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nete Angriffsunternehmungen an und ließ am 21stèn Mai den Waffenstillstand aufkündigen, so daß die Feindseligkeiten mit dem 31sten beginnen konnten; als jedoch an diesem Tage der Befehl einging, unverzüglich 25,000 Mann von der Oberrhein-Armee nach Italien abzusenden, gab man den Gedanken an die Offensive gänzlich auf, und war nur bedacht, einen Theil des auf dem linken Rheinufer gewonnenen Landes zu behaupten *).

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Nach der Aufkündigung des Waffenstillstandes schickte fich Jourdan an, den Entwurf des Direktoriums auszuführen, indem er den General Kleber beauftragte, die beiden hinter der Sieg stehenden Divisionen gegen die Lahn zu führen; er selbst wollte ihm mit dem größeren Theile des Heeres folgen, sobald die Entfernung der Desterreicher aus der Gegend von Neuwied gestatte, auf diesem Punkte über den Rhein zu sehen. Es standen hier 5 Bat., 10 Esc. unter General Finck; 10 Bat., 14 Esc. hatte der Prinz von Würtemberg, welcher das

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*) Wiener Zeit. S. 1603. 1711. 1712. Grundsäge der Strategie II. 24. 26. 30. 31. Jourdan Mémoires p. 1520. 215-239. Gouvion St. Gyr Mémoires III. 7. 48. pièces justif. No. 105. Gr. Beust Feldzüge IV. 97– 99. Beitrag zur Geschichte des Feldzugs vom Jahre 1796. S. 7 -9. Jomini VIII. 167-170. 176. 177. 196. Dedon précis historique de campagnes de l'armée de Rhin et Moselle pendant l'an IV. et l'an V. p. 5—7. Bei den deutschen Armeen befanden sich 42,600 Mann Reuterei, bei den republikanischen nur 17,900.

M. 8. Ultenk.

Ganze befehligte, zwischen Dierdorf, Hachenburg und Attenkirchen vereinigt und 4 Bat., 10 Esc. an die Sieg vorgeschoben. Lehtere wurden am 1ften Juni ohne Schwierigkeit verbrångt, und nebst den herbeieilenden Verstärkungen genöthigt, nach Weierbusch, folgenden Tages: bis Altenkirchen zu weichen, zwischen welchem Orte und Cro-1M. f.d.Weierb. bach der Prinz seine Truppen aufstellte. Die Republikaner erschienen am 4ten in drei Colonnen, von denen die eine über Mehren den linken Flügel zu umgehen drohte, gegen Crobach rückte; bei ihrem heftigen Auförången war es nicht mehr möglich, das Gefecht zu vermeiden, in welchem der österreichische linke Flügel mit Verlust_von

Die stärkste gerade gegen Altenkirchen, die dritte

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10 Geschüßen und vielen Gefangenen gänzlich geworfen.

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Molsb.

ward. Das Ganze ging bis Freylingen, am nächsten 23 M.s.8.Altenk. Tage nach Molsberg zurück und befeste am 6sten das 14 M. f. 8. Frey. linke Ufer der Lahn, in der Gegend von Limburg; Gez 13 M. f. d. neral Finck hatte dasselbe bei Nassau gethan, da der Marsch eines feindlichen Corps nach Dierdorf und Montebauer ihn verhinderte, sich dem erhaltenen Befehle gemåß bei Molsberg mit der Hauptmasse zu vereinigen. Der größere Theil der Sambre- und Maas-Armee überschritt jezt bei Neuwied den Rhein, so daß Jourdan am 12ten gegen 50,000 Mann zwischen Holzappel und Tiefenbach vereinigt hatte, während eine Division von 3000 Mann Ehrenbreitenstein einschloß; die Oesterreicher waren bereits durch 5 Bataillone der Besagung von Mainz verstärkt, und ein noch bedeutenderes Corps führte der

hold.

Erzherzog persönlich herbei. Ehe wir jedoch ihre weite-
ren Unternehmungen betrachten, ist es nöthig, die Er-
eignisse auf dem linken Rheinufer nachzuholen*).

Mit dem 1ften Juni hatten hier die Deutschen den Rückzug angetreten, welcher, wenig beunruhigt, so_lang= fam ausgeführt wurde, daß die Armee des Niederrheins 6 M. n.ö.Baum- am 6ten bei Fürfeld, ihre Nachhut an der Glan stand. Die jest eingehende Nachricht von den Unfällen des Prinzen von Würtemberg, so wie das Linksziehen der Republikaner, welches auf einen Rheinübergang schließen ließ, bestimmten den Erzherzog, eine beträchtliche Truppenmasse nach dem rechten Ufer des Stroms zu senden; 22 Bat., 22 Esc. blieben zurück, das verschanzte Lager von Hechtsheim zu besehen, 9 Bataillone waren der Oberrhein-Armee überwiesen worden. Die Abtheilung derselben bei Kaiserslautern hatte sich indeß mit den in der Gegend von Mannheim stehenden Truppen vereinigt und hinter dem Floß- und Rehbach Position genommen, um die Arbeiten an dem verschanzten Lager vor dem Brückenkopfe von Mannheim zu decken; der größere Theil von Moreau's Heere folgte ihrer Bewegung und griff am 14ten die bezeichneten Stellungen mit Erfolg an, so daß das Corps in der Nacht zum 16ten in die Verschanzun

*) Moniteur p. 1049. 1050. 1057. 1058. 1107. 1108. Wie-
ner Zeit. S. 1712. 1748. 1784. Grundsåße der Strategie
II. 31. 50-65. Jourdan Mémoires p. 26-35. Cor-
respondance du Gén. Grenier p. 200. 203-222. Jo-
mini VIII. 179–185.

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gen von Mundenheim zog, welche von 13 Bat., 10 Esc. besest blieben, als man einige Tage später das linke Rheinufer räumte. Wegen der an der Lahn drohenden Gefahr hatte Graf Wurmser schon vorher 6 Bat., 14 Esc. dahin in Marsch gesezt, und folgte in der zweiten Hälfte des Monats seinen nach Italien abgegangenen Truppen; Feldzeugmeister Latour trat ́ an seine Stelle, ordnete sich aber, wie es scheint, freiwillig dem Erzherzoge unter *),

Das österreichische Corps an der Lahn, jezt vom Grafen Wartensleben befehligt, war durch diesen in eis

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nen Cordon von Oberlahnstein bis Willmer aufgelöst 6 Meilen worden und hatte sogar 1 Bat., 1 Esc. nach Gießen 6m.n.d.Willm. gesendet, so daß, mit Ausnahme einer hinter Limburg stehenden Reserve, auf keinem Punkte hinlängliche Truppen vereinigt waren, einem ernsten Anfalle zu widerstehen. Jourdan, am 12ten bei seinem Heere eingetroffen, verwendete die beiden nächsten Tage auf Recognoscirungen, beschloß, den Uebergang durch eine Division bei Runkel und Diekirchen, durch zwei andere bei Dieß erzwingen zu lassen, verschob aber den Angriff bis zum 17ten, weil er für nöthig erachtete, zur Deckung seiner

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*) Wiener Zeit. S. 1712. 1820. 1890. Moniteur p. 1068. 1097. Grundsäge der Strategie II. 32-38. Gouvion St. Cyr Mémoires III. 23. 24. 365. 367. 368. 371–376. Gr. Beust Feldzüge IV. 99–101. Jomini VIII. 188. 199. 203. Dedon p. 8—14.

14 M. f. 8.Weil

linken Flanke die Division Lefevre bei Wehlar aufzustellen, wohin fie am 15ten aufbrach. Diese Zögerung verånderte die ganze Lage der Dinge. Am 10ten Juni wären die leßten Truppen des Erzherzogs bei Mainz über den Rhein gegangen, drei Tage später standen die

32 Bat., 60 Esc. *), welche er herbeiführte, in drei Ab2 M. n.8. Wiam. theilungen bei Weilmünster, Gräfenwiesbach, Bußbach; münster am 14ten mußten 7 Bat., 16 Esc. der lehteren Colonne 2 M. n. 8. Graf. nach Wehlar vorgehen, da der kaiserliche Feldherr beab

21M.n.w.Bug=

bach. sichtigte, hier und bei Leunen die Lahn zu überschreiten

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und so die linke Flanke der Gegner gewinnend, sie zum Rückzuge zu zwingen. Als jene Abtheilung folgenden Morgens bei Wehlar über den Fluß gegangen war, stießen ihre Vordertruppen auf die Division Lefevre, welche sich im Marsche nach diesem Punkte befand und sie zuż rückdrückte; der französische General sendete zur Sicherung feiner rechten Flanke Detachements nach Leunen und Niederbühl, 3 Bat., 100 Pferde nach Oberbühl und führte 6 Bat., 6 Esc. in der Richtung von Werdorf gegen die Dill. Auf dem Plateau, nahe am Thale des Flusses, angekommen, fanden sie ernstlichen Widerstand, auch die rechts entsendete Abtheilung, welche indeß Nieder- und Oberbühl genommen hatte, konnte sich der Ab†M.n.w.Wegl. tei Altenburg erst beim dritten Anfalle bemächtigen. Der Verlust dieses Punktes war für die Desterreicher das Signal

*) Es waren eigentlich 81 Escadrons, von denen aber 21 gleich zu dem Corps von Wartensleben abrückten.

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