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von Geroldshofen aus bei Schwarzach den Main über- 2 M. f. w. Ger. schreiten und 8 Bat., 24 Esc. aus dem Lager von OberSchwarzach am frühen Morgen ihnen folgen; allein früh sieben Uhr waren blos die leichten Truppen Kray's auf dem rechten Flußufer, und der Uebergang der Division selbst erlitt solche Verzögerung, daß er erst zwischen neun und zehn Uhr vollendet wurde. Unmittelbar nachher defilirten die acht Grenadierbataillone der zweiten Abthei lung, Graf Wartensleben, welcher diese führte, hatte, wegen des immer heftiger werdenden Geschühfeuers, wenigstens mit der Reuterei nach dem Schlachtfelde eilen wollen und deshalb schon früher weiter unterhalb durch den Fluß gesetzt; er rückte über Dettelbach und Bibergau, Kray gegen Proffelsheim, und es mochte ungefähr Mittag sein, als der Feind ihre Annäherung entdeckte *).

Wartenslebens 24 Cuirassierescadrons marschirten bei

*) Jourdan bemerkt, daß er in diesem Augenblicke an Lefevre den Befehl gesendet, zur Unterstügung des linken Flügels der Armee einen Theit seiner Reuterei nach Wipfeld vorzuschieben, und beklagt es als einen Unfall, daß die Ueberbringer dieser Weifung den Weg bereits durch österreichische Streifpartien gesperrt gefunden hätten. Körnach ist von Schweinfurt in gerader Linie 3 Meilen entfernt, so daß Lefevre den Befehl nicht füglich vor zwei Uhr erhalten konnte; der Marsch von Schweinfurt nach Wipfeld beträgt 2 Meilen; die Cavalerie vermochte daher kaum eher als fünf Uhr diesen Punkt zu erreichen, welcher noch eine starke halbe Meile von Heiligenthal ab liegt.

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Erfeldorf (hh) neben und hinter der bereits dort stehenden leichten Reuterei auf und hemmten durch ihr bloßes Erscheinen das Vordringen Championnets aus den eroberten Gehölzen um so mehr, da der französische Obergeneral wahrscheinlich das Eintreffen der heranbeorderten Reuterei abwarten wollte. Auch der Erzherzog beabsichtigte, nicht eher etwas Ernstliches zu unternehmen, als bis. alle seine Truppen in die Schlachtlinie gerückt wårenz der Kampf beschränkte sich deshalb vorläufig auf eine lebhafte Kanonade. Gegen drei Uhr naheten die Grenadiere, worauf Fürst Liechtenstein an der Spiße von 6 Escadrons leichter Cavalerie, denen eben so viele Cuis raffiere folgten, zwischen Euerfeld und Seligenstadt vorging und die hier stehende französische Reuterei vertrieb ; in diesem Augenblicke debouchirte die Spike der ReserveCavalerie in dem Raume zwischen dem Sperler Holze und kalten Grunde und drängte nun ihrerseits die De sterreicher, deren Unterstüßung zu weit abgeblieben war. Diese stellte, durch ein vom Erzherzoge entsendetes Regiment verstärkt, das Gefecht wieder her; kam aber beim Verfolgen etwas auseinander, auch in der Nähe des Sperler Holzes in den Bereich des feindlichen Feuers und unterlag daher einem Anfalle frischer Truppen; jezt war die gesammte französische Reuterei verwendet, dage= gen trabten 12 Escadrons österreichischer Cuirassiere, welche noch gar nicht gefochten hatten, heran und warfen sie im ersten Unfalle gånzlich über den Haufen, so daß die Fliehenden sich erst hinter der Infanterie wieder zu

sammeln vermochten. Diese wurde unmittelbar darauf durch die indeß bei Erfeldorf eingetroffenen Grenadiere angegriffen und aus dem Esterfelder Holze und kalten Grunde vertrieben.

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Während dem hatte Kray seine Truppen in zwei Colonnen gegen Heiligenthal und Ober-Bleichfeld vorgehen lassen (ii), von wo die Division Grenier nach kurzem Kampfe wich, da auch Fürst Liechtenstein die ihm untergebene Reuterei gegen sie führte, als das große Cavaleriegefecht vorwärts Euerfeld entschieden. war; vier Compagnien, welche die äußerste Nachhut bildeten, wurden dabei in der Nähe von Opferbaum niedergehauen. Jourdan hatte schon nach der Niederlage der Re serve - Cavalerie. die Schlacht verloren gegeben und den Rückzug nach Arnstein befohlen; Championnet ging auf die Höhen hinter Körnach (kk) und deckte hier::in Gemeinschaft mit der wieder gesammelten Reuterei den Marsch der Division Simon, welche über Rimpar und Gundersleben abzog. Der kaiserliche Feldherr bildete vier. Colonnen, die in dem Raume von Lengfeld bis Körnach den Grund überschritten, jenseits wieder aufmarschirten und dem Feinde in voller Linie folgten; er gewann bald einen Vorsprung, da das durchschnittene Terrain die Desterreicher oft abzubrechen nöthigte und der größte Theil ihrer Reuterei in das dritte Treffen gezogen worden war, so daß nur die lehten 3 Bataillone Simons in der Gegend von Gundersleben empfindlichen Verlust erlitten. Die geschlagene Armee vereinigte sich am spåten Abende

2 M. v. Körn.bei Arnstein; sie hatte, nach der Versicherung ihres Anführers, nur 7 Geschüße und 2000 Mann, wovon die Hälfte Gefangene, eingebüßt; die Sieger zählten 22 Officiere, 1447 Mann todt, verwundet oder vermißt und lagerten in der Gegend von Rimpar *).

Meilen.

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Abgedrängt von der großen Straße nach Frankfurt, hatten die Republikaner jeht keine andere Wahl, als durch den Spessart so schnell als möglich die Lahn zu erreichen, wo sie, mit dem Blocadecorps von Mainz vereinigt, hoffen durften, dem weiteren Vordringen der Gegner Schranken zu sehen. Sie erreichten über Hammelburg, Brückenau, Schlüchtern, Ortenburg, Bußbach und Marsch von 20 Weglar am 9ten das rechte Ufer dieses Flusses, Lefevre, 6 Meil. v. w.welcher über Kissingen nach Brückenau marschirt war und Schweinf. die Arrieregarde gebildet hatte, blieb nebst der Reserve1 M. 8. West. Reuterei auf dem linken Ufer zwischen Wehlar und Dudenhofen. Von den 28,000 Mann, die unter Marceau's Oberbefehl zur Einschließung von Mainz und Ehrenbreitenstein zurückgeblieben waren, standen etwa 12,000 auf beiden Ufern des Mains vor Caffel, wo sie sich am Abende des 7ten bei Hochheim zusammengezogen und in den nächsten Tagen nach der unteren Lahn/abrückten; hier stießen 4000 Marin zu ihnen, die bisher unter Ge

*) Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 75. Moniteur p. 1412. Grundfåge der Strategie III. 130-144. Jourdan Mémoires p. 161-172. Destr. Mil. Zeits. 1827. IV. 245–254. Jomini IX. 30-56.

neral Poncet Ehrenbreitenstein eingeschlossen hatten und jezt durch die von der Nordarmee entsendete Division Castelverd (6000 M.) abgelöst wurden. Jourdan sah dadurch über 54,000 Mann unter seinem Befehle vereinigt, welchen er am 11ten folgende Stellungen anwies: Lefevre blieb auf dem linken Lahnufer, Grenier lagerte

burg.

bei Ahbach, Championnet beseşte die Höhen hinter Web-3 M. n. E.Weg!. lar und mit 3 Bat., 4 Esc. Weilburg, Bernadotte, jekt 3 M. (.'w. Wezi. wieder an der Spite seiner Division, die durch 3 Bataillone von Marceau's Truppen verstärkt ward, rückte nebst der Reserve-Reuterei nach Osheim und sendete De-24M.f.w.weils tachements nach Runkel und Limburg; von der Abthei- 1m. s. 8. + M. s. lung unter Marceau mußten 6. Bat., 100 Pferde die Einschließung von Ehrenbreitenstein besorgen, der Rest bildete eine von Poncet befehligte. Division, bei Diek, 3 M. s. w. limb. deren Avantgarde bis Minsfelden vorging, General Castelverd wurde nach Nassau gezogen *).

Unmittelbar nach der Schlacht von Würzburg was ren den Republikanern nur 12 Bat., 39 Esc. in zwei Abtheilungen über Hammelburg und Kissingen gefolgt, welche, ohne irgend einen Vortheil über sie erlangt zu haben, am 8ten September an der Kinzig bei Meerholz, Steinau und Schlüchtern eintrafen; die Hauptmasse, seiner Truppen wollte der Erzherzog schnell an den untern

184.

*) Moniteur p. 1454. Jourdan Mémoires p. 174. 337-341. Die kleine Festung Königstein wurde von den Franzosen am 7ten freiwillig geräumt und theilweise gesprengt.

Ofb.

24 M. s. w. Dieg.

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