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Die

die mathematische Akademie der philosophischen Fas cultät einverleibt, und dem ordentlichen Lehrer der Mathesis und Mechanick anvertrauet, zugleich aber der Oberaufsicht eines nicht minder berühmten Mannes, des Abts Marcy k. k. Mathematikers untergeben worden, welcher die Stelle des Präsidenten und Directors des Studii Physici und Mathematici bey der philosophischen Facultät bekleidet. Kriegsbaukunft hingegen hat Se. Kön. Hoheit den Herzog Carl von Lothringen zum Generaldirector, und den k. k. Feldzeugmeister, Grafen von Harsch zum General Prodirector, dem ein Ingenieurober ster, nebst dem gesammten k. k. Ingenieurcorps untergeordnet ist. Zu diesem gehört Die Ingenieurschule zu Guntendorf, welche den Anfang in dem mehrgemeldetem Stifthause der Chaosischen Knaben auf der Laimgrube, unter dem Herrn von Mosern genommen hat. Die Zahl dieser Knaben ward, durch einige beygefügte kleinere Stiftungen ansehnlich vermehrt. Man theilte zum Zeitvertreibe, hölzerne Flinten unter fie aus, und lehrte sie in den Spielstunden das Exercicium, welches sie mit einer bewundernswürdigen Leichtigkeit begriffen. In kurzem lernten die Erwachsenen mit dem Feuergewehre selbst so fertig, als der wohlgeübteste Kriegsmann umgehen. Man steckte in dem weitläuftigen Hofe des Stifthauses Schanzen ab, warf Reduten auf, machte ordentliche Angriffe, und prüfte bey solcher Gelegenheit die fähigern Köpfe. Und da das Rechnen und Zeichnen ohnedem einer der vornehmsten Gegenstände in den ordentlichen Lehrstunden der Knaben war: so wurden die Geschicktern nun auch zur Geometrie und Kriegsbaukunst angeführet; woraus eine eigene Ingenieursclasse entstund. Weil, aber bey dieser Einrichtung, die Unkosten über die Einnahme B 4 stie:

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stiegen, und vornehmlich die Chaosische Stiftung 7 als die wichtigste, daben am meisten litt: wurden die Knaben derselben, von den übrigen abgesondert, und in das Bronnerische Haus gewiesen, um daselbst nach dem Willen ihres Stifters erzogen und unterrichtet zu werden. Die übrigen Knaben aber, nebst der Ingenieurclasse nahm die Kaiserinn Königinn in ihren Schuß, und lich ihnen A. 1754. den chemas ligen gråflich Königseggischen Sommerpalast und Garten in Guntendorf zur Wohnung einräumen. Hier stehen sie unter der Obsicht eines k. k. Inge nieurmajors. Sie werden Cadetten genannt, und haben folgende Profefforen: Einen k. k. Ingenieur Hauptmann für die Kriegsbaukunft, einen Ingenieurleutnant für die Geometrie und einen Conducteur für die Rechenkunst; ferner einen Professor für die bürgerliche Baukunst, einen für das Zeichnen, einen für die Geschichtkunde, einen für die lateinische, und einen für die französische Sprache; einen Schreibmeister, Tanzmeister, und zween Fechtmeister. Ihre Zahl beläuft sich auf 124. worunter 48. kaiserliche 42. gestiftete und 34. Kostgånger befindlich sind. Die letztern zahlen für Kost, Quartier, und Unters richt jährlich nur 220. Gulden. Zur Verpflegung der andern find 7. Stiftungen, nämlich: die Grü nerische, Schellenburgische, Jenamätsche, Mikoßische, Ruthische, Mühldorfische und Chaofische bestimmet ; die erfiern aber werden von der großmüthigen Kaiferinn Königinn fren gehalten. Sie bestehen aus 2. Classen, davon die Obere die eigentlichen Inge nieurs ausmachet, welche einen weissen, roth ausgeschlagenen Uniform tragen: und aus dieser Classe hat die k. k. Armee in beyden vergangenen Kriegen schon manchen wackern Officier erhalten. Das Stift hat eine eigene öffentliche Kapelle, zum Abend,

mahle

mahle des Herrn genannt, in welcher die Alumnen dem Gottesdienste abwarten.

Die k. k. Akademie der Maler, Bildhauer und Bauz kunst ward A. 1705. vom Kaiser Joseph I 'unter dem Schuße res obersten Hoflanzlers Grafen von Sinzendorf, und des Oberstküchenmeisters, Grafen von Paar errichtet, der Aufsicht des Herrn von Stas del, und des Barons Peter von Strudel übergeben, und den 18. Decemb. desselben Jahres zum erstenmale eröffnet. Sie gerieth aber nach des leztern 7. A. 1714. erfolgtem Tode, ganz in Vergessenheit: bis sie Kaiser Karl VI. den 20. April 1726. unter dem Schuße des General Baudirectors, Grafen Gundackers von Althan erneuerte, mit Regeln vers fah, und ihr den kaiserl. Hof- und Kammermaler Jakob von Schuppen vorsezte. Sie ward damals in das Sterneggische Haus in der Kärntnerstraße, und nach der Hand in das kaiserliche Stallgebäude vor dem Burgthore, endlich aber in das neue Universitätshaus verlegt. Ihr dermaliger Beschüßer ist der k. k. General - Baudirector, und Ritter des goldenen Vlieffes, Herr Adam Philipp Losy, Graf von Losymthal: ihr Vorsteher aber der berühmte Herr Martin von Meytens, erster k. t. Kammermaler. Sie hat einen Sekretär, drey Profefforen der Maler Bildhauer- und Baukunst, und einen Instructor. Die dekretirten Mitglieder aber find die Herren Hochhauser, Sambach, Maulbertsch, Auerbach, Schunfo, Schmid, Frister, Pander, Leupold, Zoller, Gremmer und Greippel, Maler; die Herren Schletterer, Domanock, Leutner, Egger, Dorfmeister und Schick, · Bildhauer; die Herren Fischer, Hefele Valeri, Gfall und Mittmayer, Architecten; die Herren Måller und Schwab, Kupferstecher, und Herr Titian de Veccelli, Zeichner.

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Die E. f. 3eichnungs und freye Kupferstecherakadės mie ist von der großen Theresia, als ein reizendes Zeugniß, wie hoch diese Monarchinn schöne Künfte und Wissenschaften schäßet, und schüßet, ganz neu errichtet worden. Sie hat schon vor ein paar Jah ren, unter dem Schuße des t. t. Oberstenhof- und Staatskanzlers, Ritters des goldenen Vliesses, und des tón. St. Stephansordens Großkreuz, Fürsten Anton Wenzels von Kaunitz-Rittberg, durch den von hier gebürtigen berühmten Kupferstecher, Herrn Jakob Schmuger den Anfang genommen; ist aber den 22. Jänner 1768. erst zu ihrer wirklichen Volle kommenheit gelanget, da hochgedachter Fürst, als Protector der Akademie, sich in den Aufenthalt derfelben, im Tåubelhofe, in der Anzagaffe begab, und nach einer kurzen Anrede an die versammelten Mitglieder, die k. k. allergnädigst ertheilten Freyheiten, und Statuten in einem unter dem großen Siegel ges fertigten Diploma, dem Director, Herrn Schmuger behåndigte; worauf dieser, und der Profeffor Herr Weyrotter, im Namen der Akademisten den unterthänigsten Dank abstatteten. Den 29. Jänner er hob sich der Fürst Protector abermals, in Begleitung vieler Herren vom hohen Adel in die Akademie, lieg fich auf einen, dem Bildniße der Monarchinn gegen über gestellten, eine Stuffe erhabenen Paradesessel, nieder, und theilte die allergnådigft bewilligten Preise in Zeichnungen, für das verflossene und jeßige Jahr, an die Herren Michael Wuttky, Friedrich Brand, Franz Linderer, und Johann Kauperz aus. Bey diefer Gelegenheit hielt der berühmte Herr von Sonmenfels t. t. Rath, und öffentlicher Lehrer der Polis zen, und Finanzwissenschaften, eine treffliche Rede, weiche in einer Ermunterung zur Lektur der alten Dichter an junge Künstler bestand. Hierauf verlag

der

der Director die Namen der wirklichen, und Ehrens mitglieder der Akademie, die mit Beystimmung des fürstlichen Protectors ernennet worden, und zwar als wirkliche Mitglieder: beyde Kön. Hoheiten, die Erzherzoginnen Marianna und Karolina, welche schon im abgewichenen Jahre die Akademie mit ein paar Meisterstücken der Zeichnungskunst von ihren höchsten Hånden beschenket gehabt. Als Ehrenglieder aber: den Geheimenrath, Freyherrn von Hagen, den Ges neral Grafen von Burghausen, den Grafen Ernst von Harrach, den Generalmajor Freyherrn von Kettler, den Hofrath Grafen Joseph von Kaunih Ritberg, den Commerzienrath, Herrn von DoppelhofenDier, den kaiserl. Rath Herrn von Reißer, den Hofkapellmeister Herr von Reuter, den Oberstleutnant Baron von Beaulieux, die Staatsräthe und Frey› herren von Borie, und von König, den Reichshofrafhsreferendar, Herrn von Gundel, den k. k. ersten Leibarzt, Freyherrn von Swieten, und den ersten Hofarchitect, Herrn von Pagaffi. Als wirkliche Mitglieder wurden benannt, die Herren Altamer, Cochin, Danzel, Fiquet, Flipart/Craß, Lampereur, Lemiers, Prevot, Jardine, Schoffart, Wasar, und Wille, Kupferstecher, Herr von Watelet, tön. franz. Finanzobereinnehmer; Fr. von Conte; die Herren Pierre, Bouche, Hölzel, Hoyer, Creß, Megner und Roßlin; Maler, Herr Lugberger, Medailleur ; und die Herren Beyer, und Domaneck Bildhauer. Den 2. Febr. ist diesen wirklichen Mitgliedern, Herr Abe Marcy, t. t. Mathematicus, Präses und Director der Physik und Mathesis, bey'der philosophischen Fas cultät allhier, wegen eines vortrefflichen Miniaturgemåldes von seiner Hand, durch allgemeine Wahl der Akademie beygefüget worden. Zu Anfange des Aprils aber Sr. kön. Hoheit Herzog Albert von

Sach

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