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ander gesprengt. Massena blieb bei Bassano stehen und

sicherte die Communikation mit Joubert durch die Be

sagung von Primolano und Castello della Scala; die 44 M.n.w. Bass. Truppen Augereau's bezogen in und bei Castelfranco 2o M. s. d. Bass. Cantonnirungen.

Indessen stieg der Mangel in Mantua so hoch, daß Graf Wurmser, ohne alle Hoffnung auf baldigen Entfab, sich genöthigt sahe, Vorschläge zur Uebergabe, zu machen. Um 2ten Februar kam eine Capitulation zu Stande, nach welcher die Besahung kriegsgefangen das Gewehr streckte, mit Ausnahme des Feldmarschalls, feiner Umgebung und 700 von ihm auszuwählender Individuen, die, unter der Verpflichtung, binnen drei Monaten nicht gegen Frankreich zu dienen, in ihr Vaterland zu rückkehrten; nach französischen Angaben zählten die auß-rückenden Truppen noch 20,000 Mann, worunter, 12,000 Dienstfähige *).

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Mit dem Falle Mantua's ist dieser thatenreiche Felda zug als beendet zu betrachten; der Vollständigkeit halber müssen wir aber noch des kriegerischen Possenspiels gedenken, welches die Soldaten des Papstes lieferten.

*) Moniteur p. 570, 577. 618. 638. Wiener Zeit. S. 469. 472. Deft. Mil. Zeits. 1813. VI. Heft, S. 110. 111. Ge schichte des Feldzugs von 1796. S. 227-230. Napoléon Mémoires III, 382–385. IV. 317. Correspondance înédite II. 436-438. 468 465. 468. 469. 471. 472. Jomini IX. 300-305.

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Der Leser erinnert sich, daß die im Anfange des Januar gegen den Kirchenstaat vorbereitete Unternehmung durch Awinky's Vorrücken gestört wurde; wenige Tage nach dessen Niederlage ließ Buonaparte aufs Neue 4600 Mann unter General Victor nach Bologna rücken, wo 4000 Italiener zu ihnen stießen, er selbst begab sich da= hin, um die Operationen gegen das påpftliche Corps zu leiten, welches etwa 7000 Mann stark in der Gegend von Faenza stand. Um 2ten Februar aufgebrochen, er6 M. f. d. Bol. reichten die Republikaner den folgenden Abend bei Castel Bolognese das linke Ufer des Senio, an dessen rech tem der Feind Stellung genommen hatte. Die Brücke über den Fluß ward am Morgen des 4ten im ersten Anlaufe erstürmt, und da eine noch vor Tagesanbruch ent= sendete Abtheilung, welche weiter oberhalb den Fluß durchwatet hatte, zugleich im Rücken der Vertheidigenden erschien, so hörte sehr bald aller Widerstand auf; der größte Theil des Corps wurde gefangen, was diesem Loose ent14 M. f. 8. C. B. ging, stürzte in wilder Unordnung nach Faenza zurück, dessen Thore kaum, geschlossen waren, als die Sieger vor der Stadt anlangten und sich mit stürmender Hand in deren Besitz sekten. Buonaparte rückte rasch über Forli, 22 M. (.d.Faenz. Rimini, Pesaro und Sinigaglia gegen Ancona, wo man am 9ten einige tausend Mann in vortheilhafter Stellung vorwärts des Plazes fand; während mit ihnen parla= mentirt wurde, umgingen die Republikaner das Corps von allen Seiten, worauf nicht allein dieses, ohne einen Schuß zu thun, die Waffen niederlegte, sondern auch die

Festung ihre Thore öffnete. Der Vortrab eilte sogleich

weiter nach Loreto, von wo aber der größte Theil der 3 M. f. d. Unc. Schäße bereits gerettet war, die Hauptmasse traf am

13ten über Macerata in Tolentino ein; hier erschienen 54 M. s. w. Lor. bald darauf Abgesandte des Papstes, welcher sich noch zur rechten Zeit überzeugt hatte, daß ihm nichts übrig bleibe, als die Gefeße des Siegers_anzunehmen *).

Unter solchen Verhältnissen finden auch über die hårtesten Bedingungen keine langen Discuffionen statt, und schon am 19ten wurde zu Tolentino der Friede unterzeichnet, in welchem der Kirchenstaat sein ferneres Bestehen durch schwere Opfer vorläufig erkaufte **).

*) Moniteur p. 577. 578. 593. 594. 618. 637-639. Na-
poléon Mémoires IV. 115. Correspondance inédite
II. 439. 529. 531. 532. 538-544. Jomini IX. 804-
310. Geschichte des Feldzugs von 1796. S. 230-237.
**) Moniteur p. 886. Recueil des Traités III. 228-238.
Der Papst trat Avignon und Venaissin, so wie die Legatio-
nen Bologna, Ferrara und la Romagna ab und gestattete,
daß bis zum allgemeinen Frieden Ancona von den Republi-
kanern besezt bliebe; er verpflichtete sich ferner, außer der im
Waffenstillstande von Bologna festgesetten Contribution, noch
15 Millionen Franken zu zahlen.

III. Feldzug in Deutschland.

Erster Abschnitt.

Stärke und Stellungen der Armeen. Die österreichische muß 25,000 Mann nach Italien entsenden. Kleber rückt gegen die Lahn vor. Gefecht bei Altenkirchen. Der größte Theil der Sambre- und Maas-Armee an der Lahn vereinigt. Erzherzog Karl führt vom linken Rheinufer Verstärkungen dahin. Ge= fecht bei Weglar. Allgemeiner Rückzug der Republikaner. Treffen bei Kircheip. Der Erzherzog fendet Truppen nach dem Oberrhein. Moreau's Rheinübergang bei Kehl. Gefechte bei Willstett und in der Gegend von Offenburg. Gefecht an der Rench. Die Republikaner erobern die Stellungen auf dem Kniebis. Gefechte an der Murg.

Der Waffenstillstand, welcher den Feldzug von 1795

am Rhein beendigt hatte, bestand bis zum Schlusse des Monat Mai, wo die beiderseitigen Heere folgendermaßen vertheilt waren. Die französische Rhein- und MoselArmee, nach Pichegru's Abgange von Moreau befehligt und 79,592 Mann zählend, stand mit dem rechten Flügel zwischen Hüningen und Germersheim, die Mitte hin

ter der Queich, der linke Flügel zwischen Anweiler und Saarbrück; von den 77,792 Mann der Sambre- und Maas-Armee unter Jourdan hielten 22,000 Mann das verschanzte Lager von Düsseldorf und das Land bis zur Wipper besezt, der Rest dehnte sich auf dem linken Rheinufer von Cölln bis St., Wendel aus. Graf Wurmser hatte von der österreichischen Oberrhein-Armee (82,776 M.) 36 Bat., 48 Esc. rechts des Rheins von der Schweiz zergränze bis Philippsburg vertheilt, und auf dem linken Ufer des Stroms 26 Bat., 56 Esc. in der Gegend von Mannheim, 16 Bat., 30 Esc. bei Kaiserslautern zusammengezogen. Die Niederrhein-Armee, bis auf 91,778 Mann verstärkt, zerfiel in zwei Hauptabtheilungen: 691⁄2 Bat., 99 Esc. standen an der Nahe, 19 Bat., 38 Esc. zwischen der Lahn und Sieg, außerdem 124 Bat., 2 Esc. in Mainz und Ehrenbreitenstein. Erzherzog Karl von Desterreich, im fünf und zwanzigsten Jahre bereits durch) glänzende Kriegsthaten berühmt, hatte an Clerfaits Stelle den Oberbefehl dieses Heeres übernommen.

Das Direktorium wünschte schon am Schlusse des Monat März den Feldzug eröffnet zu sehen und ver fügte, daß Jourdan mit etwa zwei Drittheilen seiner Truppen von Düsseldorf aus gegen die Lahn vordringen, Moreau etwas später in der Gegend von Strasburg den Strom überschreiten solle; allein der Mangel an sehr vielen Bedürfnissen, welchem für den Augenblick nicht abzuhelfen war, machte vorläufig die Ausführung dieses Plans unmöglich. Auch die österreichische Regierung ord

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