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Deconomie-Officier: Lieutenant Schöning.
Zahlmeister: Lieutenant a. D. Ungnad.

Außer den, von den Compagnien des Regiments, abgegebenen Unterofficieren und Mannschaften erhielt das Ersah-Bataillon gleich in den ersten Tagen zahlreiche ein- und dreijährig Freiwillige, welche bei Ausbruch des Krieges zu den Waffen geeilt waren und mit deren Ausbildung sofort begonnen wurde.

Der Dienst war sehr anstrengend, da die Ersaß-Bataillone nach dem Ausmarsch der mobilen Truppen nicht nur alle Abcommandirten und zahlreiche Arbeiter zu stellen hatten, sondern zunächst auch die Wachen allein besehen mußten.

Da das Casernement des Regiments zu Lazarethzwecken benutzt wurde, so mußte das Ersaß-Bataillon dasselbe räumen und wurde in der Caserne des 2. Garde-Regiments z. F. in der Friedrichsstraße, mit dem Ersatz-Bataillon dieses Regiments zusammen, untergebracht.

Bereits am 29. August wurden 7 Officiere und alle felddienstfähigen Mannschaften dem Regiment nachgesandt, um die schweren Verluste desselben zu decken. Die kriegsmäßige Ausrüstung dieses Detachements mußte sehr beschleunigt werden, da ber Befehl dazu erst am 26. August eingetroffen war.

Das Bataillon wurde neu zusammengesetzt. Die Adjutantengeschäfte übernahm der Lieutenant von Engeström.

Die 1. Compagnie führte Lieutenant Holzapfel,

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4.

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Premier Lieutenant von Hagen,

Hauptmann a. D. Freiherr von der
Golz,

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Landwehr- Premier Lieutenant von
Schulz.

Deconomie-Officier war Lieutenant der Landwehr Grüßner.

Anfangs October wurden die ausgehobenen Rekruten eingestellt. Zu deren Ausbildung meldeten sich bei dem Mangel an Officieren ehemalige bewährte Exercier - Unterofficiere von der Schloß - GardeCompagnie freiwillig und leisteten schätzenswerthe Dienste.

Die Leichen-Paraden der Gefallenen und an den Wunden Verstorbener, sowie die Begleitcommando's zu den KriegsgefangenenTransporten nahmen Officiere und Mannschaften außer dem ohnehin anstrengenden Dienst sehr in Anspruch.

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Premier Lieutenant von Hagen wurde Ende September zum mobilen Regiment versetzt. Die Führung der 2. Compagnie übernahm der Lieutenant Siewert.

Die aus der Lazarethpflege entlassenen Reconvalescenten des Regiments und der Garde-Landwehr waren dem Bataillon zur Controle und zur Verpflegung attachirt.

Alle acht Tage wurden die wieder felddienstfähigen Reconvalescenten aller Ersatz-Truppentheile zur mobilen Armee unter Führung eines Officiers abgesandt. Ein solches, Ende October abgesandtes Commando führte der Lieutenant von Engeström, welcher demnächst zum Regiment versezt wurde.

Lieutenant Roloff übernahm die Adjutantengeschäfte.

Am 7. November wurde ein für das Regiment gesammelter Liebesgabentransport unter Führung des Zahlmeister Lieutenant Ungnad abgesandt.

Auch Ersatz für die Garde - Landwehr wurde beim Bataillon eingekleidet, formirt und Mitte December unter Führung des Lieutenant Köcher abgesandt. Lieutenant Köcher wurde dem mobilen Regiment überwiesen.

Anfang Januar wurde beim Ersatz-Bataillon das 4. GardeGarnison-Bataillon formirt, zu welchem auch Feldwebel, als OfficierDienstthuende, und Unterofficiere übertraten.

Am 13. Januar wurde wieder ein größerer Ersay - Transport zum Regiment abgeschickt.

Im Februar erfolgte eine zweite Rekruteneinstellung.

Mitte März wurden die formirten Garnisontruppen wieder aufgelöst und die Ersatz-Truppen reducirt.

Am 17. März kehrte Seine Majestät der Kaiser und König aus dem siegreichen Feldzuge nach Berlin zurück.

Die Casernen waren festlich geschmückt und wurden am Abend illuminirt.

Am 26. März trafen die zur Garde-Landwehr commandirt gewesenen Officiere, welche nicht beim mobilen Regiment Verwendung fanden, beim Ersatz-Bataillon ein.

Dafür konnten verabschiedete und Landwehr - Officiere entlassen werden und war vom 10. April ab das Ersaz-Bataillon in folgender Weise besetzt:

14*

Commandeur: Major Graf Kospoth,
Adjutant: Lieutenant Timpe.

1. Compagnie: Hauptmann von Rosenberg,

Lieutenant von Milewski,

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Am 21. April hielt Seine Majestät der Kaiser und König eine Parade über sämmtliche Ersatz-Truppen ab.

Den großen Anforderungen, welche die kriegerischen Operationen nothwendig machten, ist das Ersaß-Bataillon in vollem Maaße gerecht geworden. Dies war aber nur zu erreichen durch die größte Hingabe aller Theile für den so wichtigen Dienst, welcher unter solchen Verhältnissen doppelt schwer ist, weil er nicht nur eine außergewöhnliche Thätigkeit, sondern auch Entsagung der sichtbaren Anerkennung fordert, wie sie dem Verdienst im Felde zu Theil wird. Am 19. Juni wurde das Ersatz-Bataillon aufgelöst.

Siebenter Abschnitt.

Schluß.

Nach der Demobilmachung wurde sofort mit den Friedensarbeiten begonnen.

Das Retablissement, sowie die Ausbildung der Mannschaften und der Führer erforderten nach einem solchen Feldzuge ganz besondere Anstrengungen, um die Kriegsbereitschaft schnell wieder zu erlangen.

Die schweren Verluste und der vielfache Wechsel in den Commandoverhältnissen wurden von Neuem und schmerzlich fühlbar.

Oberst-Lieutenant von Bentivegni, dem Regiment 27 Jahre angehörend, war durch seine bei St. Privat erhaltene Verlegung gezwungen, aus dem Dienst zu scheiden und erhielt am 15. August 1871 den erbetenen Abschied.

Am 18. August 1872 fand auf dem Casernenhofe die feierliche Enthüllung des Denkmals statt, welches zum Andenken an die im Feldzuge 1870/71 gefallenen Kameraden errichtet ist. Dasselbe be= wahrt der Nachwelt die Namen von 26 Officieren und OfficierDienstthuenden, 2 Feldwebeln, 32 Unterofficieren und 432 Mann, welche durch ihr Blut den Ruhm des Regiments vermehrt haben.

Am 7. September fand vor den Kaisern von Deutschland, Desterreich und Rußland eine große Parade des ganzen Gardecorps statt. Seine Majestät, der hohe Chef, führte bei dieser Gelegenheit das Regiment vorbei, besuchte dasselbe darauf in der Caserne, die

er besichtigte, und wohnte dem darauffolgenden Manöver des Gardecorps bei. Höchst derselbe verlieh dem Regiment zahlreiche Orden und Ehrenzeichen.

Bei der 100jährigen Jubelfeier der Vereinigung Westpreußens mit der Monarchie, im September 1872, war das Regiment als Erbe des westpreußischen Grenadier - Bataillons vertreten, da der Commandeur des 2. Bataillons, Major von Siefart, auf Allerhöchsten Befehl und auf Grund einer Einladung der westpreußischen Stände dem Fest beiwohnte.

Im Jahre 1872 wurde das Regiment mit dem aptirten Zündnadelgewehr bewaffnet.

Am 19. Januar 1873, dem 2. Jahrestage des letzten energischen Ausfalles der Pariser Garnison, wurden die eroberten französi= schen Fahnen in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers und Königs in der Garnisonkirche in Potsdam aufgestellt. Repräsentanten des Regiments wohnten der Feierlichkeit bei.

Am 18. August wurde das Denkmal, welches das Gardecorps auf dem Schlachtfelde von St. Privat seinen Gefallenen errichtet hat, in Gegenwart des commandirenden Generals, Seiner König lichen Hoheit des Prinzen August von Württemberg, feierlich eingeweiht. Deputationen aller Truppentheile waren dabei zugegen.

In Folge einer im August ausbrechenden Ruhrepidemie wurden das 2. Bataillon und nach dem Manöver auch die beiden anderen Bataillone in Cantonnements in der Umgegend verlegt und während dieser Zeit die Caserne einer gründlichen Desinfection und theilweisen Renovation unterzogen.

zurück.

Erst Anfang November kehrten die Bataillone in die Caserne

Am 2. September, dem Jahrestage der Capitulation von Sedan, fand die Feier der Enthüllung des Siegesdenkmals auf dem Königsplaz statt, welches „das dankbare Vaterland dem siegreichen Heere“ für die Feldzüge 1864, 1866 und 1870/71 errichtet hat.

Das ganze Regiment wohnte der Feier bei und paradirte demnächst vor Sr. Majestät dem Kaiser und König in der Sieges-Allee.

Bei dem Besuch, welchen Seine Majestät der Kaiser während der Weltausstellung in Wien im October dem Kaiser von Desterreich

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