Oestreichische militärische Zeitschrift. Zweiter Band. Viertes bis sechstes Seft. Wien, 183i. Gedruckt bei Antón Strauß's fel. Witwe. In omni autem praelio non tam multitudo Flavius Vegetius. Redakteur: Joh. Bapt. Schels. Wien, 1831. Gedruckt bei Anton Strauß's fel. Wit we. J. Original - Denkschrift des Feldmarschalls Prinzen Coburg über den Operazionsplan des Feldzugs 1794; vorgelegt und ange= nommen im Kriegsrathe zu Brüssel am 4. Februar 1794. Nebst Betrachtungen darüber. Obgleich die Grundzüge dieses Planes schon in der, in den Jahrgängen 1818, 1819 und 1820 dieser Zeitschrift erschienenen, Geschichte des Feldzugs von 1794 in den Niederlanden vorgelegt wurden, so dürfte dennoch die Mittheilung des obigen Aktenstückes ein nicht unwichtiger Beitrag zur Geschichte seyn; weil der Feld: herr darin seine eigenen Ansichten ausführlich entwickelt, die bis jest noch nirgends in ganzer Ausdehnung bekannt gemacht wurden, ohne deren Kenntniß aber keine Kriegsoperazion scharf gewürdigt, und die wahren Ursachen ihres Ausgangs richtig aufgefaßt werden können. Von den Personen getheilt, welche bei den Begebenheiten die Hauptrollen übernahmen, hatten diese Ansichten, obgleich der Plan, der darauf gebaut wurde, große Änderungen erlitt, dennoch einen wichtigen Einfluß auf den Gang der Begebenheiten eines Feldzugs selbst, der eigentlich über das Schicksal der französischen Revolu zion entschied. Hier folgt der wörtliche Abdruck dic ses Acktenstücks, worüber uns dann auch einige Betrach tungen erlaubt seyn mögen: Betrachtungen über die Eröffnung und Operazionen des nächstkünftigen Feldzugs vom Jahre 1794. Brüssel, den 4. Februar 1794. Gegenwärtige Lage der Kriegsumstände. Alle Nachrichten von der feindlichen Seite stimmen. überein, daß mit der äußersten Thätigkeit und Beschleunigung alles zu einer sehr frühen Eröffnung des Feldzugs Nothwendige betrieben, und daß die feindliche Kriegsmacht an dieser Grenze unaufhörlich und be= trächtlich verstärkt wird. Es unterliegt also keinem Zweifel, daß es von einer unvermeidlichen Nothwendigkeit seye, alle Maßregeln unverweilt zu treffen, damit man nicht in den dermaligen Winterquartieren möge überfallen und en détail geschlagen oder aufgerieben werden; - eine Besorgniß, die um so wahrscheinlicher und wichtiger ist, weil der Feind wohl vielleicht geneigt seyn dürfte, die Unfälle zu vergelten, welche ihn voriges Jahr auf diese Art betrafen. Von diesem Augenblick an müssen daher, um einem solchen Unglück, dessen Folgen schrecklich und irreparabel seyn könnten, vorzubeugen, alle Anstalten getroffen werden, daß die sämmtlichen kombinirten Ar= meen mit halten Februar auf verschiedenen Punkten in eine sehr enge Kantonnirung zusammengezogen, und daß sie mit Allem, was erforderlich ist, um sich augenblicklich ganz zusammenziehen, augenblicklich la= gern, und augenblicklich bewegen zu können, versehen. und ausgerüstet werden mögen. Diese Zusammenziehung wird mit der in der Strecke zwischen Namur und Nieuport befindlichen k. k. Macht folgendermaßen bewirkt werden: Eine Hauptarmee, beiläufig 30 bis 35,000 Mann |