Gesch. d. achtzehnten Jahrhunderts u. des neunzehnten bis zum Sturz des französischen Kaiserreichs, Band 7

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 76 - Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehrere Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosen Gesang.
Seite 76 - Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen, und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will, und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig, und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren, und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff...
Seite 62 - Nur der Körper eignet jenen Mächten, Die das dunkle Schicksal flechten; Aber frei von jeder Zeitgewalt, Die Gespielin seliger Naturen, Wandelt oben in des Lichtes Fluren, Göttlich unter Göttern, die Gestalt.
Seite 74 - Je bornierter ein System ist, desto mehr wird es den Weltklugen gefallen. So hat das System der Materialisten, die Lehre des Helvetius und auch Locke den meisten Beifall unter dieser Klasse erhalten. So wird Kant jetzt noch immer mehr Anhänger als Fichte finden.
Seite 87 - Das ist es eben, was an diesen Elegien bezaubert, was sie von den zahlreichen und zum Teil sehr geschickten Nachahmungen der alten Elegiendichter in lateinischer Sprache wesentlich unterscheidet : sie sind originell und dennoch echt antik. Der Genius, der in ihnen waltet, begrüßt die Alten mit freier Huldigung...
Seite 73 - Rasse gehört. Grober Eigennutz ist das notwendige Resultat armseliger Beschränktheit. Die gegenwärtige Sensation ist die lebhafteste, die höchste eines Jämmerlings. Über diese kennt er nichts Höheres. Kein Wunder, daß der durch die äußern Verhältnisse par force dressierte Verstand nur der listige Sklav eines solchen stumpfen Herrn ist und nur für dessen Lüste sinnt und sorgt.
Seite 103 - Eurem Busen lodert des Fanatismus wilde Flamme, die sanfte Gluth der menschenfreundlichen Religion habt Ihr nie empfunden. Weg mit Euren Göttern! Mein Gott ist die Kraft meines Herzens, die mich zur Veredlung meines Geistes belebte, mich weitere, höhere, edlere Entwicklung ahnden läßt. Durch sie seh ich Euch ohne Schrecken. Ob ich 25 mich hierinn irre, werd...
Seite 73 - Daseins erreicht der Philister bei einer Reise, Hochzeit, Kindtaufe und in der Kirche. Hier werden seine kühnsten Wünsche befriedigt und oft übertroffen.
Seite 64 - Wenn der gute Schiller weniger Krämpfe hätte, würden auch seine Darstellungen weniger convulsivisch sein. Was er Gutes schrieb, entfloß ihm in heiteren Stunden. Wenn ich jetzt meinen Rath an einen jungen Dichter...
Seite 72 - Notdurft unter, weil sie nun einmal an eine gewisse Unterbrechung ihres täglichen Laufs gewöhnt sind. In der Regel erfolgt diese Unterbrechung alle sieben Tage, und könnte ein poetisches Septanfieber heißen.

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