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schließungs-Truppen verringern mußte, gelang es sogar, die Festung von neuem zu verproviantieren,

Der von den rührigen Schüßen-Kompagnie-Führern unternommene Kleinkrieg aber nahm seinen Fortgang. So marschierte die in Glaß errichtete Kompagnie des Leutnants v. Reichmeister nebst den Kompagnien Rekowski und Borck am 11. März über Wartha nach Frankenstein und brachte vom Feinde dort zusammengetriebene Pferde und Gelder nach Glatz ein. Hier formierte der Leutnant v. Gayl ein Korps, bei welchem sich auch zwei Schüßen-Kompagnien befanden, und drei weitere errichtete Graf Goezen. Dieser verlegte am 29. März die Kompagnie Rekowski und die in der Formation begriffene Kompagnie Offeney nach Silberberg. Am 13. April behaupteten die Kompagnien Freyburg, Sell, Reichmeister im Gefecht von Hassit dies Dorf gegen alle Angriffe des überlegenen Feindes, und am 17. befanden sich diese drei Kompagnien im Gefecht von Neudeck. Am 26. traf der Leutnant v. Ingenheim mit 60 bewaffneten, von der Armee versprengt gewesenen, Infanteristen ein, die derselbe an der sächsischen Grenze gesammelt hatte; sie dienten als Stamm einer 10. Schützen-Kompagnie. Am 28. wurden noch zwei Kompagnien nach Silberberg verlegt und Graf Goezen befahl am 30. die abermalige Errichtung von drei Kompagnien (Polczinsky, Berswordt und Stillfried). Am 30. marschierten zwei Kompagnien aus Silberberg unter Rekowski nach Langenbielau, nahmen dort dem Feinde 20 Wagen und 40 Gefangene ab, überfielen dann die Stadt Reichenbach und machten hier nach kurzem Gefecht wieder 28 Gefangene und erbeuteten noch 40 Wagen. Am 10. Mai rückte ein Detachement unter Major v. Losthin, bestehend aus den Schützen-Kompagnien Rekowski, Stengel, Freyburg, Blacha, Frankenberg, Sell nebst drei Eskadrons und zwei Kanonen mit dem Befehl aus, über Breslau zu marschieren und einen Entsatz-Versuch von Cosel und Neisse zu unternehmen. Es kam am 14. Mai zu dem verlustreichen Gefecht bei Canth, in dem Losthin vor allem infolge des braven Verhaltens der Kompagnien Clausewitz und Sell den Sieg davontrug, 16 Offiziere, 406 Mann zu Gefangenen machte und eine bayrische Fahne nebst zwei Geschützen eroberte. Die starken eigenen Verluste aber machten einen Weitermarsch aussichtslos. Bei dem Rückmarsch am 15. Mai wurde das Detachement bei Adelsbach von polnischer Kavallerie attackiert und 14 Offiziere, 300 Mann, darunter auch Major v. Losthin, gefangen genommen; lezterem gab Jêrome in Anerkennung seiner Tapferkeit seinen eigenen Degen zum Geschenk. Als der Rest wieder in Glaß eintraf, konnten aus den vorher vorhandenen 13 Schützen onvagnien nur 11 formiert werden, von denen acht bei Glay, drei bei Silberh en. Noch einmal unternahmen diese Kompagnien und Streifzug, der am 4. Juni zu den Gefechten te, wobei dank des Zusammenwirkens der or hiere, 218 Bayern und Württem

Infanteris

von Room

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bes

r Befreiung der Heimats

provinz unternommenen Versuche und errungenen Erfolge vermochten natürlich nicht, den zehnfach überlegenen Feind von den bedrohten und wacker verteidigten Festungen zu vertreiben, in denen sich Krankheiten und Mangel an Lebensmitteln immer fühlbarer machten. Nach vergeblichen Entsazversuchen fiel Neisse am 1. Juni und damit wurden neue Kräfte gegen Glatz verfügbar, welche nunmehr eine völlige Einschließung von Glah ermöglichten. Hier befanden sich zu dieser Zeit das III. und IV. Bataillon Grawert, das IV. und V. Bataillon Alvensleben, die SchützenKompagnien Sell, Polczinski, Freyburg, Berswordt, Stillfried, Clausewitz, Stengel, Ingenheim und Reichmeister. Am 10. Juni formierte Graf Goezen aus der Glazer Besatzung noch ein Grenadier-Bataillon unter dem Befehl des inzwischen ausgewechselten Major v. Losthin, das wegen seiner braunen Kragen und Abzeichen das „braune Grenadier-Bataillon" genannt wurde. Dieses sowie die erwähnten Schützen-Kompagnien bezogen ein verschanztes Lager außerhalb der Stadt. Nachdem der Feind mehrfache vergebliche Angriffe und erfolglose Versuche unternommen hatte, den Grafen Goezen zur Kapitulation zu bewegen, überfiel und stürmte er in der Johannisnacht, morgens gegen 1 Uhr, das Lager und warf die Besatzung aus den einzelnen Schanzen nach heldenmütigster Gegenwehr, Mann gegen Mann, in die Festung zurück. Am 25. Juni schloß Graf Goezen zu Hassiz, lediglich um Zeit zu gewinnen, mit Jêrome einen vierwöchigen Waffenstillstand ab, nach dessen Ablauf die Festung übergeben werden sollte. Ein Teil der bayrischen Truppen unter General Deroy wandte sich alsbald nach Silberberg, das Oberst v. Schwerin mit dem III. Bataillon Alvensleben, den Kompagnien Offeney und Rekowski und dem im März 1807 von Hauptmann v. Glan formierten Land-Reserve- oder National-Bataillon heldenmütig verteidigte. Nach erfolglosen Sturmversuchen und Kapitulations-Anerbietungen seßte der inzwischen abgeschlossene Waffenstillstand der weiteren Belagerung ein Ziel. Auch Cosel, in dem sich noch die Reste des III. Bataillons Pelchrzim befanden, entging durch den Friedensschluß von Tilsit dem Schicksal der Übergabe.

So waren Glah, Silberberg und Cosel durch die Pflichttreue und Energie ihrer Kommandanten und durch die heldenmütige Verteidigung ihrer Besatzungen, der Stammtruppen des Regiments, dem Könige erhalten geblieben und konnten als Stützpunkte für neue Truppenformationen dienen.

Graf Goezen hatte in Schlesien alles getan, was er konnte, um waffenfähige Männer heranzubilden, deren Zahl wohl auf 50 000 Mann zu veranschlagen war. Da aber Preußen nicht mehr als 42 000 Mann halten durfte, so wurde durch diese Bestimmung Goeßen schwer betroffen. Die vorhandenen 56 InfanterieKompagnien mußte er in 22 zusammenziehen.

Da Anfang 1809 die Aussichten auf einen Krieg zwischen Österreich und Frankreich immer mehr wuchsen, so hoffte Goetzen, seine Truppen erhalten zu können. Er verzögerte daher die angeordneten Neubildungen und behielt die überzähligen Mannschaften im Dienst.

Die formation des Regiments.

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Durch Allerhöchste Kabinetts-Order d. d. Königsberg den 17. Februar 1809 wurde das Offizier-Korps wie folgt bestimmt:

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