Goethes Werke: Vollstandige Ausgabe letzter Hand, Band 40

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Seite 227 - Denn wer leugnet es wohl, daß hoch sich das Herz ihm erhoben, Ihm die freiere Brust mit reineren Pulsen geschlagen, Als sich der erste Glanz der neuen Sonne heranhob, Als man hörte vom Rechte der Menschen, das allen gemein sei, Von der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit! Damals hoffte jeder sich selbst zu leben; es schien sich Aufzulösen das Band, das viele Länder umstrickte, Das der Müßiggang und der Eigennutz in der Hand hielt.
Seite 262 - Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, Der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter; Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.
Seite 262 - Liebe die Liebenden rein und halte dem Guten dich dankbar. Aber dann auch setze nur leicht den beweglichen Fuß auf, Denn es lauert der doppelte Schmerz des neuen Verlustes. Heilig sei dir der Tag! doch schätze das Leben nicht höher Als ein anderes Gut, und alle Güter sind trüglich. Also sprach er: und nie erschien der Edle mir wieder. Alles verlor ich indes, und tausendmal dacht' ich der Warnung. Nun auch denk' ich des Worts, da schön mir die Liebe das Glück hier Neu bereitet und mir die herrlichsten...
Seite 263 - Weiß ich durch dich nur versorgt das Haus und die liebenden Eltern, O, so stellt sich die Brust dem Feinde sicher entgegen. Und gedächte jeder wie ich, so stünde die Macht auf Gegen die Macht, und wir erfreuten uns alle des Friedens.
Seite 243 - Dienen lerne beizeiten das Weib nach ihrer Bestimmung; Denn durch Dienen allein gelangt sie endlich zum Herrschen, Zu der verdienten Gewalt, die doch ihr im Hause gehöret. Dienet die Schwester dem Bruder doch früh, sie dienet den Eltern, Und ihr Leben ist immer ein ewiges Gehen und Kommen Oder ein Heben und Tragen, Bereiten und Schaffen für andre.
Seite 262 - Fortzuleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin. Dies ist unser! so laß uns sagen und so es behaupten ! Denn es werden noch stets die entschlossenen Völker gepriesen, Die für Gott und Gesetz, für Eltern, Weiber und Kinder Stritten und gegen den Feind zusammenstehend erlagen.
Seite 201 - Der Glückliche glaubt nicht, Daß noch Wunder geschehn! denn nur im Elend erkennt man Gottes Hand und Finger, der gute Menschen zum Guten Leitet. Was er durch Euch an uns tut, tu er Euch selber!
Seite 262 - Nicht dem Deutschen geziemt es, die fürchterliche Bewegung Fortzuleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin. Dies ist unser!
Seite 250 - Fehlte tretend, es knackte der Fuß, sie drohte zu fallen. Eilig streckte gewandt der sinnige Jüngling den Arm aus, Hielt empor die Geliebte ; sie sank ihm leis auf die Schulter, Brust war gesenkt an Brust und Wang an Wange. So stand er, Starr wie ein Marmorbild, vom ernsten Willen gebändigt, Drückte nicht fester sie an, er stemmte sich gegen die Schwere. Und so fühlt...
Seite 4 - Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel; Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen, Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

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