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N LII.

Der Hochmeister schreibt dem Kurfürsten Witowd über seine Sendung an die Kurfürsten und die Herstellung eines sichern Friedens zwischen ihren Landen. — 1397.

Herczog Wytowt.

Irluchter furste und herre, Noch der cziet alz Petrasch ewir schriber hewer czu letczte by uns was, do befulen wir Im an euch czu brengen, wy das wir unser boten hetten usgericht an unsere herren dy kurfursten, do von In czu vorhoren ere meynunge von unser beider sache, und so dy wider qwemen, des so welde wir euch haben lasen vorsten ere botschaft etc. und dornoch als dy boten wider qwomen, off das das wir euch mochten haben undirwyset wy is en dirgangen hette, santen wir czu euch kegen Littowen hern Thomas Surwylle und befulen Im euch czu sagen, das der tag mit unsern herren den kurfursten nicht were czugegangen, wenne dorczu nicht gekomen were unser gnediger herre der Romissche konig und vil ander herren dy dorczu solden syn gekomen, Ouch wy das der tag vorlenget were bis uff Martini nehst komende, Wir befulen Im ouch weres das euch icht were umb eynen freden bis uff Andree nehs komende, das ir uns des hettet gesant ewern fredebriff noch alder gewonheit, wen bynnen der cziet so getruwete wir wol. ginge der tag czu mit den herren kurfursten, das wir denne wol entscheiden worden, ab wir icht keyns unbillichen an euch gemutet hetten adir nicht, Ouch so hatte her in siener bevelunge. das her mit euch solde haben geredt, als von unsirs herren des koniĝis wegen czu Ungern der sich der sache czu entrichten czwisschen dem konge von Polan. euch uff eyne, uns und unserm Orden uff dy ander syte wolde undirwynden. ap her mochte, das ir uns hettet lasen vorsten, ab is ewir wille were und in welcher wyse, das wir uns dornoch hetten mocht richten, das was unser bevelunge, dy wir hatten mete gegeben hern Thomas Surwille und nicht me, und wen ir an uns gesant hat ewirn boten czeiger dis brives, und vormols des fredes nicht ist gedocht, noch dy wise wie is ewir wille sie, dorumb synt dem mole das der tag unsir herren der kurfursten vorschoben ist bis uff Martini. als vor stet geschriben, und uff das, das ir dirkennen mogt. das wir nicht anders suchen noch begern. wenne eynen steten frede ewir und unser lande, Ist is ewir wille den frede czu halden bis uff Andree nehst komende, so sendet uns ewirn fredebriff noch alder gewonheit, so wellen wir euch do kegen eynen semlichen senden, und ist euch der tag czu korcz, so mogt ir In vorlengen bis uff Wynachten, bynnen der cziet so mogen wir uns dirfaren. ab der tag czugeet mit

unsern herren den kurfursten adir nicht, geben czu Marienburg am Sonobund noch omnium Sanctorum anno XCVII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nr. II. p. 64.
Voigt Bb. VI. S. 87.

N LIII.

Der Hochmeister rechtfertigt sich gegen die Klage der Stettiner wegen Wegnahme ihrer Güter auf der See.

1397.

Der Stadt Stetyn.

Erbarn lieben frunde, euwern briff uns unwelichsten gesant, den haben wir wol vor

nomen, dorinne ir undir andern worten uns schribet, wy daz den euwern von den unsern die wir usgesant hatten in die Sehe czu nucze dem gemeynen kowfmanne ir gut ist genomen etc. Lieben frunde, Ir wisset wol, daz euwer herre uns und unsern orden vorfolget und sienen mutwillen an uns bewiset wedir recht, wen wirs umb In nicht vorscholt haben alz wir hoffen, uns kan ouch noch glich noch recht von Im geschen noch wedirfaren, und lest uns des nicht alleyne entgelden, sunder ouch den gemeynen kowfman. Nemelich so hat her geleytet die vytalien bruder und entheldit die obir all in syme lande und steten czu beschedigen uns und den gemeynen kowfman. Lieben frunde des so bitten wir uch, daz ir euwern herren undirwiset, daz her Im kegen uns und unserm Orden am glichen und am rechten lasse genugen und synen mutwil an uns nicht bewise, Is daz uns daz von Im geschen mag und wedirfaren, so wellen wir is gerne mit uch und ouch andern also halden, daz wir hoffen, daz ir noch nymand keyne scholt czu uns sollet haben. Gegeben czu Marienburg am Montag

noch Martini Anno XCVIImo.

Abschrift im Registr. des Hochmeister Konrad von Jungingen Nro. II. p. 65.
Voigt Bd. VI. S. 106.

N LIV.

Der Hochmeister schreibt dem Großfürsten Witowd über die zwischen ihnen obwaltenden Mißhelligkeiten und ladet ihn zum Abschluß eines ewigen Friedens ein 1398.

Herczog Wytowt.

Irluchter furste und herre, ewern leczten brieff uns gesant wir wol vornomen haben und als ir schribet, das ir unserm Orden habt gedankt etc. herre das ist uns lib das wir anders uns nicht dirczeiget haben kegen euch und den ewern wen das dankes

wert sy, und dorumme so vordunkt uns sere wider euch, das ir umb semlich dirczeigte gonst nicht volget und gestet der berichtunge und teidingen, dy mit euch unser Gebitiger geteidinget haben czu Garthen., als das uswyset wol der usgesnetene briff, in deme dy teidingen gancz beslossen synt und czu der cziet off beyde sieten vorliebet, Sunder das ir dornoch intraget von des landes wegen Dobryn etc. Herre das ruret euch noch uns nicht an, dorumb wenne der herre herczog der uns das landt vorsaczt hat. sich dirboten hat und hutes tages sich dirbutet czu dem rechte kegen dem Riche czu Polan. das her Im dorumb rechtes pflegen wil wor her sal czu rechte, dorumb so dunkt uns. das euch der Artikel nicht hindern sal. noch dy egenanten teidingen, Noch der ander artikel von des heilgen Romischen Riches wegen, wen wir doran das got weis keyns unmoglichen suchen und quemen dy ewern czu uns adir dy unsern czu euch, adir wir ouch in eigener personen qwemen czu sampne, wir hoften wol euch eyns semlichen undirwysen, das wir keyns an euch suchen wellen. wen das euch moglich czu thun were, Ouch herre us ewerm brife so wisse wir nicht uns dornoch czu richten. was wir uns vorsehn sollen, ab ir domete abetreten wellet entlichen allir teidingen adir nicht, adir wy ir euch unsers ordens lande meynet, wen als ir wisset. das wir unsir boten ofte gesant haben czu unsern gnedigen herren konigen und kurfursten umb der sachen willen gelegen czwischen euch und uns und nemlich gesant haben unser boten czu unserm gnedigen herren dem konig czu ungern. dy noch bie Im sint, als wir anders nicht wissen, der uns umb ewer sache und des konigs von Polan ofte iczunt czuentpoten hat und der egeschreben herren antwort wir noch beitende sint, und wen wir euch vormols ofte entpoten haben. so wir dirfuren unser egeschreben herren antwort und meynunge, das wir euch dy gerne welden baben vorschriben und hutes tages meynen czu vorschriben, Dorumb das ir dirkennen mogt das uns nicht lieb ist mit euch czu orloyen als verre wir is von euch mogen obirtrag haben und doran wir anders nicht suchen. wen eyne merunge des heilgen Cristen gloyben, Ist is euch fuglich, so welle wir mit euch einen frede noch alder gewonheit halden bis of Ostern adir of phingsten nehst komende, bynnen der cziet so mogt ir czu uns und wir czu euch senden unsir Erbarn boten, Ouch ab is euch gefellet und uns. eynen tag ufczunemen czu beqwemer cziet noch desin Ostern, of deme wir selbin mit euch czu sampne komen mogen in eigener personen, und wir uns yo mit euch vorsuchen wellen czu eyme ewigen frede. ab wir mogen, wen sal der yo geschen zwisschen euch und uns, ewern landen und unsern, das der yo mus geschen, enczwer von euch und uns in eigener Personen, adir ander mussen das thun von unsir beider wegen, und vordenket uns nicht, das wir euch nicht e geschriben

haben, wen wir unsir Gebitiger nicht e by uns gehaben mochten, Desir obgescriben begere wir eyner antwort von euch, geben czu Marienburg am dinstag Vincencii Martiris Anno XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 70–71.
Voigt Bd. VI. S. 96–97.

N LV.

Der Hochmeister bittet die Stadt London um Beihülfe zur Regulirung der Handelsgeschäfte des verstorbenen Handlungsdieners feines Großschäffers. 1398.

Civitati Lundinensi in Anglia.

Honorabiles amioi predilecti, scire velitis, quod magnus procurator camere nostre exposuit coram nobis, quomodo duos suos servitores et familiares domesticos haberet continue manentes in civitate vestra Lundonensi, Quorum unus nomine Heinricus Herderschen dictus noviter sicud deo placuit diem clausit extremum, Reliquum vero Nicolaum Knoke nomine adhuc dicit in vestra civitate manere et subiunxit ipse magnus procurator noster, quod omnia bona et singula et pecunie, que et quas iidem Heinricus et Nicolaus servitores sui circa se habuissent et haberent, ad cameram nostram in toto pertinerent, Supplicamus igitur amiciciis vestris predilectis, quatinus si aliqui fuissent et essent depresenti, qui eidem Heinrico defuncto seu pocius procuratori nostro adhuc in aliquibus solvendis obligati essent, seu ex quovis eciam contractu solvere tenerentur, extunc supradicto Nicolao Knoken adhuc superstiti et in civitate vestra manenti, ad hoc auxiliari et consiliis vestris, quamquam de vobis confidimus cooperari velitis, ut debitores bonorum eorumdem solucionem faciant eidem Nicolao nomine procuratoris nostri supradicti indilato, Nam ipse idem magnus procurator omnibus et singulis paratum se responsurum exhibebit, si qui essent, qui pretenderent jus aliquod in huiusmodi bonis habere movendi, In premissis inquam amicicie vestre se tales velint directores exhibere, quamquam velletis quod in casu simili vestris iusticiam et direcciones ministraremus, Datum in castro nostro Marienburg ipso die Conversionis beati Pauli apostoli anno domini XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 69.
Voigt Bd. VI. S. 140--141.

N LVI.

Der Hochmeister erklärt dem Herzog von Oppeln abermals, daß er sich auf den Unkauf des Dobriner Landes nicht einlassen werde. 1398.

Dem Herczogen von Opul.

Irluchter
rluchter furste und Grosmechtiger libir herre, ewern briff uns leczte gesant. wir
wol haben vornomen, und als ir uns schribet, wy das ir uns habet geant noch unser
meynunge etc. herre alleine wir euch ofte vormols haben geantwurt und nicht not
were dy czu vornuwen, Idoch das wir doran gnuk thun antwortende ewer Irluchtikeit,
So syn wir noch yn der ersten meynunge. das uns umb das land Dobryn yn kowfes
wyse nicht ist, Sunder wir wellen das halden in vorsatczunge, und alz ir schribet,
Ir habt uns geandt etc. lieber herre alleyne ewer herlichkeit sich hat dirboten czum
rechten, als wir haben gehort, doch so hore wir nicht, das ir das landt habt gefryhet,
wen is ist noch yn ansproche des Richs czu Polan. Gegeben czu Marienburg am
Montag vor Purificationis Marie Anno XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 71.
Voigt Bd. VI. S. 92.

N LVII.

Schreiben des Hochmeisters an die Litthauischen Fürsten Switrigal und Fedirsko in Betreff ihres Gesuchs, ihnen zur Wiedererlangung ihrer väterlichen Erblande zu verhelfen. 1398.

Den Irluchten fursten und herren hern Boleslao etwan Swytirgayl Algarden soens und hern Fedirskone Lubarden soen.

Irluchte fursten und herren, ewern brief uns gesant haben wir wol vornomen und danken ewer gonst und fruntschaft. dy ir czu uns traget und ewer wolfar uns ouch lib ist, und als ir clagt uns wy ir vortrebyn siet von ewerm veterlichen Erbe etc. das ist uns leyd und begerten wol, das ir und alle dy. die sich czu den landen. als littowen und Russen erblich czihn, das dy alle eyne gute selige meynunge hetten czu dem Cristenthum, So getruwete wir wol. das beyde. ir und wir. deste bas stunden, und der heilge Cristen gloybe mochte deste vordirlich wachsen in den egeschriben landen, Ouch als ewir Irluchtikeit schribet. das wir geruchten czu senden unsir boten czu euch kegen ungern etc. Lieben herren, das ist uns itzunt czu swer. wen die unsern nicht mogen fry czihn durch das Riech czu Polan, Ouch so haben wir itczunt unsere

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