"Excellences & Perfections". Das erste Instagram-Kunstwerk zwischen inszenierter Fotografie und Performance

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GRIN Verlag, 07.10.2016 - 9 Seiten
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,4, Universität Wien (Theater-, Film-und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Fotografie 2.0, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Kunstwerk "Excellences & Perfections" der argentinischen Künstlerin Amalia Ulman, das sie mithilfe der Fotoplattform Instagram kreierte. Ich zeige auf, inwiefern sich ihre Arbeit im Spannungsfeld zwischen inszenierter Fotografie und Performance bewegt und ziehe Querverbindungen zu anderen KünstlerInnen in dem Bereich, z.B. Nan Goldin, Cindy Sherman und Jean Le Gac. „I like drama as in performing, but not drama as in dramatic. My life is peaceful“, erklärte die argentinische Künstlerin Amalia Ulman in einem Interview mit artnet. Diese Worte beschreiben perfekt ihre dramatische fotografische Inszenierung "Excellences & Perfection“s auf der Fotoplattform Instagram, die sie von April bis Juli 2014 mit insgesamt 186 Fotos sowie zugehöriger Hashtags realisierte und die später unter anderem in der Tate Gallery in London ausgestellt wurde. Sie zeigt darin die fiktive Geschichte einer jungen Frau, die nach L.A. kommt. Zuerst lebt sie ein „braves“ Leben, dann geht sie auf Parties und arbeitet als Escort, am Ende wendet sie sich einem gesunden Lifestyle zu. Als „Instagram-Tragödie“ betitelt, führte Ulman ihre mehr als 75.000 Follower auf Instagram in die Irre und erhielt während der gesamten Performance unzählige Kommentare, Fragen und Komplimente zu ihren Bildern. Erst nach vier Monaten löste sie die Performance auf und erklärte alle Bilder für sorgfältig geplant und inszeniert, was Empörung, Fassungslosigkeit und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit auslöste. Kunsthistorisch gesehen bewegt sich Ulmans Arbeit im Feld zwischen inszenierter Fotografie und Performance-Art, wobei der partizipatorischen Charakterdes Kunstwerks betont wird, wie ich im Folgenden argumentieren werde. Zudem stellt die Künstlerin interessante Fragen zum Subjekt und Autorenschaft im poststrukturalistischen Diskurs in Verknüpfung mit sozialen Medien und dem Internet 2.0.

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