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sechs Colonnen nach folgender Disposition: Graf Loudon vertreibt mit der ersten Colonne (3915 Mann) die feindlichen Posten auf dem rechten Ufer der Etsch; die zweite, von 4200 Mann, unter General Ocskay, beseht 4 M. f. 8. S. den Monte Corona, weiterer Befehle gewärtig; Graf Spork führt die dritte (2560 Mann) von Segonzano 1 M. s. w. Seg. über Sevignano und Lona gegen Albiano, General Bu13 M. f. w. Web. cassevich die vierte (3772 Mann) von Bedole gegen Givezzano; die fünfte (2958 Mann unter Oberstlieutenant

Mich.

Seuben) rückt von Bedole über S. Magdalena nach 2 M. f. w. Bes. Pergine. Die sechste Colonne, aus den in der Val Sugana stehenden Detachements, 1022 Mann stark, bei Telve zusammengezogen, sollte über Borgo di Val Sugana 2 M. f. w. Tel. bis jenseit Levico marschiren und starke Patrouillen gegen Matarello und Calliano vorschicken, um den Feind für seinen Rückzugsweg besorgt zu machen. Loudon erreichte seinen Zweck vollkommen, indem er die Republikaner zum Rückzuge nach Trient zwang und bei Pieve di Castello Stellung nahm, weil sie die Etschbrücke hinter sich abgebrochen hatten; die zweite Colonne überschritt den Lavisbach, ohne zum Gefecht zu kommen, die dritte stieß nur auf schwache Abtheilungen, wurde aber durch Terrainhindernisse so aufgehalten, daß sie erst in der Nacht den Ort ihrer Bestimmung erreichte. Das lebhafteste Gefecht des Tags bestand Vucassevich, welcher den Feind nach und nach aus den Verschanzungen bei M. f. w. Beb. Piaze, von den Höhen bei Rizo lago, sowie aus einer M. f. w. Pi.

M. f. Riz. vortheilhaften Stellung zwischen Vigo und Miola ver

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trieb und am Abende bei letterem Orte lagerte; die fünfte und sechste Colonne trafen, ohne Widerstand gefunden zu haben, bei Pergine und Levico ein. Vaubois zog in der Nacht alle seine Truppen hinter Trient zusammen und führte sie nach Calliano, wo sich ihm jenseit des Dorfes eine starke Position darbot, das enge Thal der Etsch mit Vortheil zu vertheidigen.

Sobald General Loudon diese rückgängige Bewegung bemerkte, ließ er am 5ten vor Tagesanbruch einen Theil seiner Truppen auf Kähnen übersehen und folgte auf beiden Ufern; die dritte und vierte Abtheilung marschir-. ten nach Matarello, die zweite ging auf einer schnell ge- 1 M. f. Tri. schlagenen Schiffbrücke über die Etsch und auf deren rechtem Ufer gegen Nomi, die fünfte und sechste breite- 24 M. f. w. Tri. ten sich in der Val Sugana aus. Im Laufe des folgenden Tags griff das österreichische Hauptcorps die Stellung bei Calliano wiederholt, aber immer vergeblich,

an, Loudon erreichte rechts der Etsch die Höhen bei Mori 14 M.s.w.Nom. und Torbole; Baubois erhielt am Abende den Befehl, 1 M. n. w. Mor. die Stellungen am Montebaldo stark zu besehen, und ließ mit grauendem Tage mehrere Bataillone theils nach Mori, theils nach Rivoli abgehen. Obwohl dadurch beträchtlich geschwächt und durch Flanken- und Rückenfeuer des bei Nomi eingetroffenen General Ocskay beunruhigt, vertheidigten die Republikaner doch auch am 7ten November die Umgegend von Calliano mit Hartnäckigkeit und erlagen erst Abends einem allgemeinen Anfalle; mit Verlust von 6 Geschüßen und vielen Gefangenen gingen

sie darauf in großer Unordnung nach Dolce und von hier aus in die Stellungen von la Corona und Rivoli, Während dem hatten auch die nach Mori gesendeten Bataillone beim Vorrücken von Loudons Truppen in panischem Schreck die Flucht ergriffen, und es lag vielleicht in den Händen dieses Generals, durch keckes Nachdringen die Aufstellung der Gegner am rechten Etschufer ganz zu verhindern; allein da das Gefecht bei Calliano noch unentschieden war, schien es ihm bedenklich, weiter vorzugehen *).

Die französische Division war durch den Verlust in diesen Gefechten auf fünf bis sechs tausend Mann_herabgekommen und wurde jest theils vom Blocadecorps, theils durch neu eingetroffene Truppen so verstärkt, daß bei la Corona und Rivoli höchstens 8000 Mann stehen mochten. Das österreichische Corps zählte noch etwa 15,000 Mann unter den Waffen **), von denen ungefähr der dritte Theil rechts und links in den Seitenthålern vertheilt war; es blieben sonach zum Angriff jener Stellungen 10,000 Mann. Gelang derselbe, wie unter

*) Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 91. Deft. Mil. Zeits. 1829. I. 130-147. Napoléon Mémoires III. 321. 322. Correspondance inédite II. 273-277. Jomini IX. 166

168.

**) Es hatte in den Gefechten vom 2ten bis 7ten November 47 Officiere, 3526 Mann verloren, darunter auffallenderweise 13 Officiere, 1482 Mann Gefangne.

diesen Verhältnissen wohl zu hoffen war, so stand dem Entsate von Mantua durchaus nichts mehr entgegen, und die Streitkräfte der Desterreicher auf dem rechten Ufer der Etsch wurden dadurch mehr als verdoppelt. Aber trotz dieser einladenden Aussichten und der bestimm testen mehrmals wiederholten Befehle des Feldzeugmeisters zögerte Davidovich, den entscheidenden Schlag zu führen; als er sich endlich am 9ten zu einem Angriffe entschlossen hatte, war das Gerücht: die Division Massena marschire nach Rivoli, hinreichend, jeden Gedanken an weiteres Vorrücken zu ersticken. Das Hauptcorps

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M. w. Ser.

blieb zwischen Roveredo und Serravalle, die Abtheilung 1 M. f. Rov. unter Ocskay bei Brentonico, wo sie schon am Sten ein getroffen war, Loudon mußte seine Truppen in lauter Detachements zersplittern, die bis zu den Quellen des Oglio ausgedehnt wurden, die fünfte und sechste Colonne befanden sich in der Val Arsa und Val Pantena 5 M. f. d. Ser. bis Lugo. Auf diese Weise hoffte Davidovich Tyrol zu vertheidigen, was für den Augenblick sein einziges Bestreben blieb *).

*) Destr. Mil. Zeits. 1829, I. 146-153. Es geht aus den dsterreichischen Darstellungen nicht undeutlich hervor, daß Davidovich durch die am westlichen Ufer des Gardasees in den ersten Tagen des August erlittenen Unfålle (wo er sich von der Hauptmasse eben so getrennt fand wie jest) eingeschüchtert und deshalb wenig geneigt gewesen, sei, kühne Schritte zu thun, die ihm nochmals dasselbe Loos bereiten konnten.

Siebenter Abschnitt.

Entwurf des österreichischen Generals für die weiteren Unternehmungen. Schlacht von Arcole. Gefecht bei Rivoli. Vorrücken des Tyroler Corps bis Pastrengo. Buonaparte marschirt gegen dasselbe. Gefecht bei Rivoli und Rückzug der Defterreicher nach Ula. Ausfall der Besagung von Mantua. Alvingy geht nochmals gegen die Etsch vor. Rückzug_deffelben hinter die Brenta. Die Armeen beziehen Erholungsquar tiere.

w. Cald.

Alvingy folgte am 13ten November mit der Hauptmasse seiner Truppen den Republikanern bis in die GeM. n. w. M. gend von Vago, der Vortrab bis S. Martino; 4 Bat., 1 Esc. zur Beobachtung der unteren Etsch, nach S. Bo= nifacio und Arcole zurückgeschickt, sollten in den nächsten Tagen durch 3 Bataillone verstärkt werden, welche General Mitrowski aus der Gegend von Feltre herbeiführte, 7 M. f. d, Eald. 1. Bat., 1 Esc. hatte man schon etwas früher nach Este entsendet, um eine Demonstration zu machen, deren Nuben nicht wohl abzusehen ist. Das Corps hatte in den bisher stattgefundenen Gefechten über 4000 Mann und fast eben so viel an Kranken und Nachzüglern verloren, so daß es mit Einschluß der Truppen Mitrowski's etwa 23,000 Mann unter den Waffen zählte. Der Feldzeug14 M. s. Vago meister war entschlossen, die Etsch bei Zevio mit 14 Bat., 5 Esc. zu überschreiten, während 1 Bat., 1 Esc. (wahrscheinlich die in Este stehenden) dasselbe bei Albaredo zum

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