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lichst lange aufzuhalten; der General traf wirklich am 2 M. 6. Mant. 11ten mit einigen tausend Mann bei Castellaro ein, machte mehrere Uebergänge der Molinella und des Thione unbrauchbar, besette andere, versplitterte dadurch aber auch seine Truppen so, daß überall nur schwache Deta= chements standen. Buonaparte brach am Morgen des 11ten wieder auf, um die von Legnago nach Mantua führende Straße vor den Gegnern zu gewinnen, und hoffte dieß bei Sanguinetto zu erreichen, allein die Avantgarde hatte sich zu weit links gehalten, erreichte die 24M.f.w.Ronc. Straße bei Cerea und stieß hier auf die österreichischen 14 M. w. Legn. Vordertruppen. Von der Division, welche noch weit zurück war, nicht unterstüßt, wurde sie bald geworfen und wich mit Verlust mehrerer hundert Gefangnen ge= gen Ronco zurück. Ohne sich lange mit Verfolgen aufzuhalten, zog der Feldmarschall weiter und erreichte am 2 M. s. w. Ger. Übende Nogara, wo ihm die Nachricht ward, daß die Straße bei Castellaro durch Sahuguet beseht sei; um diesen zu beschäftigen, rückte eine Abtheilung gegen Castellaro, die Hauptmasse wendete sich links, ging am 12ten mittelst der nicht zerstörten Brücke von Villimpenta über den Thione*), vernichtete ein ihr entgegen= gesendetes Detachemement unter General Charton und

*) Jomini sagt: Die Brücke über die Molinella, allein nach der der Charte von Bacler d'Albe liegt Villimpenta am Thione, fast eine halbe Meile öftlich jenes Fluffes; an welchem Punkte Wurmser die Molinella überschritten, war nicht zu ermitteln.

erreichte glücklich die Umgegend von Mantua. Die ge= gen Castellaro gesendeten Truppen folgten rasch und entkamen ebenfalls ohne allen Verlust. Massena folgte ih nen am 12ten bis Nogara, ohne sie erreichen zu können; eine Brigade schloß Legnago auf dem rechten Ufer der Etsch ein, Augereau that auf dem linken dasselbe, und am 13ten streckten die hier zurückgelassenen 1600 Mann kriegsgefangen das Gewehr *).

Die Besaßung von Mantua zählte nach Wurmsers Ankunft in 37 Bat., 30 Esc. über 30,000 Mann, wovon aber wegen der vielen Kranken nur etwa 20,000 verwendbar blieben; ein großer Theil von ihnen lagerte außerhalb der Festung zwischen la Favorita und S. Giorgio, so wie auch das Land im Süden des Plates bis zum Po in der Gewalt der Desterreicher war. Von der französischen Armee marschirte am 13ten Augereau nach Governolo, Massena über Castellaro nach Duecastelli, 5 M. f. w. Legn. das gesammte Blocadecorps zog gegen la Favorita und bestand hier ein ungünstiges Gefecht. Schon mit dem nächsten Morgen führte Massena seine Division gegen S. Giorgio, wo die Desterreicher in größter Sicherheit lagerten und einen Theil ihrer Reuterei zum Futterempfang in die Stadt gesendet hatten; sie wurden förm

2 M. n. w. Nog.

*) Moniteur p. 18. 19. Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 77. Napoléon Mémoires III. 254-257. Notes et Mélanges I. 11-13. Jomini IX. 116-123. Correspondance inédite II. 26-31.

lich überfallen, sammelten sich aber schnell wieder, die indeß zurückgekommene Cavalerie hieb (auf den ungesattelten Pferden) mit Erfolg ein und der Feind mußte mit beträchtlichem Verluste nach Duecastelli zurückweichen. Wahrscheinlich um eine große Fouragirung zu decken, rückten die Sieger am 15ten so vor, daß ihr rechter FlüM. 6. Mant. gel bei Motella, der linke etwa 600 Schritt nördlich der Favorita zu stehen kam; gleichzeitig hatte aber auch Buonaparte seine Truppen zum allgemeinen Angriff in Bewegung gesezt, welchen Augereau auf den rechten Flügel, Massena auf das Centrum richten sollte, während das Blocadecorps durch Eroberung der Favorita die linke Flanke bedrohe.

Lettere Abtheilung rückte zwar zu beiden Seiten der von Verona kommenden Chauffee vor, aber mit so ge= ringem Nachdruck, daß man ihr wenig Aufmersamkeit widmete; da zugleich nur die Spike Massena's in ziemlicher Entfernung bemerkt ward, so mußte der österreichische General wohl auf den Gedanken kommen, es gelte lediglich seiner rechten Flanke, als die Patrouillen den Anmarsch der Division Augereau meldeten. Er entsenz M. s. 8. Mot.dete demnach eine starke Abtheilung gegen Castelletto, welche bald mit der genommenen Division handgemein ward und sie drängte. Das Feuer auf diesem Punkte war für Massena das Signal zum lebhaften Vordringen gegen die geschwächten Feinde; ihr linker Flügel leistete ausdauernden Widerstand, der rechte ward aber durch-. brochen und es gelang den Republikanern mit den Flücht

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lingen vermischt in S. Giorgio einzudringen. Der lebhafte Kampf im Rücken der gegen Augereau fechtenden Truppen veranlaßte auch diese zum eiligen Rückzuge, welcher etwas unordentlich wurde, als sie den Feind im Befihe von S. Giorgio fanden. Es blieb nichts übrig als den Rückweg in die Festung durch die Citadelle zu suchen, und großer Verlust, wo nicht gänzliche Auflösung war unvermeidlich, gelang es dem Blocadecorps, in der Favorita den Stükpunkt des linken Flügels wegzunehmen. Indeß dieses hatte auch nicht einmal den Versuch dazu gemacht, und so erreichten die Oesterreicher unter dem Schuhe ihrer zahlreichen trefflichen Reuterei mit verhältnißmäßig geringen Opfern Mantua*).

Buonaparte eilte, durch die Befestigung von S. Giorgio und la Favorita, die engste Einschließung des Plates östlich und nördlich zu bewirken, etwas später näherten sich die Blocadetruppen demselben auch auf der Westseite und deckten sich ebenfalls durch Schanzen; in Süden begnügte man sich mit der starken Befehung der befestig= ten Punkte Borgoforte und Governolo. Auf diese Weise wurde es möglich, mit der durch die erzählten Ereignisse ziemlich geschwächten Armee, zugleich Mantua einzuschließen und den Versuchen zum Entsak in weit vorgeschobenen Stellungen zu begegnen. Vaubois blieb am La

*) Moniteur p. 18. 19. Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 77. Napoléon Mémoires III. 257. 258. Jomini IX. 126. 129.

visbache, Augereau besette Verona wieder und Massena rückte nach Bassano; den Befehl über das Blocadecorps erhielt General Kilmaine.

Die Desterreicher machten im Laufe des Oktober mehrere Ausfälle, indeß immer ohne Erfolg, da ihnen der Feind, obwohl schwächer als die Besaßung (welche am Schlusse dieses Monats unter 23,700 Mann noch 13,000 Dienstfähige zählte), überall verschanzt, ausdauernden Widerstand entgegenseßte *).

*) Moniteur p. 73. 113. Napoléon Mémoires III. 259. 260. Correspondance inédite II. 33-36. 67. 71. 72. 76-81. 123. 124. Jomini IX. 129-132. Dest. Mil. Zeits. 1828. III. 268-271.

Um diese Zeit beging das Direktorium die Niedertråchtigkeit, gegen den Feldmarschall Wurmser (einen gebornen Elsasser, aber schon lange vor der Revolution im österreichischen Dienste) als Emigranten ein Decret zu erlassen, in der Hoffnung, ihn dadurch zur Uebergabe des Plages zu vermögen. Es sendete dasselbe an Buonaparte, welcher Ehrge= fühl genug besaß, davon keinen Gebrauch zu machen. Correspondance inédite II, 53. 54.

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