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Feder in diesem Umgange der Schnecke zu stark zieht, und daß der Umgang etwas kleiner seyn sollte. Sinkt aber die Stange, z. B. in dem dritten Umgange der Schnecke, so zeigt dieß an, daß die Feder hier zu schwach zieht, und der Uhrmacher muß diesen Fehler verbessern. Ist der Fehler In beyden Fällen nur geringe, so kann solches durch die Schraube ohne Ende gehoben werden, indem mit derselben das innere Ende der Feder genöthiget wird, daß es sich dicht an das Federhaus anlegt. Hierdurch wird die Fe der kürzer, wodurch sie verhindert wird, nicht so stark in ben obersten Windungen zu ziehen. Wirket sie aber in den untersten Windungen zu stark, so läßt man sie mit der Schraube ohne Ende etwas nach, und so auch umgekehrt. Ist der Fehler bey der Schnecke aber merklich, so kann er nur durch die Feile gehoben werden. In diesem Fall fuß, wenn die Abgleichstange steiget, indem die Kette z. B. fich um den zweyten Umgang der Schnecke windet, von biefem Umgange mit der Feile etwas abgenommen werden; Finkt sie aber hier, so muß der Umfang des ersten Umgan ges mit der Feile vermindert werden. So muß der Uhrmacher bey allen Umgången der Schnecke verfahren und abgleichen.

Abgleichfange, (Uhrmacher) ist das Instrument, womit die im vorigen Artikel beschriebene Abgleichung verrich tet wird. Es ist eine kleine, stáhlerne Stange, die an ei nem Ende unter und über sich eine Hülse hat, welche in der Mitte von einander geschnitten sind. Die beyden Hälften jeder Hülse lassen sich mit einer Schraube zusammen ziehen, und eine kleine Stahlfeder in jeder Hülse presset sie im erforderlichen Fall von einander. Die eine Hülfe hat eine große, die andere aber eine kleine Oeffnung. Auf der Stange läßt sich eine Hülfe mit einem kleinen Gewicht vers fchieben, und mit einer Schraube bevestigen. Nach der Starke des Zapfens auf dem Federhause wird eine oder Die andere der vordersten beyden Hülsen der Stange auf bem Zapfen bevestiget, und die Abgleichung, wie oben ge dacht, bewerkstelliget. Die Abbildung f. in Sprengels Handwerken VIII. Sammlung 35 Seite Tab. I. Fig. XIII. Abglůen, s. Ausglåen.

Abgrafen, (Landwirthschaft) wird von dem Vieh gebrauchet, wenn es das Graß einer Hütung verzehret, oder verzehret hat.

Abguß, abgießen, (Metallarbeiter und Modellirér) das Gießen selbst, oder auch der unförmliche gegossene Kors per, der nun weiter bearbeitet werden muß. (s. gießen.) Abbaaren, (Gerber) diejenige Arbeit, da von den Fel len der Thiere die Haare abgestoßen werden.

Abbalsen, (Jager) den Leithund nach geendigtem Ber fuch in den Zwinger führen, und das Hängseil nebst der Halse abnehmen.

Abhalten, (Schiffahrt) das Schiff auf der Farth also freueren, daß es mehr von dem Winde abgehet, und ihn in den Rücken bekommet, woraus die Redensart entstanden: Dicht am Winde fegeln, und nachdem man densel ben gewonnen, von ihn abgehalten.

Abhang, die schrag ablaufende oder sinkende Seite
Technologisches Wörterbuch I. Theil.

eines Berges, Ganges, Plakes, oder auch ganzen Gartens. Wenn solcher almählich und unvermerkt abfinket, s heist er ein gelinder Abhang, wenn er aber sehr schräg abläuft, so nennt man es auch einen starken Abhang. So hat der Wall an einer Vestung einen gelinden oder starken Abhang, (s. auch Abdachung.)

Abhangen, (Bergbau) die Bålge, so von der Rabewelle bewegt werden, losmachen, daß sie nicht mehr spielen oder blasen.

Abhangende Platte, f. Kranzleiffe,
Abbärten, f. hårten.
Abhaspeln, s. haspeln.

Abbauben, f. abkappen.

Abbauen, Sallen, (Forstwesen) Bäume mit der Art umbauen, strecken.

Abbauen, abschneiden, (Jåger) wird von dem Bi ber gesagt, wenn er etwas von einem Baum abbeißt, Abbauten, (Jäger ) einen Båren auswürken. Abbauten, (Köche) die Haut abziehen. Abbauung, (Bergwerk) nennt man in den Schieferbrüchen, abgeschlagene Stücke vom Felsen. Man fångt eine Abhanung auf einem Theil des Steinbruchs oft von vorne wieder an, welchen man versäumt oder stehen ließ. Abbebekifte, f. Abhubkiste.

Abbeben, (Hüttenwerk) das geringe Erz, so im Ralter bleibt, wegschaffen.

Abbetzen, (Jagerey) einen Hund auf der Jagd abmat: ten, oder auch ein Wildpret, so daß das Fleisch des letterin zum Effen untauglich ist.

Abbobeln, f. bobeln.

Abbobeln, (Weißgerber) diejenige Arbeit, da die Kalbfelle und Ziegenfelle, woraus man rauchschwarzes Leder machen will, auf der Aasseite mit einem Instrument, welches Schlichtmond heißt, (f. unten) fo genau wie möglich geschlichtet, oder verglichen werden, damit die schwarze Farbe, welche aufgetragen werden soll, besser einBiehen kann. Der Gerber spannet das Fell in einen Rahm, und streichet solches mit der stumpfen Schneide des Schliche monds ab, (s.schlichten. )

Abbolen, (Kattunbrucker) wenn man nach dem Dr den des Kattuns das Gummi und die Stárke, so sich in der Druckfarbe befindet, in Wasser mit Weißenkley auskochet, indem man bey zwey Stunden lang den Kattun durch das kochende Kleywasser auf einer Winde beständig durch ziehet, und hernach am Flusse klopfet, und gut ausspület.

Abholzen, (Förster) das auf einem Gehau befindliche Holz abhauen, (f. auch abbauen.)

Abbolzig, abschüffig, (Förster) ein Baum, der über dem Stamm gleich zu dünn ausfällt, und daher zu Baμ. holz unbrauchbar ist.

Abhub, (Bergwerk) wenn die Unart oder leichte Materie, welche in der Wäsche von den Erzen, so über dem Sieb durch das Wasser gesezt werden, abgehoben wird.

Abhubkiste, Abhebekiste, (Hüttenwerk) ein eisernes oder hölzernes Werkzeug, gleich einem halben Mond, wo

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mit

mit beym Abhub in der Schwäsche das geringe oben abge Bommen wird.

Abhůten, hat mit Abgrafen einerley Bedeutung, (f. Abgrafen.)

Abhütten, f. Abköhlen.

Abjagen, Abschießen, End- oder Ausjagen, aus Schießen, (Jäger) wenn bey dem Bestätigungsjagen das mit dem Jagdzeuge eingestellte Wildpret zu Ende der Jagd gefangen oder gefället wird.

Abjagensflügel, (Jäger) ein durch ein Gehölz ge= hauener Weg, welcher nach dem Lauf zugeht, und der also nach dem Verhältniß gehauen wird, wie das Jagen ange Rellet wird.

Abkämmen, (Kriegskunst) den obern Theil eines Walles, der Kamm heißet, abschießen, (f. auch Kämmen.) Abkampfen, (Jäger) wenn ein Hirsch oder Auerhahn in der Brunstzeit einen andern von einem Weibchen weg-treibt.

Abkappen, abbauben, (Falkenir) wenn dem abgerich teten Falken die lederne Kappe, welche ihm über dem Kopf Geym: Abrichten gezogen war, wieder herunter genommen wird.

Abkehlen, (Schlächter) heißt schlachten.

Abkehren, (Bergwerk) wenn ein Arbeiter in demsel Herr nicht mehr arbeiten will, und solches dem Steiger auf faget; und wenn derselben hierauf entlassen wird, und ei men. Abkehrzettel erhält. Es heißt alsdenn auch von ei mer Grube abkehren.

Abkehren, heißt auch alles Era dergestalt wegnehmen, Daß die Nachkommen nichts finden.

Abkehren, (Zinmhütte) wenn man Gestübe neben dem Karen Zinnstein, welches das Geblåse über sich in die Ge Kübekammer getrieben, wieder ab und zusammen in den Ofen kehret, so weit es ein Schmelzgast in eines andern Hütte berechtiget ist.

Abkehrschein, s. Abkehrzettel.

Abkehrzettel, Abkehrschein, (Bergwerk) der Abshied oder geschriebene Schein, den ein aus der Arbeit ge Hender Bergman erhält, wenn er nichtmehr arbeiten will, ader aber auchy nicht mehr in Arbeit verlangt wird.. Abkeltern, f. Reltern.

Abketteln, f. Abgekettelt.

Abkimmen, (Böttcher) die alte beschädigte Kimme der Tauben, worinnen der Boden eines Gefäßes z. B. eines Bottichs bevestiget ist, abschneiden, und in die Dauben. seue Kimmen schlagen, wodurch der Boden höher gerückt, und das Gefäß. kleiner wird, (f. Kimme.)

Abklären, (Zuckersiederey) den Zucker abschäumen. Abklärwaffer, (Lichtzieher) dasjenige Wasser, wel thes bey dem Schmelzen des Talgs in den Kessel gegossen wird, damit der geschmolzene Talg bey dem Schmelzen nicht den Boden des Kessels berühre, anbrenne, und dadurch braun werde. Sie nennen solches auch die Klare, le Filet.

Abklatschen, (Formschneider) wenn man Leisten oder Stöcke des Buchdruckers in Bley abgießet. Man steckt nämlich den Holzschnitt bis etwas über den erhabenen geschnits

tenen Figuren in flüßiges Bley, und läßt solchen, bis zum Erkalten des Bleyes darinne ftecken. Hernach nimmt man ihn heraus, und es ist nun die Matrize oder Form des Holzschnittes. Hernach bestreuet man diese bleyerne Matri ze mit sein zerriebener Kreide, oder beräuchert sie mit eis nem. Kienbrand, und gießt hernach flüßiges Bley in diese Form. Die Kreide oder der Ruß verhindert die Vereini gung beyder Bleymaßen, und der Bleyguß bilder den Holzschnitt mit erhabenen Figuren, womit gedruckt wird.

Abklähren, Abziehen, (Fårber) aus einem bereits gea färbten Zeuge, dessen Farbe verschossen ist, diese herauszies herr, um selbigen mit einer andern Farbe fårben zu können. Abtlapteisen, (Glashütte) ein Fuß langes Eisen, anderthalb Zoll breit, und einen Zoll stark, mit einem runden Griffe versehen. Mit diesem werden die Pfeifen abgeklopft, gedengelt, (f. dengeln,) und gerichtet.

Abklopfkasten, (Glashutte) in welchem die Tabel (Abklopfnådel) oder die übergebliebenen Stücken Glas, die an den Pfeifen beym blasen sizen geblieben sind, abgeklopft werden. Es ist ein länglich viereckigter hölzerner Kasten, der von allen Seiten versperret ist, außer daß er auf der einen langen Seite eine zirkelmäßige Oeffnung oder einen Ausschnitt hat, in welche die abgeklopften Abklopfnåbel von dem Einträger geschmissen werden. In der Oeffnung liegt ein Holz, und auf selbigen ein Stein, worauf abges klopft wird.

Abklopfnåbel, (Glashütte ) die Ueberbleibsel vom Glas, welche an der Pfeife, womit das Glas geblasen oder gepustet wird, sißen geblieben sind. Sie werden mit dem Abklopfeifen in den Abklopfkasten, (f. beyde) abgeschlagen, und wieder zum Schmelzen in die Häsen hinein ges than

Abklopfftein, (Glashütte) ist ein gegossenes Eisen, und hat die Gestalt eines Backsteines. Er liegt vorne im Abklopfkasten auf einem Holze, und es werden die Pfeifen darauf abgeklopft, f. auch Abklopfkasten.

Abknapfen, (Bergwerk) wenn mit dem Fäustel etwas weniges von dem Erz abgeschlagen wird.

Abknattern, (Fittenwerk) eine Verrichtung bey eint gen Metallen und Mineralien, die über Kolen so lange mit Kochsatz geröstet werden, bis es nicht mehr knattert oder prasselt.

AbEneipen, mit einer Kneipzange Draht, Blech, u. [.10. abnehmen.

Abknicken, (Jäger) 1) Ein Rothwild mit dem Ge nickfang, und ein Geflügel mit einer Feder tödten. 2) Wenn ein Wild beym Jagen todt nieder fällt.

Abkochen, (Küche) gar kochen oder sieden. heißt auch in der Färberen, die Farbenbrühe kochen.

Abköhlen oder Abhütten, eine Zeche Dunkel oder Türkel bauen heißt, wenn man die Stroßen und Bergs vesten in den Bergwerken heraus hauet, die Schächte und Strecken nicht mit der nöthigen Zimmerung versiehet, sondern alles zu Bruch und Sumpf gehen läßt.

Abtöpfen, Fr. Etronconner, (Gärtner) den Gipfel eines Baums gänzlich abhauen, daß er einem bloßen Stum

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mel ähnlich sieht. Dieses geschiehet, wenn man auf den Baus men entweder pfropfen will, oder wenn man siehet, daß die meisten Aeste der Krone abzusterben anfangen, und soglich der Baum besser fortkommen werde, wenn ihm das Holz benommen wird.

Abkopfer, Fr. Décoleur (Fischfang) so wird derjeni Bootsknecht auf solchen Schiffen genennt, die auf den Stockfischfang ausgehen, dessen Verrichtung darinn beste het, den Stockfischen, so bald sie gefangen werden, den Kopf abzuschneiden.

Abkolben, f. Köpfen.

Akommendes, f. Abkommens.

Abkommens, Abkomniß, Abkommendes von ei nem Gang, (Bergwerk) wenn ein Trumm (schmaler Gang) von dem Hauptgange ab und entweder ins han gende oder liegende übergehet.

Ablomniß, f. Abkommens.
Abtragen, f. sådeln.

Abkrauten, (Winzer) die Weinberge von dem über füßigen Unkraut reinigen oder ausgåten, damit solches nicht dem Weinstock seinen Saft entziehe. Dieses geschie: Het zu drey verschiedenen Malen, und man sucht dabey das Unkraut mit der Wurzel auszuziehen, wobey man mit der Hacke das Erdreich auflockert, damit der Regen desto besser einziehe.

Abkröschen, f. abgekröscht.

Abkühlen, (Hüttenwerk) wenn der Silberblick abge trieben, und nach abgelassenem Gebläse nicht mehr flüßig, sondern nur noch auf der Oberfläche glüend ist, so wird er mit laulichtem Wasser, so man auf denselben gießt, ste hend gemacht, daß man ihn aus dem Heerd nehmen kann. Abkühlfaßt, f. Rühlfaß.

Abkühlrinne, Silberrinne, (Bergwerk) eine lange Hölzerne Rinne, die nach Verblickung des Silbers durch das Spierloch auf den Treibheerd gehoben wird, um hie tinn Wasser, so von den heißen Schlacken erwärmet ist, auf den Blick zu leiten, diesen hierdurch gemächlich abzu fühlen. (f. Abkühlen.)

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Abkürssage, ist eine kleine kurze Sage, womit der Eng kische Stuhlmacher die Zapfen und andere kleine Stücke vorschneidet.

Ablactiren, Abfängeln, Abfåugen, (Gårtner) wenn durch die Annäherung zweyer Baume gepfropfet wird. Fr. Greffer en approche, auch Greffer en oreille de

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windet, bewerkstelliget wird. Brauchet der Müller mehr Wasser, so wird das Schußbrett um so viel hinabgelassen damit es ihm das benöthigte Waffer wieder verschaffe.

Ablaß, (Wasserbau), wird der niedrigste Ort in einem Teiche genannt, wohin das Wasser aus allen anliegenden Oertern zufließet, und daher vermittelst einer durch den Damm gelegten eichenen Rinne, und eines darauf gesetzten Schlägels, Zapfens, oder andern Standers nach Gefallen abgelassen werden kann. In großen Teichen hat man entweder mehrere oder aber außerordentlich große Ablässe mit gemauerten Durchgången, welche mit starken Vorsakgattern und Schußbrettern versehen sind. In Bergwerken heißt Ablaß ein Graben (Rösche,) wodurch das Salzwasser aus der Grube geführet wird.

Ablassen, Stechen, (Hüttenwerk) heißt auf der Floßofer in Ungarn, wenn das Eisen genug geschmolzen, und aus dem Ofen abfliessen soll. Diese Arbeit hat von einer doppelten Beschäftigung auch ihren zwiefachen Na: men erhalten. Denn wenn das flüssige Metall abgelassen werden soll, alsdenn wird in den Schopp (f. Schepp) mit dem Sticheisen gestochen, um den Abfluß zu veranstalten, daher der Name Stechen entstanden. Das Ablassen muß weder zu früh noch zu spät vorgenommen werden, weil beydes schädlich ist. Nachdem man nach schweren oder geringen Flossen trachtet, mithin mehr oder wenigere Haufen zusammen kommen läßt; nachdem wird auch mit dem Ablassen verfahren. Wenn abgelassen werden soll, und der Tiegel vorher schon gut und eben zubereitet sind, damit der Flossen an einer Seite nicht dicker, als an der andern werde, wird von dem Müllner der Gestübeba gen oder Klumpen, und vom Grodler die Sinter- oder Schlackenkrůte in Bereitschaft gehalten. Alsdenn stößt der Plaår mit der eisernen Stange unten an den Schopp durch den Leim, und läßt durch diese Oeffnung Eisen und Schlacken heraus auf den Tiegel fließen. Die Oeffnung muß aber sogleich mit dem Gestübebaßen wieder versperrt, und verschoppet werden. Wenn sich über eine Weile Eisen und Sinter geschieden haben, und das erste seiner Schwe re nach sich zu Boden geseht hat, lehteres aber oben auf schwimmet; so wird der Sinter mit Wasser begossen, und hierauf vermittelst der eisernen Krücke vom Flossen oder Eisen herab gezogen. Den Flossen aber läßt man 14 Stun den im Tiegel langsam auskühlen, und hebt ihn, vermit telft eines darzu bestimmten Ziehhaspels, fodenn auf die Seite. Den Unterscheid der trockenen, spröden, weichen oder mittlern Beschaffenheit bemerkt man noch beym Ablafs sen im Fluß, so bald es aus dem Tiegel heraus kommt, oder hernach im Bruch, wenn es kalt ist. Das Eisen ist gemeiniglich spröde, wenn es durch die kleinste Oeffnung des Schopps sehr leicht flüssig und dünn hervor kommt wenigen Sinter bey sich hat, nach dessen Abzug noch nicht stocket, und an der Oberfläche schwarze Flecke bekommt: Diese Flecke find nichts anders, als durch die heftige Aufwallung des Eisens entstandene Blasen. Weich ist es, wenn das Eisen schwer und zäh abfließet, häufiger zäher Sinter mit kommt, und manchmal nicht die ganze Masse

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von den zusammen geschmolzenen Kübeln auf das Floffen bett nimmt. Dem Bruch nach werden die Flossen über Haupt in drey Klassen eingetheilet, als in den weichen, fproden, und in den Mittelzeug oder Mailer. (f. die fe Worter) Diese Art und Benennung bey dem Stechen ader Ablassen ist nur auf den ungarischen und den steyer märkschen Hütten gebräuchlich, auf dem Harz und andern deutschen Hütten ist das verfahren anders. (f. davon an feinem Ort)

Ablassen, (Wasserbau) wenn man das Wasser eines Teichs oder Kanals, welchen man ausfischen will, ablaufen lasset, und deswegen den Schlägel oder das Vorsehbrett eines Standers beym Ablaß aufziehet.

Ablassen, (Schuster ) den Rand der angenehten Soh len beschneiden.

Ablaßhorn, (Schuster) ein Stück dünnes Horn, so bey dem vorgedachten Ablassen der Sohle gegen das Obers ieder gehalten wird, damit dieses nicht von dem Messer vers lehet werde.

Ablauben, das Laub eines Baumes abpflücken, z. B. den Maulbeerbaum ablauben oder belauben.

Ablauf, ablaufender Leisten, le conge d'en haut, (Baukunst) ein großes glattes Glied am Schaft, Kapis tal, Friese oder Karniß, welches aus einem eingebogenen Viertelkreis, der sich entweder an ein gerades Glied, oder an den Schaft unmittelbar anschließt, besteht.

Ablauf der Steewen, (Schiffbau) ist die Verlängerung des Kiels bis zu den senkrechten Linien, die von den Vorder- und Hintersteewen gezogen werden.

Ablauf des Wassers, eine jede geneigte Fläche, wor auf also das Wasser vermöge seiner eigenen Schwere ab läuft. Dieses wird gemeiniglich bey Gebäuden unter dem Dach durch eine Dachrinne gefasset, so daß es sich an einem Drt unter dieser Rinne ausgießen kann.

Ablaufbank, (Blechhanmmer) eine eiserne Platte mit Backen, woran das aus der Zinnpfanne genommene ver jinnte Blech angeleget wird, damit das überflüßige Zinn abläuft.

Ablaufen, (Bergbau) vermittelst der Laufkarren oder des Hundes das Erz von einem Ort zum andern bringen. Die Wasser laufen auf den Stolln ab, ist an sich ver Ktändlich.

Ablaufen, (Kaufmann) so viel als versenden. Daher die Redensart in Briefen, wenn sie den Abgang der Waas ren ihren Freunden benachrichtigen: Er habe die Waas ren ablaufen lassen. Abgelaufen heißt auch ein verfalle ner Wechsel, dessen Lauftage verflossen sind. Er wird alss Denn ein gefallener oder abgelaufener Brief genannt, und muß von dem Inhaber bey Weigerung der Zahlung prote firet werden. (Protestiren.)

Ablaufen, das Schiff läuft ab, (Schiffbau so sagt man, wenn ein fertig gebaretes Schiff nunmehro von seis nem Stapef, das ist, von der Grundlage, worauf es geBauet worden, ablaufen oder heruntergebracht werden soll. Dieses geschieher auf folgende Art. Es werden auf beyden Seiten neben dem Kiel zwey starke runde Hölzer geleget,

die nach hinten zu höher, als nach vorne zu Hegen, und also schrege nach dem Wasser hinein gehen. Diese Hölzer werden vorne bey den Vordersteewen mit Seife beschmieret, Im Wasser liegt eine Ninne, darinn der Kiel passet. Soll nun das Schiff abgelassen werden, so werden die Stüßen weggeschlagen, und es wird mit Schrauben hinten bey den Hintersteewen in die Höhe geschraubet, wodurch es eis nen Schuß bekommt, über die vordern runden Hölzer gleitet, und ins Wasser läuft.

Ablaufen der Leiften, f. Ablauf.

Ablaufen lassen, (Fechtkunst) eine Art, gegen den Tertiestoß auch Quart von inwendig zu pariren.

Abläufer, (Weber) diejenige Spule, die beym Sche ren des Aufzugs oder der Kette zu einem Zeuge vor den übrigen schon abgelaufen ist, und wieder von neuen bespule werden muß. Man saget deswegen in der Werkstätte: Spus let mir die Abläufer nach. Auch diejenigen Fehler heißen Abläufer, wenn ein Faden des Aufzugs in ein falsches Schaftauge, oder aus einem Gang in den andern gezøgen ist. ist. Zuweilen entstehen sie auch durch falsches Treten der Schemel. Solche Abläufer werden alsdenn abgerissent, und an den gehörigen Ort wieder angeknüpft.

richtung des rohen Garns zum Farben, indem man es Ablaugen, Fr. decruer du fil, (Fårber) die erste Zu durch eine gute Aschenlauge durchziehet, gut ausringet, und nachher in Flußwasser gut ausspület, damit es mils der zur Annehmung der Farbe wird.

Abläutern, (Bergwerk) wenn das kleine Erz durch Sieb und Raider von der Unsauberkeit befreyet, und von den Jungen hernach auf der Klaubebühne das gute von dem bösen abgesondert wird.

Abläuterfaß, (Hüttenwerk) ein Gefäß, worinn die Unreinigkeit der Erze abgeflauet (abgewaschen) wird.

Ableeren, die Farbenbretter im Blaufarbenwerk, weni die Dürr oder Farbenbretter in die Trockenstube abgeho ben, und in diejenige Kammer gebracht werden, wo die Waage ist, da denn die Farbe von den Brettern in einen Kasten geschüttet wird.

Ablegen, (Bergwerk) die Arbeiter verpflichten, oder auch abdanken. (f. auch antegen)

Ablegen, eine Form, rompre une forme, diftribuer la lettre, (Schriftseßer) wenn von den abgedruckten Formen die Lettern oder Buchstaben auseinander genom men, und eine jede in ihr Fach des Schriftkastens geleget wird.

Ablegen, (Winzer) wenn man eine wohlgewachsene junge Weinrebe im Frühjahr in die Erde verfenkt, so daß nur zwey Augen vorstehen, und sie in der Erde mit einem fleinen Hafen bevestiget. Diese Rebe wurzelt den Soms mer über, und im November ziehet man diesen Ableger mit Behutsamkeit heraus, und verpflanzt ihn an einen bea hebiger Ort.

Ableger, f. Ablegen.

Ablegespan, (Buchdruckerey) ist ein schmales Linial, womit der Seher die Buchstaben ableget.

Ableitungsgraben, (f. Außertief.)

Ablicben, abdanken, (Jagerey)Jagbhunbe, so matt abrichten will, durch Liebkosingen von der Fährte abrufen, damit fie lernen, solche wieder zu finden. Auch bereits abgerichtete Leithunde pflegt man nach der Arbeit abzu lieben.

Ablobnen, z. B. einen Gesellen oder Dienstbothen abe lohnen, d. i. abdanken, gehen lassen.

Ablörschen, (Bergwerk) wenu der Bergmann manche mal eine halbe Fahrt tief auf einem Gang niedersinkt, und alsdenn auf dem Gang ungleiche Stroßen reiffet. Der abgetiefte Raum wird ein Gelörsche genannt.

Ablöschen, Fr. eteindre, (Eisenarbeiter) wenn die Kolen vermittelt der Löschwische zusammen gekehret, und mit dem Löschwasser aus dem Löschtroge begossen werden, um dadurch dem Eisen mehrere Hiße zu geben. Es wird auch das glühende oder geschmiedete Eisen im Wasser abges löscht, wenn es geschroinde erkalten soll; da es sonst zur allmähligen Abkühlung nur hingeworfen wird, wodurch es eine größere Hammermäßigkeit oder Geschmeidigkeit be tommt. Auch werden zuweilen andere Metalle auf dem Hüttenwerk abgelöscht, damit sie geschmeidiger werden.

Ablöschen, die Tadeln, Fr. Eteindre les Epingles, Nadler) wenn die Nadeln nach dem Verzinnen aus dem Weinstein kommen, in einen aufgehängten Zober (Fr. Branloire genannt) geworfen, und darinn mit Wasser ab gespület, und geschüttelt werden, um sie von dem zurückgebliebenen Weinstein zu reinigen. In Frankreich ist die fes Schütteln üblich, in Deutschland wirst man die Nadeln Bloß in reines Wasser:

Ablösen, (Kriegskunst) eine Schildwache von ihrem Posten ablösen, und dagegen eine andere hinstellen. Ab fosen ein Geschoß d. i. abfeuern.

Ablófung, (Bergwerk) wenn zwischen der GangartTM und der Masse des Gesteins ein. leerer Raum sich befindet. Ablösung des Ganges, (Bergwerk) wenn sich der Gang von Gestein durch Letten, oder eine Kluft dieser Berg art, oder anderweitig abscheidet. Die Gänge führen meist an Saalbändern ein Besteg, durch welches sie vom Ges ftein abgelöset werden, und daher heißt es auch eine Abló fung. Daher fagt der Bergmann: Der Gang hat eine Saubere Ablösung oder er führet einen glatten Harnisch. Abmahen, (Landwirthschaft) das reife Getreide oder Heugras zur Zeit der Aerndte mit der Sense abhauer. Abmahlen, (Müller) einen oder mehrere Scheffel Ge ereide fertig mahlen.

Abmalen, (Maler) eine Person in einem Gemälde nach dem Leben vorstellen.

Abmarschieren, wird von mehrern Soldaten oder von einem ganzen Heer gesagt, wenn sie aufbrechen und weis ter ziehen.

Abmeißeln, mit dem Meißel abschneiden, oder abschla gen, so gelegentlich ber vielen Handwerkern vorfällt. Abmessen, die Ausdehnung einer Sache nach einem Langenmans bestimmer, auch Körner, oder flüssige Sachen burch ein Maaß schaber.

Abmetzen, f. Metzen.

Abnarben, Fr. Effleurage, (Weißgerber) wenn die Narbenseite der semischgaren Leder nach dem Walken, auf dem Schabebaum mit dem Streicheisen ausgestrichen wird, um die Narben der Haarseite wegzuschaffen.

Abnehmen, das Gedinge, (Bergwerk) wenn die Ars beiter ihre verdingene Arbeit herausgeschlagen, und der. Geschworne solches für richtig erkannt. (f. auch abgeben das Gedinge)

Abnehmen, heiffet auch das Streichen eines Ganges nach der Navel des Kompasses wahrnehmen.

Abnehmen, (Strumpfwürker und Stricker) wenn an solchen Stellen, wo der Strumpf enger und schmäler wers den soll, die Maschen vermindert werden, indem man eine Masche in die andere steckt, soviet als nöthig ist. Der Pros sessionist vereiniget nämlich immer eine benachbarte Masche mit der andern, und vermindert hiedurch die Anzahl der Maschen in allen folgenden Reihen, so lange bis die Stelle schmal genug ist.

Abnehmen, f. Abrahmen.

Abniedten, Fr. deriver, (Schlösser) wenn eine Sas che, die mit Niedten bevestiget ist, abgenommen werden foll, indem man den Kopf des Väedtnagels abfeilet. Abniefeln, (Bergwerk), so viel als verbrauchen oder abnußen.

Aboden, (Forstwesen) einen Wald durch Aushaunng der Baume ide machen.

Abpachten, die Nuhung einer Sache, z. B. eines Ackers, von dem Besitzer gegen eine bestimmte Abgabe übers nehmen.

Abpählen, pählen, Böhlen, (Gerber) heißt im manchen Gegenden, beym Gerben die Haare von de Fellen abnehmen.

Abpelzen, f. Abbamsen..

Abpfählen, (Bergwerk)` wenn man die, vermittels der Markscheibekunst, in den Gruben erkundete Ordnung mit gewiffen Pfälen am Tage bemerkt.

Abpfahlung, (Chanßeebau) wenn-långst den Banketts der Chaußeedämme kurze Pfähle, welche einen halber Schuh hoch über den eigentlichen Erddamin der Chaußee hervorragen, eingeschlagen werden, so wie auch in der Mit te des Dammes gleichfalls dergleichen Pfähle, die aber långer sind, eingeschlagen werden, so daß sie um die Höhe: von anderthab Fuß über dem Damm vorstehen, oder auf felbigen hervorragen. Sie dienen dazu, den Damm bety der Versteinerung einzuschränken, daß die Steine zusam men gehalten werden. (f. Versteinerung) Gemeiniglich ist diese Abpfählung stückweise von Strecke zu Strecke, das mit die Versteinerung desto besser werde.

Abpflügen, f. Abacern.

Abpicken, (Bergbau-) die gedörrten Kienstücke behauen, und das, was nicht dran bleiben soll, abhauen. Abpinnen, f. Abgepinne.

Abplätzen, (Kupferhammer und; Kupferschmidt) wenn ihre Arbeit nach dem Schmieden im Wasser abgekühlet oder abgelöschet wird, indem man solche in den mit Wasser

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Angefüll

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