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Werke sehr gesichert war. Zur Deckung der Arbeiten wurden einige Kompagnien in vorliegende Graben ges worfen, die Vorposten selbst aber bis an das Glacis vorgeschoben, und die Erdarbeiten ohne die geringste Störung von Seiten des Feindes, der unsere Nähe nicht zu ahnen schien, fortgeseßt.

Den 22. März früh machte der Feind mit unges fähr 600 Mann einen heftigen Ausfall durch die Porte de France, wurde jedoch durch die in die Graben poftirten 4 Grenadier- Kompagnien vom Eindringen in die Batterien abgehalten, und unter einem hißigen Tirailleurgefecht, das er seinerseits durch das Wallge= schüß Eräftig unterstüßte, zurückgeschlagen. Er ließ 1 Offizier und mehrere Todte auf dem Plate; die Grenadiere aber zählten außer einigen Todten noch 3 Offic ziere *) und 36 Mann an Verwundeten. Auch das Detaschement des Oberst von Berge bei Ussevent **) res Eognoszirte der Feind durch Kavallerie, und fuhr so dann den Tag über fort, Alles, was ihm zu Gesicht kam, zu kanoniren; wodurch die Fortseßung des Baues, beson= ders der mittlern Batterie, einigermaßen gestört wurde.

und hier die Schießscharten für die 4 englischen Vierundzwanzigpfünder eingeschnitten. Sie war besser ge= sichert als die mittlere Batterie, und wurde durch den Hauptmann Birnbaum befehligt. *) Das Gardebataillon beklagte den Verlust des Hauptmanns von Jeschky, der einige Tage nachher an den Folgen seiner schweren Verwundung starb.

**) Die beiden Kompagnien der thüringischen freiwilli gen Fußjäger, welche die große Redute auf dem Plas teau vor Assevent beseßt hielten, verloren hier einen Todten durch eine feindliche Kanonenkugel.

Indeffen begann er mit Einbruch der Dämmerung mit erneuerter Kraft, so, daß während der Nacht die Bat terien beendigt, und die Geschüße aufgeführt waren. Um erneuerte Ausfälle auch durch Geschüße mit Nachdruck zurückweisen zu können, wurde auf dem linken Flügel der mittleren Batterie, dicht neben den beiden hier ste= henden Mörsern, noch während der Nacht ein Einschnitt gemacht, und daselbst 2 Haubißen aufgestellt, welche, in der rechten Schulter durch die vorliegende große Redute gut gedeckt, die Porte de France und die dahin führende Chaussee vollkommen bestrichen.

Den 23. März früh nach vier Uhr würden die ers Aten Bomben in die Stadt geworfen; gegen sechs Uhr aber fing man an, die Batterien spielen zu lassen. Um eben diese Zeit gab die feindliche Artillerie die erste Antwort, und richtete ihr Feuer besonders gegen die mittelste Batterie, die nur mit Zwölfpfündern beseßt, und deshalb bis höchstens auf 700 Schritt an den Wall vorgeschoben worden war. Nur sechs Bastionen enthält der Hauptwall von Maubeuge; aber sämmtlich sind sie mit so ungewöhnlich hohen Kavalieren versehen, daß der gegen Bavay zu gelegene sein Feuer, über die ganze Stadt hinweg, ungehindert auf unsere Batterien dirigiren konnte, und jeder, als beinahe selbstständiges Werk, einen Sturm mit Nachdruck zurückschlagen, ja sogar im Besitz der Stadt noch blutige Opfer gekostet haben würde. Gegen neun Uhr war die Brustwehr der mittleren Batterie ziemlich rasirt. Um eben diese Zeit sprengte eine feindliche Granate das danebenstehende Magazin der beiden Mörser mit 140 Bomben in die, Luft; wodurch die Batterie vollends zum Schweigen gebracht

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wurde. *) Mit gleicher Wuth kehrte der Feind seine ganze Artillerie gegen die beiden Flügelbatterien; doch ohne den geringsten Verlust zu erleiden, seßten diese ihr Feuer mit Nachdruck bis gegen Abend fort. **) Überzeugt, daß bei der Überlegenheit der feindlichen Artillerie eine Leiter, ersteigung, wenn auch nicht unmöglich, doch ohne den Kern der Infanterie aufs Spiel zu sehen, unaus. führbar sey, ließ der Herzog Nachmittags, jedoch ohne Erfolg, dem Kommandanten von Maubeuge, eine vortheilhafte Kapitulazion anbieten, in der folgenden Nacht aber das Belagerungsgeschüß aus den Batrerien abführen.

Den 24. März früh vor Tagesanbruch zog der Gl. von Lecoq die Truppen in dieselbe Stellung zurück, die sie am 19. März hielten, um von hier aus die Blockade fortzusehen; weshalb man ihm nicht nur das, ohne Bestimmung vom Beobachtungskorps vor Wesel kom. mende, Kosaken-Regiment Rebreef, sondern auch das De taschement des GM. von Ryssel zugab, und leķteres auf dem rechten Flügel in Assevent, Elesmes und Boussoit aufstellte.Zurdießseitigen Verbindung mitseiner noch bei Bavay stehenden Division befeßte der Gl. von Borstell Haut- '

*) Der Hauptmann Nouvroy d. ä., der diese Batterie kommandirte, wurde bei jener Explosion gefährlich verwundet und zurückgebracht, die im Magazin beschäftigten Artilleristen aber wurden sämmtlich zerschmettert. **) Einige englische Artilleristen, die diesem Geschüß als Eskorte mitgegeben worden waren, spielten dabei Gastrollen, und zeichneten sich, eben so wie einige sächsische Sappeure, durch Keckheit im Ausbessern der zerschossenen Brustwehr in der Batterie des rechten Flügels rühmlich aus.

B

mont mit 2 Kompagnien preußischer Infanterie. Der Feind, der erst um acht Uhr den Abzug der Truppen entdeck te, machte sogleich mit 500 Mann und 40 Pferden einen Ausfall auf die Vorposten von Ferriere la grande, wurde aber bald mit Verlust zurückgewiesen.

Der

Major von Klinkowström verließ am 25. März das Blockadekorps, und seßte seinen Marsch gegen Laon fort. Der Herzog aber hatte schon gestern sein Haupts quartier in Mons genommen.

(Die Fortseßung folgt.)

IV.

Miszell e.

Briefe des Feldmarschalls Grafen von Suwarow-Rimniski.

Diese beiden Briefe sind in dem Nachlasse des Herrn

Generals der Kavallerie Freiherrn von Kienmayer gefunden worden. Der Erste derselben wurde nach der Schlacht bei Martinestie geschrieben, als Baron Kienmayer, wegen seiner in dieser Schlacht verrichteten Thaten, zum Obersten bei Lewenehr Chevaurlegers befördert worden; der Zweite, als dem Baron Kienmayer das Theresien-Ordens - Ritterkreuz, in Folge des vom Feldmarschall Baron Lous don im Dezember 1789 bei Belgrad im Lager gehaltenen Ordens-Kapitels, zur Belohnung seiner in der Schlacht von Fokschan dem russischen Oberfeldherrn geleisteten Dienste, vom Kaiser Joseph II. überschickt wurde.

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Berlad den 22. Dezember 1789.

Hochwohlgeborner Herr Oberst!

Tapferer Mann, der mit dem blinkenden Säbel in der Hand in Haufen von rasenden Museimännern eindrang und Tod und Schrecken nachließ, nehmen Sie die redlichsten Glückwünsche von einem Zeugen Ihres Muthes an,, und genießen Sie die hohe Ehre Ihres neuen Ranges in aller Zufriedenheit. Dieß wünschet Ihnen aus russischem biederen Herzen

Des Hochwohlgebornen Herrn Obersten.

ergebenster Diener

Graf Alexander Suworow v. Rymnikski.

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