Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit - Thema und Variation: Die Formularfamilien der Bilddarstellungen

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Walter de Gruyter, 27.08.2008 - 600 Seiten

In der weitgehend schriftlosen Germania der Völkerwanderungszeit waren Goldbrakteaten authentischer Ausdruck der Weltanschauung ihrer Trägerinnen und Träger. In den Verbreitungsgebieten zwischen Norwegen und Ungarn, England und Polen, vor allem aber in ihrem skandinavischen Kerngebiet, wurden sie verwendet von den Eliten der germanischen Welt: als Ehrenzeichen, Priesterinsignien, Propagandamaterial und/oder Schmuck hochrangiger Frauen. In diesen Amuletten und ihren Bildern drückte sich germanisches Selbstverständnis gegenüber dem Imperium und anderen Nachbarn aus. Trotz der dezentralen Produktion belegen die standardisierten Bildprogramme, dass alle Hersteller sich gleichen Regeln der Motivik und des Stils unterworfen haben. In einem so weiträumigen Gebiet und in einer Gesellschaft, die als lediglich durch kleine, konkurrierende Gefolgschaften gegliedert gilt, überrascht diese Kanonisierung. Denn indem die Brakteaten durch Kopierprozesse verbreitet wurden, ist ein netzwerkartiges Zusammenspiel der Eliten in den Zentralplätzen nachweisbar, das auf eine überregional wirkungsmächtige Direktivenstruktur schließen lässt. Dies macht die Brakteaten zu wichtigen Primärquellen für die Erforschung der frühmittelalterlichen Germania.

 

Inhalt

Vorwort
5
Inhaltsverzeichnis
7
1 Einleitung
9
2 Die Formularfamilien
44
3 Katalog der Formularfamilien
64
4 Auswertung
327
5 Listen
393
Backmatter
541
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2008)

Alexandra Pesch, Westfälisches Museum für Archäologie, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster.

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