Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

werther Schnelligkeit zur rechten Zeit zur Stelle zu sein, um das Feuer gegen den Mont de Brune eröffnen zu können. Allerdings wird es wegen der großen Entfernung (über 3000 Schritt) nicht von großer Wirkung gewesen sein.

Major Stelzer führte die vier Batterieen der III. FußAbtheilung auch auf die Höhe 918 vor, es fand sich hier aber nur noch Raum für vier Geschüße der 6. schweren Batterie Bode II. rechts neben den reitenden Batterieen. Die übrigen Theile der Abtheilung mußten weiter rückwärts in Reserve bleiben.

Das Gros der 8. Division und das Regiment Nr. 27 sammelte sich jetzt allmählich bei Le Grésil; die weiter vorgedrungenen Theile des 93. Regiments standen in lebhaftem Feuer gegen den Mont de Brune. Der rechte Flügel der 8. Division war auf der Chaussee im Vormarsch geblieben.

I.Fuß-Abtheilung.

Auf Befehl des Kommandeurs der 7. Infanterie-Division hatte Vorgehen der sich auch die I. Fuß-Abtheilung, Oberstlieutenant v. Freyhold, auf der Chaussee gegen Mouzon in Marsch gesezt und folgte hier dem rechten Flügel der 8. Division, da westlich der Straße die Korpsartillerie den vorhandenen Raum bereits einnahm. Die 1. leichte Batterie Faessig') fand hier auch den Anschluß an die Abtheilung.

e. Stellung der Deutschen um 6 Uhr nachmittags. Während also auf dem rechten Deutschen Flügel um 6 Uhr ein Vorgehen über den Nordrand des Waldes von Givodeau noch nicht möglich geworden war, war westlich der Chaussee bald nach 5 Uhr nicht nur der Wald völlig in den Händen der 14. InfanterieBrigade; es stand auch das Gros der 8. Division und hinter diesem in Abtheilung des Oberst Schuch im Yoncq-Bach-Thal bei und südlich des Eisenwerkes Le Grésil zur Fortsetzung des Angriffs bereit.

Von der Artillerie des IV. Korps befand sich die I. FußAbtheilung im Anmarsch auf der Chaussee nach Mouzon etwa in Höhe von Yoncq. Die 4. leichte Batterie unter Premierlieutenant Balde war nunmehr auch, nothdürftig gefechtsfähig, beim Wegekreuz an der Höhe 905 eingetroffen und hatte sich zunächst dem Vorgehen der I. Abtheilung auf Mouzon angeschlossen. In Feuerstellung auf Höhe 918 nordöstlich von Yoncq standen2) die 3. schwere,

1) Siehe Seite 280.

2) Von rechts nach links. Siehe Plan Stellung D.

Stellung der

Franzosen.

II. Fuß

6. schwere, 3. und 2. reitende Batterie, dahinter in Bereitschaft der Rest der Korpsartillerie. Weiter links auf der Höhe nahe östlich Yoncq stand die 3. leichte Batterie. Jm Yoncq-Thale war die 4. schwere Batterie im Vorgehen gegen den Mont de Brune begriffen.

Während der rechte Flügel des IV. Korps seine gewonnene Stellung am Walde von Givodeau behauptete, setzte der linke seinen Angriff in nördlicher Richtung bis an die Maas energisch fort, es trat eine völlige Rechtsschwenkung ein.

6. Augriff vorwärts des Bois de Givodcau
bis zur Maas.

a. Eroberung des Mont de Brune.

Der Marschall Mac Mahon war im Laufe des Nachmittags auf dem Gefechtsfelde eingetroffen. Da er die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß es sich nur noch darum handele, das linke Ufer zu räumen, hatte er von den vom 12. Französischen Korps auf das linke Maas-Ufer zur Unterstützung herübergezogenen Truppen eine Infanteric-Brigade und ein Kürassier-Regiment wieder auf das rechte Ufer zurückgehen lassen.

Vom 5. Korps war der Mont de Brune mit mehreren Bataillonen und Schwadronen, einer Kanonen- und zwei MitrailleusenBatterieen besetzt worden; auch das Dorf Pourron wurde gehalten. Die Truppen auf dem Mont de Brune hatten zunächst die Front nach Südosten gegen den Austritt der Chaussee von Beaumont aus dem Walde von Givodeau genommen.

b. Entwickelung der Artillerie gegen Mouzon.

Während noch die 8. Division sich bei Le Grésil sammelte, ging Abtheilung. die 14. Infanterie-Brigade gegen den Mont de Brune zum Angriff vor. Inzwischen war die 4. schwere Batterie Laube bis Le Grésil gelangt,1) in der Ebene von heftigem Feuer der auf dem Berge aufgestellten Geschütze empfangen. Es gelang ihr, noch den Angriff der Infanterie wirksam zu unterstützen und mit einigen glücklichen Schüssen auf 1600 Schritt die feindlichen Geschütze zu treffen und

1) Plan Stellung D'.

gleich darauf den schönen Anblick des siegreichen Sturms der Höhe durch die 14. Brigade zu genießen. Wenige Momente später, und sechs feindliche Geschütze, stark zerschossen, waren genommen.')

Aber auch die 3. leichte Batterie Richter hatte Major v. Gilsa der 4. schweren nachgeführt; beide Batterieen gingen sofort den von der Infanterie soeben erstürmten Berg hinauf. Nur im Schritt konnten die ermatteten, aufs Höchste angestrengten Pferde über Sturzacker die Geschütze hinaufbringen. Anhaltendes Gewehrfeuer begleitete sie in der linken Flanke, jedoch ohne Verlust zu verursachen.

Unterdessen gingen das Gros der 8. Division und Abtheilungen des 93. Regiments von Le Grésil aus gegen Pourron vor.

Auf dem Mont de Brune wehrten die gelichteten Bataillone der 14. Brigade einen Vorstoß frischer Französischer Infanterie, ebenso eine Attacke der noch auf dem linken Maas-Ufer befindlichen feindlichen Kürassiere ab. Da die Vorstadt Mouzon auf dem linken Maas-Ufer besezt war, so wartete der Kommandeur der 14. InfanterieBrigade, General v. Zychlinski, vor weiterem Vorgehen erst die Vorbereitung durch Artilleriefeuer ab.

Es gelangten jetzt die 3. leichte Batterie Richter und die 4. schwere Laube kurz nacheinander auf die Höhe.) Auf der Höhe bot sich ein prachtvoller Ueberblick über das ganze Thal der Maas und die jenseitigen Höhenzüge, mit zahlreicher Artillerie gekrönt; lettere, dem 12. feindlichen Korps angehörend, sollte die Trümmer des geschlagenen 5. Korps aufnehmen, die dem Uebergang von Mouzon zuflutheten.

1) „Wenn sowohl auf der Höhe 918 wie auf dem Mont de Brune der siegreichen Infanterie reichliche Trophäen in die Hände fielen, so zeigten doch auch die eroberten Positionen unverkennbare Spuren von der gegen sie gerichteten Feuerwirkung; namentlich aber gegen den Mont de Brune konnte die Feuerwirkung der Infanterie allein keine so wirksame gewesen sein. Wie im ersten Falle die Batterie Dieckmann, so darf im leyteren die Batterie Laube den Anspruch erheben, die Erbeutung dieser Trophäen wesentlich mit erwirkt zu haben." (Leo, die Deutsche Artillerie in den Schlachten und Treffen des Deutsch - Französischen Krieges 1870/71, Heft 7, Seite 137.) Besonders muß hierbei noch betont werden, daß von den Batterieen, welche gegen den Mont de Brune geschossen hatten, das entscheidend wirksame Feuer nur von der 4. schweren Batterie Laube auf 1600 Schritt abgegeben worden ist, die Batterieen auf Höhe 918 schossen auf 3000 Schritt Entfernung.

2) Plan Stellung E'.

Von dem Feuer der noch bei Pourron im Graben liegenden, 900 Schritt entfernten Französischen Abtheilungen empfangen, mußte sich die 3. leichte Batterie zunächst gegen diese wenden; Premierlieutenant Jacobi II. wurde hier verwundet, dem Major v. Gilsa das zweite Pferd unter dem Leibe erschossen. Glücklicherweise fand die Batterie am Abhange des Berges gute Deckung. Die feindlichen Schüßen in Pourron wurden bald vertrieben.

Auch eine neben Le Faubourg aufgestellte Französische Batterie richtete ihr Feuer gegen den Mont de Brune, wurde aber von der 4. schweren Batterie Laube wirksam auf 2000 Schritt beschossen.

Indessen vertrieben Theile der 8. Division die noch in Pourron befindlichen feindlichen Abtheilungen theils gegen Autrecourt, theils gegen die Mühle von Poncay. Das Gros der 8. Division folgte. Die Abtheilung des Bayerischen Oberst Schuch wurde ebenfalls links gegen Autrecourt in Bewegung gesetzt; die beiden Bayerischen Batterieen nahmen nordwestlich Pourron Stellung und beschossen namentlich die zwischen Autrecourt und Villers devant Mouzon einen Uebergang versuchenden feindlichen Abtheilungen.

Die auf dem Mont de Brune aufgefahrenen Preußischen Batterieen (3. leichte und 4. schwere) proßten, als das Gros der 8. InfanterieDivision den Angriff auf die Mühle von Poncay begann, auf, nahmen auf dem nördlichen Abhange weiter vorwärts Stellung 1) und richteten jetzt ihr Feuer gegen die in der Richtung der Yoncq-Bach-Mündung sichtbaren dichten Französischen Massen, nicht ohne selbst von dem Feuer derselben erreicht zu werden. Etwas später nahmen auch noch die beiden anderen Batterieen der II. Abtheilung hier ihre Aufstellung. 2)

1) Plan Stellung E.

2) Die 3. schwere Batterie Dieckmann hatte in ihrer Stellung auf Höhe 918 zunächst ihre Munition ergänzt, sie mußte, da die Straße von Beaumont nach Mouzon von Batterieen der I. Fuß-Abtheilung beseßt war, ebenfalls auf einem steilen Waldweg den Anschluß an ihre Abtheilung wieder zu gewinnen suchen und gelangte auf deren äußerstem linken Flügel in Stellung. Sie richtete von hier ihr Feuer auf die feindliche Artillerie jenseits der Maas auf 3300Schritt Entfernung.

Die 4. leichte Batterie (Premierlieutenant Balcke) hatte sich, wie Seite 285 erwähnt, der I. Fuß-Abtheilung auf der Straße nach Mouzon angeschlossen. Nachdem sie mit den beiden schweren Batterieen dieser Abtheilung kurze Zeit aus einer Stellung auf einer Höhe westlich der Chaussee gegen die Vorstadt von Mouzon gefeuert hatte, war sie links auf den Mont de Brune, wo sie die anderen Batterieen ihrer Abtheilung vermuthete, hinübergegangen. Sie fand hier noch zwischen den im Feuer stehenden Batterieen der III. Fuß-Abtheilung Raum und betheiligte sich bis zum Einbruch der Dunkelheit an dem Feuer gegen Französische Artillerie auf den jenseitigen Höhen.

Korpsartillerie.

Oberst Crusius hatte die gesammte Korpsartillerie von der vorziehen der Höhe 918 den nordwestlichen Hang hinab gegen den Mont de Brune vorgeführt, sobald erkannt worden war, daß letterer von der diesseitigen Infanterie genommen sei. Die reitenden Batterieen unter Oberstlieutenant Forst erschienen zuerst auf dem Mont de Brune und gingen rechts neben der 4. schweren in Stellung. Das Herabsteigen von der steil geböschten Höhe in den Grund am Fuße des Mont de Brune erschwerte und verzögerte das Vorgehen der Batterieen. Major Stelzer ließ die vier Batterieen seiner Abtheilung, sowie sie jenen Grund genommen hatten, batterieweise in der Richtung auf Mouzon vorgehen.

Den auf den Mont de Brune vorgedrungenen Infanterie- L.Fuß-Abtheilung. abtheilungen wurde aber auch von der Seite der Chaussee von Beaumont her Unterstützung gebracht. Die Batterieen der I. Fuß-Abtheilung, Oberstlieutenant v. Freyhold, hatten, als die Korpsartillerie noch auf der Höhe 918 stand, ihre Vorwärtsbewegung auf der Chaussee zwischen den beiden Waldtheilen hindurch nach Maßgabe des Vorrückens der Infanterie fortgesetzt. Während weiter westlich der Angriff auf den Mont de Brune begann, ließ General v. Schwarzhoff um 5 Uhr die beiden schweren Batterieen auf der Höhe vorwärts des Steinbruchs an der nördlichen Grenze des Waldes Stellung nehmen.1) Unter großer Anstrengung arbeiteten sich die 1. schwere Loewe und die 2. schwere Reyher durch das Gebüsch hindurch nach der bezeichneten Stelle und begannen auf 1800 Schritt das Feuer gegen die an der Chaussee nach Mouzon sichtbaren und bald zurückweichenden Französischen Truppen. Die Entfernungen nahmen allmählich zu bis 3000 Schritt. Es wurde dann der Südausgang von Le Faubourg unter Feuer genommen. Der Ort gerieth in Brand. Der rechte Flügel der auf den Mont de Brune gelangten Infanterieabtheilungen fand hierdurch, wenigstens mittelbar, eine wirksame Unterstützung. Die beiden leichten Batterieen der I. Fuß-Abtheilung waren rechts der Chaussee westlich Villemontry in Reserve zurückgehalten worden.

Bald darauf gelangten die vier Batterieen der III. Fuß-Abtheilung nacheinander am nordwestlichen Hang des Mont de Brune zur Entwickelung2) in der Reihenfolge: 6. schwere, 5. schwere, 6. leichte, 5. leichte. Die 6. schwere Batterie Bode II. nahm auf der Höhe

1) Plan Stellung D'.

2) Plan Stellung E.

Gesch. d. Feldart. Regts. Prinzreg. Luitpold v. Bayern (Magdeb.) Nr. 4.

19

« ZurückWeiter »