Anlage 4.

Berichte

der bei Neuville aur Bois am 24. November 1870 in Gefangenschaft geratenen Offiziere.

Von der bei Bazoches les Gallerandes befindlichen 6. Infanterie-Division war am 24. November 1870 frühmorgens ein Detachement unter dem damaligen Oberst v. Flat o w, bestehend aus den Bataillonen F./20 und III./35, 5. leichte/III. und 6. schwere/III. über Feillay St. Benoit gegen den Wald von Orléans vorgegangen.

Dasselbe fand das tags zuvor noch vom Feinde besezt gehaltene St. Germain nunmehr von demselben verlassen. Französische Abteilungen, welche sich bei Tagesanbruch in den weiter südlich liegenden Gehöften zeigten, wurden bis Neuville aur Bois zurückgedrängt, wo frische Truppen aller Waffen zur Aufnahme bereitstanden.

Die 6. schwere Batterie trat nun gegen Neuville in Tätigkeit, während sich auch die Infanterie in dem durch Regen tief aufgeweichten Boden mühsam und unter sehr heftigem Gewehrfeuer des Feindes bis auf 100 Schritt Neuville näherte. Da jedoch die Geschüßwirkung ohne sichtbaren Erfolg blieb, und der Gegner mit starken Kolonnen gegen unseren linken Flügel vorging, so ließ Oberst v. Flatow das Gefecht abbrechen und den Rückzug nach St. Germain antreten. Nachdem ein Angriff der Franzosen bei Le Chêne mit vereinten Kräften (die Bataillone I./20. und II./35. und die 5. leichte/III. waren zur Unterstüßung herbeigekommen) abgewiesen worden war, bezogen die beiderseitigen Truppen in der Mittagsstunde wieder ihre Quartiere. Die Verluste betrugen auf unserer Seite etwa 170 Mann und 7 Offiziere, hierunter die Leutnants Kühnast, Kunde, Schallehn, Püttmann, Brüggemann, die beiden letteren waren in Gefangenschaft geraten, Portepeefähnrich v. Lepell und Vizefeldwebel M a cho w. Ich hatte im Laufe des Gefechtes drei Schuß erhalten und erhielt