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verschwinden, wenn der aus der Schule, entlassens Jüngling täglich folche Beyspiele fiehet, welche dem jenigen grade zuwider find, wozu er in der Schule ist angehalten worden.

Die Kretschamhäuser haben wegen dem Tanzen viel zu große Reize für das ganze Volk, als daß es Darinn nicht erscheinen follte. An diesem Orte aber ist nichts zu sehen und zu hören als Lermen, Springen, Saufen und Balgen.

Das wenige Lohn der Bauerknechte ist nicht zus reichend, daß fie alle Sonntage tanzen und sauffen können; und dennoch würde es jeder Knecht für eine Schande halten, wenn er solche Gewohnheit nicht mit machen sollte. Es bleibt ihm also weiter nichts Ùbrig, als aufs Stehlen zu denken; und da nicht einer, fondern alle dißfalls einerley Gesinnung haben, se sucht auch einer dem andern hierinn hülfreiche Hand zu leisten. Auch die Mägde bemühen sich ihren Liebsten unter die Arme zu greifen, und stecken denfelben nicht nur alles zu, was sie von ihrem blutwe nigen Lohne erübrigen können, sondern sie bestehlen auch die Herrschaft oder den Bauer, welchem sie dieпец. Dies ist das wahre Bild des grösten Hau fens, wovon aber wie oben schon gesagt, die Koloni, ften und besonders die Fabricanten auf den Schlas wenzizer Gütern ausgenommen werden müssen.

Die Sprache der Einwohner ist schlecht pohlnisch und die Religion größtentheils katholisch; indessen giebt es unter den Adlichen und Fabricanten viele Lutheraner

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Die Juden haben zu Langendorf einen Kirchhof und Schule,

§. 10.

Besondere Merkwürdigkeiten.

Auf den Feldern des Dorfs Alt-Gleiwiz, zur Herr. schaft Laband gehörig, findet man Rudera eines al ten Gebäudes, so Ueberreste eines Klosters der Tems pelherrn seyn sollen. Das nach meinem Bedünken bemerkenswerthe, ist das Dorf, Schönwalde, dessert Bewohner, ohngeachtet sie mit lauter pohlnischreden. den Menschen umgeben sind, deutsch sprechen, aber fehr corrupt. Sie tragen sich auf eine besondere Art. Ihre Tracht kommt der Kleidung der sächsischen Bauern um Meißen an den böhmischen Gränzen fehr nahe. Ich werde bey der besondern Beschrei. bung der Dörfer mehr davon berühren.

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Dem Kreise ist vorgeseht: Ein Landrath, nehm. lich Herrn Ernst Sylvius von Sack; ein Marschcommiffarius, Herr von Larisch; ein Kreisdeputirter, Herr von Schkopp; ein Kreisphysikus, Herr Krause; ein Steuereinnehmer, Herr Gottfried Krabel.

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Die

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Die Städte stehn in Kammeralsachen theils unter dem Herrn Steuerrath des sechsten, theils des fiebenten Departements. In Justizfachen unter jedes Orts Gerichtsobrigkeit, von der an das Oberamt nach Brieg appellirt wird. Der Adel ist in Landschaftlichen Sachen zum Oberschlesischen System geschlagen.

In Ansehung der Steuer gehört der Kreis theils zur dritten, theils zur vierten Klasse, und wegen der Wiehaffecuranz zur dritten Societát.

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Zweyter Abschnitt.

Vom Kreise insbesondere.,

Alt. Bofel,

Namen der Dörfer.

I.

It-Rosel, Stare Coschle, hat ein Vorwerk, eine katholische Kirche und Schule, 12 Baueru, 18 Gärtner, 18 Häusler und 211 Einwohner. Es ge höret der Prinzeßin von Hohenlohe.

2. Alt: Gleiwiz, Stare Gliwiz, faffet ein Vor werk, 17 Bauern, 9 Gärtner und 154 Einwohner, Gehört dem Herrn Baron von Wilczeck.

3. Althammer, Trachhammer, auch Quarg hammer, pohl. Trachy, hat ein Vorwerk, einen Hohenofen, 2 Frischfeuer, eine Schule, 16 Bauern, 64 Gärtner, Häusler und 470 Einwohner. Gehd. ret der Prinzeßin von Hohenlohe.

4. Alt-Ujest, bestehet aus 30 Bauerhöfen, 15 Gärtnern und 276 Einwohnern. Gehört dem Herrn Gottlob Leopold Grafen von Schöneich.

5. Blacziowiz, hat ein Vorwerk, 4 Bauern, 13 andere Häuser und 70 Einwohner. Gehöret dem Herrn Felix von Mleczko.

Blechhammer, siehe Medarde.

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6. Boguschůz, bestehet aus 12 Bauerhöfen, 8 Gårtnern und Häuslerstellen. Die Zahl der Ein. wohner ist 104.

7. Boiniowis, hat ein Vorwerk, 8 Bauern und 43 Einwohner. Gehöret dem Herrn Karl von Strachwiz.

8. Hoytzow, ist das Eigenthum der Frau Gråfin von Chorinsky, hat ein Vorwerk, 1 katholische Kirche, 6 Bauern, 23 Gärtner und 182 Einwohner.

9. Broslawiz, gehöret der Frau Gräfin von Ferlemont, faffet eine katholische Kirche und Schu, le, ein Vorwerk, 9 Bauern, 20 Gårtñer und 159 Einwohner.

10. Brenneck, Brinneck, gehöret dem Herrn Justizrach von Ziemiezky, bestehet aus einem Vor. werk, einem Hohenofen, einem Frischfeuer, 25 Gärts nerstellen und 104 Einwohnern.

11. Brzezek, hat ein Vorwerk, 20 Gärtner und Häusler, und 121 Bewohner. Gehöret der Prinzess fin von Hohenlohe.

12. Brzezinke, bestehet aus zwey Vorwerken, einer katholischen Kirche und Schule, 28 Bauern, 13 Gärtnern, 6 Häuslern und 216 Einwohnern.

13. Birawa, hat 4 Vorwerke, eine katholische Filialkirche von Alt-Kosel, 16 Bauern, 49 Gärtner, 21 Häusler, 2 Mühlen und 566 Einwohner. Ge höret der Prinzeßin von Hohenlohe.

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