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Die Festung ward nun auf dem rechten Rheinufer eng eingeschlossen, und sollte ohne Verzug belagert werden; so lange aber die Rhein- und Mosel-Armee in ununterbrochener Verbindung mit ihr blieb, durfte man das Gelingen des Unternehmens nicht hoffen, und es ward vor allen Dingen nöthig, Pichegru aus der Stellung an der Pfriem zu verdrängen. Nur Clerfait's Truppen konnten dieß bewirken, er hielt sie aber für zu schwach, und es fanden zwischen den beiden österreichischen Anführern Unterhandlungen statt, in deren Folge 14 Bat. 40 Esc. von Wurmsers Urmee, unter General Latour, am Abende des 8ten November den Rhein bei Gerns heim überschritten, um für jenen Zweck mitzuwirken. Die Hauptmasse der Niederrhein-Armee stand an diesem Tage bei Bechtheim, die Vorhut bei Ost- und Westhofen, eine starke Abtheilung unter Graf Wartensleben zur Deckung des rechten Flügels in Alzei; von letterer war die Bris 14 M. n. w. gade des Prinzen Hohenlohe an die Nahe entsendet, die Bewegungen Jourdans zu beobachten *).

Die französische Armee sollte am 10ten aus ihren Stellungen an der Pfriem vertrieben werden, gegen welche der Feldmarschall seine Truppen in mehreren Colonnen führte, während die Abtheilung Wartenslebens die Bez stimmung erhielt, Kirchheim Poland zu erobern. Gouvion St. Cyr hatte die Stadt nur schwach befeht, und nahm, als der Feind beträchtliche Streitkräfte entwickelte, rück

*) Dest. Mil. Zeits. 1827. IV. 294–296.

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M. f. Mainz M. f. d. u. f. m. Bechth.

Bechth.

3. M. f. d. K. P. wärts Position, so daß sein rechter Flügel bei Marnheim ZM.w.Mannh. hinter der Pfriem, der linke bei Dannenfels zu stehen

kam, er vertheidigte diese Linie standhaft, und ging erst M. f. Mannh. am Abende bis hinter Gellheim zurück. Wartensleben blieb bei Marnheim, seine Vordertruppen rückten bis vor Gellheim. Die Colonnen des Hauptcorps eroberten, nach einer lebhaften Kanonade von den Höhen bei NiederFlörsheim, die Dörfer Pfeddersheim und Leißelheim, und lagerten am Abende längs des linken Ufers der Pfriem. Der republikanische Feldherr ließ in der folgenden Nacht 44M.f.w.Gelh. den allgemeinen Rückzug antreten: St. Cyr nach Kaiserslautern, wo sich 6 Bataillone der Sambre- und

Maas-Armee, die bis Rockenhausen vorgeschoben gewesen

waren, ihm anschlossen; die Division Mengaud, jezt 14 M. n.ö. Kaif. von Delaborde befehligt nach Alsenborn; die drei übrigen 3 M. f. 8. ulf. Divisionen nach Dürkheim, Ellerstadt und hinter dem 1 9%. %. Đürt. 14M. n. d. Eu. Canal von Frankenthal; die Avantgarde lehnte den rechten Flügel an diese Stadt und dehnte sich links bis 1M.f.w.Frank. Herrheim aus.

Wurde der rechte Flügel dieser langen Linie geschlagen, was bei der Schwierigkeit, ihn schnell zu unterstüßen, nicht unwahrscheinlich schien, so war der Hauptzweck der österreichischen Generale erfüllt; indeß mit unbegreiflicher Aengstlichkeit wollte Clerfait sich auf kein ernstliches Ge= fecht einlassen, und gab nur den dringenden Anträgen des Grafen Latour so weit nach, daß er mit 11 Bat. 22 Esc. den Versuch unternehmen dürfe. Dieser war eben im Begriff aufzubrechen, als die Nachricht von dem

Anrücken, eines Theils der Sambre- und Maas-Armee
gegen Kreuznach den Feldmarschall bestimmte, die Di-
vision Wartensleben dahin abrücken zu lassen, und dem
Grafen Latour zu befehlen, daß er in keinem Falle den
Karlbach überschreite *).
so majuk na pitipa

Die geringste Entfernung dieses Baches von Frankenthal beträgt eine halbe Meile, und leicht war vorauszusehen, daß das Erscheinen einer österreichischen Abthei lung an dessen linkem Ufer nicht den mindesten Eindruck auf den Feind, machen, und dadurch für den Zweck der ganzen Unternehmung nichts gewonnen werde. Graf La= tour wagte es, dem Befehle entgegen bis Frankenthal vorzugehen, und eroberte den Ort mit 3 Geschüßen am Abende des 11ten; folgenden Tags kehrte der Feind verstärkt zurück, verdrängte im ersten Anfalle die Defterreicher, mußte aber nach einem hartnäckigen Gefecht ihrer ausdauernden Tapferkeit weichen. Der rechte französische

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Flügel bezog darauf eine Stellung zwischen Oppau und 3 M. s. ó. Frank. Lambsheim, und es waren abermals die dringendsten 14 M. n. Opp. Vorstellungen des Grafen Latour, welche den Feldmarschall endlich vermochten, den 14ten zu einem allgemeinen Angriffe zu bestimmen; um das Unternehmen zu erleichtern, mußte General Kray mit dem Vortrabe sowohl den 13ten als am Tage des Gefechts die bei Dürkheim stehenden Gegner alarmiren.

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 92. Deft. Mil. Zeits. IV. 299 -302, Gouvion St. Cyr II. 283–306. 411–419. Jomini VII. 264-266. Uebersicht S. 61-63.

Die Hauptmasse der Desterreicher rückte rechts nach Lambsheim, wo sich die französische Avantgarde verschanzt hatte, und nach lebhaftem Kampfe zum Rückzuge 4 M. f. Bambsh. hinter den Isenachbach genöthigt wurde; 4 Bat. 2 Esc. 4M.f.8.Lambsh.gingen sofort gegen Eppstein vor, um die Abtheilung Fatours zu unterstüßen, die in drei Colonnen diesen Ort, + M. 8. Eppft. Friesenheim und Oppau angriff. Die Division Beaupuis M. n.d. Fries. M. f. 6. Eppft. vertheidigte diese Punkte, so wie auch Dggersheim hart

nåckig, wurde aber endlich vertrieben, und in der folgen= den Nacht trat die französische Armee den Rückzug hinter den Speierbach an. Aber auch hier glaubte fich Pichegru noch nicht hinlänglich gesichert, und ließ die Truppen am 16ten bis in die Linien der Queich zurückgehen; die Division Delaborde, im Unweiler Thale aufgestellt, unterhielt durch Posten die Verbindung mit St. Cyr, der 3M.n.w.Unweil.feinen rechten Flügel bei Merzalben, das Centrum in der 14 M.s.w. Merz. Gegend von Rothalben, den linken Flügel bei Deltfeld hatte. Die Oesterreicher folgten bis an den Speierbach, und beseßten rechts Kaiserslautern, Homburg und Zweibrücken mit starken Detachements *).

2 M. w. Roth.

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 92. 93. 94. 97. G. 3428. Moniteur p. 345. Deft. Mil. Zeit. IV. 302–306. Jomini VII. 266-270. Gouvion St. Cyr II. 807 - 317. 419 -4.22.

Dritter Abschnitt.

Eroberung von Mannheim. Gefechte bet Kreuznach. Jourdan rückt in den Hundsrück vor. Gefechte bei Lauterecken und Kreuznach. Rückzug Jourdans. Gefechte des linken Flügels der Rhein und Mosel-Armee, Waffenstillstand...

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Die Einschließung von Mannheim auf dem linken Rheinufer, welcher nun nichts mehr entgegenstand, war schon am 15ten bewirkt, die Tranchée auf dem rechten in der Nacht zum 12ten eröffnet worden; am 20sten räumte der Feind den Brückenkopf am Neckar, in welchem die Desterreicher 12 Geschüße fanden, Ein lebhaftes Bombardement, das der Stadt vielen Schaden that, die Werke aber unversehrt ließ, reichte hin, den Commandanten am 22sten zu einer Capitulation zu vermögen, nach welcher die noch 9762 Mann betragende Besaßung kriegsgefangen das Gewehr streckte *).

Die Sambre- und Mags-Armee zählte zu dieser Zeit ungeachtet einer aus Holland erhaltenen Verstärkung nur noch 75,000 Mann, und war folgendermaßen vertheilt: 23,000 Mann standen in Düsseldorf und gegen die Sieg, 36,000 cantonnirten auf dem linken Rheinufer von Cöln bis Coblenz, 8000 waren zu dem Blocade

*

*) Wiener Zeit. G. 3353. 3427. Beil, zu No. 93. 94. 97.

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