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PHILOSOPHIE

DER

NATURWISSENSCHAFT.

EINE PHILOSOPHISCHE EINLEITUNG

IN DAS STUDIUM DER NATUR UND IHRER WISSENSCHAFTEN.

VON

DR. FRITZ SCHULTZE,

O. Ö. PROFESSOR DER PHILOSOPHIE AN DER TECHNISCHEN
HOCHSCHULE ZU DRESDEN.

ZWEITER TEIL.

LEIPZIG

ERNST GÜNTHER'S VERLAG.

1882.

BD

581
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Inhaltsverzeichnis des zweiten Teiles.

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Das

Individualcharakter und erkenntnistheoretischer Gattungscharakter.
Individuellangeborene vor, also nicht aus, jedoch in aller individuellen
Erfahrung und entfaltet durch, also nicht ohne individuelle Erfahrung.
Das individuelle Apriori. Die generellen Eigenformen.
Zwei Wege
zur Erklärung derselben. Der alte sensualistische Weg. Der neue
kritische Weg. Das generelle Apriori. Sein Verhältnis zur Erfahrung.
- Folgerungen aus der kritischen Lehre für die mathematischen Axiome
und für das Kausalaxiom. Verhältnis der Lehre zu Humes Skeptizis-
mus. Die falschen Anffassungen des Apriori. Die platonische Fassung.

-

-

Der dogmatisch-dualistische Gegensatz des Apriori zum Aposteriori. Die angebliche Entdeckung der Stammformen durch Intuition und nicht durch Erfahrung. Das fälschlich angenommene Rangverhältnis zwischen dem Apriori und dem Aposteriori. Zusammenfassung.

Die Anwendung der Darwinistischen Entwicklungstheorie auf die apriorischen Geistesfunktionen. Kant und Kopernikus.

Viertes Kapitel: Die Erfahrungswelt als Vorstellungswelt

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Inhalt: Zeit und Raum, die transcendentalen Grundbedingungen des mathematischen Vorstellens. Der Satz:,,Zeit und Raum sind reine Anschauungen a priori" als Folge aus dem allgemeinen Satz: Die Erfahrungswelt ist Vorstellungswelt. Die Vorstellung „Wald". Das Wahrnehmungsbild. Das Erinnerungsbild. Unterschied zwischen dem Wahrnehmungsbild und dem äusseren Gegenstande. Unterschied zwischen Wahrnehmungsbild und geistiger Vorstellung. Die Wahrnehmung des Waldes als rein subjektiv-innerliche Vorstellung.

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scheidung des Waldes an sich und unsrer Vorstellung „Wald".
stellung und Ding an sich. Der Gesichtssinn und die Farben.
Gehörsinn und die Töne.
Geruch und Geschmack.
Die Welt an sich ist unbekannt und unerkennbar, denn sie ist nicht sub-
jektive Vorstellungswelt. Die Welt ist deshalb nicht blosser Schein;
Zurückweisung einer falschen Auffassung der Vorstellungslehre. Vor-
stellungen und Dinge an sich im Verhältnis von Wirkung und Ursache
betrachtet. Ursache und Wirkung können sehr verschieden sein.
Ursache und Wirkung sind vielfach sehr verschieden. Die Sinnes-
empfindungen. Die Weberschen Empfindungskreise. Die Lehre von
der spezifischen Energie der Sinnesorgane. Vorstellung und Ding an
sich weder ähnlich noch gleich. Die Vorstellungen als Symbole. Die
Logik verbietet einen strikten Schluss von der Wirkung auf die Ursache,
somit von den Vorstellungen auf die Dinge an sich. Dieser Schluss als
ontologischer Fehlschluss. Der Inhalt des Schlusses ist empirisch unbe-
weisbar. Die Existenz der Dinge an sich überhaupt nicht beweisbar.
Das Ding an sich für unsre Erkenntnis ein (relatives, kein absolutes) Nichts.
Unmöglichkeit jeder transcendenten Metaphysik.
Der Glaube an die
Dinge an sich. Entstehung dieses Glaubens: das Verhältnis der Erschei-
nungswelt zu unsrem Willen. Das Abhängigkeitsgefühl.
Der Schluss,

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auf den sich der Glaube an die Dinge an sich stützt, ein Fehlschluss. Berkeleys Phänomenalismus. Descartes' natürlicher Instinkt. Baumanns Diskrepanz zwischen den mathematischen Vorstellungen und dem empirisch Gegebenen. Schlussergebnis: die Erfahrungswelt als intellektuales Phänomen. Die Vorstellungswelt kein Schein, sondern unsre Wirklichkeit als notwendige Erscheinung. Folgen der kritischen Vorstellungslehre. Die Philosophie. Die empirischen Wissenschaften: Akustik, Optik, Astronomie, Physiologie, Psychologie, Psychopathologie. Aberglaube, Geisterse herei. Die kritische Läuterung

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der Religion.

Fünftes Kapitel: Raum und Zeit

Inhalt: 1) Einleitende Vorbemerkungen: Der populär-naive Einwand gegen die Vorstellungslehre. Der Raum und die Zeit als solche

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werden nicht wahrgenommen. Erläuterung der Subjektivität von Raum
und Zeit durch Analogieen. 2) Die Phänomenalität des Raumes.
Beschreibung unseres erfahrungsmässig vorgestellten Raumes. Die drei
Dimensionen. Der Raum jedes Individuums individuell bestimmt.
Künstliche Raumbestimmungen. Der perspektivische Raum. Das
pseudoskopische Sehen. Der Raum als Tast- und Gesichtsraum ein sen-
suales Phänomen. Das Raumbild, bedingt durch Urteilsakte des Intellekts,
ein intellektuales Phänomen. Das Raumbild, bedingt durch physiologische
Prozesse im Gehirn, ein physiologisches Phänomen. Der Raum also in
diesen drei Beziehungen ganz subjektiv bedingt. Erfahrungsbelege.
Die Integrität des äussern Auges. Blindgeborene. - Der tanzende Raum.
Operierte Blindgeborene. Kaspar Hauser. Kinder. Krankhafte
Der Rausch. Niedere Tiere mit eigenartig
Gehirnerweichung. 3) Die Phänomen ali-
tät der Zeit. Beschreibung der Merkmale der von uns erfahrungsmässig
erlebten Zeit. Die Zeit ein Continuum von einer Dimension.

Affektion des Gehirns.

gebauten Sinnesorganen.

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Ihre

Flüchtigkeit. Wirklichkeit an ihr ist immer nur der gerade gegenwärtige
Moment.
Vergangenheit und Zukunft. Dreifache Unterscheidung der
Zeit. - Die subjektive Zeit. Ihre Veränderlichkeit. Citate aus
Schiller, Lessing und Shakespeare. Das umgekehrte Verhältnis der sub-
jektiv langen und kurzen Zeit in der Erinnerung. Die Veränderlichkeit
der subjektiven Zeit abhängig von der Fülle und Schnelligkeit des Vor-
stellungsverlaufes. Irrsinnige. Die persönliche Gleichung der Astro-

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nomen. - Die Schnelligkeit des Empfindens, Denkens und Wollens indivi- *
duell sehr verschieden. Angelus Silesius. Verschiedene Arten von
Zeitauffassung. Veränderte Zeitauffassung ergiebt veränderte Welt-
anschauung, verändertes Wollen und Handeln.
über- und untermenschlicher Zeitauffassung.

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- Die objektive Zeit. Definition derselben. durch die gleichförmige Bewegung eines Körpers im Raum. wegung der Himmelskörper nicht absolut gleichförmig. vitiosus im Begriff der objektiven Zeit. Die Bewegungen der Himmelskörper sind, insofern sie wahrgenommen werden, subjektive Phänomene. Die objektive Zeit ein künstlich-abstraktes Gebilde. Kinder und Wilde.

Die absolute Zeit Newtons ist keine erfahrungsmässige Anschauung und begriff lich widerspruchsvoll. Die absolute Zeit ein Postulat der Citat aus Liebmann. 4) Kants Lehre von Raum und Zeit. Reine und empirische Anschauung. Kants direkte und in

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Der zweite Teil. Teilvorstellung. Raum und Zeit sind Anschauungen oder Gesamtvorstellungen, keine Begriffe. Erstens: Raum und Zeit sind nicht wie Begriffe durch Abstraktion gebildet. Zweitens: Raum und Zeit baben nicht die Natur des Begriffes. Drittens: Raum und Zeit lassen sich nicht wie Begriffe definieren. Die Einzigkeit von Raum und Zeit. Sind Raumund Zeit-Anschauungen a posteriori oder a priori? Sechsfacher Unterschied zwischen den aposteriorischen Anschauungen einer- und Raum und Zeit andererseits. Raum und Zeit reine Anschauungen a priori. -- Beseitigung eines Missverständnisses. Die indirekte Beweisreihe aus der Natur der Mathematik. Die Mathematik behandelt Raum und Zeit als Anschau

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