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auf das linke Ufer der Etsch und hier auf der großen Straße vor. Rechts von ihm rückte Augereau im Ge

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birg gegen den Monte Molara; Kilmaine blieb mit eini-6 M. n. Veron. gen tausend Mann am rechten Ufer der Etsch zwischen Verona und Legnago. Vaubois verdrängte am 3ten September den Vortrab der Gegner von der Sarcha, zog die bei Torbole gelandeten Truppen an sich, ließ am 4ten die Verschanzungen bei Mori stürmen und rückte 14 M. d. Riv. am rechten Ufer der Etsch aufwärts. Massena drångte die ersten österreichischen Posten ohne Schwierigkeit von Ala nach S. Marco, wo General Bucassevich mit der 53 M. n. Polo. 14 M. n. Ula. Avantgarde Stellung genommen hatte; diese wurde am Vormittage des vierten nach mehrstündiger Vertheidigung überwältigt und mit beträchtlichem Verlust nach Calliano 14 M. n.d.S. M. zurückgeworfen. Davidovich hatte hier alle Truppen gesammelt und durfte selbst bei dem Mißverhältniß der ge= genseitigen Streitkräfte hoffen, sich zu behaupten, da fast ungangbare Berge so nah an das linke Ufer der Etsch treten, daß nur ein einziger nicht sehr geräumiger Zugang zu der Stellung bleibt, welcher obenein wegen örtlicher Verhältnisse leicht zu vertheidigen ist. Den französischen Feldherrn schreckten diese Schwierigkeiten nicht; er warf eine Menge Tirailleure rechts in die Berge, links an das Flußufer und ließ acht Geschüße in Thätigkeit treten, welche das Defilee schräg bestrichen. Als man die Gegner hinlänglich erschüttert glaubte, mußten 9 Ba= taillone in drei geschlossenen Colonnen eindringen, denen es gelang, sich in den Besitz des Passes zu sehen. Wahr

scheinlich entmuthigte die Flucht seiner Vertheidiger wie das Ueberraschende der kühnen That die übrigen öfterreichischen Truppen, denn sie traten (wie es scheint nicht in der besten Ordnung) den Rückzug nach Trient an und überließen der lebhaft verfolgenden Reuterei Gefangne und Geschüß. Massena marschirte einen Theil der Nacht hindurch, während welcher Vaubois auf das linke Flußufer überging und sich ihm anschloß; schon am Morgen 2 M. n. Cal. des 5ten zogen die Republikaner in Trient ein, Davido14 M. n. Trient vich hatte eine Stellung bei Lavis hinter dem Bache dieses Namens bezogen *).

Zu Trient erhielt Buonaparte Kunde von dem Marsche des Feldmarschalls und entschloß sich, ihm zu fols gen; wie nothwendig aber auch die größte Eile bei dieser Bewegung erschien, glaubte er doch sie nicht eher be ginnen zu dürfen, bis er den Rücken durch Davidovichs weitere Entfernung gesichert. Die Division Vaubois mußte gegen Lavis aufbrechen, wo ihr Vortrab gegen Abend eintraf, und bei dem Versuche, den Uebergang über die dortige Brücke zu erzwingen, zurückgewiesen wurde; als die Hauptmasse anlangte, wiederholten frische Truppen den Angriff, zugleich überschritten einige Esca

*) Moniteur p. 1441. 1442. Napoléon Mémoires III. 245-248. Notes et Mélanges I. 10. Jomini IX, 102 -108. Nach Napoleons Versicherung verloren die Defterreicher in dem Treffen bei Roveredo (Calliano) 11,000 Mann, wovon 9000 Gefangne; so viel betrug etwa der ganze ausrückende Stand derselben an geregelten Truppen.

drons mittelst einer Fuhrt den Bach, worauf die Defter

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reicher ¡gegen Neumarkt zurückwichen. Um sie zu beob-34 M. n. 8. Eav. achten, blieb die Division Vaubois am Lavisbache zitrück, Massena mußte gleich von Trient aus den Marsch in die Val Sugana antreten, und Augereau, der aus dem Gebirg in das Thal der Etsch herabgestiegen war, ohne dem Feinde begegnet zu sein, wurde noch an diesem Tage nach Levico gesendet.

21 M. f. 8. Tri.

Nur bei großer Schnelligkeit durfte der Feldmarschall hoffen, die Feinde an der Etsch zu überraschen, allein am 6ten September stand seine Avantgarde erst bei Olmo, die Hauptmasse in Bassano, eine Übtheilung von 5 M. s. w. Bass. 3 Bataillonen bei Primolano, um die Verbindung mit 34M. n. w. Bas. Tyrol zu unterhalten. Den grellen Gegensah_bildet Buoparte's Bewegung, der an diesem Tage Borgo di Val- 44M.s.d.Trient sugana erreichte, am 7ten die Bataillone bei Primolano 3 M. f. 8. B.d.V. großentheils zersprengte und mit einbrechender Nacht bei Cismone eintraf. Die Desterreicher standen noch immer m. f. 8. Prim. bei Bassano, und ihr Anführer, vielleicht über die Stärke des ihm folgenden Feindes im Irrthum, war entschlos- · fen, hier ein Gefecht anzunehmen; er stellte deshalb sein Corps am Morgen des Sten vorwärts der Stadt auf und schob 6 Bataillone auf beiden Ufern der Brenta bis Campolungo und Solagno vor. Die Republikaner wa-1 M. n. w. Bas ren noch in der Nacht wieder aufgebrochen und erschienen, Massena rechts, Augereau links des Flusses, früh fieben Uhr im Angesicht dieser Avantgarde, welche nach kurzem Kampfe geworfen und lebhaft gegen Bassano

verfolgt wurde; es fand nun hier ein für die Defterreicher jedenfalls ungünstiges Gefecht statt, dessen Gang wir nicht zu schildern vermögen, da kein Bild davon zu er halten ist, selbst wenn man den allein vorhandenen französischen Darstellungen Vertrauen schenken wollte. Nach Buonaparte's Angabe warfen sich 3000 Mann unter Quasdanovich, welche abgedrängt waren, nach Friaul, und die Geschlagenen verloren außerdem 6000 Gefangne, 8 Fahnen, 32 Geschüße, 2 Brückenequipagen, so daß Wurmser nur noch 16,000 Mann behielt *).

Dieser überschritt die Brenta in der Gegend von 23 M. f. Boff. Fontaniva, und erreichte über Vicenza, wo er seine Avantgarde wieder an sich zog**), durch einen Gewaltmarsch

*) Moniteur p. 1457. l'an V. p. 5. Napoléon Mémoires III. 249-253 Notes et Mélanges I. 10. Jomini IX. 112-116. Wahrscheinlich um die ungeheuern Angaben über den Verlust der Oesterreicher glaubhaft zu machen, erzählt Napoleon, daß Wurmser den Marsch gegen Bassano mit 40,000 Mann angetreten habe, während 30,000 (ein= schließlich 10,000 bewaffneter Tyroler) unter Davidovich zurückgeblieben seien. Ganz genau läßt sich die Zahl der Truppen unter Wurmser nicht ermitteln, indeß scheint aus anderen Umständen hervorzugehen, daß sie mit Einschluß der schon bei Bassano stehenden ungefähr 20,000 Mann betragen haben. Es wäre ein wesentlicher Gewinn für die Kriegsgeschichte, wenn die Oest. Mil. Zeitschrift auch über diesen Theil des Feldzugs eine aktenmåßige Relation lieferte, da man über denselben nichts als die unzuverlässigen französischen Angaben hat. **) Diese Avantgarde soll bis Verona vorgedrungen und hier

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am Abende des 9ten Legnago; eine Reuterabtheilung, 83 M. f.w.Font. welche weiter oberhalb das rechte Ufer der Etsch gewonnen hatte, veranlaßte den Befehlshaber der geringen französischen Besaßung, den Plaß eiligst zu räumen, so daß der Feldmarschall ohne Widerstand einzog und selbst die · dortige hölzerne Brücke unzerstört vorfand. Sein thẳtiger Gegner hatte gehofft, ihn noch diesseit des Flusses zu erreichen und zum Niederlegen der Waffen zu zwingen. Massena folgte ihm am 9ten unmittelbar, Auge= reau mußte nach Padua marschiren, um den wohl denk- 6 M. s. Bas. baren Rückzug in der Richtung von Triest unmöglich zu machen; als man hier nichts vom Feinde fand, wendete fich Augereau wieder westlich und erreichte am 10ten Montagnana. Der Obergeneral, im Laufe des Tages 7 M. f. w. Pab. von dem Verluste Legnago's unterrichtet, führte die 'Division Massena über Arcole an die Etsch und ließ sie bei Ronco auf einigen vorgefundenen Fahrzeugen über- 9 M. s. w. Bas. sehen.

Die Desterreicher, wie wohl zu begreifen, höchst erschöpft, rasteten am 10ten September, und wenig fehlte, daß ihnen dieser Verzug verderblich wurde. Schon früher hatte Sahuguet die Weisung erhalten, mit allen beim Blocadecorps und in Verona irgend entbehrlichen Truppen an die Molinella zu rücken, die Brücken zu zerstören und den Feind beim Marsche nach Mantua môg

von Kilmaine zurückgewiesen worden sein. Napoléon Mé-
moires III. 252.

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