Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Am 16. März wurden die ersten Festungs-Compagnien des 2. und 4. Artillerie-Regiments von Wien mittelst Eisenbahn nach Josephstadt und Königgrätz, am 20. das 30. Jäger-Bataillon von Wien nach Teschen abgesendet; das 24. Jäger-Bataillon und die Infanterie-Regimenter Nr. 71 und 74 (deren Ausscheidung aus dem Verbande der Armee in Italien schon im Monate Februar, gelegentlich des unter friedlichen Verhältnissen für das Frühjahr beabsichtigten Dislocationswechsels, angeordnet war) wurden am 17. unter Commando des GM. Grafen Rothkirch mittelst Eisenbahn nach Wien beordert, und trafen diese Truppen vom 29. bis 31. März hier ein.

Am 24. März wurden die beiden Huszaren - Regimenter Nr. 6 und 14 von Bochnia und Rzeszow nach Mähren bestimmt 1).

Die Brigade General - Major Ringelsheim traf auf der Eisenbahn vom 24. bis 27. März in Theresienstadt ein, wo der Stab und 2 Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 42 blieben; das 26. Jäger-Bataillon wurde nach Bürgstein und Haida, das 3. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 42 nach Leitmeritz, das Infanterie-Regiment Nr. 73 nach Auscha, Grabern, Neuschloss und Böhmisch-Leipa verlegt.

Die drei vierten Bataillons und das Infanterie-Regiment Nr. 37 kamen vom 22. bis 24. März in Krakau an. Zum Ersatz derselben wurden das 1. und 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 67 (aus Stanislau) und das Infanterie-Regiment Nr. 68 (aus Zalesczyki, Tarnopol und Czernowitz) nach Lemberg gezogen, wo sie Ende März und Anfangs April eintrafen.

Die Uhlanen - Regimenter und die Batterien aus Siebenbürgen konnten der grossen Entfernungen wegen erst von Mitte April bis Mitte Mai in Nieder-Österreich, die Batterien in Pest einlangen.

Für die vier Uhlanen-Regimenter waren folgende Dislocationen bestimmt: Uhlanen - Regiment Nr. 3 nach Stockerau und Concurrenz (traf zwischen dem 6. und 14. Mai ein),

Uhlanen-Regiment Nr. 7 nach Bruck a. d. Leitha und Concurrenz (traf zwischen dem 14. und 18. April ein),

Uhlanen - Regiment Nr. 9 nach Himberg und Concurrenz (traf zwischen dem 9. und 12. April hier ein),

Uhlanen - Regiment Nr. 10 nach Gross - Enzersdorf (traf zwischen dem 11. und 16. Mai ein).

Das Huszaren-Regiment Nr. 2 traf vom 9. bis 11. April in der Dislocation Bochnia und Concurrenz, das Huszaren - Regiment Nr. 7 vom 3. bis 7. April in der Dislocation Rzeszow und Concurrenz ein.

Vom Huszaren-Regimente Nr. 2 wurde der Regiments-Stab am 11. April nach Krakau, die 4. Escadron am 17. April nach Myslenice, die 5. Escadron nach Wadowice translocirt.

Die Batterien des 6. Artillerie-Regiments trafen zwischen dem 6. und 11. April in Wiener-Neustadt, jene des 12. zur selben Zeit in Comorn ein.

') Dieselben brachen vom 29. März bis 3. April èscadronsweise aus ihren Stationen auf. Das Huszaren-Regiment Nr. 6 rückte vom 12. bis 18. April in MährischNeustadt und Concurrenz, das Huszaren-Regiment Nr. 14 vom 19. bis 24. April in den Rayon von Weisskirchen, der Regimentsstab am 21. in Olmütz ein.

Am selben Tage befahl das Kriegsministerium:

die Batterien Nr. 2, 4, 5, 6 des 1.) Artillerie - Regiments (zu Bri

[ocr errors]
[ocr errors]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors]

1, 2, 3, 4
2, 3, 4, 5, 6,

Armee-Corps bestimmt),

11. Artillerie-Regiments (für die 1. u. 2. leichte Cavallerie-Division bestimmt) successive mit Mann und Pferd auf jenen höhern Stand zu setzen, von welchem dieselben eventuell unter Beiziehung von 405 Stück schweren Zugpferden von den FriedenstransportsEscadrons sich in der kürzesten Zeit auf den Kriegsstand an Pferden bringen und marschbereit machen konnten.

Am 14. April befahl das Kriegs-Ministerium, die Batterien sämmtlicher 12 Feld-Artillerie-Regimenter (mit Ausnahme der Batterie Nr. 1/1 in Mainz) auf den Kriegsstand an Mannschaft zu setzen.

Die Pferde-Assent-Commissionen: Prag mit dem Filiale Budweis, Warasdin, Radautz als Filiale von Drohobycze, Gratz, Brünn und Hatschein waren sofort zu activiren, und hatte bei denselben, sowie bei den in Wien, Pesth, Drohobycze, Olchowce, Krakau und Nimburg bereits bestehenden Assent-Commissionen der Pferde-Ankauf unverzüglich zu beginnen.

Mit aller Energie sollte dahin gewirkt werden, dass die Artillerie-Regimenter binnen 14 Tagen ihren Pferdebedarf an sich zögen.

Am 18. April ordnete das Kriegs - Ministerium die Aufstellung der Cadres für die Fuhrwesen-Abtheilungen, ferner jene des ArmeePark-Bespannungs-Commando's sammt den zugehörigen FuhrwesenFeld-Inspectionen und den 19 Armee-Park-Bespannungs-Escadrons an.

Die Friedens-Transports-Escadrons wurden angewiesen, ihre schweren Zugpferde nach der hinausgegebenen Repartition, und nach Mass, als sie Ersatz an leichten Zugpferden bekommen würden, successive an die ArtillerieRegimenter abzugeben.

Die für die nördlichen Festungen designirten Génieund Festungs-Artillerie-Compagnien (jedoch ausschliesslich der noch nicht aufgestellten 5. Festungs-Compagnien) wurden am 13. April dahin beordert und trafen bis 1. Mai an ihren Bestimmungsorten ein 1).

Alle früher erwähnten Infanterie- und Cavallerie-Körper, die in Galizien liegenden 5 leichten Cavallerie-Regimenter, alle Cavallerie-Regimenter des Ofner Generalats, alle Infanterie - Körper des Prager und Brünner Generalats, das Infanterie-Regiment Nr. 10 und das 12. und 16. Jäger-Bataillon (letztere 3 in Siebenbürgen), das DragonerRegiment Nr. 1 und das Huszaren-Regiment Nr. 1, welche am 13. und 14. April zur Armee in Italien abmarschirten, dann Nr. 10, 5, 8, endlich alle Truppen der SüdArmee hatten ihren Feldbedarf an Fuhrwerken an sich zu ziehen.

1) Da nach dem Abmarsch der für die nördlichen Festungen bestimmten Festungs-Artillerie-Compagnien nur die 1. und 2. Festungs-Compagnie des 6. Artillerie

Es war zu dieser Zeit schon ziemlich sicher, dass die Festung Theresienstadt bei Beginn des Krieges nicht in unmittelbarer Verbindung mit der operirenden Armee stehen, sondern sich selbst überlassen, einer stärkeren Besatzung bedürfen werde.

Hiemit im Zusammenhange wurden am 14. April bestimmt:

Die 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 34, 42 und 73 für Theresienstadt, das 3. und 4. Bataillon des Infanterie - Regiments Nr. 16 nach Ungarn (statt der 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 4 und 9); das 4. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 9 als Besatzung nach Wien; die 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 4 und 27 zu Stabstruppen, u. z. ersteres für das I., II. und VIII. Corps, letzteres für das III. Corps und das Hauptquartier der Nord-Armee; ferner die 13. GénieCompagnie, statt nach Prag, nach Comorn.

Am 21. April wurde die ganze Süd-Armee auf den Kriegsstand gesetzt, vorläufig noch ohne Beförderung von Officieren, ebenso alle für Italien, Tirol, das Küstenland und Dalmatien bestimmten Truppen; endlich sämmtliche Grenz-Regimenter des Agramer-Generalates, dann das 9. Grenz-Regiment mit allen 3, resp. 4 Bataillons und den Reserve-Divisionen, und das Titler Bataillon sammt der Reserve-Division.

Die aus italienischen Bezirken sich ergänzenden Infanterie-Regimenter und Jäger-Bataillons, dann das Kaiser-Jäger-Rgt. hatten die Depôt-Körper mit vollem Kriegsstande an Mannschaft zu errichten und erstere die Einberufung aller in ihrem Bezirke sich aufhaltenden Recruten, Urlauber und Reservemänner italienischer Nationalität zu veranlassen 1).

Eine sehr wichtige Verfügung, welche schon seit längerer Zeit im Plane gelegen, ward nun auch definitiv ausgesprochen.

Dieselbe betraf die Ernennung der Commandanten für beide Armeen, von welch' letzteren jene im Süden fortan durch Seine kaiserliche Hoheit den Feldmarschall Erzherzog Albrecht, jene im Norden aber durch den bisherigen Commandanten der Armee in Italien, Feldzeugmeister Ritter von Benedek, zu befehligen war.

Am 22. April erhielt Feldmarschall Erzherzog Albrecht den Auftrag, sogleich nach Verona abzugehen und das Armee-Commando zu übernehmen. Feldzeugmeister Benedek sollte sodann zur weiteren Verfügung sich nach Wien begeben. Dieser Befehl ward jedoch gleich wieder zurückgenommen, und erst am 5. Mai neuerdings gegeben.

Regiments in Wien verblieben, und mit diesen den Anforderungen des Arsenals nicht genügt werden konnte, wurde die Aufstellung von zwei Arbeits - Compagnien beim Zeugs-Artillerie-Commando Nr. 1 zu Wien mit einem Gesammtstande von 6 Officieren, 540 Mann angeordnet.

1) Die auf Durchführung dieser Massregeln bezüglichen Detail-Verfügungen erflossen vom Kriegs-Ministerium am 22. und 23. April.

Das Landes-General-Commando zu Agram ward angewiesen, am 30. April das Liccaner-Regiment in Carlopago, das Ottočaner-Regiment in Zengg, jedes mit 3 Bataillons auf vollem Kriegsstande, zur Einschiffung nach Dalmatien bereit zu halten, und das Truppen-Commando zu Triest beauftragt, die Verschiffung dieser Regimenter nach Dalmatien, von je 2 Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 3 und 21 aus Dalmatien nach Triest, des 7. JägerBataillons und von 2 Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 17 nach Venedig, von 3 Bataillons Oguliner von Zengg nach Pola, des Infanterie-Regiments Nr. 78 von Istrien nach Triest, von je 600 Mann Ergänzungen der Infanterie-Regimenter Nr. 3, 17 und 47 von Triest nach Dalmatien und von 2 Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 22 von Fiume und Zengg nach Triest einzuleiten.

Ausser der Versetzung der für die Süd-Armee und für Dalmatien bestimmten Truppen auf den Kriegsstand wurde gleichzeitig jene des 14. GrenzInfanterie-Regiments mit allen 4 Bataillons, und der 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 4, 27 und 63, dann der zu Festungs-Besatzungen im Norden designirten 4. Bataillons (excl. jener, welche sich in Böhmen und Mähren ergänzten) angeordnet.

Das 14. Grenz-Regiment sollte nach bewirkter Ergänzung mit 3 Bataillons sogleich nach Siebenbürgen abrücken, damit die Linientruppen von dort abmarschiren könnten.

Alle Mobilisirungs-, Marsch- und Fahr-Entwürfe waren bisher darauf berechnet gewesen, dass beide Armeen gleichzeitig auf Kriegsfuss und in Bewegung gesetzt werden würden.

Der Umstand, dass nun die Süd-Armee aus politischen Rücksichten zuerst zur Aufstellung kam, machte eine störende Änderung der am 15. April ausgegebenen Marsch- und Fahr-Entwürfe nöthig.

Die neuen Entwürfe wurden am 25. April bekanntgegeben, und der Beginn der grossen Transporte auf den 1. Mai festgesetzt, mit welchem Tage auch beim Kriegsministerium die Centralleitung für Eisenbahn- und Dampfschiff-Transporte unter Major Panz des Generalstabes in Thätigkeit trat.

Nach Mass des Eintreffens der zur Süd-Armee bestimmten Truppen sollte vom Armee-Commando zu Verona die Rücksendung der im dortigen Bereiche dislocirten, zur Nord-Armee bestimmten Abtheilungen verfügt werden.

Die ersteren (einschliesslich der dortigen Festungs-Besatzungen und der Truppen für Dalmatien) trafen nebst dem grössten Theile ihrer Ergänzungen successive vom 2. bis 24. Mai, geringe Ergänzungsreste noch während des Monates Juni, an ihren Bestimmungsorten ein. Der Ankauf der für die SüdArmee erforderlichen Pferde war am 21. Mai vollständig beendet. Die Bespannungen und Fuhrwesens-Abtheilungen langten vom 18. Mai bis 12. Juni bei der Armee an, daher mit letzterem Tage die Süd-Armee so ziemlich vollzählig und vollkommen ausgerüstet war.

Die Stärke der Armee im lombardisch-venetianischen Königreiche, in Tirol und Istrien, und der Truppen in Dalmatien nach dem Mobilisirungsund Ausrüstungs-Entwurfe betrug:

Bei der operirenden Armee im
Venetianischen (3 Armee-Corps

Verpflegs-Stand

Streitbarer Stand

Mann Pferde Mann Pferde Geschütze

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Von den aus der Süd - Armee und aus Dalmatien ausgeschiedenen Truppen wurden jene des 3. Armee-Corps in Kärnthen und Krain, die übrigen an der Südbahn bis Wien, und an der Gross-Kanizsa-Ödenburger-Bahn dislocirt; die als Besatzungen für die nördlichen Festungen bestimmten italienischen 4. Bataillons wurden dahin, alle Ergänzungen der italienischen Regimenter zu diesen abgesendet 3).

') Darunter 434 Tragthiere.

2) Darunter 377 Tragthiere.

3) Das Infanterie-Regiment Nr. 49 blieb in Klagenfurt. Die zum 3. Corps gehörenden Jäger-Bataillons Nr. 1, 3, 4 und Infanterie-Regimenter Nr. 44, 46, 52, 62 und 78 wurden nach Kärnten und Krain verlegt und an den dortigen Bahnen dislocirt. Die Batterien Nr. 7/VIII und 8/VIII kamen nach Süd-Steiermark; die übrigen zum 3. Corps gehörenden Batterien und die 3. Sanitäts-Compagnie standen bereits in Laibach. Bis 16. Mai waren alle vorstehenden Truppen in ihren neuen Dislocationen eingetroffen, und somit das ganze III. Armee-Corps in Krain und Kärnten (nebst den 2 Batterien in Süd-Steiermark) versammelt.

Innerhalb derselben Zeit waren auch (von den zum 10. und 8. Armee-Corps bestimmten Truppen):

das 28. und 31. Jäger-Bataillon und die Infanterie-Regimenter Nr. 1, 3, 8 und 25 an die Südbahn von Cilli bis Leobersdorf,

die Infanterie-Regimenter Nr. 21 und 32 an die Ödenburger - Gross - Kanizsaer Bahn, die 8. Sanitäts-Compagnie nach Wien,

die nach Olmütz, Josephstadt und Theresienstadt bestimmten 4. Bataillons der italienischen Infanterie - Regimenter Nr. 13, 26, 38 und 45, welche ursprünglich nur nach Nieder-Österreich und Steiermark kommen sollten, in Folge späterer Anordnung (vom 29. April) in diese Festungen,

das 4. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 80 nach Wien,

das 4. Bataillon Nr. 79 nach Comorn verlegt worden, endlich waren auch die mit den 4. Bataillons gekommenen Ergänzungen der italienischen Regimenter bei den letzteren eingetroffen,

das 3. und 4. Bataillon Nr. 16 kamen am 31. Mai nach Ofen.

« ZurückWeiter »