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czu suchen und czu werben, das sie das nicht lasen sollen, sunder sich alle czeit gutlich und bereit dorczu dirbiten, des besten das sie konnen und mogen. Gegeben czu Marienburg noch omnium sanctorum (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 22.
Voigt Bd. VI. S. 59.

No XVIII.

Der Hochmeisters meldet dem Meister von Livland, in welcher Weise man in den Domkirchen des Ordens in Preußen bei der Wahl der Domprälaten verfahre. 1395.

Unsern

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Dem Gebitiger czu Lifflanden.

nsern fruntlichen grus zuvor, Lieber her Gebitiger, wen ir begernde seyt von uns, das wir uch vorschriben, wy man is pfleget czu halden in den thumkirchen unsers ordens in Prusen das ouch die thumherren czu Rige synt dem mole das sie nu ist von unserm orden, moge dornoch dirwelen und beseczen ere Ampt, So wisset das wir synt also undirwyset, das uff den tag, so der herre Bisschoff wil halden das Capetel, so die thumherren synt besamelt mit dem herren bisschofe in dem Capetel eyns in dem Jare, so gebit Iczlich persone die eyn wirdikeit hat in der kirchen und eyn sundirlich Ingesegel dorczu uff syn Ingesegel dem herren bisschofe, Wen das geschen ist, so beseczet man die ampt wedir in der nochgeschriben wyse, die obirste wirdikeit noch dem herren bisschoffe als den probist kuset man in czweirley forme Scrutinii adir compromissi, der eyns nemen sy vor sich, Enczwer der herre bisschoff mit eym adir czwen irforschern us dem Capetel vorhore eyn Icliche styme eyns Iclichen thumherren heymlichen und der dy meiste stymen hat in der kore, den libet man und heldit In vor eynen probist, Dornoch so der Probist gekoren ist, so spricht der herre bisscboff czu dem probist, das her eynen thumherren czu eym techant ustrybe, der trybet eynen thumherren us, so fraget der herre bissoff, ab ymand eynen andern ustryben wil czu eym techante, Is das do nymand me wirt usgetrebin, so froget der herre bisschoff eyn Iclichen thumherren, ab ym der usgetrebene behage czu eym techant, spricht her Jo, dornoch der ander, der drytte etc. so befelet Im der herre bisschoff das Ingesegel der wirdikeit der Techenye, dem glich kuset man eynen custoden, Scolasicum und Cantor und andir wirdikeit alz eynen pfarrern, dy mag ouch nicht entseczen des Jares der herre bisschoff ane das Capetel ane redliche grossen sachen und ouch nymmermer entseczet, Sunder ist dy sache also gros, so thut her Is mit dem Capetel und kysen denne eynen andern in der obgeschreben formen, Sust

ander ampt der kirchen die dem Capetel alleyne czugehoren, die seczet alleyne der Probist mit dem capetel ane den herren bisschoff in der egeschriben formen scrutinii mag man kysen eynen Probist. Die ander forme do man methe kysen mag eynen probist, die heyset compromissi, die bestellet man also. das der herre bisschoff mit dem Capetel kysen dry tumherren den sie geben volmechtige gewalt czu kysen eynen Probist, und wen die drye kysen czu eynem probist und benumen In offenbar czu eynen probist noch dem rechte, der blibet probist. Sust die andern prelatin kuset man in der wise, alz oben geschreben ist. Also mogit ir undirwisen die thumherren czu Ryge, das sie in semelicher wyse beseczen ir ampt, synt dememole das von dem orden ist das meiste teil. Ouch lieber her Gebitiger schriben wir dem herren Erczbisschoff In undirwisen ernstlich, das her sey gefellig und halde Is mit dem orden fruntlich and wedirste das Icht von nuwes eyne czweytracht gesche, und halde an sich die thumherren des ordens, Ouch das der uffcog unschedelich sal sien der wole der thumberren, das sie nicht erwellet en ander thumherren noch begerunge unsers briefes, alz ir werdit vinden in der ingeslossen copien. Datum in Marienburg am Sonobunde vor Martini Episcopi (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 23–24.
Voigt Bd. VI. S. 43.

No XIX.

Der Hochmeister erklärt sich gegen den Herzog von Oppeln über seine Verhältnisse zu ihm in Betreff des Unkaufs des Landes Dobrin. 1395.

Irluchter

Duci Opuliensi.

luchter furste und libir here, das wir ewir landt ymands voreigen wellen, ist uns ny gewest czu mute, ouch hette wir is nicht czu thun, sundir das is fry by ewir herlichkeit blebe, der Orden tut czu der cziet dorczu sin vormogeu, und sint dem mole das is uns und dem Orden stunt in kowffe, so was is not und ist not, das wir nicht alleine gelowbeten und wenten, sunder das wir wusten dy wise ewir fryheit, und umb des so sy wir me denne eyn gancz Iar begert gewest eyner usschrift ewirs boubthrives obir das landt Dobryn, dy uns von euch ny mochte czu sehn werden, Sunder eyne usschrift sante wir euch. us der wir czogen eczwas eigenschaft, und ab dy nicht ist noch dem lute ewirs rechten houpthrives, so begere wir sy noch hutes tages czu sehn, Ouch wisset libir here, das wir und unser ordin allecziet haben gehalden unsir brive unvorczoglich. dy wir pflichtig woren czu halden, und wellen sy

halden, und dy sende brive und Register dor an ir euch cziet worden gegebin off ewer wort, czum ersten wen ewer gnad dicke vorschreib und sprach, Ir wellet is fry vorkowffen dem Ordin, sunder dornoch dy usschrift uns czu handen qwam, do worde wir widerstosig, wir segen denne sotane brive, das wir sicher weren einer volmechtigen fryheit, ewern gnaden wir ofte dornoch entpoten und geschriben haben das ir uns gerucht czu senden dy bewysunge ewer fryheit. das mochte uns noch ny geschen, umb das siet ir in der sache und nicht wir, und wir sint allecziet gereit gewest czu halden den kowff, hette wir dirkant eyne ufrichtige undirwysunge ewir fryheit, und haben ewer gnaden ny kein unmoglichs angemutet. noch kein unbillichs, moglich und billich ist is noch allem rechte czu stellen und czu sagin dy wirde und fryheit des kowfs. nemlich obir furstenliche guter, Obir alls so ist das landt ewir wen ir is geloset noch ewir brive uswisunge, und als ir schribet von widergebunge der czinse, libir here ir wist wol ewir vorbrifunge und wer is bewart in vorworten und schriften, wir getruweten wol das ir must dem Ordin czu dem czinse hulfe thun, wen durch ewern willen und das man das landt moge behalden vor ewern widersachen, mus man desto me bruder do haben und groser czerunge tragen, dy ir noch rechte. als wir gloyben mustet usrichten, Dorumb so bedenket gnediger here das beqwemste, und laset uns ungemanet. als manchveldiclich, went wir is ny haben vorscholt das got weis, werde wir undirwyset und undirrichtet ewir fryheit mit ewerm houptbrive, also das wir dirkennen mogen, das ir uns das landt fry mogt vorkowffen und geweren, geste wir denne nicht dem kowfe, so mogt ir haben wider uns sache und sost keyne. Gebin uff unserm huse Marienburg am fritage noch Katherine virginis (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 24.
Voigt Bd. VI. S. 46.

No XX.

Der Ordensmarschall Werner von Tettingen schließt einen Waffenstillstand mit Herzog Witowd zur Auslösung der Gefangenen. 1395.

Wir bruder werner von Tetingen Obirster Marschalk deutschs Ordins, Thun kunt

allen den dy desin brif sehn horen adir lesen, das wir mit willen und volbort unsers homeisters eynen fruntlichen und fredelichin tag ofgenomen haben mit dem Irluchten fursten herczog Wytowt als umb eyn losunge der gefangen von beiden sieten of der Dobize czu halden. ane alle gefeer und ane arglist, acht tage vor sente Johannistag Baptiste nehst komende, und gloyben in guten truwen ane alle arglist den selben tag

fruntlichin czu halden, und mit namen vor dem vorgenanten tag. ee wenne wir von beyden sieten czu sampne komen sollen XIIII tage frede sin. und ouch dy wile wir byenander sin frede, und noch der scheidunge ouch ganczer XIIII tage frede, Wir gloyben ouch by guten truwen. das alle dy cziet als der frede stet, sin landt noch dy synen von uns noch von den unsern in keinerley wies sollen beschediget werden, Des czu eym Orkunde und merer sicherheit so habin wir unser Ingesigel an desin brif lasen hengen, der geben ist czu kongesberg in der Jarczal unsers herren M. CCC. im XCV Jare.

Abschrift im Registr. des Hochmeister Konrad von Jungingen Nro. II. p. 16. Die völlig gleich, lautende Urkunde des Herzogs Witowd ebendas.

Voigt Bb. V. S. 44.

No XXI

Instruction für den Komthur von Rheden zu einem Vorstellen bei den Kurfürsten über die drohenden
Verhältnisse zwischen dem Orden, dem Herzog Witowd und dem Könige von Polen. 1395.

Dis sint die sachen, die man beruren mag in der Botschaft
mit den der kompthur von Reddin usgesant wart

Anno XCVto.

Czum ersten ist czu wissen, das Wytauwt herczog von Littowen und Russen hat vor

sente Johannis tage Baptiste eynen nemelichen tag offgenomen mit dem Orden beyde von der losunge wegen der gefangen uff beyde syten, Ouch czu vorsuchen mit dem Orden eyne vorsunliche handelunge von des cristenlichen geloubes wegen, ab man in keynerley wyze mochte irdenken wege, das dy ungeloubigen sich seczten und an sich entpfingen die cristenliche E, und vorschreib unserm homeister, das her volmechtig were czu thun und czu lasen gemacht von dem konige von Polan, oder von dem Reiche, Des sante unser meister synen obirsten Marschalk und eczliche gebitiger mit Im uff den uffgenomen und vorschreben tag, uff dem selben tage wurden von den gnaden gotis die cristen von unsern landen alczumol geloest adir von Littowen wenig adir die mynste menyge.

Item do man die teidingen angriffen solde eyner sunlichen handelunge von des cristenlichen geloubes wegen als Wytauwt vorbenumet meynete, da sprach her czu den Gebitigern, Is ist myr vorboten von dem reiche czu Polan, besundern vom konige mit czwen briefen, das Ich keynerley berichtunge noch handelunge thun sal mit dem Orden. Also wart wedirwant der tag adir die teidinge, und dorumb so mogen sie

den orden in keynerley wyze bescholdigen, und man vorsiet sich, das das uff eyne bose meynunge gelasen ist, das sie den Orden ab sie mochten gerne dryngen wellen mit den Polan und dor noch andir fursten und herren des cristenliches geloubin.

Item uff dem tage sprach Wytauwt vor wore mere, die ouch dor noch von etlichen heymelichern unsers Ordins sint vorschreben, das der allirdurchluchster furste unser gnediger herre der Romische konig habe sich vorbunden mit dem konige von Polan Im czu helfen, Des begert unser homeister euwern Rat, wy her sich und sienen Ordin dor inne halden solle, wen io der Orden eynen offen krig hat wedir Littowen und die ungeloubigen gote czu loube und czu ere.

Item noch der czeit so hat der allirdurchluchster furste unser herre der Romische konig gesant unserm Homeister eynen brieff den ersten, des Ich mit myr genomen habe eyne Copie euwern gnaden czu undirwysen, in dem her beruret, wy das Im gesaget ist, her welde angriffen des koniges von Polan leute und gutere, begernde von unserm Homeister mit ernste, das her noch die seynen wedir angriffen noch beschedigen solle in keynerley wize den egenanten konig, sunder das der Orden solle mit dem konige syne sache lasen an In etc. Meynet unser gnediger herre alleyne das reich von Polan lute und gutere, so hat is getan der Orden iczunt lange czeit, das her das reich hat ny angegriffen mit kriges not alleyne die lute des reiches ofte und dicke gebrochin haben wedir den Orden, also das unser Orden wol grose czusachunge hat und mochte haben czu dem konige und synen luten, wen sie dem Orden grosen schaden haben czugezogen, und unser homeister an dem willen nicht ist gewest noch ist, das her das reich von Polan angriffen welle, Is tet Im denne grose not, wor umb sie den Orden czu unrecht beschuldigen, wen io czwisschen dem reiche von Polan und dem Orden ist von langer czeit gewest eyn vorbriefter frede den der Orden hat gehalden. Beslust adir die meynunge unsers gnedigen herren des koniges allirley lant Polan Littowen und Russen lute und gutere, als der ander brieff den unser gnediger herre der Romische konig unserm homeister ouch hat gesant des Ich ouch mit myr eyne Copie habe, das ist eyn czeichen, das der von Polan mit semelichin briefen welle abelegen und wydern den ungeloùbigen czu hulfe, der cristenheit zcu schaden dye cristenliche Ritterfart, die do dirloubit ist czu sterkunge des cristenlichen gelouben beyde von pobestlicher gewalt und von dem heiligen Romischen reiche und der orden dorumb gestiftet ist, das her uffhalden solle semeliche krige czu loube gots und der Junefrouw Marien, und in der wyse mag eyn unvorwintlicher schade entsteen der heiligen cristenheit, Dorumb lieben herren begert unser homeister und der gancze Orden euwern getruwen rad wy her sich dorinne halden solle, ab seme

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