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5 Eskadrons, welches man bei Vallegio über den Mincio seßte, um sich jenseits des Flusses festzusehen, wozu dort ein Brückenkopf angelegt wurde.

Zwei Tage nach der Schlacht schickte Scherer einige Verstärkungen nach Peschiera, welche längs dem Mincio über la Volta bei der Armee vorbei ungestraft dahin zogen.

Mancher wird sich geneigt finden, den General/ Kray zu tadeln, daß er seinen Sieg nicht beffer bes nüßte: ohne ihn entschuldigen zu wollen, ist es doch nöthig, den Leser daran zu erinnern, daß Kray nicht der Oberbefehlshaber der Armee war, daß er jedoch den Feind als ein Mann von Muth angriff, und ihn. als General im Angriff zuvorkommen wollte; daß er weil sowohl Melas als Suwarow täglich erwartet wurs den, diesen in den weitern Operationen nicht vorgreie fen wollte, da er weder ihre Ideen kannte, noch die Befehle, welche sie von höhern Orten mochten erhalten haben.

In dieser Zeit war General Vukassovich ins Chies sathal eingedrungen, hatte die Brücke bei Storo ers stürmt, Rocca d'Anfo eingenommen, und durch seinen Marsch nach Idro Brescia bedroht, während Oberst Strauch über den Tonal ging, und über Ponte di legno ins Thal Camonica einrückte.

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Um Tage der Schlacht vertrieb General Klenau die Besagung von Governolo, und der Oberst Skal, Kommandant von Legnago, einige französische Posten am Menago, bei welchen Gefechten beide über 100 Gefangene machten; einige Tage nachher nahm Klenau bei Biglano 3 feindliche Schiffe mit 18,000 Feuers gewehren weg.

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Den 9. früh hatten die Franzosen von der Mans tuaner Besagung den östreichischen Posten aus Governolo vertrieben; allein Klenau setzte sich dort bald wieder fest, und lagerte sich bei Sachetta. Einige Tage nachher schickte er den Oberst Schußtek, welcher mit 3 Eskadrons vom Nauendorfischen Hussarenregiment zu ihm gestoßen war, mit einigen leichten Truppen über den Mincio, welcher bis Pietole und Ceresa streifte; zugleich schickte er ein Bataillon Kroas ten mit einigen Hussaren bei Ponte di Lago Scuro über den Po, um 200 eiserne, und 15 metallene Kas nonen, welche der Feind auf seinem Rückzug nach Fers rara liegen ließ, über den Po herüber zu bringen. Der Oberst Oreskovich sette nach Messola über, bes meisterte sich dreier vor Anker liegender Kanonierschas luppen, und machte eine Beute von 13 Kanonen, 17,900 Säcken Salz, und 24 Schiffen.

Das Vordringen des Generals Vukassovich im Chiesathal, und die Vermuthung, daß die Östreicher bei Vallegio den Mincio übersehen würden, bewogen den General Scherer, nachdem er die Besaßung von Mantua mit 6,600 Mann verstärkt hatte, selbst über den Mincio zu gehen und sich Brescia zu nähern. Seine Armee im Felde, die noch aus 28,000 Streitern bestand, theilte er in 4 Divisionen ein; den General Montrichard schickte er mit einigen aus Piemont an= gekommenen Bataillons und einem Hussarenregiment nach Ferrara. Serrurier deckte den Marsch der französ fischen Armee über Goito dadurch, daß er sich bei la Volta aufstellte, um die Östreicher zu beobachten.

Auch dießmal noch entging Serrurier der. Ges fahr, von der Armee abgeschnitten, und gefangen zu

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werden. Den andern Tag folgte er der Armee, wef che am 11. über den Oglio ging, und diesen Fluß vom See Iseo an bis Calcio und Soncino

befeßte.

Mittlerweile kam der General der Kavallerie Baron Melas am 9. bei der östreichischen Urmee an, und übernahm das Oberkommando. Zwei Tage später traf der Feldmarschall, Lieutenant Ott mit seiner Dis. vision ein; die Division Mercantin wurde unter die andern eingetheilt, und die Armee noch mit einigen Regimentern aus den rückwärtigen Garnisonen verstärkt.

Den 14. endlich, 8 Tage nach der Schlacht, ging die östreichische Armee bei Ballegio über den Mincio. Ott führte die Avantgarde und rückte bis Cavriano vor ; hinter ihm folgte die Division Zoph, dann die Divis sion Kaim, endlich die Division Frehlich.

Im neuen Lager, welches zwischen Campagnola und dem Monte Olivetto bei Castellaro bezogen wurde, nahm die Division Zoph den rechten, die Division Kaim den linken Flügel, die Division Frehlich bildete die Reserve. Der Oberst Schrökinger wurde mit 2 Ba= taillons Huf, und 1 Eskadron Dragoner nach Ponti detaschirt, um Peschiera auf dem rechten Ufer des Mincio einzuschließen.

General Elsnit blieb mit 11 Bataillons und 8 Eskadrons vor Mantua stehen, um die Garnison zu beobachten; er hatte am 12. eine Stellung bei Marmirolo bezogen, und die Übergänge über den Mollinellagraben bis Ronco Ferrara hinunter beseßt.

General Hohenzollern ging mit seiner Division bei Goito über den Mincio; diese bildete von nun an ein abgefonderres Korps.

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Den 15. rückte Ott mit seiner Avantgarde bis Monte Chiaro vor, und segte sich längs der Chiesa mit dem General Bukassovich in Verbindung, welcher dadurch mit der Armee vereinigt war. General Hohenzollern marschirte zu derselben Zeit über Castelluchio bis Marcaria an den Oglio.

In dieser Stellung befand sich die östreichische Armee als der Feldmarschall Graf Alexander Suworow Rimnizkon im Hauptquartier zu Vallegio ankam, und das Oberkommando über die Armee in Italien übernahm, welche nach den erhaltenen Verstärkungen, das Korps des Generals Bukassovich mitbegriffen, aus 50,683 Mann bestand, zu welchen in einigen Tagen noch 20,000 Russen stoßen sollten.

Die französische Armee am Oglio war, wie gesagt, nicht stärker, als 28,000 Mann; 18,000 Mann Verstärkungstruppen wurden in Piemont gesammelt, und waren noch mehrere Märsche von erstern entfernt.

(Die Fortsehung folgt.)

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II.

über das

Militårverpflegswesen.

Von

Guiber t.

(Aus dem Französischen.)

Borerinnerung des übersegers.

In dem ganzen Gebiete der Staatswissenschaften gibt

es heut zu Tage wohl keine Abtheilung, die noch so wenig Fortschritte gemacht hat, als die Militäradmis nistrazion. Seit dem Anfange des vorigen Jahrhun= derts, und noch weit dringender in den gegenwärtigen Zeitumständen muß jeder Staat den weit größeren Theil seiner Intraden auf die bewaffnete Macht vers wenden. Die Zweckmäßigkeit dieser Verwendung bes ruht auf einer Wissenschaft, die noch nirgends in dem Grade kultivirt ist, als es das Staatswohl unwiders sprechlich erfordert. Eine gute Administrazion bereitet die Siege vor; sie versichert die gemachten Erobes rungen; sie schonet durch Ordnung und Ökonomie die eigenen Kräfte des kriegführenden Staats. Die Militäradministrazion ist eben so alt, als die Kunst Militär. Zeitsch. 4. Heft.

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