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das Heranziehen dreier Bataillone der Reserve das Gefecht hielten, ohne wesentliche Vortheile gewinnen zu können. Die nach Espinavesa bestimmte Abtheilung war am Morgen vom General Vives kaum entdeckt, als dieser ihr seine Division über die Fluvia entgegenführte, ohne jedoch einen allgemeinen Angriff zu wagen; nach dem französischen Berichte hat diese Colonne die Spanier in einem Bajonettangriffe völlig über den Haufen ge= 2 M. n. d. Espi. Worfen; gewiß ist, daß sie am Nachmittage über Navata zurückging, bis wohin ihn einzelne Detachements folgten. Auch im Centrum warteten die Spanier den Angriff nicht ab, indeß traf ihr Anführer, den das lebhafte Feuer auf beiden Flügeln beunruhigte, vorher Sicherheitsmaasregeln, die ihm eines beträchtlichen Theils seiner Truppen beraubten. Ein Bataillon ward in Calabuig, eine Cavaleriebrigade hinter Bascara, das portugiesische + M. f. w. Hülfscorps bei Gallines, die Division Cornel bei Paret aufgestellt; die Avantgarde, so wie die Divisionen Cuesta und Taranco überschritten den Fluß bei Bascara, einige Regimenter folgten ihnen spåter. Marquis la Romana umging mit 24 Bat. der Avantgarde Pontos, und griff den Ort auf der Nordseite an, während General Arias die nah dabei gelegene Schloßruine gleiches Namens durch drei Bataillone von der Süd- und Westseite mit Erfolg bestürmen ließ. Während nun Augereau schnell einige Bataillone aus einem rückwärtigen Lager heranzog, und mit ihnen das Gefecht wieder herzustellen suchte, langte der größere Theil der Division Euesta auf den

Gallin.

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Pontos.

Höhen bei Armadas an, nahm den Ort im ersten An- ÷ M. f. 8. Laufe und rückte von hier aus in die linke Flanke des Feindes; der Rest derselben drang gleichzeitig auf der großen Straße vor, worauf die Republikaner mit Verlust von vier Geschüßen aller Orten wichen. Die Division Taranco besezte die Höhen bei der Einsiedelei el Angel, M. n. w. die leichten Truppen folgten den Abziehenden bis an ihre Låger, ohne ihnen jedoch beträchtlichen Verlust zufügen zu können, da das Terrain den Gebrauch der Reuterei wenig gestattete.

Das Treffen schien am Nachmittage völlig beendet, und die Sieger traten den Rückmarsch in ihre früheren Stellungen an, als plößlich wieder französische Abtheilungen vorrückten; Augereau hatte 3500 Mann frischer Truppen herangezogen und machte noch einen Versuch, durch unvermutheten Anfall vielleicht die Erschöpfung und Sorglosigkeit der Gegner zu benußen. Diese kehrten sogleich wieder um, und wiesen mehrere mit großer Tapferkeit auf Urmadas und Pontos unternommene Angriffe zurück. Der republikanische General mußte endlich, als ihn vier Bataillone der Division Taranco in vie Flanké marschirten, den eiligsten Rückzug antreten; er würde selbst bei besserm Erfolge wenig gewonnen haben, da vier spanische Infanterie-Regimenter, die an diesem Tage noch gar nicht gefochten hatten, indeß auf dem Schlachtfelde eintrafen und im zweiten Treffen aufgestellt wurden, Die Relationen beider Theile widersprechen einander eben so sehr in der Darstellung der Ereignisse, als in der

Pontos.

Berechnung des gegenseitigen Verlustes. Scherer giebt den eignen nur zu 85 Todten, 297 Verwundeten, den der Spanier zu 1000 bis 1200 Mann an; nach dem sehr detaillirten Berichte des General Urrutia zählten lettere 51 Officiere, 483 Mann todt und verwundet, 2 Officiere, 10 Mann gefangen, der Verlust des Feindes wird auf 2500 bis 3000 Mann, seine Stärke in dem Treffen auf 25,000 Mann geschäßt *).

Die Republikaner hielten sich von nun an ruhig in ihren Lågern, was, der spanische Feldherr zu einer Detachirung benüßte, indem er im Anfange des Monat Juli den General Cuesta mit einer Abtheilung in die Cerdagne sendete; wir wenden uns ebenfalls dahin, um die dortigen Kriegsereignisse seit dem Monat April nachzuholen.

Die bewaffneten Einwohner führten den kleinen Krieg mit Lebhaftigkeit, und um so mehr mit Glück, da ihnen das gebirgige Terrain, auf welchem sie fochten,

genau bekannt war. So überfielen sie in der Nacht zum M. f. w. Bellv. 2ten Mai den französischen Posten in Nefol, in der zum M. w. u. M. 6ten den in Olia und Nas, und wiesen die Angriffe zurück, welche am 14ten Mai und 4ten Juni auf ihre 2 M.n.w.Ribas. Stellungen, namentlich bei Doria und Tosas gemacht wurden. Im Laufe des Monat Juni fanden noch meh

f. w. Bellv.

1 M. w. Dor.

*) Mercurio II. 200-202. 294–322. Moniteur p. 1134. Marcillac giebt (p. 329 fgd.) einen wörtlichen Auszug der spanischen Relation, läßt aber das Treffen einen ganzen Monat spåter liefern.

rere solcher kleinen Gefechte statt, ohne daß dadurch die gegenseitigen Stellungen verändert worden wären *).

M. d. § M. f. 8. puyc.

Am Abende des 25sten Juli drang die Abtheilung Cuesta's durch den Col de Mayans in die Cerdagne, M.n.d.Dorita. vertrieb am folgenden Morgen die Franzosen aus ihren Lågern bei Err, Osseja und Puycerda und schloß leßteren 14 Ort ein. Die Aufforderung zur Uebergabe wurde abgelehnt, der Plaß daher unverweilt beschossen und nach zweistündigem Feuer von den Spaniern gestürmt, welche die ganze Besaßung (2 Generale, 1500 Mann mit 7 Geschüßen) zu Gefangenen machten. General Oquendo war indeß mit den Truppen von Seo de Urgel vor Bellver gerückt; als seine Aufforderung ohne Erfolg blieb, marschirte Cuesta am 27ften ebenfalls dahin, und bestimmte dadurch den dort commandirenden französischen General eine Capitulation anzunehmen, kraft welcher die 1000 Mann starke Besaßung kriegsgefangen wurde **).

Cuesta war noch mit den Vorbereitungen zu einer Unternehmung gegen Mont Louis beschäftigt, als die Nachricht von dem am 22sten Juli zu Basel geschlossenen Frieden den Feindseligkeiten ein Ziel seßte.

*) Mercurio II. 91. 182. 184. 202, 323-328.

**) Mercurio II. 433. Es ist dieß nur die vorläufige Meldung; der detaillirte Bericht, der darin verheißen wird, ist, wahrscheinlich wegen des bald darauf proclamirten Friedens, in den spanischen Blättern nicht abgedruckt.

2. Westpyrenåen.

Stärke und Stellung der spanischen Armee. Abgang bei der französischen. Die Spanier werden von der Deba vertrieben; råumen die Stellung von Lecumberry. Gefecht bei Irurzunz bei Erize. Neue Stellung der Spanier bei Salinas de Guipuzcoa. Die Republikaner besegen Durango und Vittoria. Rückzug der Spanier nach Bilbao; Marsch derselben nach Pancorbo. Der Feind erreicht Bilbao. Gefecht bei Miranda de Ebro.

Die spanische Armee, jest vom Prinzen von Castel Franco befehligt, war durch Truppen aus dem Innern, durch neue Formationen von Freiwilligen und bewaffneter Einwohner wieder auf 30,000 Mann gebracht worden, aber in zwei, ungefähr gleich starke Corps vertheilt, welche sich ohne direkte Verbindung befanden. Das eine, unter General Filangieri, zur Vertheidigung Navarras be4 M. n. w. stimmt, bezog eine Stellung bei Lecumberry; das andere, Pamplona. von Crespo befehligt, stand zur Deckung von Biscaya an der Deba, die Vordertruppen auf dem Gebirgsaste, der zwischen diesem Flusse und der Urola nach dem Meere hinstreicht.

Die Reihen der Republikaner waren während des Winters durch ansteckende Krankheiten und Mangel an Unterhalt, so gelichtet worden, daß nur noch 30,000 Mann unter den Waffen standen; sie begannen die

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