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Eiserers findet sich an verschiedenen Orten, bes sonders Wiesenerz, allem es ist nicht von vorzüglis cher Güte; Bergerz wird zu Boronow auf dem Hügel Kamionka viel gegraben.

Kalksteine werden bey Koschentin und Lubezka gefunden.

Thon, der beste ist auf dem Lubezker Berge, welcher zur Favance - Fabrike zu Glinize, und der feine weisse Thon bey Zborowsky, der zu den Tabakspfeifs fen dient; gewöhnlichen Thon giebts auf vielen Dörfen.

Bey Olschin auf dem Vorwerksfelde findet man versteinertes Holz, wovon die obere Kruste nach und nach zerfält, aus dem Kern aber Wezsteine gemacht werden.

§. 3.

Auffere Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des Bodens.

Der waldigte Theil vom Kreise ist sandig und zwar der mittågige noch mehr als der nördliche. Der mittlere Theil von Woschnik (Wozeiky ) ́ anzufangen, über Kofchentin, Wiersby, Sodom, Lubli nez, Kochtziz, Lubezko, Pawonkau und Gros-Lagies wnik ist fester lehmigter Boden. Bey Gwosdzian ist Mittelboden, dagegen um Guttentag viel Sand.

Die Brache ist mehrentheils üblich, Olschine und Obersodom ausgenommen, wo das ganze Feld ge nußt wird.

$.4.

Aeuserliche Natur- Produkte.

Etwas Weißen, mehr Roggen, Gerste, Haafer, Tartoffeln, Buchweißen, auch hin und wieder Schwa den, (pohlnisch Manna) (Milium Solis) welcher aber wild wächset, sind die gewöhnlichen Produkte des Kreises. Hopfen wird zu Boronow und Lubschau erzielet und an Heu jährlich 1000 Fuder ge

wonnen.

An Obstbäumen waren nach der lehten Zählung 9403 Stück vorhanden; diese Anzahl ist frenlich. geringe, und zeigt von noch nicht vielem Fleiß der Einwohner.

Maulbeerbäume sind wenig.

S. 5.

Von den Wäldern und Wild. Ohngeachtet schon viel Wald gerodet worden, so mag doch wohl vom Flächen Inhalt noch Wald feyn, welcher aus Kiefern, Tannen, Fichten, etwas Birken und Erlen und wenig Eichen bestehet. Die Schlesische Klafter Holz kostet im Walde 6 Ggr.

Wildpret liefern die Wälder mehr als der Bedarf der Einwohner erfordert, der Ueberfiuß wird in die. Städte verkauft.

Båre finden sich nicht mehr. Im Jahr 1756 wurde zu Boronow einer erlegt, seit der Zeit hat sich keiner mehr sehen lassen.

Im Jahr 1776 wurde zu Dralin ein Elendschier erfchoffen. Wölfe und Luchse find felten, an Ver. Beschr.v.Schl. II.B.3.St. K

min

minderung der ersten hat der Herr Graf von Sobek durch seine guten Anstalten vielen Antheil. In den Wäldern sind 461 Bienenschwärme.

§. 6.

Gewässer und Fische.

Die Malapane, welche bey Woschnik entspringt, sich in verschiedene Arme theilt, und bey Wüstenhammer sich vereiniget; die Warte nebst einer Menge Feldgraben sind die den Kreis durchströhmenden Flüsse, keiner aber ist schiffbar. Stehende Seen find nicht, wohl aber giebt es ansehnliche Teiche, worunter der Posnik, der bey Bogdalle und Koschmioder die grösten sind. Es ist ein Ueberfluß an Hechten und Karpen, so zum Theil nach Pohlen verkauft werden. Seit einiger Zeit aber hat man viele Teiche zu Ackerland gemacht..

§. 7.

Haus - Thiere.

Mehrentheils sind die Pferde und Kühe vom klei nen Schlage, doch trift man hin und wiedet auch starkes Vieh an. Die Schaafe lieferten ehemals die gröbste Wolle, aber gegenwärtig suchen die Landwirthe die Schaafzucht zu verbessern.

Im Kreise sind vorhanden: 1532 Pferde, 3271 Ochsen, 4481 Kühe, 2840 Jungvieh, 14060 Schaar fe, 244 Schweine, 5840 volle Bienenstöcke.

Der Kreis liefert viel Honig und Wachs. Schon vor mehr als 200 Jahren wurde auf die Bienens

zucht

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zucht gehalten, und zeigt doch von einigem Fleisse der Einwohner.

§. 8. Gebäude.

Im Kreise find: 2 Städte, 1 Marktflecken, 66 Dörfer, worunter 8 Kolonien; 89 Vorwerke, 10 Pfarrhauser, 28 Schulen, 884 Bauern, 962 Gårtner, 34 Häusher, 19 Müller, 1 Glashütte, 1 Bleiche, 3 Therofen, 9 hohe Ofen.

Die adlichen Schlösser zu Lublinez, Koschentin, Gurtentag und Wiersbie, sind gute und hübsche Ge bäude; die Wohnungen der gemeinen Leute sind von Schrotholz und die Kolonien von Bindwerk ge. bauet.

§. 9.

Von den Einwohnern.

Die Religion der Einwohner ist gröstentheils ka. tholisch, nur in den Städten, auf den Kolonien und unter den Einwohnern zu Zborowsky, giebrs einige evangelische Glaubensgenossen; zu Mollna und LuDewigsthal ben Lubschau, sind evangelische Kirchen und auch Einwohner. Die pohlnische Sprache ist. durchgehends üblich, nur einige Fabrikanten, Kolo nisten und wenige Bewohner der Stådte sprechen deutsch. Die Einwohner waren bis zum siebenjährigen Kriege sehr vernachläßiget, faul und roh; nach dem Frieden aber wurden mehr Schulen errichtet, die deutsche Sprache fand hin und wieder Eingang und mit ihr Sitten und Fleiß der Deutschen. K 2

Die

Die Adlichen fingen an ihre Güther besser als sonst zu nüßen, und dadurch kam auch mehr Betriebs samkeit in den gemeinen Mann, welcher durch das Beyspiel der Herrschaften, Fabrikanten und Kolonisten zur Thätigkeit gereizt wurde.

Die Anzahl der Einwohner war ohne die zwey Städte im Jahr 1756 9263

1780 - 11801

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Von den im Kreise befindlichen Fabricken. Eine vorzügliche und die einzige in Schlesien ist ohne Zweifel die im Jahr 1753 angelegte und mit königlichen Privilegien begnadigte irdene Tabackspfeiffen-Sabrice.

Sie wurde anfänglich, wie es mit allen derglei chen Anlagen gehet, schlecht durch holländische Meifter betrieben, die kostbar und faul waren; als man aber aus Landskindern Lehrlinge erzog, und der Kammersecretår Goldemer Antheil an diesem Etablisse. ment nahm, welcher andere ökonomische Einrich tungen traf, so wurde das Werk beffer eingerichtet und erhielt ihren gegenwärtigen Flor. Die Entres prenneurs kaufren bey Zborowsky einen Flecken Land, bauten daselbst die nöthigen Fabrickenhäuser, Woh nungen für die Bedienten und Magazins. Dieser Fabricke ist ein Faktor und ein Controlleur vorgeseht. Sie beschäftiget gegenwärtig 104 Menschen, wor unter 4 Meister, einige Gesellen, Junggesellen, Jun.

gen,

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