieDivision überraschend vor eine größere kriegerische Aufgabe stellte.

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*) Unter dem 24. Oktober findet sich im Regimentstagebuch folgende Aufzeichnung: ,,Haussprengung in Stains, Wetter schlecht, abends prächtiges Nordlicht von ungeheurer Größe." Die letterwähnte Naturerscheinung, die nach den Zeitungen im ganzen nördlichen Europa sichtbar war, trat mit einer Klarheit auf, wie sie in Frankreich selten bemerkbar sein soll. Etwa in der neunten Abendstunde färbte sich von Norden her die größere Hälfte des Himmels mit einem immer dunkler werdenden blutfarbenen Roth, welches hier und da mit helleren gelben und weißlichen Strahlen durchschossen war. Am 25. und 26. Oktober abends wiederholte sich die Erscheinung in schwächerem Grade, an lehterem Abend waren nur noch einige blutrothe Flecke am Himmel sichtbar.

2. Ereignisse vom 28. Oktober bis 3. November 1870, Erftürmung von Le Bourget am 30. Oktober 1870.

A. 28. und 29. Oktober 1870. Verlust von Bourget. Befehl zur

Wiedereroberung.

Verlust von Le

Schon am 5. Oktober war ein Divisionsbefehl ergangen, welcher besagte: allgemeine Lage. „Nach Nachrichten des Oberkommandos haben heut Ansammlungen französischer Bourget in der Truppen im Norden und Nordwesten von Paris stattgefunden. Verdoppelte Auf- Nacht zum merksamkeit ist erforderlich." — Am 19. Oktober telegraphirte das Oberkommando: 28. Oktober 1870. „Nachrichten besagen, daß Franzosen heut Nacht starken Ausfall unternehmen

wollen." Der Angriff blieb aus, doch nahm die Division Anlaß, darauf hinzuweisen, „daß in nächster Zeit vielleicht ein Ausfall der Franzosen zu erwarten sei“.

Indeß bestätigte das Verhalten des Feindes, wie im vorigen Abschnitt geschildert wurde, jene Erwartung nicht. Vielmehr drangen Nachrichten über Uneinigfeiten im feindlichen Lager Gärungen in der eingeschlossenen Hauptstadt in die Oeffentlichkeit. Ende Oktober machten sich die ersten aufrührerischen Bewegungen der rothen Demokratie in Paris geltend. Folgender Armeebefehl vom 27. Oktober deutete darauf hin: „Gefangene, welche in den nächsten Tagen gemacht werden, sowie Ueberläufer sind speziell darüber zu fragen, ob am 24. dieses Monats nachmittags innerhalb Paris ein Kampf stattgefunden habe?"

Sonach war der Feind in der Hauptstadt mit sich selbst beschäftigt, eine Thätigkeit nach außen augenblicklich nicht wahrscheinlich. Ueberdies schien die allgemeine Aufmerksamkeit von Paris auf die Ereignisse vor Met abgelenkt, dessen Fall täglich erwartet wurde. Ueberraschend verbreitete sich daher am Morgen des 28. Oktober fast gleichzeitig mit den ersten Mittheilungen über die Kapitulation von Mezz die Nachricht, die in Bourget stehende Kompagnie des Regiments Königin habe in der vergangenen Nacht den Ort vor feindlicher Uebermacht geräumt, die Franzosen seien im Besitz von Le Bourget.*)

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*) Nach den in „Heyde und Froese, Belagerung von Paris“ enthaltenen Angaben war der Anlaß zu dem feindlichen Unternehmen gegen Bourget folgender:

Seit Anfang Oktober hatten, den Weisungen der Oberleitung der Vertheidigung von Paris entsprechend, sämmtlichen deutschen Stellungen gegenüber kleine Erkundungen stattgefunden, welche lediglich den Zweck hatten, die Truppen, besonders die Mobilgarden und Freikorps, zu beschäftigen und ans Feuer zu gewöhnen. Solche Erkundungen waren auf der Nordostfront bei Drancy, Bondy u. s. w. besonders häufig, weil hier der größte Theil der Pariser Freikorps untergebracht war. Bei einer derartigen am 21. Oktober gegen das deutschersetts unbeseşte Drancy gerichteten Unternehmung wurde seitens der Franzosen wahrgenommen, daß das Dorf Bourget nur schwach besezt sei. Dies veranlaßte den General Bellemare, der unter dem Kommandanten von St. Denis, Admiral de la Roncière, auf der Nordfront kommandirte, dem in Courneuve stehenden Freikorps Franctireurs de la Presse“ eine Absuchung von Bourget aufzutragen. Es handelte sich hierbei zunächst nur um eine der häufig unternommenen Erkundungen.

Am 28. Oktober 3 Uhr morgens ging das genannte Freikorps gegen Bourget vor,

Erster Versuch

Die Nacht vom 27. zum 28. Oktober war sehr dunkel, das Wetter stürmisch und regnerisch, Wahrscheinlich infolge hiervon hatten die Vorposten unseres Regiments in Stains (seit 27. abends I. Bataillon) von dem nächtlichen Angriff auf den benachbarten Vorpostenort nichts wahrgenommen.*)

Allerdings war mit der Räumung von Bourget nur ein Fall eingetreten, der in den früher erwähnten Anordnungen vorgesehen war. Auch war die von Aulnay über Pont Jblon nach Stains laufende Haupteinschließungslinie der Division unmittelbar noch nicht gefährdet. Eine mittelbare Bedrohung ließ sich nach Verlust des wichtigsten vorgeschobenen Postens indeß nicht in Abrede stellen. Eben so wenig war zu leugnen, daß dieser erste Erfolg Zuversicht und Unternehmungslust des Feindes zu steigern geeignet schien. Mit der Wegnahme von Le Bourget durch den Feind war die Ruhe in den unseren Truppen als Erholungsunterkunft nach den Vorposten dienenden Orten dahin. Chassepotgeschosse schlugen während der Nacht in Dugny und Blanc Mesnil ein. Französische Patrouillen kamen bis an die Ueberschwemmung und deren Staudämme, gefährdeten also beide. Wenn aber die Ueberschwemmung nicht mehr bestand, so hätte die 2. Garde-Infanterie-Division weiter, etwa bis nach Gonesse, zurückgehen müssen. Einen erweiterten Einschließungsgürtel hätte man gegen die dann wahrscheinlich häufigeren Ausfälle nur mit äußerster Mühe halten können.

Ueber das, was unter diesen Umständen höheren Orts beschlossen werden würde, waren nur Vermuthungen im Gange. Am Abend des 28. Oktober versammelten sich die Offiziere des Regiments im Stabsquartiere des Obersten zu Garges zahlreicher wie gewöhnlich, um eingehende Neuigkeiten an der Quelle in Erfahrung zu bringen. Während des Nachmittags hatte man von Bourget her starken Kanonendonner gehört. Man erfuhr, daß die Batterien der Divisionsartillerie seit Mittag das Dorf beschöffen.

Auch wurde durch die zurückkehrenden Befehlsempfänger bekannt, daß die zur Wiedererobe. 4. Brigade den Auftrag erhalten habe, „sich heute Nacht des Dorfes Le Bourget zum 29. Oktober wieder zu bemächtigen". Der Angriff sollte abends zwischen 8 und 9 Uhr vom

rung in der Nacht

1870.

drängte die preußischen Vorposten am Südende des Ortes zurück und folgte denselben ins Dorf bis in die Gegend der Kirche. Erst als hier seitens der preußischen Vorporsten-Kompagnie Widerstand geleistet wurde, schickte General Bellemare dem Freikorps ein MobilgardenBataillon, einen Theil des 34. Infanterie - Marsch - Regiments, 2 Vierpfünder und eine Mitrailleuse ins Dorf nach und folgte später selbst mit einer Reserve von einem Mobilgarden-, einem halben Linien-Bataillon und einer Zwölfpfünder-Batterie. Vor dieser Uebermacht wich die preußische Besayung aus Bourget, welches nunmehr von 21⁄2 Bataillonen Linien-Infanterie (28. und 35. Marsch-Regiment), 2 Bataillonen Mobilgarde und den Franctireurs der Presse in Summe etwa 5000 Mann mit 3 Geschüßen besegt blieb und eifrig und geschict be festigt wurde.

*) Am 28. Oktober vormittags beobachteten Offiziere des I. Bataillons in Stains, wie eine französische Batterie von Süden her in aller Gemächlichkeit nach Bourget hineinfuhr (vergl. die vorige Anmerkung). Die Ueberraschung war groß, da man von dem Verlust des Orts, wie oben erwähnt, nichts wußte. Auf die an Hauptmann v. Altrock erstattete und von diesem weiter beförderte Meldung kam von rückwärts die Mittheilung, die Sache hätte ihre Richtigkeit, denn Bourget sei seit der Nacht in feindlichen Händen.

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