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daher in der Mitte des Sommers wenigstens auf 50,000 Mann angenommen werden, welche von dem gaskonischen Meerbusen bis zur Sierra Morena, und von Portugals bis an Arragoniens und Valenzias Gren, zen unter den Waffen waren, einzig nur um den Krieg mit den Schaaren der Parteigänger zu führen; ohne, einige Landungstruppen der Britten an der Nordküste ausgenommen, mit einer Abtheilung regelmäßiger Truppen zum Gefechte zu kommen; da weder die Abthei lungen der afturischen Streitmacht, noch jene der Gallizier, im Durchschnitt auf diese Benennung Ansprych machen konnten.

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Madrids Besaßung von der Armee des Innern bildeten 9 Bataillons 18 Kompagnien 8 Schwadronen 10 Artillerie Kompagnien und mehrere Abtheilungen Mineurs, Sappeurs, Pioniers, Duvriers u. s. w. Aus ihr lösten sich die Besagangen von Toledo und Madridejos ab. Beliard befehligte sie *). Lahoussaye's A6

Kompagnien 40 Eskadrons,

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Bonnets 17 Batail. lons Kompagnie 1 Caskadron. Unter diesen Truppen Abtheilungen waren 4 provisorische Regimenter und 7 provisorische Bataillons aus Kompagnien ver. schiedener Regimenter zusammengeseßt, die zu dens selben stießen, und sich auflöften, sobald sie die bes . treffenden erreicht hatten. Dasselbe war der Fall mit 3 Dragoner 3 Chasseur- und 1 Husaren-Regiment. Diese Regimenter bildeten sich auf dem Marsche durch das Ansichziehen von Ergänzungsmannschaft, Genes fenen, aus den Spitälern versprengten u. f. w. *) Die nur dem Namen nach bestehenden Regimenter der königl. spanischen Truppen : 8 Linien, 2 leichte Regimens ter Fußvolks, 1 Regiment Etrangers, 4 Kavallerie

theilung, größten Theils Reiterei, streifte wechselweise von Cuencas bis an des Alentejos Marken. Lorge mit der vierten Dragoner-Division durchzog die ebenen Gegenden der Mancha bis an die Abfälle der Sierra - Morena. An Cuencas Grenzen befehligte Lucotte; d'Armagnac in der Mancha; zu Guadalarara Hugo; Roguet zu Soria; zu Segovia Tilly; Jeder mit ange: 'messenen Besagungen. Ihre furchtbarsten Gegner waren noch größten Theils dieselben. Martin Empecinado in der Provinz von Siquenza und Guadalarara; Julian Sanchez und Isidor Mir in Estremadura; — Francisquette in der Mancha; Amos, Longa, Cuevillas um die Grenzen Sorias und Segovias.

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Den ersten bedeutenden Streifzug, welchen jest die Trappen deg Central Urizee gegen die Aufgebothe dieser Anführer zu unternehmen sich gezwungen sahen, war im Mai 1810, da Bassecourt und Villa Campa, sammt den Überresten arragonesischer und valenzianer. Truppen durch Suchets Armeekorps aus Arragonien vertrieben, sich mit ihren versprengten Abtheilungen nach Cuença zogen, und, durch das Zuströmen frischer Bewaffneter kühner gemacht, bald die Grenzen der Mancha bedrohten, bald auch weitere Streifzüge in Castilien unternahmen. Eine Macht von 5 bis 6000

Regimenter und die königl. Garden, sind für nichts zu zählen, da sich ihre Kompagnien nur mit Soldaten fülten, die bekleidet und bewaffnet wieder zu ihren Landsleuten übergehen wollten. Daher die Spanier den König spottweise ihren Armeekommissär nannten. Außerdem war zur Sicherheit der Hauptstadt eine Bürgerwache von 45 Kompagnien, 24 zu 100, 19 ju 50 Mann errichtet worden.

Mann Fußvolk, und einer wohlgeübten Reiterei von 500 Pferden mit 6 Geschüßen, war bedeutend genug, um selbst in der Hauptstadt Besorgnisse zu erregen, und der Verbindung mit den Heeresabtheilungen in Süden gefährlich zu werden. General Lucotte mußte gegen Cuença mit einer Infanterie Brigade und einiger Reiterei aufbrechen. Bassecourt und Villa Campa zogen sich gegen Valenzia zurück. Aber auch Lucottes Truppen, die für den Augenblick Cuença beseßten, trieben Mangel im öden Gebirgslande, Anfälle der Ins furgenten, und Furcht vor einem Schicksale, das noch feit Duponts Andenken den französischen Generälen drohend vorschwebte, von Cuença zurück. Er beseßte Huete, Ucles und Taracona, und beobachtete von der Grenze aus die Bewegungen der Insurgenten.

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zu gleicher Zeit war auch der Oberste Vial mit 8000 Mann Fußvolk und 300 Reitern gegen Empecinado ges fendet, der um Siguenza streifte. Empecinado wich dem Gefechte aus. Als aber Vial die Beute und die Brands schaßungen von Budia, Salmeron und den nächsten Ortschaften nach Guadalarara unter einer Bedeckung von 500 Mann bringen ließ, fiel Empecinado bei Trillo über sie her, sprengte sie mit dem Verluste der meisten Beute aus einander, überraschte am 18. Mai ihre heranrückenden Verstärkungen bei Brihuega, ging dann über den Tajo, griff am 24. die französische Bes saßung von Brea an, tödtete ihr in diesem Gefech te über 250 Mann, verwundete noch weit mehrere, und nahm einige dreißig gefangen. Empecinados täglich zuwachsende Streitmacht und der Schrecken seines Na= mens nöthigten zuleht die Franzosen, um sich in Gua= dalararas Besig zu behaupten, eine starke Besahung

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hinein zu legen, welche General Hugo am Ende des Juni dahin führte. Auch Siguenza erhielt 1000 Mann Fußvolk und 400 Reiter mit 3 Kanonen zur Besaßung. Aber theilweise Gefechte in dessen Umgebungen mit den Hauptleuten des gefürchteten Guerillaführers währ ten dennoch mit abwechselndem Glücke fort. Um 5. und 6. Juli kam es endlich zu einem hartnäckigen 6stündigen Kampfe mit Don Martin selbst, der die Besabung durch manche Ausforderung hervorgelockt hatte. Martin war zwar am Ende des Gefechtes zu einer rückgängigen Bewegung nach Medina Celi genöthigt; dens noch blieb Siguenza, als Francisko Palafor aus Arragonien auf Befehl der Junta 400 Mann Fußvolk und 50 Reiter nach Ciruelos ihm zuführte, in dem Zustande der Berennung. In der Hälfte des Augusts unternahmen die Franzosen einen neuen Angriff auf Empecinado. 1200 Mann Fußvolk und 600 Reiter gingen über Algora, 500 Mann mit 200 Pferden über Brihuega vor. Der Guerillas, zeitig genug da von unterrichtet, erwartete sie am 13. zu Trillo. Er wußte die Reiterei allein gegen seine Stellung zu los den, und schlug sie dann mit Verlust auf das Fußvolk zurück, das auf Cifuentes hinzog. Empecinado, ging wieder auf das rechte Ufer des Tajo, und ließ abermals durch seine Nachhut den Feind über die Brücke nach sich ziehen. Dort empfing er ihn mit solchem Nachdruck, daß er mit Verlust von 400 Todten und Verwundeten nach Brihuega floh. Hugo, durch so man che wiederholte Nachtheile erschöpft, verließ Guadalaras ra, um in Madrid selbst der Gefahr, die ihn. bedrohte, zu entgehen, und Verstärkung an sich zu ziehen. Um 31. überfiel indeß Martin die 400 Mann starke

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Besatzung von Berlanga, und tödtete und verwundete ihr 100 Mann. Ein halbes Monat ging nun ohne fernern Angriff vorüber, bis Hugo mit frischen Truppen, 1000 Mann Fußvolk und ungefähr 200 Reis tern, seinen lästigen Gegner aufs neue in der Gegend von Cifuentes zu überwältigen suchte. Das Gefecht dauerte den ganzen Tag über, und der Erfolg davon war der Rückzug der Franzosen auf Cifuentes, welches fie in Asche legten. Empecinado, der gleich Anfangs ebenfalls nach Canredondo zurückging, seßte ihnen am folgenden Tag über Cifuentes nach. Empecinados ge= füchteter Name ward in Spanien von allen Anhängern der Freiheit gefeiert, so wie er bis in den Mauern Madrids von den Eroberern mit scheuer Ehrfurcht ge nannt ward.

Einen beinahe gleich geachteten Namen hatte sich Francisquette in der Mancha erworben. Madridejos, ein ansehnlicher Marktflecken auf der Straße von Uran: juez, und dessen Umgebungen waren der Schauplah seiner Unternehmungen. Seine Streifzüge und die seiner Gefährten hatten es nothwendig gemacht, die Dragoner - Division des zweiten Armeekorps nach der Mancha zu ziehen, wo d'Armagnac mit ungefähr 2000 Mann Fußvolk und 800 Pferden zu Manzanares sein Hauptquartier hielt. Der Überrest seiner Truppen noch, ' 2000 Mannn, war zu Mora, Almonacid, Consue= gra, Villarubia vertheilt, und eine Kolonne von 1000 Mann durchzog fortwährend die Provinz auf den Fer sen der flüchtigen Guerillas. Von der Dragoner Divis sion blieb das neunzehnte Regiment gleichfalls zu Manzanares. Die übrigen kamen nach Almagro, Ciudad Real, Infantes und Val de Penas. Alle diese Trup

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