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Gefecht bei Hochhausen-Werbach.

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EJtens der Badenser war HochhausenWerbach und zwar durch die 2. Brigade (Brigade Neubronn, die am Gefecht bei

Hundheim nicht theilgenommen hatte) be sezt worden. Die Truppen standen wie folgt:

2 Compagnieen vom 2. Regiment in Hochhausen, besonders auf dem Kirchhof; das 3. Regiment in Werbach;

eine Batterie rechts neben Werbach (am Kirchhof);

der Rest der 2. Brigade und die Reserve Batterie bei Werbach. hausen;

die ganze 1. Brigade bei Brunnthal.

Diese Aufstellung war gut genommen, aber die Mängel der Gesammt Position (die auf Wunsch des Bundes- Oberfeldherrn gewählt worden war) fonnten dadurch nicht ausgeglichen werden. Die ganze Tauberlinie, selbst wenn Fehler wie die Nichtbeseßung Wertheims vermieden wurden, konnte aus zwei Gründen gar nicht gehalten werden, einmal weil die am linken Ufer gelegenen Höhen (auf denen der Feind erschien) die dominirenden waren, andrerseits weil der überall nur 3 bis 4 Fuß tiefe Fluß kein eigentliches Fronthinderniß bot und vom Feinde, wenn dieser die Brückengänge nicht forciren wollte, rechts und links an jeder beliebigen Stelle überschritten werden konnte.

Diese Mängel hatte die Tauberlinie überhaupt; die Position bei Hochhausen-Werbach hatte noch den speziellen Nachtheil, daß das Welzbach.

thal, aus welchem die Reserven debouchiren mußten, von den gegenüber gelegenen Höhen aus eingesehn und ohne besondre Schwierigkeit unter Feuer genommen werden konnte.

Die gegen Hochhausen - Werbach gerichtete preußische Colonne war die Division Beyer; da aber, noch eh dieselbe heran war, die Division Goeben auf dem Plateau zwischen Hochhausen und Tauberbischofsheim (beide diesseits des Flusses gelegen) erschien, so theilte General v. Goeben das, was er an Streitkräften zunächst zur Hand hatte und dirigirte die Avantgarden. Brigade Wrangel auf Tauberbischofsheim, die unmittelbar folgende oldenburgisch.

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hanseatische Brigade aber, unter Generalmajor v. Welgien, auf Hochhausen. Werbach. Wir folgen dieser.

Ein Artilleriekampf leitete das Gefecht ein. Die beiden Batterieen der Brigade (eine gezogene und eine glatte 12 pfünder Batterie) unter Commando des Oberstlieutenants Rüder wurden im Trabe vorgezogen und eröffneten ihr Feuer auf die beim Werbacher Kirchhof placirten Geschüße, denen von Werbachhausen her alsbald eine zweite feindliche Batterie zu Hülfe eilte. Beide Batterieen aber erwiesen sich den unsrigen gegenüber, die eine bessere Position hatten, nicht als gewachsen und mußten unter Zurücklassung eines Geschüßes, dessen Fahrpferde gefallen waren, zurückgenommen werden. Inzwischen war die Infanterie der Brigade heran. Generalmajor v. Welzien disponirte wie folgt:

Bataillon Bremen (Oberstlieutenant Niebour) gegen die feindliche rechte Flanke;

2. oldenburgisches Bataillon (Oberstlieutenant Camping) gegen

die Front der feindlichen Stellung vor Werbach;

1. oldenburgisches Bataillon (Major v. Beaulieu) gegen Hochhausen; feindliche linke Flanke.

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Das 3. Bataillon Oldenburg verblieb als Reserve in dem Gehölz auf den Höhen des linken Tauberufers.

Der Angriff geschah von allen drei Bataillonen in CompagnieColonnen. Das feindliche Feuer (auf 5. bis 600 Schritt) konnte beim beschwerlichen Hinabsteigen in den Weinbergen und wegen der gedeckten Stellung der in Häusern und Gärten postirten badischen Abtheilungen nicht erwidert werden und erlitten dabei die Compagnieen die ersten Verluste. Oberlieutenant Ahlhorn fiel durch einen Schuß in den Kopf tödtlich getroffen, Lieutenant Amann wurde am Oberschenkel verwundet; nichtsdestoweniger stockte der Angriff keinen Augenblick und das Bataillon Beaulieu drang in Hochhausen ein. Die Compagnieen, die den Kirchhof vertheidigt hatten, zogen sich (die steinerne Brücke war verbarrikadirt) über eine Stegbrücke nach Werbach zurück.

Dies, nach Heranziehn der Reserven von etwa 4 Bataillonen beseßt, blieb noch zu nehmen und wenn Hochhausen verhältnißmäßig rasch in unsern Besitz gekommen war, so sollte sich um die jenseit des Flusses gelegene Position noch ein ernsterer Kampf entspinnen. Mit frischem Muthe, trog sengender Mittagshize, drangen die Compagnieen v. Warnstedt und v. Ising unaufhaltsam vor und seßten sich (die Division Beyer war inzwischen ein. getroffen) unter Miteingreifen der 9. Compagnie 70. Regiments in Besiz der verbarrikadirten Tauberbrücke, während das Bataillon Bremen, geführt vom Major Nachtigall (Oberstlieutenant Niebour war mit dem Pferde

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gestürzt) weiter unterhalb die Tauber durchwatete und direkt zum Angriff auf das Dorf vorging. Auch das Bataillon Beaulieu, die Compagnie Hake wessel an der Spize, unterstüßte von rechts her (Hochhausen) den Angriff, der concentrisch auf Werbach gerichtet, den Feind veranlaßte, diese Position aufzugeben und durch das Welzthal zurückzugehn.

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Der Rückzug erfolgte bald nach 4 Uhr. verlor 7 Mann todt, 60 verwundet, 13 vermißt. war um etwas größer, namentlich an Offizieren. Unsrigen besett.

Die badische Division Der diesseitige Verlust Werbach blieb von den

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Aufgabe gelöst, insoweit es uns am 24. nur glückte die Tauberlinie zu halten, nicht aber über sie hinaus vorzudringen. Als dies endlich möglich wurde, war der Abend da.

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Wir gehen nun zur Schilderung dieses, wenigstens für unsren Gegner höchst blutigen Gefechtes über. Was Laufach Frohnhofen für die Hessen war, war Impfingen - Tauberbischofsheim für die Würtemberger. Beide Gefechte haben eine große Aehnlichkeit.

Die Würtemberger standen wie folgt:

2. Brigade (Generalmajor v. Fischer) in Front an der Tauber; und zwar:

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