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lung gar wohl bekannt, daß diese erhöhete Anzahl von Supplementbånden viele Interes senten unzufrieden gemacht, und von der fernern Theilnahme am Werke verscheucht hat. Hierüber kann ich mich jedoch im Gewissen nicht beunruhigen, wenn ich bedenke, daß erstens, wenn nun einmal Supplemente ges geben werden sollten, damit auch nothwendig auf die größtmögliche Vervollständigung und Berichtigung des Werkes (dem in solchem Umfange, für einen, noch nicht 1000 Qua dratmeilen grossen Theil des Erdbodens, kein andres sich an die Seite sehen kann, und das selbst bei Landesbehörden vielfältig in Anwen dung kommt) hingearbeitet werden mußte, wenn die Kritik nicht völlig irre daran werden follte; daß zweitens die Ungeduldigen, wie es so in der Regel geschieht, voreilig handel ten, wenn sie einem Vorurtheile folgten, welches ihnen die Vergleichung der ersten Supplemente mit dem Hauptwerke, hinsicht

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lich ihrer Långe, freilich gar leicht aufbrán gen konnte: während dagegen die Liberaleren und Geduldigeren meiner verehrten Leser schon jeht sehen, wie die Supplemente im Verhåltniß zu den Hauptartikeln immer kleiner werden; daß drittens von meiner Seite alles Mögliche geschieht, ja hervorgesucht wird, um dem allzustarken Anschwellen des Buches zu wehren, so daß ich es sogar über mich gewonnen, meine eigne Vaterstadt Leipzig gånz, lich zu übergehen, weil nåmlich deren Beschreibung aus 2 bis 3 neuern, von mir dort angegebenen Werken von jedem Leser ohne Mühe vervollkommt werden kann, ein Supplement zu derselben aber nothwendig fehr ́ ́ lang hatte ausfallen müssen; endlich viertens, daß jeder verehrl. Interessent mir in der Behauptung beipflichten wird: unser fel. Schumann, dessen Verdienste übrigens Niemand verkennen wird, håtte, nach seinen bis Bi....... gelieferten Supplementen zu urthei

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lich deßhalb, weil er eingehende Nachrichten gern wortlich abdrucken ließ, während ich fie häufig bis auf ihrer långe reducire. Ich wiederhole es: mein Gewissen spricht mich frei von nußloser Weitschweifigkeit. Warum sollte ich nun nicht mit all' der Freudigkeit, womit eine so angenehme, ja meinen vorzüg lichsten Wünschen entsprechende Arbeit mich erfüllen kann, das Werk bis zu Ende fortführen? Daß dieses Ende aber wirklich im 5ten Supplementbande erreicht werde, dafür werde ich um so ernstlicher sorgen müssen, als ich nur so das Verlangen der Verlagshandlung beschwichtigen kann, und sorgen können, da ich, Manches, was ausserdem zur Verstärkung des Supplementwerkes mich nöthigen würde, für zwei Bücher aufzuheben gedenke, vor deren Verfassung ich nicht ruhig sterben würde: für eine, in einen einzi

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und

gen starken Band zu brångende, geordnete Beschreibung des jeßigen (ich sage nur: des jezigen) Königreichs Sachsen, für eine umfassende Beschreibung des sächsischböhmischen Erzgebirges als Gebirges, folglich nicht etwa aus dem einseitigen Standpuncte der Statistik und Topographie betrach. tet, wie unser Lexikon ihn seiner Natur nach nehmen mußte. Beide Werke können zwar nicht das Ergebniß eines Jahres seyn, wenn ich dabei meine Ehre, bei der Nachwelt zu sichern gedenke; aber zu beiden bin ich, wie vielleicht kein Andrer der jeht lebenden, yorund ich benuge ohne Bedenken die Gelegenheit, das geographische Publicu:n sowohl, als die verehrl. Buchhändler auf meinen Entschluß, so wie dahin aufmerksam zu machen, wie entehrend es für unser hochgebildetes und schriftstellerreiches Vaterland ist, von seinem Hauptgebirge noch keine einzige umfassende, ja nur genügen wollende

bereitet,

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Beschreibung zu haben, während jedes ande. re Gebirge Norddeutschlands deren mindestens eine, die meisten aber mehrere und zum Theil musterhafte Beschreibungen gefunden haben. Bis er diese Makel zu bedecken gesucht haben wird, empfielt sich seinen verehrten und ge. liebten Lesern zu freundlichem Wohlwollen

Dresden, im August 1829.

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