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Hinsichtlich der Verwendung, welche die k. k. Marine in dem bevorstehenden Feldzuge finden sollte, wurde am 25. April bekannt gegeben, dass im Falle eines Krieges eine operirende Escadre mit dem Canal von Fasana als Operationsbasis zu bestehen hätte, deren Commandant bezüglich des Einklanges der Operationen im Grossen an den Commandanten der Armee im lombardisch-venetianischen Königreiche gewiesen sein würde.

Für die Lagunen und Venedig waren zur Ausrüstung folgende Dampfer bestimmt: Die Schrauben-Kanonen-Boote Auslugger, Pelikan und Deutschmeister, die Rad-Dampf-Kanonen-Boote I, II, III, IV, V, VI, — die Raddampfer Turn und Taxis, Alnoch, Messagiere und Gorczkowski; für den Garda-See:

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die Schrauben-Kanonen-Boote: ,,Speiteufel",,,Wildfang“, „Scharfschütze",,,Raufbold", ,,Wespe" und „Uskoke";

die Raddampfer „Franz Josef“ und „Hess", welch' letztere mit Eisenbahnschienen gepanzert wurden.

Dem commandirenden General in Dalmatien, FML. Franz Baron Philippovich, wurden zur Verfügung gestellt:

die Kriegsdampfer ,,Fiume" und ,,Curtatone",

die Kanonen-Boote 3. Classe:,,Gemse",,,Grille" und,,Sansego" 1), endlich mehrere schnellfahrende Lloyddampfer, und zwar:,,Venezia" für Zara, ,,Vulcano" für Cattaro, und ,,Egitto" für Lissa.

Segelfregatte „Bellona" wurde als Hafenwachschiff für Pola, Goelette „Saida" für Veruda, und Dampfyacht „Fantasie" besimmt, zu höherer Verfügung in Pola zu verbleiben.

Die für die Adria bestimmte operirende Escadre wurde zusammengesetzt aus:

den Panzerfregatten: ,,Don Juan d'Austria", „,Kaiser Max",,,Prinz Eugen",,,Drache" und ,,Salamander",

den Schraubenfregatten: ,,Schwarzenberg",,,Radetzky",,,Adria" und ,,Donau",

der Schrauben-Corvette,,Erzherzog Friedrich",

den Schrauben - Kanonen - Booten: ,,Dalmat", „Hum",,Velebich", ,,Reka",,,Streiter",,,Wall", und,,Seehund",

den Raddampfern: „Elisabeth", „Greif“, „Lucia", ,,Andreas Hofer" und,,Triest".

Zum Commandanten dieser Escadre war der Contre-Admiral von

1) Dieselben wurden vom Commandirenden disponirt: „Grille“ und „Gemse“ in die Bucht von Topla, „Sansego" nach Kleck,-,,Fiume", "Curtatone" und 1 Lloyddampfer

nach Zara.

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Österreichs Kämpfe 1866. I. Band.

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Tegetthoff designirt, welcher nebst den oben genannten Schiffen, zur Erhaltung der Communication und zur sonstigen Verwendung längs der dalmatinischen Küste, noch über die Schraubenschooner Narenta“ und „Kerka“, dann über die Raddampfer Vulcan“ und „Taurus" und den Lloyddampfer „Stadion“ zu verfügen hatte.

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Die Panzerfregatten ,,Habsburg" und „Erzherzog Ferdinand Max" befanden sich noch im Bau, die Schraubenfregatte,,Novara“, welche durch einen Brand stark beschädigt worden war, stand in Reparatur zu Triest, das Linienschiff,,Kaiser" war noch in der Ausrüstung begriffen.

Nach der Hinausgabe der Fahrdispositionen für die Süd-Armee erfolgten auch die Anordnungen zur vollständigen Mobilisirung der NordArmee. Die am 21. April auf Kriegsstand versetzten, für Festungsbesatzungen im Norden designirten 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 25, 51, 62, 2, 64, 23, 24, 41, dann das 3. und das 4. Bataillon Nr. 58 (zum 10. Armee-Corps bestimmt) hatten nach bewirkter Ergänzung an Eisenbahn-Stationen zu rücken, um von dort mit möglichster Beschleunigung an ihre Bestimmungsorte abgehen zu können.

Am 27. April wurden die noch nicht augmentirten 4. Bataillons auf vollen Kriegsstand an Mannschaft gesetzt, und zwar: von den InfanterieRegimentern Nr. 11, 18, 28, 36, 42, 73, 75, 21, 35, 74 (alle böhmischen), dann Nr. 1, 8, 54 (die letzten mährischen), Nr. 9, 10, 15, 30, 55, 56, 77 (die letzten galizischen), Nr. 69 (ungarisch); am 28. erfolgten die Befehle zur Versetzung des 1., 2., 3., 4., 6., 9., 10., 11. und 12. Artillerie-Regiments und des 1. Génie-Regiments mit allen Abtheilungen (ausgenommen die in den Bundesfestungen stehenden Artillerie-Festungs-Compagnien Nr. 1, 3, 4/1 und 3, 4/II, dann die 15. und 16. Génie-Compagnie) auf den Kriegsstand, einschliesslich der Officiere, und zur Aufstellung der Depôt-Compagnien; zur Versetzung des Infanterie-Regiments Nr. 1 mit den ersten 3 Bataillons auf den vollen Kriegsstand an Mannschaft, endlich:

zur Versetzung der Depôt-Divisionen der 80 Linien-InfanterieRegimenter, des Depôt-Bataillons des Kaiser-Jäger-Regiments und der Depôt-Compagnien der 32 Feld-Jäger-Bataillons auf den vollen Kriegsstand an Officieren und Mannschaft, respective bei den Depôts des Kaiser-Jäger-Regiments und der aus Italien sich ergänzenden Infanterie-Regimenter und Jäger-Bataillons, welche den Kriegsstand an Mannschaften bereits hatten, nur noch zur Annahme des Kriegsstandes an Officieren.

Am 28., 29. und 30. April wurden folgende weitere Augmentirungen und Ausrüstungen angeordnet:

Completirung der 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 21, 35, 74 in Böhmen,

des 3. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 3 in Mähren,

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3. und 4. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 58 in Galizien, der Infanterie-Regimenter Nr. 10, 24, 57, des 12. und 16. JägerBataillons in Siebenbürgen,

des 2. und 5. Pionnier-Bataillons, mit Fahrgemeinen und BespannungsPferden;

Annahme der Kriegsformation bei den 12 Kürassier-, den 2 Dragoner-, dem 2., 4., 5., 6., 7., 8., 9., 10., 12., 14. Huszaren-, und dem 1. bis 11. UhlanenRegimente, d. i. alter Cavallerie-Regimenter exclusive jener, die in Italien standen und schon auf vollen Kriegsstand versetzt waren; Ausscheidung der Depôt-Escadrons und Ergänzung der Feld-Escadrons aus denselben, und Erhöhung des Standes dieser 35 Depôt-Escadrons um je 100 Mann und 100 Pferde;

Completirung der in Ungarn liegenden 11 Kürassier- (Nr. 1 bis 11) und 5 Uhlanen-Regimenter (Nr. 2, 4, 5, 8, 11) mit dem Reste der Bespannungen und Einberufung der Fahrgemeinen hiezu;

Ausfassen der Fuhrwerke und Zuggeschirre seitens der damit noch nicht vollständig versehenen Cavallerie-Regimenter;

Abgabe der für die Artillerie bestimmten schweren Zugpferde der Friedens-Transports-Escadrons an die betreffenden Artillerie-Regimenter;

theilweise Aufstellung der für das Hauptquartier der Nord-Armee, dann für die Corps- und Cavallerie-Divisionen erforderlichen FuhrwesenAbtheilungen.

Am 29. April erging an die General-Commanden der Auftrag, die in die Festungen Theresienstadt, Josephstadt, Königgrätz, Olmütz und Krakau bestimmten Truppen, sobald sie nahezu ergänzt wären, dahin abzusenden, mit Ausnahme des Uhlanen-Regiments Nr. 1, das vorläufig noch in Tarnow bleiben sollte. Gleichzeitig wurde das 4. Bataillon Nr. 10 nach Lemberg, das 4. Bataillon Nr. 9 nach Wien, das 4. Bataillon Nr. 56, dann die 4. Bataillons Nr. 15, 55, 77 nach Ungarn bestimmt. Die 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 21 und 74 hatten einstweilen nach Olmütz verlegt zu werden 1).

') Obwohl alle in die genannten Festungen disponirten Truppen nach Möglichkeit mittelst Eisenbahn befördert wurden, so waren die Besatzungen dieser Plätze doch erst Ende Mai (Josephstadt, Königgrätz am 17., Olmütz am 24., Theresienstadt am 25., Krakau am 27.) ganz vervollständigt, bis zu welcher Zeit auch die nach Ungarn etc. bestimmten Truppen in ihren neuen Garnisonen eingetroffen waren.

Am 1. Mai wurde mit der Augmentirung der zur Nord-Armee gehörenden Infanterie-Regimenter und Jäger-Bataillons abgesehen von dem bereits auf den Kriegsstand gesetzten Infanterie-Regimente Nr. 1, begonnen, indem die Versetzung der aus den entfernteren östlichen und südöstlichen Bezirken sich ergänzenden Infanterie-Regimenter Nr. 8, 10, 15, 20, 24, 40, 41, 55, 56, 57, 58, 77, 44, 51, 62, 64, 2, 46, 52, 71, 78 mit den ersten 3 Bataillons, des 3., 4., 12., 22., 24., 28., 30., 31. Jäger-Bataillons, dann des 2. und 5. Pionnier-Bataillons auf vollen Kriegsstand an Mannschaft, endlich die Absendung der bereits bei den Depôt-Compagnien einberufenen Ergänzungen des 8. und 26. Jäger-Bataillons zu diesem letzteren angeordnet ward.

Am 2. Mai wurden ferner auf vollen Kriegsstand an Mannschaft versetzt: die 1., 2., 3. 4., 8., 9., 10. Sanitäts-Compagnie einschliesslich der sechsten Züge und der aufzustellenden 2. Depôt-Compagnie; die zum I. Armee-Corps gehörenden Infanterie-Regimenter Nr. 30, 33, 34 mit den ersten 3 Bataillons, und das 29. und 32. Jäger-Bataillon, das 12. und 13. GrenzInfanterie-Regiment mit allen 4 Bataillons.

Am 3. Mai wurden:

Alle noch nicht auf dem Kriegsstand befindlichen böhmischen InfanterieRegimenter (Nr. 18, 42, 73, 74, jedes mit den 3 ersten Bataillons, Nr. 21, 35, jedes mit den 2 ersten Bataillons) und die böhmischen Jäger-Bataillons Nr. 1, 2, 6, 13, 14, 18 auf vollen Kriegsstand an Mannschaft gesetzt;

das 5. Jäger-Bat., dann die Infant.-Regmt. Nr. 15, 77 (vom VIII. Corps)

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beordert, die Pferde auszufassen, beziehungsweise auch die Fuhrwerke und Zuggesschirre; und die Fahrgemeinen einzuberufen (das Infanterie-Regiment Nr. 74 nur für das 1. und 2. Bataillon);

ferner die Landes-General-Commanden beauftragt, den Pferde-Ankauf mit aller Energie zu betreiben und die Einberufung der Fuhrwesen-Mannschaft zu beschleunigen.

Am 4. Mai wurde die Versetzung auf den vollen Kriegsstand an Mannschaft der zum IV. Corps gehörenden, noch nicht augmentirten Infanterie-Regimenter Nr. 6, 12, 37, 60, 61, 67, 68 mit den ersten 3 Bataillons und des 27. Jäger-Bataillons 1) — der zum II. Corps gehörenden Infanterie

1) Das Infanterie-Regiment Nr. 51, beim 4. Corps eingetheilt, ging auf telegraphischen Befehl am 3. Mai mittelst Eisenbahn von Lemberg ab und traf am 4. in Krakau ein.

Regimenter Nr. 27 mit den 3 ersten, und Nr. 47 mit den 2 ersten Bataillons, und des 9. und 20. Jäger-Bataillons, endlich des 1. und 6. PionnierBataillons einschliesslich der Pionnier-Zeugs-Reserve und der Aufstellung der Depôt-Compagnien dieser beiden Bataillons angeordnet.

Am 5. Mai wurden die letzten noch nicht auf dem Kriegsstand befindlichen Infanterie-Regimenter (Nr. 3, 49, 72 mit je 2, Nr. 4, 8, 14, 23, 25, 32, 69 mit je 3 Bataillons) und die Jäger-Bataillons (Nr. 5, 11, 16. 17, 25) auf den vollen Kriegsstand an Mannschaft versetzt, und am 6. Mai die Annahme des Kriegsstandes beim Pionnier-Corps-Stabe und dem Pionnier-Zeugs Depôt, dann die Beförderung der Officiere auf den Kriegsstand des Pionnier-Corps befohlen.

Am letzteren Tage wurden auch die noch nöthigen Anordnungen zur Betheilung aller noch nicht mit Bespannungen etc. ausgerüsteten Truppen und Fuhrwesen-Abtheilungen (des III., X. und VIII. Corps, dann des Armee-Hauptquartiers) erlassen.

Für die Brigade in Holstein wurden die Pferde, Fuhrwerke und Zuggeschirre durch die Depôts ausgefasst und bei denselben zur Absendung bereit gehalten.

Der Pferde-Ankauf für die Nord-Armee war unaufgehalten fortzusetzen; nur die Ankäufe für die Cavallerie sollten erst vorgenommen werden, wenn die weitere Standeserhöhung der Depôt-Escadrons angeordnet würde.

Am 7. Mai wurde für alle Infanterie- und alle Cavallerie-Regimenter, dann für das Kaiser-Jäger-Regiment anbefohlen, nun auch an Officieren beim Stabe und bei allen Abtheilungen den vorgeschriebenen Kriegsstand anzunehmen, und gleichzeitig ward auch die Completirung der Officiere der Feld-Jäger-Bataillons auf den vollen Kriegsstand durchgeführt.

Am 12. Mai ordnete das Kriegs-Ministerium die Absendung der zum Stabsdienste bei der Nord-Armee bestimmten Cavallerie-Abtheilungen zu ihren Corps, beziehungsweise zum Armee-Hauptquartier, an 1).

Am 13. Mai wurde die Aufstellung und Ausrüstung der bei den ZeugsArtillerie-Commanden zu Prag, Olmütz, Krakau, Comorn, Wien und Gratz deponirten 7 Corps-Munitionsparks und die Aufstellung des ArmeeMunitionsparks in Budweis und Bergstadtel angeordnet 2).

Behufs des Baues eines verschanzten Lagers am linken

1) Mit 26. Juni waren diese Abtheilungen an ihre Bestimmungen angelangt. 2) Am 19. Mai erging sodann der Befehl für die Absendung der zum Munitionspark der Nord-Armee bestimmten Park-Compagnien des 3., 6. und 8. ArtillerieRegiments nach Bergstadtel, wohin die bezüglichen Park-Compagnien des 1., 2. und 11. Regiments schon früher abgegangen waren. Dieselben trafen in Budweis und Bergstadtel ein: Nr. 2/I am 20., Nr. 2/II am 22., Nr. 2/III und Nr. 2/XI am 30.; Or. 2/VI am 31. Mai,

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