Theoretische deutsche stillehre überhaupt philosophisch und sprachlich neu entwickelt

Cover
P. Balz, 1840 - 530 Seiten
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 248 - Es trägt Verstand und rechter Sinn Mit wenig Kunst sich selber vor; Und wenn's Euch Ernst ist, was zu sagen, Ist's nötig, Worten nachzujagen?
Seite 136 - Kein Mensch will begreifen, daß die höchste und einzige Operation der Natur und Kunst die Gestaltung sei, und in der Gestalt die Spezifikation, damit jedes ein besonderes Bedeutendes werde, sei und bleibe.
Seite 136 - Sehr schlimm ist es dabei, daß das humoristische, weil es keinen Halt und kein Gesetz in sich selbst hat, doch zuletzt früher oder später in Trübsinn und üble Laune ausartet...
Seite 19 - Die Sprache ist gleichsam die äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker; ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache; man kann sich beide nie identisch genug denken.
Seite 199 - Esel tun, sondern man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und danach dolmetschen, so verstehen sie es denn und merken, daß man deutsch mit ihnen redet...
Seite 295 - Denken Sie nicht etwa, Daß ich durch Lügenkünste, gleisnerische Gefälligkeit in seine Gunst mich stahl, Durch Heuchelworte sein Vertrauen nähre. Befiehlt mir gleich die Klugheit und die Pflicht, Die ich dem Reich, dem Kaiser schuldig bin, Daß ich mein wahres Herz vor ihm verberge, Ein falsches hab ich niemals ihm geheuchelt!
Seite 19 - Die Geisteseigentümlichkeit und die Sprachgestaltung eines Volkes stehen in solcher Innigkeit der Verschmelzung ineinander, daß, wenn die eine gegeben wäre, die andere müßte vollständig aus ihr abgeleitet werden können.
Seite 320 - Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.
Seite 343 - Volkstümlichkeit völlig zu entäußern, wer das Leben vergißt über dem Buch und des Buches Geist über dem Wort, wer die Geschichte der Menschheit versäumt über der der einzelnen Völker und Zeiten, wer nicht das Ganze umfaßt und mit gleich großer Kühnheit wie Sicherheit das Treiben von Jahrhunderten mit einem Blicke überschlagen kann, sondern am kleinen Maß seiner persönlichen oder nationellen, seiner gelehrten oder dogmatischen Beschränktheit die Welt ausmessen will, der darf nicht...
Seite 282 - Volk die schöne Kunst zu schreiben von so zäher Barbarei so lange zurückgehalten. Eine Sprache, die viel gehört wird, gelangt jedoch weit eher dazu, auch gut geschrieben zu werden, und eine bloß geschriebene, wie die deutsche, welche sich ganz dem Ohr entzieht und der freieren, öffentlichen Gelegenheiten entbehrt, fällt von selbst dem Studierstubencharakter, dem Kanzleiund Predigerstil, dem altfränkischen Menuettschritt steif verschlungener Sätze, anheim.

Bibliografische Informationen