Friedrich Creuzer's deutsche Schriften, neue und verbesserte, Teil 1,Band 4

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 530 - Unendliche zu erringen strebt, wie kann es anders seyn, als daß das, was sie erstrebt und errungen hat, die Zeichen seines Ursprungs an sich trage, und selbst in seinem Wesen jene Doppelnatur verrathe?
Seite 564 - Stelle geben mag, in welcher Einige einen astronomischen Satz von den zwölf Zeichen des Thierkreises und den zwölf als Götter gedachten Monaten der...
Seite 567 - Hängt dann all' ihr Götter euch an und ihr Göttinnen alle : Dennoch zögt ihr nie vom Himmel herab auf den Boden Zeus, den Ordner der Welt, wie sehr ihr rängt in der Arbeit! Wenn nun aber auch mir mit Ernst es gefiele zu ziehen ; Selbst mit der Erd...
Seite 534 - Hier waltet das Unaussprechliche vor, das, indem es Ausdruck suchet, zuletzt die irdische Form, als ein zu schwaches Gefäß, durch die unendliche Gewalt seines Wesens zersprengen wird. Hiermit ist aber sofort die Klarheit des Schauens selbst vernichtet, und es bleibet nur ein sprachloses Erstaunen übrig.
Seite 558 - Hanptelemente alles Mythus, alte Begebenheit und alter Glaube, im Ganzen und in Masse mit einander vermischt werden. Bald bildet das Factische die Grundlage, und das Religiöse ist hinzugethan, bald ist das Göttliche in den Kreis der menschlichen Ereignisse herabgezogen. Auf diese Weise wird bald das Eine bald das Andere als mythischer Zusatz hinzugethan '' ). So erscheinen auch die einzelnen Zweige jener zwei Hauptäste vielfältig in einander verwachsen.
Seite 719 - Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Seite 529 - Wie könnte doch das Begränzte, so zu sagen, Gefäß und Aufenthalt des Unbegränzten werden? Oder das Sinnliche Stellvertreter dessen, was, nicht in die Sinne fallend, nur im reinen geistigen Denken erkannt zu werden vermag? Die Seele, befangen in diesem Widerspruche und ihn wahrnehmend, siehet sich mithin vorerst in den Zustand einer Sehnsucht versetzt. Sie möchte das Wesen erfassen ganz und unverändert, und es in der Form zum Leben bringen; aber in die Schranken dieser Form will sich das Wesen...
Seite 534 - Mit unwiderstehlicher Gewalt ziehet es den betrachtenden Menschen an sich, und notwendig, wie der Weltgeist selbst, greift es an unsere Seele. Es ist quellende Exuberanz lebendiger Ideen, die sich in ihm reget ; und was die Vernunft, mit dem Verstande vereinigt, in sukzessiver Schlußfolge erstrebet, das gewinnet sie hier, im Bunde mit dem Sinne, ganz und auf einmal.
Seite 552 - Stamuisage schreitet ins Unendliche fort. Es werden Trieteriden, Penteriden und Jahresfeste gestiftet, um das Denkwürdige nicht untergehen zu lassen. Bildwerke, Aufzüge, scenische Gewänder und mimische Handlungen müssen die Feierlichkeit der Zeit und des Ortes verherrlichen helfen.
Seite 530 - Sonne abgestrahlt, sonnenähnlich heißen kann, einen Platonischen Ausdruck zu gebrauchen, so ist es hingegen durch das Medium getrübt, wodurch es in unser Auge fällt. Und wie das Farbenspiel des Regenbogens durch das an der dunkelen Wolke gebrochene Bild der Sonne entstehet, so wird das einfache Licht der Idee im Symbol in einen farbigen Strahl von Bedeutsamkeit zerlegt.

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