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Pleßmåble. U. M. B. der Herrschaft Sonnberg uns terthänig.

Pletichindorf. U. M. B,) zwey verödete Dörfer, deren Plickenberg, U. M. B. ) jenes A. 1322. bey Wullersdorf, dieses aber A. 1387. bey Immendorf ges legen war. (Hueber)

Plóbach. D. M. B. Plättbach, Oberplóbach, eine Dorf unter den Herrschaften, Ottenstein, Waldreichs, und Pfarre Altpõlla.

Plóbach. D. M. B. Unterplóbach ein Dorf der Herrs schaften Ottenstein und Dobra. Beyde liegen über der Kamp, hinter Töllersheim.

Plochsdorf. D. W. W. unweit Wilhelmsburg, zum Theil nacher Melk gehörig. (Hueber)

Plöcknerhöfe. U. W. W. zween Freyhöfe zu Bertholds, dorf.

Påfering. D. W. W. auch Poverding, ein nächst Melk gelegenes, und diesem Stifte unterworfenes Dorf. (Hueber).

Poffat. D. M. B. ein Amt der Herrschaft Oberranna. Pogneusiedel. U. M. B. s. Neustedel.

Polan. . M. B. Pölla, Altpolla. Johann von Polan, herzoglicher Waldmeister zu Gefäll, verkaufte A. 1381. den fürstlichen Lehnzehent daselbst, an das Stift Lilienfeld, welchen Herzog Albert III. dem Klos fter zu Liebe, in einen Erbzehent verwandelte. (Hans thaler)

Polaberg. D. W. W. ein Kirchdorf zwischen der Mänk, und Melk, hinter Kührenberg.

Pölla. D. M. B. f. Altpölla, und Neupõlla,
St. Pölten. D. W. W. Fanum S. Hippolyti v.
Chriftoph. Mülleri de Pranckenhaimb &c.
Præfulis S. Hippolyt. Introduct. in hist,
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S.

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S. Hippolyt. ap. Duellium, Mifcell. Lib, I. p 261. eine landesfürstliche, nicht große, aber p.261. wohlgebaute Stadt, welche durch den Aufenthalt vers schiedener Familien vom ersten Adel sehr ansehnlich gemacht wird. Sie liegt am westlichen Ufer des Trasenflusses, 8. Meilen abendwärts von Wien, an der Poststraße nach Oberösterreich; und `ist allhier der Postwechsel zwischen Bärschling und Melk, welches lettere anderthalb Posten, oder drey Meilen von hier entfernet ist. Ihr Namen kommt von dem hies figen berühmten Chorherrenstifte des heiligen Augu stinus, von dem wir unten besonders handeln wer den. Ob sie gleich landesfürstlich ist, wird sie doch unter der Zahl der mitleidenden Städte in Niederösterreich nicht begriffen, sondern wie Neustadt, als ein kaiserliches Kanimergut betrachtet, und erleget ihre Gebühren nicht zum Kreisamte, sondern unmit telbar ins Landhaus nacher Wien. Sie pflegt sich eine kaiserliche Kreis- und Viertelsstadt zu nennen, weil sie der Sig des k. k. Kreisamts Q. W. W. und gleichsam die Hauptstadt dieses Kreises ist. Es wer den 6. geistliche Ordenshäuser, nämlich 4. Mannstlöster und 2. Nonnenklöster allhier gefunden; jene gehören den regulirten Chorherren, den Carmelitern Franciskanern, und Piaristen; diese aber den Carmeliterinnen, und englischen Fräulein. In Ansehung der Gerichtsbarkeit, wird sie in die eigentliche Stadt, in das Klosterviertel, und in die Herrschaft St. Pölten getheilet. In der ersten werden 226., im zweyten aber 40. Häuser gezählet; und der Herr schaft gehören 6. Häuser besonders; also steiget die ganze Zahl der Häuser auf 272. Was an der oft und Südseite vom Wienerthore, mit Einschluß desa felben, bis zum Wilhelmsburgerthore, und von da· gen Norden in der Ringmauer befangen, ist die

Stadt

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Stadt, und gehörte vormals dem Hochstifte Paffau; was sich aber vom Kremserthore an, mit Inbegriff desselben, bis zum Wienerthore befindet, ist das Klo fterviertel; gehört von den ersten Zeiten an dem Chorherrenstifte, und soll, nach Probst Müllers Vers ficherung ehedem viel größer gewesen seyn. Die dem Kloster unterworfene Bürger haben nach der Berordnung Bischof Alberts von Passau A, 1367: ihren eigenen Richter; geniessen aber Kraft der von Kaiser Friedrichen JV. und Kaiser Maximil. I. A. 1470. und 1492. ertheilten Privilegien, in Handel, Wandel und Zunften, durch ganz Desterreich alle Rechte wie andre Bürger der landsfürstlichen Städte.

Probst Müller verwirft die alte Sage daß der Tras senfluß vor Alters, an dem Plage der Stadt einen See gemacht habe, und daß auf einer erhabenen In fel dieses Sees eine Kapelle gestanden, die St. Maz ria am See, und nachmals St. Pölten genannt worden sey. Er beweiset das Gegentheil aus den rös mischen Münzen, die man bey dem Schweighofe, in feiner Gegenwart ausgegraben, und schlieffet aus diesen Münzen: daß St. Pölten zur Römer Zeit ein bewohnter Ort gewesen, welcher nach der Hand Transma geheiffen, und zur alten Grafschaft Traysma gehört gehabt; daß aber der Ruhm des Stifts pie alte Benennung unterdrücket, und den Namen St. Pölten an deren Stelle gefeßet habe.

Das Alter dieses Treisma beståttigen 2. Urkunden pon Kaiser Ludwigen I. und Kaiser Otten II. de sen jene Bischof Reginiarn A. 823. diese aber Bis schof Pilegrinen A. 976. ertheilet worden. (Lazius Migrat. gent. Hund Metrop.) Sn der ersten In poird Treisma unter andern Orten benennet, welehe Rgel der Große Bischof Waldrichen zu Paffau Erzbischoffen zu Lorch, vor dem Jahre 894. geschen,

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ket; und diese Schenkung von Kaiser Ludwigen I: bes ftättiget. Von Kaiser Otten II. aber ist Trelsma ein dem Alofter St. Rpoliti zugehöriger Ort ges nannt, und dem Erzstifte Lorch das Recht über dies fes Kloster bevestiget. Hierzu kömmt noch ein Dos cument von Kaiser Heinrichen IV. A. 1058. wels ches dem Kloster den Besit des Markts St. Pölren, forum in S. Hippolyto, bekräftiget. (Ludewig. Rel. MS.) Aus den ersten beyden Privilegien Ludwigs I. und Ottens II. haben die Bischöffe zu Pafsau ihr Recht über St. Pölten zu jeder Zeit behaup tet; und der Streit, welchen Herzog Leopold VII. zu Desterreich Bischof Manegolden zu Passau wegen des Schirmrechts über St. Pölten erregte, ward das her von Kaiser Friedrichen II. zu Augsburg A. 1215. zum Vortheile des Bischofs beygelegt. (Gewold)

Indessen scheint es sehr widersprechend zu seyn, wenn St. Pölten, das unter Kaiser Heinrichen IV. A. 1058. schon ein Markt war, von K. Rudol phen I. A. 1276. nur ein Dorf genannt wird. Doch Kaiser Heinrichs IV. Privilegium redet von dem alten Treisma, oder dem Klosterviertel, wels ches damals schon ein Markt, und dem Kloster eigen war. Kaiser Rudolph I, aber beziehet sich auf den bischöflichen Theil, der bis A. 1276. ein offener Ort gewesen, da gedachter Rudolph I, Bischof Petern von Passau erlaubte feine Dörfer St. Hippolyti, Amstädten und Everding, nach Belieben mit Mauern und Gråben zu bevestigen. (Hund Metrop.) Eben dieser K. Rudolph I. ertheilte gedach tem Bischof Peter A. 1277. den Blutbanu über St. Pölten. (Hund Metrop.)

Probst Müller sagt: daß Bischof Leonhard von Passau sein Recht über den bischöflichen Theil A. 1446. an Reinprechten von Walfee, einen mächtigen Land

fassen

faffen in Desterreich, für 25000. Goldkronen vers kauft habe. Da aber deffen Nachkommen sich des Lasters beleidigter Majestät schuldig gemacht, wäre dieses Eigenthum zur landesfürstlichen Kammer gezogen worden. Die melker Chronick hingegen (bcym Hier. Pek) giebt eine andere Ursache an, wodurch die Stadt landsfürstlich geworden. Sie sagt náms lich beym Jahre 1483. das Domkapitel zu Passau håtte die Stadt dem ungarischen K. Mathias Corvin verkauft, dessen Kriegsvolk viel Gewaltthätigkeiten hier verübt, bis es A. 1490. nach Mathias Lode von K. Maximil. I. ausgejagt worden. Folglich wäre St. Pölten durch das Recht der Waffen an die Landesfürsten gelanget. Diese haben die Grunds herrlichkeit dem Grafen Trautsohn zu Falkenstein Anfangs verpfändet, und A. 1661. eigenthümlich überlassen. Die Oberherrlichkeit aber stehet noch wie vor dem Landesfürsten zu, welcher auch den Rich ter und Stadtrath seget.

Die Stadtpfarre ist seit 1213. mit dem Chorz herrenstifte verbunden, da Bischof Manegold diefelbe dem Probste Siegfried und dem Collegio der gestalt übergab, daß sie von einem Priester des Klos sters beständig verwaltet werden sollte. Die Pfarrkirche unster Frau stund damals in der Nachbars schaft des Wilhelmsburgerthores. Es ist aber von derselben nichts mehr übrig, als der ehemalige Kirchthurm, welcher zur Bevestigung der Stadtmauer ans gewendet worden. Bischof Regimar hat dieselbe A. 1133. geweihet, und sie ist bis A. 1512. gestanden, da sie während des Krieges K. Maximilians I. mit den Venetianern, durch ausgeschickte italienische Mordbrenner, nebst der Stadt, und vielen andern Dertern eingeåschert worden. Weil man sie wegen beklemmten Zeiten nicht wieder erbauen können, hat Probst

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