Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta, Teil 2, Teil 2

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Universitätsverlag Göttingen, 2005 - 533 Seiten
Die Darstellung der Institution »ältere Privatdozentur« im ersten Teil wird im zweiten Band durch biographische Skizzen von 32 Privatdozenten des Sommersemesters 1812 ergänzt. Sie verdeutlichen, dass die Privatdozentur nur für wenige eine Pflanzschule künftiger Professoren war, als die sie der Göttinger Orientalist Michaelis 1773 bezeichnete - nur sechs Privatdozenten erreichten eine Professur. Der Regelfall war ein nicht habilitierter Privatlehrer ohne Berufungsaussicht, der mit seinem Zweitberuf den gehaltlosen Privatdozenten in sich ernährte. Das Karrierespektrum in der gewählten Stichprobe ist weit gefächert: es reicht von dem bedeutenden Arabistikprofessor G. W. Freytag an der Universität Bonn bis zum örtlichen Notar J. G. Quentin, der am Rande des akademischen Proletariats stand, bis hin zu dem jung dahingegangenen Autor Ernst Schulze, der für Cäcilie Tychsen einfühlsame Poesie schrieb und posthum zu einem Lieblingsdichter seiner Zeit wurde. Die Stichprobe schließt den Friseurgesellen Ch. Focke ein, der sich zum Mathematikdozenten aufschwang, sowie den Musicus J. N. Forkel, einen Mitbegründer der Musikwissenschaft. Die Arbeit beruht vor allem auf den Akten des Universitätsarchivs und führt daher viele Aspekte des alltäglichen Mit- und Gegeneinanders an der Georgia Augusta auf, die im ausführlichen Personen- und Sachregister aufgeführt sind. Abgerundet werden die Einsichten in den akademischen Alltag durch den Blick auf andere Universitäten: von Salamanca, zu dessen Promotionsbräuchen auch der Stierkampf gehörte, bis hin zur Erfurter Universität, an der man eine Promotion kaufen konnte und darüber hinaus auf W. von Humboldts Neugründung, die sich 1810 am östlichen Horizont zeigte.
 

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Beliebte Passagen

Seite 663 - Ruschelkopf auch die Mutter mit fort! — Denn noch ist wenig Hoffnung, daß ich sie behalten werde. — Ich wollte es auch einmal so gut haben wie andere Menschen. Aber es ist mir schlecht bekommen.
Seite 663 - Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn ! denn er hatte so viel Verstand ! so viel Verstand ! Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiß, was ich sage. War es nicht Verstand, daß man ihn mit eisernen Zangen auf die Welt ziehen mußte? Daß er sobald Unrath merkte? War es nicht Verstand, daß er die erste Gelegenheit ergriff, sich wieder davon zu machen?
Seite 843 - Was für ein Werk ließe sich nicht über Shakespeare, Hogarth und Garrick schreiben. Es ist etwas Ähnliches in ihrem Genie, anschauende Kenntnis des Menschen in allen Ständen, anderen durch Worte, den Grabstichel, und Gebärden verständlich gemacht.
Seite 596 - Die Proletarier der Geistesarbeit sind in Deutschland die eigentliche ecclesia militans des vierten Standes. Sie bilden die große Heersäule der Gesellschaftsschicht, welche offen und selbstbewußt mit der bisher überlieferten sozialen Gliederung gebrochen hat . . Ich fasse auch diese Gruppe des vierten Standes in ihrer ganzen Konsequenz...
Seite 667 - Der gute Bürger ist mir in diesen Tagen wenig aus dem Sinn gekommen. Ich habe sein Begräbnis durch das Perspektiv mit angesehen. Als ich den Leichenwagen mit einer Art von Anlauf durch das Kirchhof-Tor rollen sah: so hätte nicht viel gefehlt, ich hätte laut ausgeweint.
Seite 960 - Die akademischen Lehrer der Philipps-Universität in Marburg von 1527 bis 1910. (Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen und Waldeck. 15) Marburg 1927, S.
Seite 971 - Göttingen: Umrisse einer Beschreibung und Geschichte der Stadt, der Universität, der Umgebung, der wissenschaftlichen und insbesondere naturwissenschaftlichen und medicinischen Institute; Andenken an die 31.
Seite 856 - S. 429-32; S. 432. barer Beharrlichkeit in mannigfaltiger und gründlicher Erlernung alles Guten und Zweckmäßigen. Die Vereinigung des Studiums großer Schriftsteller mit dem des Menschen und eines tätigen Lebens mit einem denkenden, sie ists, allein sie, welche unsre Wissenschaft jener unsterblichen Vollkommenheit unsrer Meister im Altertum nähren kann. Mit Wissenschaft die erste der Künste paaren, die Kunst, den Feind zu schlagen und das Vaterland zu behaupten, das ist nicht eine Unterbrechung,...
Seite 536 - Miene, worin ihm, sooft er wollte, der strengste Ernst zu Gebote stand. Er war ein Schulmann, gerade wie er sein sollte, um von diesem Stande die Verachtung der feinen Welt, womit die gewöhnliche Pedanterie desselben belegt ist, abzuwälzen.
Seite 568 - Schusswunden in den Extremitäten und die dadurch bedingten verschiedenen Operationen der Amputation nebst deren Nachbehandlung. Aus dem Englischen und mit Anmerkungen von G. Spangenberg. Berlin 1821. itkinil, t'..

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