Die USA im Vietnamkrieg: Kriegsverbrechen amerikanischer Soldaten

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Diplomica Verlag, 2009 - 172 Seiten
Am Morgen des 16. M rz 1968 machte sich eine amerikanische Einheit auf den Weg in ein kleines s dvietnamesisches Dorf: My Lai. Innerhalb von vier Stunden brachten sie so gut wie alle Bewohner in einem grauenvollen Exzess um. My Lai ist eine Z sur; es ist der H hepunkt eines grausamen Krieges. Erschreckender noch als das Ereignis selbst, ist die Erkenntnis, dass My Lai zwar in seiner zeitlichen Verdichtung einzigartig, ansonsten aber in der Geschichte des Vietnamkrieges nicht ungew hnlich war. Extreme Gewalt gegen andere wurde in Vietnam allt glich; nicht einmal die eigenen Soldaten waren voreinander sicher. In diesem Krieg entgrenzte sich die amerikanische Armee vollst ndig. Sie stellte ihren Soldaten eine Erm chtigung zum willk rlichen T ten aus und versank schlussendlich in einem Strudel aus Disziplinlosigkeit, Gewaltt tigkeit, Verbrechen, Drogenmissbrauch und Insubordination. Mithilfe von Erkenntnissen aus der Sozialpsychologie und der genauen Untersuchung der Umst nde, wie die jungen Soldaten in diesen Krieg gerieten, will das Buch zur Kl rung der Frage beitragen, wie so eine Entgrenzung m glich werden konnte: Wie wurden aus ganz "normalen" Menschen "Massenm rder"? Was trug dazu bei, dass junge M nner zu solchen grausamen Taten f hig waren, wie sie in Vietnam begangen wurden? Mehrere Lebensstationen r cken dabei in den Fokus des Interesses: Die Lebensverh ltnisse der Jugendlichen nach dem Zweiten Weltkrieg in der "victory culture" mit ihren Helden Audie Murphy und John Wayne. Die Grundausbildung, die ganz wesentlich zu einer k rperlichen und auch charakterlichen Ver nderung der jungen M nner beitrug. Schlussendlich der Einsatz in Vietnam, der von Angriffen aus dem Hinterhalt, Sprengfallen, dem Verlust enger Kameraden und allgemein dem Gef hl von Hilflosigkeit angesichts eines unsichtbaren und allgegenw rtigen Feindes gepr gt war. Erkenntnisse ber all diese Lebensstationen k nnen zur Kl rung der "Frage des Jahrhunderts" mit beitragen. Allein sie sind nur ein Tei
 

Inhalt

EINLEITUNG
1
DER HISTORISCHE HINTERGRUND DES KONFLIKTES IN VIETNAM VON1945
14
DAS KRIEGSNARRATIV DER 1950ER UND 1960ER JAHRE UND SEINE WIRKUNG
24
DIE TRANSFORMATION
33
SOZIALPSYCHOLOGISCHE GRUNDLAGEN DES TÄTERHANDELNS
44
DIE TOUR IN VIETNAM
75
DIE KUMULATION DER ERFAHRUNGEN IN DER ENTGRENZUNG
103
DIE NORMALITÄT DER VERBRECHEN IN VIETNAM UND IHRE
141
QUELLEN UND LITERATURVERZEICHNIS
153
Urheberrecht

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Autoren-Profil (2009)

Erik Fischer, M.A., Studium der Geschichtswissenschaft an der Universität Greifswald, Abschluss 2007 als Magister Artium für Geschichte. Derzeit tätig als Dozent für politische Bildung an einer staatlichen Zivildienstschule und als Doktorand der Nordamerikanischen Geschichte an der Universität Bochum.

Bibliografische Informationen