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Österreichs Kämpfe

im Jahre

1866.

Nach Feldacten bearbeitet durch das k. k. Generalstabs-Bureau für Kriegs-
geschichte.

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Verlag des k. k. Generalstabes. In Commission bei C. Gerold's Sohn.

Druck von Carl Gerold's Sohn.

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Harvard College Library

Jan. 12, 1912

Gift of

William Endicott, Jr.

Vorwort.

Das Jahr 1866 hat mitten im Herzen Europa's einen Kampf entstehen sehen, von dessen Erschütterungen heute und wohl für lange Zeit noch der gesammte Continent vibrirt.

Zwei grosse Staaten, das eben entstandene Italien, und das nach grösserer Macht und der Führerschaft in Deutschland strebende Preussen, griffen, unter sich verbündet, den Kaiserstaat Österreich, diesen beständigen Verfechter des vertragsmässigen Rechtes, im Süd und Nord seiner Grenzen an.

Der Kampf war ein ungleicher, und die Würfel fielen zum Nachtheile Österreichs.

Einer der glänzendsten Feldzüge der kaiserlichen Waffen gegen dreifache Übermacht im Süden, der Sieg bei Custoza und die grosse See-That bei Lissa, gingen spurlos unter in dem Missgeschicke, dem Österreichs Heer im Norden erlag.

Die beiden Gegner des Kaiserstaates haben ihre Ziele erreicht. Der kaiserliche Soldat steht nicht mehr auf italischem Boden, den er in hundertfältigen Kämpfen zum Ruhme und zur Grösse des deutschen Namens errungen hatte.

Im Norden ist mancher deutsche Thron gefallen, manches bisher selbständige Staatsleben vernichtet; der deutsche Bund liegt zertrümmert; Österreich steht in keinem politischen Zusammenhange mehr mit dem deutschen Wesen, und die Krone Preussens, bereichert durch die schleswigholsteinischen, hannoverschen, kurhessischen, nassauischen Lande und andere ehemals freie Gebiete, hat nun die Führerschaft und auch die Verantwortlichkeit für die weiteren Geschicke Deutschlands allein übernommen.

Die Zeit wird lehren, was von den neuen Verhältnissen gesund und lebensfähig ist, und was nicht; sie wird erweisen, ob Deutschland ohne Österreich, das durch Jahrhunderte sein bestes Blut und seinen ganzen

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