Durchs Wilde Kurdistan

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CreateSpace Independent Publishing Platform, 13.01.2018 - 600 Seiten
Wir kehrten von dem Besuche des Häuptlings der Badinankurden zurück. Als wir auf der letzten Höhe ankamen und das Tal der Teufelsanbeter überblicken konnten, bemerkten wir ganz in der Nähe des Hauses, welches dem Bey gehörte, einen ungeheuren Haufen von Reisholz, der von einer Anzahl von Dschesidi immer noch vergrößert wurde. Pir Kamek stand dabei und warf von Zeit zu Zeit ein Stück Erdharz hinein. »Das ist sein Opferhaufen,« meinte Ali Bey. »Was wird er opfern?« »Ich weiß es nicht.« »Vielleicht ein Tier?« »Nur bei den Heiden werden Tiere verbrannt.« »Dann vielleicht Früchte?« »Die Dschesidi verbrennen weder Tiere noch Früchte. Der Pir hat mir nicht gesagt, was er verbrennen wird, aber er ist ein großer Heiliger, und was er tut, wird keine Sünde sein.« Noch immer ertönten von der gegenüberliegenden Höhe die Salven der ankommenden Pilger, und noch immer wurde denselben im Tale geantwortet; und doch bemerkte ich, als wir unten ankamen, daß dieses Tal kaum noch mehr Menschen zu fassen vermöge. Wir übergaben unsere Tiere und gingen nach dem Grabmale. An dem Wege, welcher zu demselben führte, lag ein Springbrunnen, der von Platten eingefaßt war. Auf einer derselben saß Mir Scheik Khan und sprach mit einer Anzahl von Pilgern, die in ehrerbietiger Haltung und Entfernung vor ihm standen.

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