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sich dieselben vom Lande in hinreichender Menge zu vers schaffen, bereits aufgegeben war. Doch unter den empfindlichsten Entbehrungen, und bei den trüben Ausfichten in die Zukunft, wurde der Muth der brittischen Soldaten durch tiefes Gefühl für Nazionalehre aufrecht erhalten, und der gute, unter den Truppen herrschende Geist erhob sie über die Leiden und Gefahren ihrer mißlichen Lage.

III.

Der Winterfeldzug in Holland vom Ende Dezember 1794 bis Ende März 1795.

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(ortfehung.)

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Die Oberanführer der alliirten Armée: nämlich der Erbpring und der Prinz Friedrich von Oranien, der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden, der kaiserl. F3M. Baron Alvinky, dann der englische Gesandte Lord St. Helens, die englischen Generale Harcourt, Aber= cromby, Fox, u. a. m., wohnten am 7. Jänner dem Kriegsrathe in Utrecht bei. Die Generals staaten hatten dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden mehrere Punkte vorlegen lassen, über welche sie dessen Entschluß zu wissen verlangten, und die nun im Kriegsrathe erörtert wurden. Auf die erste Frage: ob der Graf es für möglich halte, die Stellung an der Waal wieder zu nehmen, und ob er diese Vorrückung auch ausführen, den dießseits des Flusses stehenden Feind angreifen, ihn zum Rückzug über die Waal zwingen wolle ?

erklärte sich der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden dazu bereit. „Schon am nächsten Morgen werde er ein Korps gegen diese Feinde vorschicken, welches dieselben rekognosziren, und, wenn sie nicht zu stark wären, angreifen würde." - Die zweite Frage war: was geschehen werde, wenn der Feind über den Fluß geworfen worden sey? -Der Beschluß ging das hin, daß, so lange der Frost anhielt, die Waal beobach

tet werden, die Unterstüßungsposten aber an der Linge aufgestellt bleiben würden. Die holländischen Truppen müßten die Waal und Meerwede, von Buuren bis

Dort, die combinirte Armee die obere Waal vertheidigen, das östreichische Korps sie unterstüßen, so viel es dessen Entfernung und Stärke gestatteten. Die dritte Frage: welche Stellung Graf Wallmoden mit seiner Armee behaupten wolle, wenn die Waal nicht mehr gewonnen werden könnte? beantwortete derselbe damit, „daß dann die Stellung seiner Armee, von Kuylenburg an, am Leck und Rhein hinauflaufen würde."— Auf die vierte Frage: wenn auch der Leck nicht mehr zu erhalten wäre, ob Wallmoden den Rückmarsch durch Holland, oder über die Yssel nach Deutschland, nehmen werde? erklärte der kommandirende General, „daß dieses eigentlich von den nicht vorauszusehenden Umständen abhänge; so wie von der Gewißheit, ob die englische Armee in der Proving Holland Sicherheit finden, jede nöthige Unterstützung erhalten, und in allen Festungen, Städten und Hä fen, nach Bedarf, eingelassen werden würde."

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Zulett forderte der FZM. Baron Alvinky noch, daß die von den E. E. Truppen beseßte Strecke der Waal mit Artillerie, Munizion und Kanonieren versehen wer de. Hierauf wurde im Kriegsrathe angeordnet, daß sogleich alles Erforderliche nach jener Stellung hingeschafft werden solle. Dann erhielt Alvinky von dem Erbprinzen von Oranien die Zusicherung, daß er, auch über den bestimmten Termin von vier Wochen, auf holländische Verpflegung rechnen dürfe. - Dieser kaiserliche General drang in dem Kriegsrathe mit den nach= drücklichsten Vorstellungen auf die Behauptung der

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Waal, und versprach alle mögliche Mitwirkung seines Korps zu einer offensiven Operazion gegen den Feind. In dieser Konferenz kamen auch die Äußerungen

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vor, daß die Holländer, wegen des erlittenen großen Verlustes an Gefangenen, nur als ein schwaches Korps zu betrachten wären; und daß die englische, hessische und hannöverische Infanterie zusammen höchstens 11,000 Mann zählten, die täglich noch durch Krankheiten vermindert würden. Der F3M. Baron Alvinky kam von Utrecht am 8. Mittags nach Arnheim zurück, und erstattete sogleich dem FZM. Graf Clerfayt von den Resultaten der Berathung umständlichen Bericht.

In diesem Kriegsrathe war also beschlossen wor= den, die Linge wieder zu beseßen, und die Stellung an diesem Flusse so lange als möglich zu halten, eine vielleicht eintretende günstige Veränderung der Witterung aber schleunigst zur Vorrückung an die Waal zu benüßen. Dem gemäß ertheilte der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden dem Gl. Dallwigk noch am 7. Jänner den Befehl, am nächsten Morgen den Feind an der Linge und Waal rekognosziren zu lassen. Den hierzu verwendeten leichten Truppen sollte am 8. Vormittags Gen. Wurmb, mit 3 Bataillons, 3 Es= Eadrons Heffen, von Wyk auf Büren nachfolgen. Eben dahin sollte der Gen. Dundas von Kuylenburg einige Truppen vorschicken, GL. Abercromby mit einem starken Korps von Arnheim über Zoelen nach Thiel ziehen. Nach der Vereinigung der drei Kolonnen sollte die Beseßung der Linge ausgeführt werden.

Zwei Bataillons und ein Uhlanen-Regiment, Eng= länder von Gen. Dundas, dann 2 Kompagnien hessische leichte Truppen und 124 Reiter von Gl. Dallwigk,

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rückten daher am 8. Jänner Morgens von dem Leck gegen die linge und die Waal. Sie fanden das Städtchen Büren noch nicht vom Feinde beseßt. Wäh rend die Reiterei allein von hier aus die Rekognoszis rung bis Thiel fortseßte, griff der Feind die alliirte Infanterie bei Büren an der Linge an. Nach lebhaften Scharmüßeln bei Bürmalzen, Geldermalzen, u, s. w., wurden die Franzosen von der Linge gänzlich vertrieben, und zogen sich über Est und Meteren gegen die Waal zurück. Die alliirten Truppen aber blieben in Büren stehen. Sie hatten mehrere Offiziere und bei 200 Mann verloren. Die Rekognoszirung, welche der Hauptmann Ochs gegen Thiel leitete, war eben bis Kerk Avezaat gelangt, und hatte ein französ sisches Piket aus diesem Orte verjagt, als die Nachricht von dem Angriff der Franzosen auf Büren dem Hauptmanne zukam. Der weitere Marsch gegen Thiel wurde also einstweilen verschoben. Erst nachdem die Franzofen bei Geldermalzen zurückgeschlagen worden, setzte die Reiterei den Zug bis an die Thore von Thiel fort; wobei mehrere französische Pikets und Patrullen verjagt, einige Mann gefangen wurden. Dann zog sie wieder nach Büren zurück. Der Gen. Scheither hatte am Morgen mehrere hannöverische Patrullen nach Hien und Dodewarth abgeschickt, welche auf ihrem Wege keine Feinde antrafen. Die bei diesen Orten aufgestellten Posten des Gen. Hammerstein wurden aber gleich darauf vom Feinde geneckt. Dann gingen 3 französische Grenadier- und 5 Volontär-Kompagnien beim Dorfe Dodewarth über die Waal, und nahten sich Heusden bis auf Kanonenschußweite. Hier stand der E. E. Oberst Brantem mit einem Bataillon Brechain=

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