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viel größer und stärker als der ächte Adler. Seine ausgebreiteten Flügel sind 12 bis 14 Schuhe groß, und er greift Ziegen, Schafe, Gemsen und andere Thiere an. Dieser ungeheuren großen Vögel, giebt es durch Gottes Einrichtung nicht viel. Der Hünergeyer oder große Weihe, flieget sehr leicht, und steigt so hoch, daß man – ihn nicht erblicken kann, und doch ist er furchtsam, so daß er sich von dem viel kleinern Sperber überwinden låst: denn wenn dieser ihn angreift, steigt er in einem beständigen Wirbel bis in die Wolken, der Sperber verfolget ihn, und bestreitet ihn so lange, bis er überwunden aus der Luft auf die Erde herabstürzet. Er ist für die kleinen Küchlein gefährlich, wenn aber die Gluckhenne zu rechter Zeit auf ihn losgehet, kann sie ihn verjagen. Der Sperber kann zur Vogeljagd abgerichtet werden. Der Taubengeyer oder der große Habicht, ist schöner und größer als der Sperber. Er stöst auch auf kleine Vögel und auf Mäuse. Die Falken sind unter allen Vögeln die muthigsten, und ihr scharfes Geficht in die Ferne, ist zum Sprichwort geworden. Wegen ihres leichten Leibes und der großen Flügel, können sie schnell flie gen, und so hoch in die Luft steigen, daß man sie entweder gar nicht siehet, oder doch nicht, kennet, und viele Stunden lang in dersel

berselben schweben. Wegen ihres schar fen Gesichts, können sie deutlich sehen, was auf der Erde vorgehet, und wenn sie ihren Raub erblicken, überfallen sie denselben plöhlich, und führen ihn davon. Man macht sie durch Hunger, durch Wachen, und dadurch daß man ihre Köpfe in Was fer taucht, zahm, und richtet sie ab, auf andere Vögel und auf Hasen zu stoßen. Der Geyerfalk ist nach dem Adler, der stärkste, lebhafteste und muthigste unter allen Raubvögeln. Er stößt auf den Raub in gerader Linie, und mit ungemeiner Geschwindigkeit herab. Zu den Raubvögeln, gehört auch das Eulengeschlecht, welches mit einem großen Kopf, kurzen Schnabel, mit welchem es knarret, großen, gewölbten und vorwärts stehenden Augen, und seidenhaften Federn, versehen ist. Da es sonderbar aussiehet, der Flug sehr leise, und die Stimme unangenehm und traurig ist, so darf es sich bey Tage nicht sehen laßen, weil es von den übrigen Vögeln verfolget und angegriffen wird. Also stellen die Eulen ihre Jagd des Nachts an, überfallen Die schlafenden Vögel, die Frösche, Eideren, Heuschrecken, Fledermaufe, Mäuse, Ratten und Hasen. Es giebt Eulen mit und ohne Ohren. Einige haben an' den Ohren lange Federn, die sie als Hörner aufrichten. Die größte Art derselben, greift

wohl

Sie

wohl den Adler an, und bezwingt ihn. Die Eulen sind nicht nur darinn den Kahen ähnlich, daß sie des Nachts gut sehen, sondern es gleicht auch der Kopf der großen gelbbraunen Ohr-Eule, einem Kahenkopf. (4) Einen langen kegelförmigen Schnabel, haben die Raben, Krdben, Elstern und Doblen. Die Raben und Rrdhen gehen, und haben einen kurzen Schwanz. freffen zwar Dinge, die den Menschen nüßlich sind, aber auch Aas, und die schädlichen Maykäfer, (wegen welcher sie dem Pfluge folgen,) daher man sie wohl vermindern, aber nicht ganz ausrotten muß. Ihre Federn sind brauchbar. Die Elstern hüpfen, und haben einen langen Schwanz, den sie immer bewegen. Sie sind sehr bes dächtliche und schlaue Vögel, und leben långer als die meisten Menschen. Die Heber sind tum und unvorsichtig. Zur Zeit der reifen Kirschen, schmeckt ihr Fleisch gut. Die Raben, Elstern und Doblen lernen einige Worte nachsprechen, haben aber als Diebe einen bösen Namen, insonderheit stehlen und sammlen sie glänzende Dinge, welche ihnen doch nichts nugen. Die so genannten Paradiesvögel, haben einen kleinen Körper, aber sehr lange Federn, welche ungemein schön und prächtig gefårbet sind. Man bildete sich ehedessen ein, fie kamen aus dem Paradiese, und hätten

keine Füße, sondern schwebten beständig in der Luft.

(5) Einen geraden, an der Spiße des obern Theils ausgezackten Schnabel, haben die Droßeln, welche größtentheils singen, und pfeiffen lernen. Der Rramsvogel, gehöret auch zu diesem Geschlecht. Die Amsel, unterscheidet sich durch die Goldfarbe ihres Schnabels und ihrer Augenlieder. Sie lernet Melodien von Liedern pfeiffen. Einen geraden ausgezackten Schnabel, hat der Staar, welcher Wörter sprechen, und Lieder pfeiffen lernen kann.

6) Einen langen, dünnen etwas gekrümm ten Schnabel, hat der Wiedehopf, der auf seinem Kopf einen Federbusch trägt, welcher aus zwey Reihen biegsamer Federn bestehet, und den er nach Belieben beugen kann. Seine Speisen sind Ameiseneyer und Insekten. Er kann geschwind laufen. (7) Einen kleinen an der Wurzel glatten, an der Spike krummen Schnabel, haben die Schwalben. Sie fliegen wegen ihrer sehr langen Flügel fast beståndig, und zwar sehr schnell und hoch. Der Schwanz der gemeinen Schwalben, ist gespalten. Die Rauchschwalben werden in einigen Låndern gegessen.

(8) Einen kegelförmigen, dünnen, spißzulaufenden Schnabel, haben folgende Vo

gel,

gel, jedoch auf verschiedene Weise. Der Tistelfink oder Stieglitz, hat den ersten Namen von den Samenförnern der Difteln, welche er frist, außer welchen er auch die Saamenkörner anderer Gewächse liebet. Er ist ein Singevogel, so wie der Zeifig, oder das Zeischen. Von den Sperlingen ist oben (S. 91) schon gehandelt worden. Der Fink, (die Dompfaffen unter diesem Namen mit begriffen,) der schöne Canarien, vogel, welcher von den canarischen Inseln nach Europa zuerst gebracht worden, und der Sänfling, find insgesamt angenehme Sånger. Es ist grausam, daß man die FinFen blendet, um blinde Lockvögel aus ihnen zu machen, da sie doch im Herbst zu Lockvőgeln dienen können, wenn man junge und alte im finstern beysammen wohnen läft, und ihnen Federn ausrauft. Der Goldammer und Ortolan, zwey schöne Vögelarten, machen gegen das Frühjahr den ersten Anfang zum Singen, denn sie lassen sich schon im Monat Februar hören. Die Ortolas ne werden sehr fett, und sind eine angeneh me Speise.

69) Der Schnabel der folgenden Vögel, fie het einem Pfriem ähnlich. Die Lerchen, steigen singend ungemein hoch in die Höhe, und gehören zu den ersten Vögeln, welche den Frühling ankündigen. Ihr zartes Fleisch ist wohlschmeckend. Die Grasmücke ist

K

auch

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