Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Die Schlacht bei LEIPZIG

am 16. Oktober 1813

die Klappe auf dem Plan darstellend die Ereignisse
am 18. und 19. Oktober 1813.

[graphic][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small]

Die ganze Armee der Verbündeten erhielt den Befehl zum Vorrücken. Eine heftige Kanonade entwickelte sich nach und nach auf allen Punkten um Leipzig.

Die zweite Kolonne der Verbündeten versammelte sich bei Güldengossa. General v. Kleist erhielt den Befehl, mit seinen drei Brigaden (9., 10. und 12.) die Avantgarde der Kolonne zu übernehmen. Um 7 Uhr vormittags traten die Brigaden Klür und Pirch im vordersten Treffen den Vormarsch an, die 12. (Prinz August) folgte als Reserve. Die 9. Brigade (Klür) besezte das vom Feinde verlassene Wachau. An ihrer Stelle rückte die 12. Brigade in die vordere Linie zwischen russische Truppen und die 10. Brigade. Die 10. Brigade hatte auf ihrem Vormarsch bei der Schäferei Meusdorf ein leichtes Gefecht, doch wich der Feind bald zurück. Das II. Armeekorps war bei seinem Vormarsch gegen 10 Uhr bis auf Kanonenschußweite an Probstheida, den Mittelpunkt der feindlichen Stellung, gelangt.

Das Dorf bot durch die jedes Gehöft umgebenden ungefähr einen Fuß dicken Lehmmauern und mehrere massive Gebäude den Franzosen einen starken Stüßpunkt; rechts und links von Probstheida waren zahlreiche Batterien aufgestellt, welche die Eingänge und Straßen des Dorfes von allen Seiten unter Feuer nahmen. General v. Kleist wollte das in der französischen Verteidigungslinie die vorspringende Spitze bildende Dorf erst angreifen, wenn die beiden Flügel der Hauptarmee es umgangen haben würden. Daher hatte das Korps bei der Ziegelscheune hinter Meusdorf einen längeren Aufenthalt.

Um 2 Uhr befahl Fürst Schwarzenberg den Angriff auf Probstheida. Die 10. Brigade ging gegen die Front, die 12. hauptsächlich gegen die rechte Seite des Dorfes in Bataillonsfolonnen vor, die Hälfte der Schüßen vor der Front. Troy des heftigsten feindlichen Feuers überkletterten die braven Schützen die Mauern und stürmten vorwärts. Die Schüßen der Füsilier-Bataillone des 2. Schlesischen und des 11. Reserve-Regiments, erstere unter Leutnant v. Asimont, waren bereits tief in das Dorf eingedrungen und hatten eine feindliche Batterie, welche zur Unterstübung der Besatzung herbeigeeilt war und eben abproßen wollte, mit dem Bajonett genommen. Auch die Füsiliere des 2. Westpreußischen Regiments waren in gleicher Höhe mit denen des 2. Schlesischen Regiments gegen das Dorf vorgestürmt, als der sehr bedeutend verstärkte Feind einen so heftigen Gegenstoß ausführte, daß sie zurückweichen mußten. Inzwischen hatten auch die Kolonnen der Brigaden die Umfassungsmauer, welche die Mannschaften in dem heftigsten Gewehrfeuer überklettern mußten, erreicht, so daß sich der größte Teil der Brigaden nun im Dorfe befand. Rechts des Dorfes hatte russische Kavallerie eine glänzende Attacke ausgeführt. Da erhielt diese und die 12. Brigade von nördlich Probstheida stehenden französischen Batterien ein äußerst heftiges Kartätschfeuer in die rechte Flanke; die russische Reiterei ging zurück, gefolgt von feindlicher Kavallerie. Dies veranlaßte auch eine rückgängige Bewegung bei der Infanterie, doch nur um 100 Schritt; dann bildete die 12. Brigade im heftigsten feindlichen Kartätsch- und Gewehrfeuer schnell wieder geschlossene

Kolonnen. Auch die russische Kavallerie machte Front und eilte zur Unterstützung herbei.

Prinz August stellte sich nun an die Spitze seiner Brigade und führte seine Bataillone mit schlagenden Tambours zum Angriff vor. Alle Offiziere wetteiferten mit dem heldenmütigen Führer, ihren Untergebenen das schönste Beispiel unerschrockener Tapferkeit zu geben. Mit größter Bravour stürmte die 12. Brigade vorwärts und drang gleich wieder in das Dorf ein. Das 2. Schlesische Regiment, geführt und angefeuert von seinem braven Kommandeur, Oberstleutnant v. Funck, stürmte ungeachtet des Feuers der ihm entgegenstehenden feindlichen Massen, in erster Linie vor, die drei Bataillone nebeneinander. Der Feind verteidigte jeden einzelnen Hof mit der größten Hartnäckigkeit, dennoch wurde das Dorf bis an die „roten Häuser", nebst 15 feindlichen Geschützen in äußerst heftigem und erbittertem Kampfe genommen. Die Fahne des II. Bataillons wurde durchschossen und sämtliche Bataillone der Brigade hatten bedeutende Verluste erlitten. Vom 2. Schlesischen Regiment war beim I. Bataillon Leutnant v. Langenthal, beim II. Stabskapitän v. Eberhardt und Leutnant v. Piglowski verwundet worden. Bei dem Sturm zeichnete sich der erst 16 Jahre alte Tambour Friedrich Hofmann') der 1. Kompagnie hervorragend Als er jah, daß einzelne Leute in dem heftigen feindlichen Feuer zu stuzen anfingen, sprang der brave Junge vor und schlug Sturm, so daß sich die Musketiere schämten und vorwärts gingen.

aus.

Das 11. Reserve-Regiment war links, das 10. Schlesische Landwehr-Regiment rechts vom 2. Schlesischen Regiment vorgestürmt. Links außerhalb des Dorfes war die 10. Brigade nicht weniger tapfer vorgegangen, jedoch waren nur zwei Bataillone derselben in das Dorf eingedrungen. Der Feind führte aber immer neue Verstärkungen vor, die schließlich auf etwa 8000 Mann anwuchsen. Da die 12. Brigade an diesem Tage überhaupt nur 1900 Mann stark war und schon bedeutend verloren hatte, konnte sie diesen Massen gegenüber nicht länger standhalten und mußte die errungenen Vorteile aufgeben; die eroberten Geschütze konnten wegen Mangel an Bespannung nicht mitgenommen werden.

Etwa 100 Schritt vom Dorfe ralliierten sich die Bataillone unter heftigem Feuer wieder. Während die Bataillone der Brigade sich sammelten, machte das II. russische Infanterieforps einen Angriff auf die Ostseite des Dorses, doch auch diese Truppen mußten nach erbittertem Gefecht die Besetzung von Probstheida aufgeben.

Da inzwischen von der dritten Kolonne die Dörfer Zuckelhausen und Holzhausen genommen worden waren, stand die Räumung von Probstheida seitens der Franzosen zu erwarten. Auf ausdrücklichen Befehl der Monarchen, welche Zeugen des heldenmütigen Kampfes der 12. Brigade gewesen, wurden diese Ba1) Prinz August schlug ihn persönlich zum Eisernen Kreuze vor, das er auch erhielt, wie auch den russischen Georgs-Orden. Im Regiment ist er bekannt als der kleine Tambour von Probstheida“.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][graphic]
« ZurückWeiter »