Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

in dessen Lager eingedrungen, welches jedoch schon verlassen war. Als die Kolonne nachrükte, eilte H mit den Freiwilligen und einer Eskadron Husaren in den rechts gelegenen Wald, um den jenseits des Ravins formirten Feind zu umgehen. Gleichzeitig entfendete er auf der entgegengesezten Seite vom feindlichen Zager einen Flügel Husaren mit 50 Freiwilligen. Diese gut durchgeführte Bewegung zwang den Feind mit Verlust von 200 Todten und Blessirten zum eiligen Rüfzuge, und er wurde von einer Anhöhe zur andern geworfen. Unvermuthet stieß nun H. auf eine von Auftregin nach Cerfontaine marschirende größere Kolonne, die er aber auch entschlossen angriff und sle nach einem nicht unbedeutenden Verluste in die Flucht schlug. Bei Cerfontaine und dem Bois de bon paire sezte sich der Gegner nochmals unter den Schuz seiner Kanonen, und ließ die Kavallerie vorrüfen. Da aber die Haupttruppe nahe genug war, H. zu unterstüzen, so rüfte er mit 4 zwölfpfündigen Kanonen und einer Haubize, dann etwas Kavallerie dem Feinde entgegen, und zwang ihn nach anhaltendem Geschüzfeuer und einer gleichzeitigen Vorrüfung des HusarenRegiments Blankenstein wiederholt zum Rükzuge, worauf er Cerfontaine besezte und behauptete. Bei Wattignies (15. Okt.) befehligte H. auf dem äußersten linken Flügel der Observazionsarmee, 3 Eskadronen seines Regiments und 4 Eskadronen von Coburg Dragoner, und hatte die linke Flanke der Armee und den Rüfen des Belagerungsforps zu deken. Der Feind rükte mit 8000 Mann vor, um den Obers ften H. aus seiner Aufstellung zu verdrängen und dadurch die im Rüten des F.M.L. Grafen Latour gelegenen Anhöhen zu gewinnen. H. griff ihn jedoch ohne Verzug an, schlug ihn, eroberte 3 Kanonen mit 2 Munizionskarren und behauptete seine Stellung ohne Infanterie, ohne Geschüz und ohne Jäger. Am 16. bei Beaumont erneuert mit verstärkter Macht angegriffen, erhielt H. nach und nach 16 Kompagnien Infanfanterie mit 8 sechspfündigen Kanonen und eine Eskadron von Barco Husaren als Verstärkung zugesandt, und unterhielt das Feuer von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags, ohne einen Schritt zu weichen. Er rüfte hierauf mit 2 Kolonnen gegen den äußersten rechten Flügel des Feindes, griff diesen von drei Seiten gleichzeitig an, warf ihn troz des heftigsten Widerstandes bis über den Ravin von Solrinnes, Berelle und Eccles zurük, und eroberte 5 Kanonen, 3 Munizionskarren und sämmtliche Bagage. Sodann machte er mit einem Theil seiner Truppen eine Bewegung rechts, und kam dadurch in die Flanke des zwischen Obrechies und Wat tignies vorgedrungenen Feindes. Diese Bewegung und die bereits erlittenen Verluste bewogen den Feind nunmehr zum gänzlichen Nükzuge. Einige Tage früher machten H's. Husaren bei Maubeuge den National-Kommissär Drouet, welcher Ludwig XVI. auf seiner Flucht 1791 anhielt und dem Convent auslieferte, gefangen. Nachdem H. für so viele Beweise von Umsicht und Entschlossenheit am 16. Jänner 1794 zum G. M. vorgerükt war und im Kapitel am 7. Juli das Ritterkreuz des MariaTheresien-Ordens erhalten hatte, befehligte er in den folgenden Jahren in Deutschland eine Brigade und erwarb sich bei Würzburg (3. Sept. 1796) das Kommandeurkreuz desselben Ordens, welches ihm mit Handbillet des Kaisers vom 27. April 1797 zu Theil wurde. Einige Tage früher war er schon F. M. L. geworden. Im Feldzuge 1799 kam er zur Armee nach Italien. Wie überall, war auch hier sein Wirken ein ausgezeichnetes. -Der F. M. L. Graf Bellegarde erwähnte in der Relazion über die offensive Operazion vom 30. April bis 3. Mai, wobei H. die zweite Kolonne führte, seiner flugen und herzhaften Anführung, wodurch er wesentlich zum glüklichen Ausschlage beitrug. Später befehligte H. ein Beobachtungskorps bei Aosta und that sich bei Novi (6. Nov.), wo er die rechte Kolonne anführte, be sonders hervor. Im folgenden Jahre bestand H. am 26. Mai ein hartnäkiges Gefecht bei Romano und als die Armee am 14. Juni in drei Treffen über die Bormida rüfte, kommandirte er das erste und griff mit vieler Entschlossenheit Marengo an, wobei er jedoch schwer verwundet, kurze Zeit darnach (24. Juli) zu Allessandria verschied.

(Hd.)

Hängmatte: das Bett der Matrosen und Seesoldaten. Es besteht aus einem 6 Schuh langen und 3 Schuh breiten Stük Segeltuch, das an den beiden langen Seiten mit einem Tau benäht (geleikt) ist, an beiden schmalen Seiten befindet sich eine mit mehreren Löchern versehene Leiste (um die Hängmatte der Breite nach offen zu halten) befestigt; durch obige Löcher werden die Taue cines Hahnpoots (s. d.) gezogen (geschoren), in dessen oberem Ende ein von außen rinnenförmig gebildeter Ring (Kausche) sich befindet. In der Kausche wird ein Tau befestigt, und damit die H. am Kopf- und Fußende in zwei Hafen unter dem Deck aufgehängt. Die H. der Offiziere haben auf allen vier Seiten Latten angebracht, und werden wie oben gesagt aufgehängt.

Auf stark bemaanten Schiffen haben aber die H. keine Leisten, sondern sind rund herum mit einem Tau geleift, um nicht zu viel Naum einzunehmen.

Vor einem Treffen werden alle H. der Mannschaft mit dem darin befindlichen Bettzeuge abgenommen, zusammengerollt und zwischen die Finkenneze (f. d.) gezwängt (gestaut), um eine Brustwehre damit zu bilden. Dies geschieht auch, wenn das Schiff gelüftet werden soll.

(Bbb.)

Häring (Ferdinand, Freiherr), F. 3. M. und Nitter des Maria-TheresienOrdens, war zu Neustadtl im Pilsner Kreise Böhmens am 8. März 1732 geboren. Er begann am 26. Dez. 1753 seine Laufbahn als Kanonier in der damaligen Feldartillerie, machte den siebenjährigen Krieg mit und rüfte am 27. Juli 1767 zum Unterlieutenant, am 1. Mai 1774 aber zum Kapitänlieutenant vor. Gleich bei Beginn des Türkenkrieges 1788 wurde H. auf besondere Anempfehlung des Korps-Kommandanten F. M. L. Grafen Wartensleben, wegen seiner am 17. Auguft bei Mehadia ausgezeichneten Dienstleistung, zum Major ernannt und kam zum 2. Artillerie-Regimente. Aht Tage darnach wurde die in der Palanka ge= standene Division von Lattermann Infanterie vom Feinde, der auf 150 Schritte Bresche geschossen hatte, bestürmt und schwebte in größter Gefahr, als H. mit 4 zwölfpfündigen und 2 sechspfündigen Kanonen herbei eilte, diese gegen den Feind richtete, und in kurzer Zeit nicht nur die feindlichen Geschüze demontirte, sondern auch die Türken vertrieb, wodurch er die Rettung der Besazung herbeiführte H. hatte überdies während des ganzen Feldzuges, namentlich aber in den Gefechten bei Armenesek durch unermüdeten Gifer sich ausgezeichnet und fand am 28. August 1789 bei Mehadia neue Gelegenheit, Beweise seiner Einsicht und Bravour zu liefern. Durch ein gut angebrachtes Artilleriefeuer hinderte er hier den anrüfenden Feind nicht nur an der Besezung der vortheilhaftesten Punkte, sondern rüfte, als er wahrnahm, daß bei dem Vorgehen der Quarrées, das vom Feinde aufgeführte Geschüz der Kavallerie und dem Bataillon von Devins vielen Schaden verursachte, mit einigen Kanonen 60 Schritte vor die Quarrées, und brachte das feindliche Geschüz in kurzer Zeit zum Schweigen. F. 3. M. Graf Clerfayt war durch dieses mit einem wirksamen Feuer verbun dene kühne Vo gehen im Stande gesezt, die Kavallerie vorrüfen und den Feind verfolgen zu lassen. Bei der Belagerung von Orsova, im November desselben Jahres, hatte H. ungeachtet der vielen Beschwerden, die eine üble und frostige Witterung im Gefolge führen, die eifrigste Thätigkeit und Austauer, bei der Leitung seiner ihm untergeordneten Artillerie an den Tag gelegt, und erhielt am 10. Dez. 1790 das Nitterkreuz des Maria-Theresien-Ordens, dem 1794 der FreiHerrnstand folgte. Auch in den nachgefolgten französischen Kriegen war die Verwendung des am 30. Sept. 1793 zum Oberstlieutenant und am 8. Juli 1797 zum Obersten vorgerüften H. eine ausgezeichnete, wenngleich sein hervorragendes Wirken in die Epoche des Türkenkrieges fällt. Am 6. Dez. 1802 rükte H. zum G. M. und Feldartillerie-Brigadier in Budweis, und am 1. Sept. 1809 zum F. M. L. vor. Die längste Zeit seiner effektiven Dienste war er zu Budweis angestellt gewesen, wo

Häuserbefestigungen.

Hafenbefestigungen.

11

er auch am 4. Febr. 1822 sein Leben als F. 3. M. beschloß, nachdem er seit dem 27. April 1813 aus der Aktivität getreten war.

[ocr errors]

(Stk.)

Häuserbefestigungen, s. Bedekungen des Terrains, A, a. Hafen: der Ort, an dem Schiffe gegen Wind und Wetter geschüzt, sicher anfern können. Ein H. muß daher den Stürmen unzugänglich sein, einen guten Ankergrund und hinlängliche Wassertiefe für die ankernden Schiffe haben. Ein Vortheil ist es, wenn der H. mehrere Eingänge bat, um bei jedem Winde einund auslaufen zu können. Die H. können Fluß- und See, beide wieder Handels- oder Kriegs, natürliche oder fünstliche H. sein (s. Hafenbefestigungen). Bei See H. findet man gemeiniglich: a) die Rhede, wo Schiffe nur auf furze Zeit ankern, b) den eigentlichen (oder Buten) H., der äußere Theil des natürlichen oder künstlichen H., c) den Binnen-H., der innerste, mit einer Kette verschließbare Theil des H., d) die Leuchter, um den Eingang des H. zu bezeichnen, die entweder Leuchtthürme oder Bahen (s. d.) sind, e) die Docken (f. d.) für Ausbesserung der Schiffe, f) Werkstätten für Zimmerleute, Seiler, Shmiede, g) das Zeughaus mit den Artillerie Werkstätten und Magazinen,h) Magazine für Schiffsgeräthe aller Art und Lebensmittel. (Bbb.)

=

[ocr errors]

-

-

Hafenbefestigungen bestehen nach Umständen aus kasemattirten oder unbedekten Werken, welche den Eingang eines Kriegs- oder Handelshafens, oder die Mündung eines, Seeschiffe tragenden Flusses gegen eine feindliche Flotte zu vertheidigen, oder derselben den Benz einer Rhede und die Vorankerlegung daselbst streitig zu machen haben. Solche Werke müssen daher die Eigenschaften permanenter Befestigungen überhaupt, und zugleich jene haben, welche bei Küstenbefestigungen (f. Küstenbatterien) insbesondere erforderlich sind. Der vorzüglichste Zwek solcher Befestigungen ist also: die Vertheidigung der Hafeneinfahrt; da ein feindliches Geschwader, wenn es den Eingang zu erzwingen, und in das Innere des Hafens einzudringen vermöchte sowohl an den Schiffen der eigenen Flotte, wie auch an den für die Ausrüstung und Erbauung derselben errichteten Magazinen und Werften. bei einer Handelsstadt aber durch Brandschazungen unermeßlichen Schaden anrichten könnte. Die Befestigungen des Einganges müssen demnach eine solche Stärke erhalten, daß sie den zahlreichen und schweren Geschüzen einer Flotte einen überwiegenden Widerstand entgegenzufezen vermögen. Es ist einleuchtend, daß dieses nur durch Geschüzfeuer bewirkt werden kann; und hier erhebt sich wieder die vielbestrittene Frage, ob kasemattirte Werke, oder blos mit Erdbrustwehren versehene, diesem Zweke besser entsprechen werden. In dem Artikel: Küstenbatterien wird diese Frage ausführ, licher besprochen werden, dort aber, wo die Hafeneinfahrten durch schmale Erdzungen oder Inseln von bemessenem Umfange gebildet werden, kann die Aufstellung einer zahlreichen Artillerie (die überdies auch an gewisse Richtungen ge= bunden ist) nur durch Uebereinanderstellung der Geschüze in Kasematten Etagen Statt finden. Dasselbe gilt für Hafenbefestigungen, denen sich die feindlichen Schiffe bis auf eine Entfernung von 100, oder eine noch geringere Anzahl Klafter, zu nähern vermögen; weil sonst die Bedienungsmannschaft der unbedekten Gefüze dem Gewehrfeuer aus den Mastkörben ausgesezt wäre. Daß gemauerte Scharten durch die abgeschossenen Bafentrümmer dem Vertheidiger gefährlich wers den können (ein Haupteinwurf gegen Geschüzkasematten), ist nicht zu läugnen, dagegen ist nicht zu übersehen, daß das Treffen einer Scharte durch das Geschüz eines unter Segel stehenden Schiffes zu den Zufälligkeiten gehört, welche gegen die Sicherheit des Schusses aus einer Kasematte in einem höchst ungünstigen Verhältnisse stehen wird. Denn das Zielen und die Aufsazbestimmung muß wegen der Schwankung des Schiffes mehr der Schäzung, als dem Sehen des Schiffsartilleristen überlassen bleiben; der noch überdieß, eben dieser beständigen Schwan

- –

fungen wegen, den Moment des Abfeuerns erst abpassen muß. Uebrigens schließt das Kasemattenfeuer die Anwendung von Erdbrustwehren nicht aus; sie sind in gewissen Fällen selbst unerläßlich, um den untern Theil des Kasematten-Mauerwerkes zu defen. Solche Brustwehren müssen des schweren Kalibers wegen, dem se zu widerstehen haben, 4 Klafter dik gehalten werden, und so weit von den Stirnwänden der Kasematten abstehen, daß die Bedienungsmannschaft der dort aufgestellten Geschüze von den abgeschossenen Mauertrümmern nicht gefährdet werde. Daß solche selbstständige Werke vor einer Erstürmung gesichert werden müssen, versteht sich von selbst; und dies zwar um so sorgfältiger, als der Feind so zahlreiche, im Klettern geübte Mannschaft wie die Matrosen find hierzu verwenden kann. Es muß demnach auch die Kehle durch revetirte Linien geschlossen, und ein Reduit im Innern angebracht werden, oder es ist die Kehle durch freistehende krenelirte Mauern zu sichern, die von einem gemauerten Reduit bestrichen werden. Dasselbe muß auch die nöthigen Räume zur Unterbringung von Munizion, Lebensmitteln u. s. w. enthalten, und da die feindlichen Schiffe auch Raketenbomben führen werden, so müssen diese Räume überwölbt und bombensicher gemacht werden. Es kann daher, in Nüksicht auf die Wichtigkeit des Zwekes, fast als eine schlecht angewendete Oekonomie betrachtet werden, wenn man bei solchen ansehnlichen und nothwendigen Mauermassen eine nicht sehr beträchtliche Verstärkung derselben unterlassen wollte, um ein Kasemattenstokwerk aufzusezen, welches, mit der auf der Terrasse anzubringenden Geschüzstellung, die Stärke des Werkes verdoppeln würde.

-

Bei der Anlage von derlei Befestigungen ist auch besonders darauf zu sehen, daß auf Geschüzertrag keine Stelle im offenen Meere vorhanden sei, welche nicht von einer genügenden Anzahl Kanonen beschossen werden könnte. Diese Bedingung weiset auf freisförmige Befestigungslinien hin; da bei andern Sistemen, durch das unvermeidliche Vorhandensein von unbestrichenen Winkeln (s. d.) vor der Spize der Werke jene Bedingung nur durch flankirendes Feuer erzielt werden kann. Demnach scheinen thurmartige, kasemattirte Bollwerke größerer Gat tung (Montalembert gibt ihnen 19 Klafter Durchmesser) zu Hafenbefestigungen vorzüglich geeignet. Dieselben wären gegen die Seeseite durch Kasematten-Korps zu verbinden, deren Richtungen den Umständen entsprechend anzuordnen sind. Die gegen den Hafen gewendeten Linien können aus Erdbrustwehren bestehen, so wie auch die gegen die Seite des festen Landes gerichteten Werke, welche jedoch eine solche Stärke, Beschaffenheit und Stellung erhalten müssen, um einer regelmäßigen Belagerung widerstehen zu können. Es scheint vortheilhaft, die thurmartigen Bollwerke selbstständig zu machen, damit nach dem Verluste des Einen, das noch verbleibende als Reduit dienen könne, um die Wiedereroberung dieser somit nur theilweise verlorenen Befestigung möglich zu machen, und die Anlage eines besonderen, diesen Zwek erfüllenden Kernwerkes zu ersparen. Die von Montalembert vorgeschlagenen fasemattirten Werke zur Vertheidigung von Hafeneinfahrten sind nach den oben entwikelten Ansichten eingerichtet, und ihre Stärke und Zwekmäßigkeit bei möglichst kleinstem Umfange (da er sogar die Dreieksform hierzu benüzt) ist höchst beachtenswerth.

Die Beschaffenheit und Weite der Einfahrt, so wie die Gestaltung des Terrains, wodurch dieselbe gebildet wird, bestimmen die Lage, die Anzahl und die Größe der Vertheidigungswerke, deren Geschüze keinen Punkt des Hafeneinganges unbestrichen lassen dürfen. Reicht nämlich der Geschüzertrag von einen Ende der Einfahrt bis zum andern Ende, so kann Ein starkes Werk, welches die nöthige Anzahl Geschüze aufzunehmen vermag, genügend sein; bei größerer Weite müssen die beiderseits des Einganges errichteten Werke ihr Feuer zu kreuzen vermögen. Ist endlich die Hafeneinfahrt so breit, daß jene Kreuzung nicht erzielt werden kann, so muß der Eingang durch Erbauung von Dämmen verengt werden. Dies

selben bestehen aus einem mit den nöthigen Böschungen versehenen Steinvorwurfe, dessen Oberfläche um 11⁄2 bis 2 Schuh tiefer als jene Ebene ist, welche das Meer zur Zeit der Ebbe bildet; und welcher daselbst eine solche Breite erlangt haben muß, um einen aus regelmäßigen Quadern gebildeten Damm tragen zu können, der 2 Klafter dik ist, und 2 Schuh über die Fluth emporragt. Es ist einleuchtend, daß bei einem so kostspieligen Baue die vorhandenen Untiefen der Einfahrt möglichst benüzt werden müssen; daher die Lage und Nichtung dieser Dämme vorzüglich von der Beschaffenheit des Meeresgrundes abhängt. Gestatten es die erwähnten Umstände, so scheint es am vortheilhaftesten, durch einen in der Mitte des Einganges liegenden Damm zwei Hafeneinfahrten zu bilden, welche durch zwei auf dem festen Lande liegende Werke vertheidigt werden. Verbreitert man noch überdies den Damm an beiden Enden, um Naum für die Anlage von fasemattirten Batteriestellungen zu gewinnen, so wird die Vertheidigungsfähigkeit einer so gestalteten Hafenbefestigung auch den gewaltigsten Anstrengungen des Feindes gewachsen sein. Liegen die Untiefen einem oder dem andern Ende der Einfahrt näher, so kann man durch einen an das feste Land anschließenden Damm den Eingang so weit verengen, daß derselbe von einem auf der gegenüberstehen. den Erdzunge erbauten Werke vollkommen vertheidigt ist. Das Ende jenes Dammes kann in diesem Falle sehr vortheilhaft zur Anlage eines Leuchtthurmes benüzt werden. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß auch einige im Hafen befindliche Schiffe zur Vertheidigung der Einfahrt beizuziehen sind. Die Beschädigungen, die sie erleiden dürften, ja selbst der Verlust derselben ist nicht zu be rüfsichtigen, da der Leztere, nach Ueberwältigung der Hafenbefestigungen, ohnedies unvermeidlich wäre.

Eine besonders kräftige Vertheidigung gestatten jene Hafeneinfahrten, welche kanalartig, oft in mehreren Windungen den tiefer im Lande liegenden Hafen mit dem Meere verbinden; wie dies z. B. bei Pola und Cattaro der Fall ist. Hier sind vorzüglich jene Stellen zur Anlage von Werken zu benüzen, welche im wirksamen Geschüzertrage einer Biegung des Kanales gegenüber liegen, woselbst das feindliche Schiff zu wenden genöthigt ist. In dieser gefährlichen Lage wird es von den Kanonen des Vertheidigers der Länge nach bestrichen, während es diesen furchtbaren Geschüzlagen nur mit einigen, am Vordertheile des Schiffes befindlichen Feuerschlünden zu antworten vermag. Durch solche wiederholt angelegte Werke kann ein derlei Hafen hermetisch geschlossen werden; wobei es aber natürlich unerläßlich ist, fene Werke gegen eine Erftürmung vollkommen zu sichern. (Wr.) Hafenkapitaine: ein Seeoffizier, welcher die Aufsicht über einen Hafen hat, und Alles, was sich auf die Hafenordnung, Reinigung und Unterhaltung bezieht, besorgen muß.

Hafer ist, wie schon bei der Fütterung (s. d.) gesagt worden, das beste und gesündeste Hartfutter für Pferde. Ein guter Hafer soll ohne Beimischung fremder Fruchtgattungen oder schwarzer runder Kügelchen (Wiken), großkörnig, in der Mitte dik, düanhülsig, von schwärzlicher oder gelber Farbe, troken und ohne Geruch sein. Ist er zu neu, feucht oder dumpfig, hat er einen schimmelichen Geruch, oder ist er gar ausgewachsen, so ist er ein schlechter Hafer, welcher nur zur Noth, früher gut gewaschen, dann an der Luft oder an warmen Stellen getrofnet, mit etwas Salz vermengt, als Futter gereicht werden soll.

Hauptsächlich soll man beim Hafer auf dessen Schwere sehen. Das JnnViertel in Oberösterreich liefert vorzüglichen Hafer von schwärzlicher Farbe, wovon 2 Wiener Mezen, das ist ein Kübel, 90 bis 96 Wiener Pfunde wiegen.

Zu dessen Aufbewahrung wähle man trokene hohe Böden, mache nicht zu große Haufen und lasse denselben zeitweise sachte umschaufeln; vieles Umschaufeln wird dem Hafer zwar an Duantität, nie aber an Dualität schaden, weil nur die Spizen abbrechen und keine mehligen Theile verloren gehen. Aus den Ver

« ZurückWeiter »