Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

sie, das die jenige den weg unden an Irsch berghe nit obrichtigh haltent, das man dahin rumelich faren möge, sint demselben apt bois sculdigh darumb. Die hinder des gotzhaus gericht vurgenant sitzen sall man penden, die viswendigh wohnen, den sall man des apts vogtey verkünden, undt darnach die blum darauff, undt in dem herbst sall man geben von weingarten in des egenanten cloisters keltershaus vur der zougen daselbst dat echte theil des waistoumbs vor zehenden undt kelterrecht, zu wifsen mit namen von jekliger aimen vier zinnsfas als von alters, und also vort an uff undt nieder, defs halb der egenante apt undt sein gotzhaus dasselbe kelterhaus mit seine zubehoire allein in bauwe halden. Dar na wan des herren apts obg. freiheit undt herligkheit gewyst ist, sall der boede ruffen dreymahl, abe jemandt var gericht zu schaffen habe, dafs er sich vurzehe, ehe der scholtes oder meier den staff niederlege, wan mein herr apt hait goit gericht.

WEISTHUM VON FILTSCH 1).

1658.

In dem bezirck weisen vnd erkennen die scheffen einem ehrw. herrn vnd apten zu s. Mergen vor ein grundthern, scheffen zu setzen vnd zu entsetzen, gepot vnd verpot; dazu wasser vnd weyde, vnd den zehenden vnder dem pflugh.

Item, da auch der vogt einen oder mehr nit bestelt, dafs ime sein theil fruchte vff den schwartzkönigh abendt von dem meyer geliebert werde, vnd also dieselbe selbst empfangen muste, vnd ghen Filtsch kheme, so solt der meyer sein haufsgader zu thun vnd vber den selben gader dieselbe frucht mit der massen ime dem vogten in sein sack liebern; vnd da sich zutruge, dafs die viertzell zu weith, vnd der sack zu enge were, vnd was defs halb abfallen wurde, dasselb soll des meyers hoenern ligen pleiben vffzuetzen.

Item weisen auch, das ein jeder vogdt einem hern zu 8. Mergen vff sein erfordern drey tagh zu theinst sein soll, selbst dritt, es seye zu schirmungh wasser vnd weiden, oder der grundtgerechtigkeit oder aber in einiger vorfallenden vogdtschaff. Da aber der vogdt weither dienen muste, dasselb vff des herrn kosten gescheen soll, vnd sein auch nit weither dhan in Filtscher bezirck zu volgen schuldigh.

Item, da ein hausman nit pleiben vnd sich erhalten kundt, soll er das gottshaufs zuforderst seiner zynfs halben vnd sunst menniglichen zufrieden stellen, vnd als dhan frey hinwegh zehen, vnd da ein herr zu s. Mergen dem armen man begegnen wurdt, vnd nicht fortkommen kundte, soll ihre ehrw. abstehen, vnd demselben armen man helffen, dafs das hinderst radt khonne stehen dha das forderst gestanden, vnd darnach den armen man passiren lassen. Vnd da er volgendes widerkäme vnd sich nider

1) rechts von Trier, oberhalb Irsch.

schlagen wolt, soll er vmb sein zynfs vnd dienst widerumb augenomen werden.

WEISTHUM ZU RÖBER 1).

Item zum ersten weist der lehenman den würdigen vnd edlen hern vom dhoim zu Trier einen frienn hoff vnd ein foll gericht vf dieser vnd jenseits Moseln 2) also weidt ire gewonheit gait vber hals vnd vber buich also fern die erw. hern frei halten, vnd ob es sach were, das ein mifsdediger mensch vf solcher herlicheit gefangen wurdt, denselben sal man dem vndern schulhissen liebern vnd der sal dan ein boden in den Ham senden zu dem vberschulthissen, damit sal der vnder schulthifs voldain haben.

Item weist der lehenman zu d. w. h. vierzeihen lehen die sal der lehenman bauwen zu rechter, gutter, gewohnlicher zeit, vnd ob es sach were das der lehen eins bawfellig wurde, sal der lehenman machen sieben proffkulen vnd vierzeihen burden mists darin tragen, damit sol der lehenman des negst jar genug gethain haben, vnd visser den vierzeihen vorgen. lehen weist der lehenman den erw. h. sieben trierischer ohmen weins vnd einen keefs palmenweidt vnd ein schillincksbrodt, das löst der lehenman ab mit einem albus.

Auch weist der lehenman, abe ein lebenman dem anderen schaden doit vnd nit erlassen enwolde, dan sal der schulthis inen geben zwein lehnman darzu den schaden zu besichtigen vnd an kein ander gericht zu ersuchen. Auch so sal ein lehenman den anderen nit weiters bedencken dan in dem Roeber gericht, nachdem das man hie weist ein foll gericht. Auch sal vsganck vnd ansetzung in diesem gericht geschehen.

Item weist der lehenman, wan vns gott einen hirbst beschert, sal der schulthis mit dem schutzen vnd etlichen lehenleuten die drauben besichtigen vnd eins tags eins werden, das man sal lesen. Vnd wan dan die herren kommen oder ire knecht zu dem vnderschultissen, sal sie der schultis ehrlich entpfahen vnd den disch decken, darnach sal der schultis ein doich vfthun vnd sal in der herren kost sein mit seiner haufsfrauwen vnd seiner magd bis das der wein vnder die reyff kumpt.

Wer auch sach das ein lehenman noth mistes het in seinem eigen goedt, sal er dem schultissen oder schutzen vrlaub heissen, ob er irer keinen fundt, sal er ein reyfs vor den hoff stechen vor ein warzeichen.

WEISTHUM ZU CASEL 3).

1548.

Die scheffen erkennen den wirdigen herrn dechant vnnd capittel vnd gliddern v. 1. frawen stifftskirchen zu Pfaltzel alle

1) am rechten Moselufer, Pfalzel gegenüber.

2) and. abschrift: heitzes Mosell vnd dortzes Mosell.

3) auf der rechten Moselseite, Pfalzel gegenüber, an der Ruwer. Eiselsbach zwischen Casel und Ruwer.

T

1

jerlichs vff den nehsten dingktag nach v. 1. fr. lichtmifssen eyn fry gericht vnd jargeding mit zweyen fryhen wissungen zum ersten vnnd zum zweiten vierzehenten tag nach dem dingktag, die sollen an denselbigen als angemaleten ordenlichen tagen vor der kirchen zu Paltzel im alten creutzgangk gehalten werden.

Wysen eynen fryhen hob zu Yselspach, der ist also fry, wanne eyner den lyb verwirckt hette, vnd in den hob queme, soll er sechs wochen vnd dry tage lybs sicher darinn sein; keme er dan nach bestimbter zyt dry schridt buyssent die fryheit ader buyssent gemelten hob vnd darnach widder darin, soll er alle mal so offt solchs geschehe, nach wie vor fry syn vnd gehalten werden; allein offentlich mordere vnd diebe vnd diebery vfsgescheyden, damit nyemands vnverhoert vnd vnuerantwurt vberrast werde; des soll sich der arm mensch selbs bekostigen.

Were sach, das yemands vnerlaubt eynen stammen grofs oder kleyn in dem fryen walt, gnant Pfaltzer walt abhiege, der ist den herrn von yedem stammen fünff gulden Triersch zur buessen verfallen vnd dem scheffen sein recht.

Auch wysen wir gedachten herrn solch fryheit, woe sichs begebe, eynen scheffen zu setzen, vnd keynen bequemlichen man bynnen obgen. bezirck beguedt funden, möchten sie alle zyt nach irem fryen willen vnd wollgefallen in die gemeyn zu Casel gryffen, eynen ader mehe scheffen aufs denselbigen welen; der ader die sein auch alsdan schuldig inen on eynich entschultnis ader weygerung zu folgen, vnd den scheffenstoll anzunemmen, inangesiehen, das er nit vnder inen bynnen dem grontgericht beguetet ist. Dargegen hait die gemein zu Casel sich wasser vnd weyden bynnen obgen. marcken zu geprauchen vnd zu geniessen.

Die wiesen sollen gefryhet sein nach lendlichem prauch von s. Gertrauden tag an bifs das das hauwe gemeht vnd geheustet ist. Item es sullen auch die vier styletter zu Yselspach sein; vnd dan sollen die Carthuser eyn lück im herbst an der herren hoiff in der Carthuser hecken zu gebrauch der herren fry vffhalten.

Sie wysen vnd erkennen eyn seumnisbuefs den herrn funff schilling vnd den scheffen eyn sester wynes; eyn freuelbuefs dragen den herren x albus, wie sie der landfürst hebt, vnd den scheffen zwene sester wynes.

Item, so offt vnd dicke pfende im schaden vff erbgüttern befonden vnd ergriffen werden, so soll man solch pfende zu Yselspach in den hob liebern, die sollen daselbs dry tag staen vnd die zyt vnuerlustig gehalten werden. Nach verwylten dryen tagen sol man dieselbig pfende eynem kirchen kelner zu Pfalzel liebern, der hait alfsdan vmbzuschlagenn.

Letzlich sollen die botten aufsroffen, der herrn fry jargeding sy nu gehalten, woe yemands vor gericht zu thun hab, der mage sich vorziehen, ehe der keilner den staff auffhebe.

Zum lehsten erkennen die scheffen, das die herrn vff dem jargeding ader von dem wyfsthum den sieben scheffen dem botten, dem custor vnd dem furchen die kost zu thun schuldig syn;

des soll der firch die scheffen vnd botten bifs ghein Rouer an die wiese fueren. Des abents sol der herrn bott zu Yselspach den vier scheffen geben eynen braten, eynen sehster wyns vnd vor zwene albus broit, das nennet man ejn grommelessen. Vff der wissungen sullen die herrn den scheffen geben zu mittage vor zwene albus broit, eynen sehster wyns vnd eyne wollgesettelte supp.

WEISTHUM ZU MARTINSDORF 1).

1542.

Inwendigh dem ban vnd bezirck weisen vnd erkennen die scheffen vermitz jren gethanen eiden einen erw. abt vor einen rechten, naturlichen grundtvoigt hochgerichts vnd zehenher, vnd weisen ime zu, allein vnd niemandt gemein, man vnd ban, zock vnd flock, font vnd pront, wasser vnd weide, hohe vnd nieder, gröne vnd dör, wypel vnd stronck, den vogel in der lufft, dafs wildt auff dem landt, den vische im wasser, hecken vnd busche, jagerey vnd vischerey, den bienpfank an der hecken.

Item erkennen auch die scheffen, das sie von allen dingen, fruchte, wein, heuwe, ferkelen, gerst, bien vnd zender zenden geben, doch von alters von eim lamb zwey eyger vnd von einem kalb vier eyger.

WEISTHUM ZU RIOL UND VELLE 2).

1537.

Die scheffen erkennen dem erw. hern apt, die scheffen vnd gericht des dorffs Rioll zu machen vnd zu entmachen, zusetzen vnd zu entsetzen, auch potten vnd meyer zustellen nach seiner erw. wolgefallen.

Item wiesen sie dem erw. apt vor einen naturlichen grundt hoechgerichtes voegt vnd lehenhern allein vnd nemants gemein; erkennen ym auch zu man, bann, fonnt, pronndt, zuck vnd fluck, waesser vnd weyde, hoech vnd neder, nafs vnd drucken, den vogel in der lofft, den vische im wasser, das wildt in dem velde vnd walde, auch hecken vnd boesch, alle grundt vnd hoechgerichtes boessen allein vnd nemans gemeyn, alle gepott vnd verpott, auch alle vischerie vnd jaygerie.

Wiesen vnd erkennen auch inwendigh dem ban des dorffs Rioll ein frie keyserliche hoechgericht zu richten vber haltz vnd buech, so dick vnd vfft das von noten sein vnd gepurren wirdt. Vnd so ein myfsdedigh mensch dar vff behemmet, angegriffenn vnd gepfangen wurde, denselbigen armen menschen soll der hoechgerichtes meyer mit seinen potten zu Velle an den stilletter leberen; vnd sol alsdan der hoechgerichtes zennder vonn Velle den armen menschen von dem hoechgerichtes meyer von Rioll

1) Mertesdorf an der rechten Moselseite, zwischen Casel und Fell. 2) Riol am rechten Moselufer, zwischen Kenn und Mehring; Fell zwischen Riol und Mertesdorf. Herl hinter Fell nach dem Hochwald zu.

nemen, vnd ynen ghen Velle in den thorn leberen; vnd nochfolgens seinen potten zu dem amptman vnd schoilteis zu s. Maximyn sennden vnd yme den armen menschen lassen ansagen. Dem nach soll der amptman den armen menschen lassen rechtfirtigen vnd ynen noch seiner myfsdaeth hoech vnd neder laessen richten, vnd das vermöge scheffen wistomps vnd erkentenus.

So sich begeben wurde, das ein arm mensch, es were im waesser, im feur, zu lannde oder anders woe vnder baumen in dem ban erfundten wurde, auch zu schanden queme vnd ginghe, ader sonst vnder wagen thodt plebe, sall alsdan der hoechgerichtes zennder den armen menschen behuetten, vnd verwaren laessen, vnd seinen potten zu s. Maximyn zu dem oberamptman schicken, vnd ym vrloeff heischen; den armen man oder frauwe vff zu heben vnd zu erdenn zu pringen. [in dem sonst gleichlautenden weisthum von Velle heisst es :] Vnd neben dem erkennen vnd wissen zu man, ban, zueck, flueck, font vnd pront, waesser vnd weide, büesche vnd hecken, hoech vnd neder, naefs vnd dor, den vogel in der laufft, den visch im waesser, das wildt im velte vnd im walt, klein vnd hoech, den bienphant an der hecken vnd alle hoechgerichtes boessen, klein vnd gros, vnd auch die jeygerie vnd vischerie inwennigh obgemelten marcken, alle gepot vnd verpott, zu richten vber hals vnd buech, hoech vnd neder, allein vnd nemants gemein, noch mittheilligh.

Ein schỏeffe weins derselbig sall also groifs sein, das er dem man zuschen seinen henden mit dem knoeff hencken pliebe.

Were sach, das ein myfswachstompiar anstende, vnd das alles mit myfsrattonge weins vnd korns, vnd der arme man sein weynzins vnd korn nit entrichten noch bezallen mocht, vnd der erw. apt als grundt vnd hoechgerichtes hern yme nit burgen noch beyden wolt, so magh der arm mann ein ame weins mit vunff schillingen dem grontherrn vernugen vnd entrichten vnd nit mehe.

Were sach, das einiger armer man dem apt alte versessen zinsse zu thun vnd schuldigh were, dan sol yne der grundther durch seinen potten lassen pfenden so hoech er bezalt vnd entricht were. Were aber sach das der arme man kein pfende hette, soll man yme den grundt verpietten, so langh er bezalt het.

Wiesen vnd erkennen auch, so einiger man in dem bann vnd bezirck gesessen were, vnd mit rauch vnd flamme haus vffhielt, der sol iarlichs dem grundthern geben drie voegthoener ader drie weyfspfenningk da vor, vnd einen sester duerweins, vnd die scheffen sind solichs vor yren loen quyt vnd enttragen; vnd derowegen yst ein erw. apt dem armen man so vil holtzes, damit er einen dorsteill machen mochte vnd kennte, zu geben schuldigh vnd pflichtigh.

Demnach wisen vnd erkennen sie dem erw. apt sein frie doerzins von dem armen vnnerthaenen, vnd man den zu s. Brictius tagh bezallen soll. Vnd wannehe man den doerzins vff obgemelten tagh nit vernugt noch entricht, so yst derselbigh zins

« ZurückWeiter »