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geräumt, bis zum 21. d. Mts. aber die bei Nailtang und bei Alnoer mit je einem Zuge besetzt gehalten. Von diesem Tage an war die Kompagnie in Alnoer vereinigt.

Am 2. September wurden 2 Unteroffiziere 91 Mann zur Reserve entlassen, und am 5. Oktober die Geschütze der Batterie bei Alnoer nebst Munition unter Lieutenant Mente nach Rendsburg, das Belagerungsmaterial und Schanzzeug unter Sergeant Grosch nach Flensburg gebracht. Am 9. Oktober marschirte die Kompagnie nach Flensburg, wurde am 1. November in Altona auf der Bahu verladen, fuhr am folgenden Tage nach Magdeburg und machte dort vollständig demobil.

b. 7. Festungs-Kompagnie.

Die 7. Festungs- Kompagnie marschirte am 4. August über Kolding nach Starup zurück. In den folgenden Tagen wurde alles Material in Marschbereitschaft gesetzt, am 13. bis 15. in Kolding mit Ausnahme der Geschütze und schweren Fahrzeuge auf Schiffe verladen und unter einem Begleitkommando durch den Kleinen Belt und Eider-Kanal nach Rendsburg geschafft. Die Kompagnie selbst marschirte mit 16 Mörsern und 10 Schanzzeugwagen über Hadersleben nach Apenrade. Hier befand sich das große Hauptquartier des 18. August. Prinzen Friedrich Karl. Wegen des Geburtstagsfestes Seiner

Majestät des Kaisers von Oesterreich wurde mit laubgeschmückten Helmen hier einmarschirt. Prinz Friedrich Karl gab der Oesterreichischen Stabswache im Wäldchen bei Apenrade ein Fest, wozu auch die Offiziere und dekorirten Mannschaften der 7. FestungsKompagnie eingeladen wurden. Am 22. wurde die Schlei in der Nähe von Missunde erreicht und dort am 1. September die älteren Jahrgänge entlassen. Die Kompagnie blieb dann noch bis zum 6. Oktober in Flensburg, wo alles Belagerungsmaterial gesammelt, dann zum Theil auf Schiffen nach Rendsburg, von da nach Altona geschafft wurde. Die 7. Kompagnie hatte die Verladung zu besorgen. Das erbeutete Dänische Material, Pulver und Munition begleitete Lieutenant Unger nach Magdeburg.

Die Verladung und Beförderung der großen Bestände von allem Material nahm so viel Zeit in Anspruch, daß die Kompagnie erst am 7. Dezember in Stärke von 2 Offizieren, 1 Arzt, 73 Mann und 1 Pferd mit der Bahn über Magdeburg in ihre Garnison Erfurt befördert werden konnte.

Der Empfang in Magdeburg, und besonders auch in Erfurt, war ein überaus herzlicher. Alle Einwohner wetteiferten, die heimfehrenden Krieger zu ehren und willkommen zu heißen. Von allen Häusern wehten die schwarz-weißen Flaggen, die Kompagnie wurde mit Kränzen überschüttet, und abends hatte die ganze Stadt illuminirt. 15 Leute wurden noch zur Reserve entlassen, 21 zur Disposition beurlaubt, dagegen 53 neue Refruten eingestellt. Zum Schluß wurden die Kriegsbärte abgenommen, die weiße Feldbinde abgelegt und am Abend des 9. Dezember war die Kompagnie von der Stadt, Erfurt zu einem lustigen Balle, am 12. ins Theater zur Aufführung der Preußen in Schleswig" eingeladen.

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Wenn die Kompagnie auch wenig Gelegenheit gehabt hatte, im wirklichen Kampfe sich mit dem Feinde zu messen, so hatte sie alle Mühsale und Anstrengungen des Krieges, Gefahren und Entbehrungen in Feindesland mit freudiger Hingebung an den Königlichen Dienst erduldet. Jeder hatte die innere Genugthuung, daß er seine Schuldigkeit in vollem Maße gethan hatte.

Es erhielten:

10. Auszeichnungen.

2. Kompagnie:

Orden pour le mérite:

Sekondlieutenant Hübler.

Rothen Adler-Orden 4. Klasse mit Schwertern: Hauptmann Kipping, Premierlieutenant Mente, Sekondlieutenant Brünig.

Militär-Ehrenzeichen 1. Klasse:

Unteroffizier Müller, Kanonier Albrecht II.

Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse:

Feldwebel Hellwig, Oberfeuerwerker König, Sergeanten Beyer und Franke, Unteroffiziere Nielebock und Liefau, Obergefreiter Lentge, Gefreiter Herrenkind, Kanoniere Sievers und Mühlhaus.

Allgemeines Ehrenzeichen:

Feuerwerker Clouth.

Außerdem Oesterreichische:

Orden der Eisernen Krone 3. Klasse:
Hauptmann Kipping und Premierlieutenant Mente.
Silberne Tapferkeits- Medaille 1. Klasse:
Unteroffizier Dannemann.

Silberne Tapferkeits- Medaille 2. Klasse:

Sergeant Weber.

Außerdem 81 Düppeler Sturmfrenze.

7. Kompagnie:

1 Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse.

1 Oesterreichische Silberne Tapferkeits- Medaille. Die höchste Auszeichnung aber für den glorreichen Feldzug wurde der Brigade zu Theil durch die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 18. April 1865, welche mit der eigenhändigen Unterschrift Seiner Majestät des Königs versehen, als theueres Besigthum beim Regiment aufbewahrt wird. Sie hat folgenden Wortlaut:

Ich verleihe hierdurch dem Magdeburgischen FeldartillerieRegiment Nr. 41) als ehrende Erinnerung an den vorjährigen Dänischen Feldzug und als Auszeichnung für die rühmliche Theilnahme des Regiments an den stattgehabten Gefechten sowie an der Eroberung der Düppelstellung am 18. April vorigen Jahres das Band der für diesen Feldzug gestifteten Kriegsdenkmünze mit Schwertern und des Düppeler Sturmkreuzes an dessen Fahne. Ich weiß, daß das Regiment in dieser ihm zu Theil gewordenen Auszeichnung einen neuen Antrieb zu treuer Erfüllung seiner Pflichten im Frieden wie im Kriege finden wird, und spreche demselben dies hierdurch gern aus. Die vorbezeichneten Fahnenbänder lasse Jch dem Regiment beifolgend zugehen. In Betreff des Attes der Befestigung dieser Bänder an der Fahne wird dem Regiment das Erforderliche durch das Generalfommando des IV. Armeekorps eröffnet werden.

Berlin, den 18. April 1865.

gez. Wilhelm.

An das Magdeburgische Feld artillerie-Regiment Nr. 4.“

1) Durch Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 16. Juni 1864 hatte die bisherige Magdeburgische Artillerie - Brigade Nr. 4 obige Bezeichnung erhalten. Vergl. S. 154.

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1. Trennung der Feld- und Festungsartillerie.

Noch vor Beendigung des Dänischen Feldzuges war für die Artillerie eine tief einschneidende Aenderung in ihrer Zusammensetzung getroffen worden. Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 16. Juni 1864 erfüllte den längst ersehnten Wunsch der Trennung der Feldvon der Festungsartillerie. Die Ansicht, daß ein Truppenverband, wie eine Artillerie-Brigade von 5 Abtheilungen mit 14 Feld-Batterieen, 8 Festungs- Kompagnieen und 1 Handwerksstätte,') zu groß war, um von einem Offizier mit der Stellung eines Regimentskommandeurs geführt zu werden, hatte sich überzeugend durchgerungen. Die Leitung der ganz verschiedenartigen artilleristischen Dienstzweige, die Ueberwachung der Ausbildung, die Verwaltung des ungeheuren Materials war zu schwierig, um von einem Kommandeur geleistet werden zu können.

Es wurden daher durch oben genannte Kabinets-Ordre die Feld- Batterieen und die Festungs- Kompagnieen in einer Brigade je einem besonderen Regimentskommandeur, beide Regimenter einem Brigadekommandeur, mit Stellung und Rang des Kommandeurs einer Infanterie- oder Kavallerie- Brigade, unterstellt. Die Handwerksstätten schieden aus den Brigaden aus und traten unter die General-Inspektion der technischen Institute.

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1) Seit 1860 wurden die Handwerks Kompagnieen Handwerksstätten" genannt.

Eine Trennung des Offizierkorps war aber damit nicht verbunden. Der Brigadekommandeur nahm für seine ganze Brigade die Avantageure an und bestimmte die Vertheilung der Offiziere innerhalb der Brigade. Alle Offiziere mußten nach wie vor jeden Dienst bei Feld- und Festungsartillerie beherrschen.

Beim IV. Armeekorps erhielt die bisherige Magdeburgische Artillerie-Brigade Nr. 4 nunmehr die Bezeichnung

Magdeburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 4 und bestand aus:

Regimentsstab (entsprechend dem bisherigen Brigadestab),
der bisherigen Reitenden sowie I. bis III. Fuß-Abtheilung,
deren Zusammensetzung in sich unverändert blieb.

Die beiden Festungs-Abtheilungen wurden in dem neu errichteten Magdeburgischen Festungsartillerie-Regiment Nr. 4

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Die Versuche mit einem leichten vierpfündigen Geschütz waren nunmehr so weit abgeschlossen, daß die schon im Jahre 1863 in Aussicht genommene1) Umwandlung der bisherigen HaubigBatterieen durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11. August 1865 endgültig befohlen werden konnte.

Beim Regiment schieden am 1. Oktober 1865 die siebenpfündigen Haubigen aus. Aus den bisherigen 3 Haubiß- Batterieen wurden 4 vierpfündige gebildet.

3. Zusammensehung des Regiments im Oktober 1865.
Das Regiment setzte sich also nunmehr folgendermaßen zusammen:
Regimentsstab.

Reitende Abtheilung:

1., 2, 3. reitende Batterie,

1) Siche Seite 119.

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